Temperaturwechsel...

  • Gibt es eigentlich Erfahrungen bezüglich Temperaturwechsel Tag zur Nacht?

    Ich probiere mit meiner Verkabelung.

    Da Beleuchtungen selten mit Zeitschaltuhr geliefert werden und so ziemlich jedes Gerät einen Extrastecker hat habe ich alle Beleuchtungskabel auf eine extraleiste mit Zeitschaltuhr gesetzt.

    Das Thermometer aber hat keinen Platz auf der Technikleiste.

    Auf der Beleuchtungsleiste wäre Platz.

    Aber schadet es dem Becken wenn am Tag die Heizung läuft und nachts aus ist?

  • Mein LOW Tech Aquarium (45 l)hält ohne Heizung 17 !C in der Wohnung.

    Mein 1. Aquarium pendelt zwischen 20 °C und 24 °C mit Heizung.

    Mein 2 Becken liegt bei 23 °C. Durchgängige Heizung.

    Die ersten beiden Becken hängen am selben Stromkreis.

    Es könnte gesündere Tiere bewirken.

    Bin durch die Balkonaquaristik drauf gekommen.

    Offensichtlich verzärteln wir die Tiere wenn die Temperatur ohne Jahreszeiten stabil bei einem Wert bleibt....

  • Hallöchen Undine,

    da ich alle 14 Tage 80% WW durchführe, bekommen die Tiere hier auch immer kleinere Temperaturschwankungen von 1 - 2 °C.

    Ich habe das Gefühl, daß es den Tiere nichts ausmacht und eher das Frische Wasser genießen, da nach dem WW immer viel geschwommen und gebalzt wird.

    Und immer daran denken, die Temperaturschwankungen sind ja auch nicht in allen Ländern so wie bei uns.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Das kann man wohl nicht verallgemeinern. Bei tropischen Arten würde ich von solchen Temperaturexperimenten absehen. Bei Arten, die aus Gebieten mit natürlichen Temperaturschwankungen kommen, wird es vermutlich nicht schaden, wenn die Wassertemperatur nachts etwas absinkt.

    Es gibt auch ganz praktisches Argument dagegen - die Aquarienheizung muss dann morgens erstmal powern, um die eingestellte Temperatur zu erreichen. Das verbraucht erstens mehr Energie, und zweitens sind die Geräte dafür nicht ausgelegt. Sind ja keine Tauchsieder.

    Und mit dem "verweichlichen", das könnte auch umgekehrt sein, nämlich abträglich für die Gesundheit und Lebensdauer. Weil der Fisch immer wieder dem Stress der Temperaturschwankung ausgesetzt wird. Das ist zwar "in der Natur" auch so, ist aber nicht unbedingt ein Garant für Gesundheit und lange Lebensdauer, eher in Richtung "Survival of the fittest" Und ob man das unbedingt im Aquarium durchziehen muss?

    Damit meine ich nicht die kurzfristige, nicht täglich stattfindende Abkühlung beim Wasserwechsel.

    Ich sag mal so - wenn regelmäßige Temperaturabsenkungen/schwankungen in der Aquaristik von Vorteil wären, hätte man davon schon längst was gehört oder gelesen. Zwar gibt es immer vom Mainstream abweichende Einzelerfahrungen, aber solche grundlegenden Sachen sprechen sich schon rum.

  • Es gibt auch ganz praktisches Argument dagegen - die Aquarienheizung muss dann morgens erstmal powern, um die eingestellte Temperatur zu erreichen. Das verbraucht erstens mehr Energie, und zweitens sind die Geräte dafür nicht ausgelegt. Sind ja keine Tauchsieder.

    An und ausschalten tun sie ja eigentlich sowieso selbstständig.

    Zumindest meiner. Da stellt man Temperaturdifferenz ein.

    Ja das kommt noch dazu.

    Beim wöchentlichen Wasserwechsel.

    Bis auf die Kaltwasserpfütze.

    Dort ist der Wasserwechsel wesentlich seltener.

  • Mal rein technisch betrachtet:

    - Der Energieumsatz je 24 h im Heizer ist geringer, wenn über Nacht das Wasser abkühlt, da die Wärmeabgabe des Beckens mit sinkender Wassertemperatur fällt. Bei Wohngebäuden wird dies genutzt unter dem Begriff "Nachtabsenkung" und stimmt dort allerdings nur dann, wenn man bei Brennwertheizungen im Brennwertbetrieb bleibt.


    - Aquarienheizer "powern" üblicherweise nicht sondern werden vom Thermostat gemäß Regelabweichung ein- und ausgeschaltet. Aber auch bei elektronisch geregelten Heizern mit Leistungsregelung ist es dem Heizer egal, er ist dafür ausgelegt.


    - Wie groß ist denn die Temperaturänderung über Nacht bei ausgeschalteter Heizung?


    Biologisch:

    - In sehr vielen Regionen der Erde gibt es Temperaturschwankungen im Wasser im Tagesrhytmus. Die Tiere haben damit üblicherweise kein Problem.


    - Durch die unterschiedlichen Temperaturen in verschiedenen Wassertiefen und das Verhalten vieler Fische, sich tageszyklisch in unterschiedlichen Wassertiefen aufzuhalten ist der Nachweis gegeben, das solche Temperaturwechsel vertretbar sind


    Anektdotisch (weil "man bisher nichts davon gehört hat")

    - Temperaturwechsel im Aquarium Tag/Nacht von 2 K bis 3 K über viele Jahre haben bei mir den Effekt das die Tiere länger leben als die Tiere aus der gleichen Brut bei konstanter Temperatur bei den Abnehmern meiner Überschüsse.


    - Temperaturwechsel draußen in Mörtelwannen Tag/Nacht von >15 K haben weder Medaka noch Makropoden irgendwie gestört. Sie lebten woanders (mit kühler Überwinterung) vergleichbar lange wie meine Tiere.

  • Also aus meiner Zeit als „Kelleraquarianer“ habe ich sehr gute Erfahrungen mit Temperaturschwankungen im Laufe des Tages – ganz bewusst und beabsichtigt! Ist aber schon ein paar Jahr(zehnt)e her.

    Ganz einfach mit jeweils zwei einfachen Heizungen (ohne jegliche Regelung!), von denen eine an eine Zeitschaltuhr angeschlossen war. Und wenn man min. ein halbes duzend Heizungen mit verschiedener Leistung als Reserve vorhalten kann, die man je nach Jahreszeit wechselt, ist man da gut aufgestellt.

    Die täglichen Temperaturschwankungen betrugen so ca. 3 – 4°, soweit ich mich erinnern kann.


    Ob das nun eine wesentliche Verbesserung der Kondition der Fische ausmacht kann ich natürlich (objektiv) nicht sagen. Dazu müsste man etwas systematischer (mit Vergleichsreihen) vorgehen.

    Zumindest hat es den Fischen nicht geschadet. ;)


    Wichtig ist aber sicher auch wo die jeweiligen Fischlis beheimatet sind: Fische aus Wüstenregionen oder gemäßigten Breiten vertragen (und BRAUCHEN!) sicher ganze andere tägliche und jahreszeitliche Temperaturschwankungen als Arten aus dem tropischen Regenwald!


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass heutzutage für die meisten Wohnzimmerschaubecken eine Heizung ein absolut überflüssiger Deko-Gegenstand ist!

    Leider ist das mit der Wasserkühlung technisch ungleich aufwendiger umzusetzen, :/


    denkt sich

    der Jens

  • (.................)

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass heutzutage für die meisten Wohnzimmerschaubecken eine Heizung ein absolut überflüssiger Deko-Gegenstand ist!

    (.............)

    denkt sich

    der Jens

    Moin.

    Ob 21 Grad Raumtemperatur für die meisten Wohnzimmerschaubecken ausreicht......kann sein.

    Aber für deren Bewohner sicherlich oft grenzwertig. Am Leben bleiben ist nicht gleich optimale Bedingungen.

    Ich bin froh, dass mein Heizer sich im Innenfilter versteckt und kein reiner Dekogegenstand ist.

  • Bevor man zu vorschnell Experimente im Hinblick auf gewisse, tagtägliche Temperaturschwankungen im eigenen Zimmeraquarium macht, sollte man besser erstmal recherchieren, ob die gepflegten Bewohner als Arten ursprünglich denn tatsächlich auch aus Regionen mit ausgeprägten Tag-Nacht- und/oder jahreszeitlichen Schwankungen stammen.


    Ich finde aber, das man dabei dann schon ein gewisses Augenmaß walten lassen und es analytisch wie pflegerisch nicht bis ins kleinste Detail (über)treiben sollte.


    Gesichert scheint mir jedoch, daß angestammte Aquarienfische wie z.B. Zwergfadenfische oder Zwergkärpflinge (Liste ist erweiterbar) ganz allgemein einfach zu konstant warm gehalten werden.

    Etwas salopp gesagt. Da, wo größere Temperaturschwankungen tatsächlich angebracht sind und in der Pflegepraxis berücksichtigt werden, fördern sie gewiß die körperliche Robustheit und die Immunabwehr der betreffenden Fische signifikant.

  • ... Die praktische Herausforderung ist es dann, herauszufinden, wie man etwa einen Zwergfadenfisch oder einen Zwergkärpfling im Jahresverlauf in einem Zimmeraquarium 'angemessen pflegt'.


    Sachliche Anregungen zu diesem Thema sind ausdrücklich erwünscht.


    Ich selbst pflege zur Zeit keine Arten aus den, vereinfacht gesagt, 'Subtropen'.