Laub, Erlenzapfen und Co.

  • Hallo,


    heute hatte ich noch mal das schöne Wetter genutzt um Laub und Erlenzapfen zu sammeln.


    Dabei begnügte ich mich mit Schwarzerle, Brennnessel sowie erstmals Walnuss.


    Schwarzerle und Brennnessel sind bei meinen Schnecken und Garnelen sehr beliebt und Walnuss soll es wohl ebenso sein, weswegen ich es einmal testen möchte.


    Aber nun zu meiner Frage:


    Ist es nötig, das frisch gesammelte Laub irgendwie zu behandeln, zwecks potentiellen Ungeziefers oder Ähnlichem?


    Bisher handhabte ich es so, es von sichtbaren Spinnen und Insekten zu befreien, anschließend zu trocknen und bei Bedarf ins Aquarium zu geben, ohne es vorher kurz zu überbrühen.


    Das Überbrühen dient wohl lediglich dazu, dass das Laub schneller sinkt?


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  • Grüne Blätter wie Walnuss und Brennnessel spüle ich vorm trocknen mit kaltem Wasser ab, um Kleingetier und Vogelkot abzuspülen.

    Erlenzapfen und Herbstlaub nicht, das kann man ja gut auf Sicht sammeln.


    Überbrüht wird hier nur frische Brennessel, sowie Spinat und Broccoli. Dann wird es schneller fressbar.

  • Ich bevorzuge Rotbuchenlaub, das kann man noch im Winter von den Bäumen pfllücken. erst wenn sie neu austreiben fallen die alten Blätter


    VG Dieter

  • Hallo Jan,


    ja, das sieht aus wie ein Buchenblatt (Rotbuche).


    Manche mögen die Buchenblätter gerade deswegen, weil sie sich nur langsam zersetzen. Aus optischen Gründen. Aber Geschmäcker sind verschieden und die von dir gezeigten Aquarien finde ich phantastisch in ihrer optischen Wirkung.


    Ich verwende gerne auch braunes Eichenlaub (das zersetzt sich auch langsam, gibt aber viel (erwünschte) Huminstoffe und Gerbstoffe ab).

    Braunes Ahornlaub verwende ich auch, das wird recht schnell schön netzartig. Ich gehe davon aus, dass es gerne und schnell gefressen wird.


    Auch Seemandelbaumblätter (die gekauft) verwende ich gerne.


    Ab und zu auch Maulbeerblätter (weil ich einen Schwarzen Maulbeerbaum habe).


    Aber Hauptsache, du setzt den Garnelen und Krebsen immer wieder Herbstlaub oder Seemandelbaumblätter vor, da müssen es nicht alle Genannten sein.


    Ich schaue halt, dass sie nicht im Wasser lagen (Regen meine ich da nicht) und dass sie nicht vom Straßenrand oder Wegesrand sind, also eher von Stellen, die da etwas geschützt sind (Waldesinnere, Garten ohne Gift,...).


    Zu viel braunes Herbstlaub würde ich auch nicht ins Aquarium geben, es reicht, wenn stets so zwei, drei drin sind (in einem durchschnittlichen 60 Liter-Becken).


    Bei grünen, getrockneten Walnussblättern würde ich darauf achten, dass nicht mehr als ein Blatt pro 30 Liter Aquariumwasser gereicht werden und die Reste nach zwei Tagen entfernt werden. Denn grüne Blätter sind im Vergleich zum braunen Herbstlaub noch sehr nährstoffreich und können dann das Wasser belasten. Damit es schneller gefressen werden kann, kann man es vorher mit kochendem Wasser blanchieren.


    Braune Blätter lasse ich solange drinnen, bis sie verzehrt sind oder sich zersetzt haben.


    Gruß


    Manu

  • ...Ab und zu auch Maulbeerblätter (weil ich einen Schwarzen Maulbeerbaum habe)...

    Zu denen hätte ich mal eine Frage: Kann man die auch grün trocknen und benutzen? Oder muss ich jetzt bis zum Herbst (bei uns ist jetzt Frühjahr) warten, bis sie braun werden?

  • Hallo Christina,


    ich selber nehme die heruntergefallenen, also Herbstlaub.


    Aber sie werden durchaus auch grün getrocknet angeboten (zum Beispiel in "Tom's Garnelenshop", dort steht die Dosierungsempfehlung "1-2 mal pro Woche ein Stück des Blattes", oder in Logemanns Garnelenhaus, dort steht "überbrühen" und dann "1-3 Maulbeerblätter auf 20 Liter" oder bei Garnelen Guemmer, dort wird ebenfalls überbrühen empfohlen und dann "1–3 Blätter pro 30 l Aquarium").


    Von dem her hätte ich keine Bedenken, auch die grünen Maulbeerblätter zu trocknen und zu verwenden. Nur selber habe ich das noch nicht gemacht.


    Aber halt nicht überdosieren wegen des Nährstoffreichtums und ich würde sie nach zwei, drei Tagen aus demselben Grund wieder entfernen.


    Bei den Dosierungsempfehlungen kommt es halt auch darauf an, wie viele Garnelen oder Krebse im Becken sind, ich würde da mal mit weniger anfangen und mich dann an die für das jeweilige Becken ideale Menge herantasten, und die oben genannten Werte als Orientierung in Richtung Maximalwert verwenden.


    Grüße nach Córdoba!


    Manu

  • Dieses Maulbeerbaumblatt (rechtes Blatt) habe ich heute gesammelt. Es ist relativ klein. Links ein Walnussblatt, ebenfalls heute gesammelt, ebenfalls klein, das kann man auch ins Aquarium einbringen. Die kleinen Blätter deswegen, weil sie in ein kleines Becken kommen.


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  • ...Bei den Dosierungsempfehlungen kommt es halt auch darauf an, wie viele Garnelen oder Krebse im Becken sind...

    Hallo Manu,

    erstmal Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Ich habe aber weder Garnelen noch Krebse, sondern nur eine Menge "Feld-Wald-Wiesen"-Guppys, 2 Neritinas und ein paar eingeschleppte Blasenschnecken (bislang nur 2 gesichtet).


    Wäre es trotzdem sinnvoll, mal das eine oder andere getrocknete Blättchen ins Wasser zu geben?

  • ... Ich habe aber weder Garnelen noch Krebse, sondern nur eine Menge "Feld-Wald-Wiesen"-Guppys, 2 Neritinas und ein paar eingeschleppte Blasenschnecken (bislang nur 2 gesichtet).


    Wäre es trotzdem sinnvoll, mal das eine oder andere getrocknete Blättchen ins Wasser zu geben?

    (Am besten 'gerbstoffhaltige') Blätter für's Aquarium würde ich nicht selbst trocknen, sondern quasi von Mutter Natur im Laufe der Jahreszeiten 'trocknen lassen'.


    Erst im Spätwinter an trockenen Tagen von nicht direkt an stark befahrenen Straßen wachsenden Eichen, Rotbuchen, Walnußbäumen etc. gesammeltes Laub eignet sich wirklich gut für aquaristische Zwecke.


    Die eingebrachten und dann absinkenden Blätter (abhängig vom jeweils vorhandenen Wasservolumen nie zuviele auf einmal davon) reichern das Aquarienwasser nach und nach mit wertvollen Gerbstoffen an.


    Das sich unter Wasser im Laufe der Zeit zersetzende, schnell von einem nützlichen Biofilm besiedelte Laub wird sehr gern von bestimmten Fischen (Welsen etwa), von Garnelen und von Schnecken aufgesucht und 'abgeweidet'.

    Es ist in der Form eine zusätzliche Nahrungsquelle für den einen oder anderen Bewohner.

  • Ich schaue halt, dass sie nicht im Wasser lagen (Regen meine ich da nicht) und dass sie nicht vom Straßenrand oder Wegesrand sind, also eher von Stellen, die da etwas geschützt sind (Waldesinnere, Garten ohne Gift,...).


    Vielen Dank für deine Antwort. Laub habe ich mehr als genug. Die Tage wollte ich noch etwas braunes Walnusslaub direkt vom Baum sammeln. Sammle generell nichts, was bereits auf dem Boden lag. Da es die letzten Tage aber viel regnete, weiß ich nicht, ob das braune Walnusslaub nicht bereits ausgelutscht ist?


    In meinen Becken habe ich nie mehr als 2–3 braunes Herbstlaub. Ein einzelnes grünes, getrocknetes Laub gibt es ab und zu mal. Da meist Schwarzerle, Brennnessel und Maulbeere. Das lasse ich dann allerdings so lange drin, bis es aufgefressen wurde.

    Meerrettichbaum (Moringa oleifera) verfüttere ich kaum noch, da es sehr schwer zum Sinken zu bewegen ist. Soll aber wohl sehr gut für Garnelen und Schnecken sein. Hatte auch mal etwas Bananenlaub bekommen, als ich Garnelen kaufte, aber das liegt auch nur rum.

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  • Naja, es geht auch ohne. Ich habe Laub und Co eigentlich nur im Aufzuchtbecken, in den anderen nur sporadisch. Da eher grün getrocknete Blätter (Walnuss, Brennessel, Feige) als Futter. Mir ist das zu viel Gefussel mit dem Laub, überall fliegen die Brösel rum, wenn es zerfällt.

    Meine Fische und Garnelen leben trotzdem ;)

  • Hallo Christina,


    Ich habe aber weder Garnelen noch Krebse, sondern nur eine Menge "Feld-Wald-Wiesen"-Guppys, 2 Neritinas


    Für die beiden Neritinas macht das Laub in meinen Augen Sinn. Auch wenn man Jungfische aufzieht...


    Klar, geht es ohne, wie Stefanie schreibt, es kommt auch immer darauf an, was das Becken sonst so bietet, aber für Aufwuchs fressende Tiere und für die Ballaststoffe für sie halte ich sie schon für sinnvoll. Ich komme gut an Laub heran und mit Maß und Ziel kann man das schon insbesondere z. B. für Garnelen und Krebse oder Sulawesischnecken empfehlen.


    Es geht natürlich auch ohne Huminstoffe, aber für viele Fischarten sind die schon sinnvoll.


    Züchter wissen oft um die Wirksamkeit von Erlenzapfen, Seemandelbaum- oder Eichenblätter, zum Beispiel gegen Verpilzungen.


    Gruß


    Manu

  • ... Mir ist das zu viel Gefussel mit dem Laub, überall fliegen die Brösel rum, wenn es zerfällt.

    Ja, das tut es tatsächlich.


    Dadurch setzen sich bei mir die feinporigeren Abschnitte der laufenden (ausschließlich verwendeten) Innenfilter nach einer gewissen Zeit auch schneller zu.


    Als glühender Laub-im-Aquarium-Fan nehme ich diesen Umstand aber bereitwillig in Kauf.

    Und habe mich auch filterpflege-praktisch auf diese besondere Situation eingestellt.

  • ... Meine Fische und Garnelen leben trotzdem ;)

    Inhaltliche Richtigstellung der obigen Aussage, Oehrchen bzw. Stefanie.

    Deine Fische und Garnelen leben nicht 'trotzdem'.

    Sondern aufgrund fachlich kompetenter und zugleich liebevoller Pflege ausgesprochen gut. :)


    Man sollte das Kind - ohne zu zwinkern - schon beim Namen nennen.

    Also kein Understatement bitte! ^^


    Grüße vom alten Mann von der Spree

  • (Am besten 'gerbstoffhaltige') Blätter für's Aquarium würde ich nicht selbst trocknen, sondern quasi von Mutter Natur im Laufe der Jahreszeiten 'trocknen lassen'.


    Erst im Spätwinter an trockenen Tagen von nicht direkt an stark befahrenen Straßen wachsenden Eichen, Rotbuchen, Walnußbäumen etc. gesammeltes Laub eignet sich wirklich gut für aquaristische Zwecke....

    Dann werde ich im Herbst mal einen kleinen Vorrat an Maulbeerbaumblättern anlegen.


    Die muss ich dann aber kurz bevor sie abfallen direkt vom Baum abmachen. Ansonsten fallen sie in den Hühnerauslauf. Und die möchte ich dann nicht ins Aquarium packen.

  • ...Für die beiden Neritinas macht das Laub in meinen Augen Sinn. Auch wenn man Jungfische aufzieht...

    Mit anderen Laubbäumen sieht es hier halt schlecht aus. Walnussbäume gibt es hier zwar, kenne aber keinen der einen im Garten hätte.


    Aber das mit den Maulbeerbaumblättern werde ich sicher ausprobieren.


    Ich denke, dass es in meinem Becken, auch wenn es jetzt nicht so super dicht und vielseitig bewachsen ist, genug für die Aufwuchsfresser zu naschen gibt.


    Ich habe 2 Holzstücke drin liegen, die mittlerweile gut mit Algen bewachsen sind. Die Fadenalgen mache ich, wo ich sie erwische, beim WW ab. Aber da bleibt noch genug grüner Belag, auch an den Scheiben und einem unglasierten Tongefäß, übrig.


    Und auch wenn ich jetzt nicht gezielt Jungfische aufziehe - vom Guppynachwuchs werden denke ich aus jeder Generation einige Tiere erwachsen. Also scheint das Futterangebot (auch neben dem Flockenfertigfutter) nicht zu knapp zu sein.