ein Biquarium ?

  • Hi Bernd,
    denke mal das es für den Verkauf sicherlich nicht schlecht ist, wenn es denn hält was es verspricht. Andrerseits würde ich mir keine solch gehaltenen Fische zulegen, da sperrt sich etwas in mir. Wie Mac schon schrieb, halte ich das auch für einen extermen Eingriff in die natürlichen Lebensbedingungen der Fische. Also wie gesagt, für den Handel mag das Ok sein - für mich jedoch nicht. Solch einen Laden würde ich meiden und mir alternativen suchen. Sehe auch keinen Sinn darin Süßwasserfische mit Salzwasserfische zu vergesellschaften. Entweder Salzig oder Süß! Geht gar nicht. :nono: Ist meine Meinung.

  • So wie in manchen Foren die Meinungen vor allem bei jüngeren und wenigernaturinteressierten Usern laufen, denk ich, dass wir sowas sicherlich in den
    grossen Städten bald erdulden werden müssen, der Markt wirds richten...


    Nicht vorstellen kann ich mir allerdings, dass jemand von den normalen
    nicht kettengebundenen Händlern sowas anbietet, aber bei den grossen
    Märkten ist das durchaus vorstellbar, das sogenannte Biquarium....


    Wenn denn nun der kleine Schulanfänger unbedingt nen süssen Nemo haben will
    aber auch nicht auf das größere Löwenköpfchen verzichten will....
    Kann man nur hoffen, dass da keiner diese Prozedur zum Angleichen der
    Wasserwerte versteht, aber was nützt es, die Tiere werden eingehen!

  • Hallo,
    Das schlimmste ist das Argument mit den Krankheiten...
    Wenn man die Tiere so haeltert, entwickeln sich zwangslaeufig irgendwann Krankheiten, welche in diesem Misch-masch-Biotop ausbreiten koennen.
    Dem mag man dann zwar noch mit Malachitgruenoxelat oder Methylenblau beikommen, aber ne Salzbehandlung oder so wird dann kaum noch helfen.


    Weitere denke ich aber auch nicht das es sich in absehbarer Zeit durchsetzen wird.
    Ich denke es wird dann zu wenige Fische geben, welche diese Ueberschneidung der Temperaturen verkraften (auf dauer).
    So hart es klingt wuensche ich denen, welche das machen, jede Menge tote Fische.
    Da bekommen die vllt die Augen mal wieder auf.

  • Ich habe zwar kein Meeresaquarium, wollte meinen Senf aber auch noch dazu abgegeben.


    Vorweg: Ich würde so etwas nie gut heißen.


    Aber ich denke wenn sich ein Markt dafür entwickelt, wenn man damit Geld verdienen kann, dann ist es unaufhaltsam.


    ...und Eingriff in die Natur??? Wo haben wir den denn nicht mehr? Wenn ich eine Brille bekomme oder Oma ihre dritten Zähne, ... ist das doch auch schon ein Eingriff in die Natur. Wäre der Mensch nicht auf die Idee gekommen übers Meer schiffern zu müssen (eigentlich ein Eingriff in die Natur, denn er kann ja nicht so weit schwimmen), hätten wir auch keine Pest gehabt. Gäbe es heute keine Schiffe und keine Flugzeuge wäre die Zahl der Krankheiten wohl sehr gering.


    Wir hätten auch keine Aquarien zu Hause, ob nun Süß- oder Salzwasser mit Fischen aus aller Welt. Als das erfunden wurde, hat man Anfangs wahrscheinlich auch nur den Kopf geschüttelt. Bis es viele hatten und dann ist es normal und "gut". Das ist doch heute nicht anders. Nimm doch nur die "Handy- Kopfhörer- Computer-Macke". Die ersten wurden noch belächelt und nun geht es nicht mehr ohne und alle haben es.


    Aufhalten kann man so etwas nicht. Wenn es ein gutes Geschäft verspricht- die Richtigen davon überzeugt werden- wird es wohl kommen. Leider.


    LG Wolf

  • Denke auch, dass das Kranheitsargument maximal ein Zeitfenster darstellt. Das Leben findet einen Weg. Die Erreger werden Evolution betreiben und sich anpassen. Dann verbleibt lediglich das Kostenargument. Welches ich auch für fragwürdig halte, weil sind Abschäumer und Lebendgestein wirklich teurer, als ein Aussenfilter?

  • Hallo Gemeinde,
    obwohl dieses Thema nun schon etwas älter ist, möchte ich auf einen interessanten Artikel aus der DATZ 11/1993 hinweisen. Hier gibt es einen Bericht von Klaus Busse, der ein Süsswasser- und ein Seewasseraquarium verbindet. Die Tiere haben die Möglichkeit in das ihnen zusagende Milieu selbstständig zu wechseln. Und das machen viele Tiere durchaus- sich auf Wanderschaft begeben. Auch in der Natur ist das nicht ungewöhnlich.
    Freilich der eingangs erwähnte Artikel ist nicht o.k. Versuche sowas in Kultur zu versuchen gab es in der Vergangenheit mehrmals, vor allen die Produktion von Speisefischen betreffend.
    LG Dietmar

  • Ist doch gar nicht Praxis oder kennt jemand eine solche Anwendung?


    Patente gab es schon viele, aus denen nie eine praktische Anwendung wurde. Für Aufregung finde ich, besteht gar kein Grund. Für Ablehnung aus der Sicht eingefleischter Aquarianer sicher.


    Es wäre trotzdem gut, wenn das mal jemand probieren würde und dann geurteilt wird.
    Sollten die Vorteile, die im Patent genannt werden, zutreffen, ist das doch gar nicht schlecht für die Fische.
    Es gibt ja auch etliche Aquarienfische, die mit Brackwasser besser klar kämen als mit unserem Süßwasser. Hätten die nicht auch etwas davon?


    Ich probiere es nicht. Mir gefallen meine Becken, wie sie sind. Die Haltung von Korallenfischen lehne ich ohnehin ab. Fast alle sind Wildfänge und Todeskandidaten sowieso. Die meisten sterben schon kurz nach dem Fang. Wer es doch ins private Aquarium schafft, macht dann auch nicht mehr lange.

  • Hallo Anubias,
    die letzten Sätze zu Korallenfischen kann ich nicht bestätigen. Seewassertiere sind sehr langlebig, jedenfalls die meisten der gepflegten Arten. Ausnahme Magenlose und Grundeln aber das ist in der Natur nicht anders. Wenn du möchtest, kann ich Dir gern einige belegte Beispiele von mir und meinen befreundeten Aquarianern benennen. Wildfänge gibt es auch- aber immerhin steigt die Zahl der nachgezogenen Arten. Ich will jetzt nicht von Zucht sprechen, denn das setzt Selektion nach Merkmalen voraus.
    Doch zurück zum Thema, das in der DATZ vorgestellte Aquarium hat eine erhebliche Ausdehnung, der Trick ist der Übergang vom Süss- ins Seewasser. Eine geniale, akzeptable Lösung des Problems. Vor allem entscheiden die Tiere ob sie wollen oder nicht. Und da darf man sich durchaus überraschen lassen, was da so alles von alleine geht.
    LG Dietmar

  • Das Problem der nachgezüchteten Seewassertiere ist der unsichere Absatz. Als Züchter hat man grundsätzlich ein Dilemma- Aufwand und Kosten in Einklang zu bringen. Leider überwiegt das erste und das ist ganz fatal um eine Massenbasis wie in der Süsswasser Liebhaberei zu schaffen. Wenn es gelingt, 50 Zwergbarsche oder Garnelen aufzuziehen, scheitert es oftmals daran die Tiere einigermaßen Kosten deckend loszuwerden. Auch wenn es sich um ausgesuchte Raritäten handelt! Zum Zoohändler bringen um im Gegenzug ein Päckchen Salz zu erhalten? Oder tagelang sinnlose Email zu beantworten? Zielführend ist das nicht gerade, auch wenn manche Kopfstände machen um Tiere zu vermehren. Andererseits ist die zum Beispiel die Nachzucht von Doktorfischen, so erfreulich wie das erscheint, für mich und mein Aquarium für mich nicht erstrebenswert. Anders ist das bei Korallen- das ist nicht schwierig und hier ist auch der Markt vorhanden.
    Warum schreibe ich das ausgerechnet in einem Süsswasserforum?
    Der Grund ist einfach. Mir erscheint der Betrieb eines stabilen Süsswasseraquariums sehr viel schwieriger als ein Seewasseraquarium. Und noch schwieriger ist es heimische Tiere und Pflanzen / Algen z.B. Ostsee erfolgreich in Pflege zu haben. Und so schließt sich der Kreis- ist es möglich ein Aquarium zu bauen, in dem Tiere aus Süsswasser und Seewasser miteinander vergesellschaftet werden können und wie ist die technische Vorgehensweise umzusetzen? Ich denke, ja das ist technisch möglich. Auch in der Natur sind viele Arten Wanderer zwischen Süss- und Seewasser, tropische Tiere ebenso wie Tiere, die als Jungtiere ihre Entwicklung in einem anderen Milieu verbringen wie Mangrovewäldern.
    LG Dietmar

  • Hallo @dietmar,


    Danke für Deinen interessanten Beitrag! Aber, wie kommst Du darauf, dass wir hier ein reines Süßwasserforum sind? *ü*


    Hier ist der Platz, der gerne für Deine Meerwasser-Beiträge offen steht! :habenwollen::super antwort:*gib5*

  • Hallo Rainer,
    ich danke für Dein Interesse! Ich habe das hier schon lange beobachtet und auch die Aktivität, was Seewasser betrifft. Nun ja, die Klientel im mit überwiegend als Süsswasserforum ausgerichteten Interesse hat es schwer sich zu etablieren. Genau wie im Seewasserforum die Süsswasserfritzen nur eine Nische besetzen- wenn sie das Glück haben eine Ecke für sich zu haben. Ich sehe das alles nicht so eng... In der Hoffnung Berliner und Brandenburger zu interessieren, ergibt sich vielleicht die Möglichkeit etwas mehr in dieser Richtung zu machen? Der Name des Forums Aquarium-BB war der Grund für mich hier mal reinzuschauen und auszuloten ob sich noch Interessenten für eine Grenzüberschreitung finden.
    LG Dietmar