Guppy mit "komischer" Körperform

  • Seit knapp 3 Wochen sind meine Fischlein ja jetzt in einem größeren (60 cm) Becken. Da scheinen sie sich auch recht wohl zu fühlen. Die Vermehrung hält sich in Grenzen (Wassertemperatur 22 - 24 Grad) bzw. wird durch hungrige Altfische begrenzt. Trotzdem kommt immer Jungvolk nach. Bin eigentlich recht zufrieden.


    Zum Thema: Schon beim Umsetzen in das neue Becken ist mir ein Fischlein aufgefallen, das nicht wie die anderen Guppys einen "geraden" Körper hat, sondern irgendwie einen "Knick" vor der Rückenflosse. Hier mal zwei (grottenschlechte:() Fotos:


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    Ich weiß, is' ganz schlecht zu erkennen. Aber während die anderen Guppys von Kopf bis Schwanz eine einigermaßen gerade Linie parallel zum Rücken haben (gut, bei den Mädels bisschen gebogen) knickt bei diesem Fisch der Schwanz fast 45 Grad nach unten. *wer weiß*


    Meine Frage: Ist das "normal" oder liegt da eine Deformation vor?


    PS: Das Fischli ist völlig unauffällig - aktiv und verfressen.

  • Guten Morgen, werte Christina ! Sowas kommt in der Natur und Tierwelt aber auch immer wieder mal vor !

    Wenn es dich nicht weiter stört, der Fisch ist damit denke ich gut zufrieden und merkt das nicht mal.

    Er kommt mit seinem Krüppel Dasein gut klar... Ich selber hatte schon Malawi Barsche über viele Jahre mit nur

    einem Auge ! Ansonsten waren das wirklich prachtvolle Tiere !! Warum sollte ich die Tiere dann abtöten bitte ??:/

    Nicht alles im Leben ist perfekt oder.... Schönen Tag dir, überdenke das. Claus.

  • Hallo chtjonas,

    Ich würde den Fisch entsorgen

    Das Weibchen ist ja länger schon ausgewachsen.

    Du müsstest also wissen, ob es schon immer ein verkrümmtes Rückgrat hatte.

    War das schon immer so, dann ist es unter Umständen erblich und - ich stimme Anubias insoweit zu - du solltest das Weibchen nicht mit Männchen zusammen halten, damit es sich nicht weiter vermehrt und das so weitergibt.

    Sah das Weibchen anfangs normal aus, das kann es viele Ursachen haben: Alterserscheinung, Haltungsproblem zwischendurch mal (Temperatur, Nahrung) und ist dann nicht direkt erblich.

    Dann brauchst du nix zu machen.

    Für das makaber lautende "Entsorgen" sehe ich aber wirklich auch keinen zwingenden Grund, wenn du es im 1. Fall - wie Anubias ja auch geschrieben hat - von Männchen separieren kannst/willst.

    Wenn du aber eh schon immer unter zu vielen Guppies "leidest" und noch andere Fische wie größere Barsche oder ähnliches hast, kannst du es natürlich auch dazu setzen ;) oder im Sommer zum Übersommern in einem Gartenteich mit Ringelnattern. So wird es nicht "entsorgt", sondern dem natürlichen artgerechten Lauf der Nahrungskette überantwortet ;).

  • Danke für Eure Antworten.


    Mitte Dezember hatte ich mir ja 1,2 Guppys zugelegt. Da ist mir bei der Form nix aufgefallen. Im Transportwasser waren aber noch ein paar Minimini-Jungfischlein, die ja nun mittlerweile auch groß sein dürften. Wirklich, bis zum Umsetzen ins neue Becken war mir absolut nix aufgefallen.


    Ich kann also nicht sagen, ob die Deformation angeboren oder erworben ist. *wer weiß*


    "Entsorgung" kommt für mich nicht in Frage. Das mache ich auch bei meinen anderen Tieren nicht. Solange ich kein wirkliches "Leiden" (z.B. Schmerzen) erkennen kann, dürfen sie - wenn nötig "behindertengerecht" - bei mir ihren Lebensabend verbringen.


    Wie gesagt, das Fischlein macht einen völlig zufriedenen Eindruck. Mittlerweile hat sie bei uns den Namen "Quasimoda" weg. Und sie darf bis zu ihrem natürlichen Ableben hier ihre Runden drehen.


    Ein Teichprojekt hatte ich schon in Angriff genommen. Leider sind die Arbeiten umständehalber ins Stocken gekommen.*heul-1* Wenn es mal soweit ist, werde ich dort wohl auch einige Guppys übersommern lassen. An Schlangen gibt es hier einige (auch giftige), allerdings (zum Glück:D) weder Pythons noch Anacondas. Aber einige recht eindrucksvolle Echsen drehen hier durchaus mal ihre Runden durch den Garten.

  • Verkrümmte Wirbelsäulen bei Guppys sind Alterserscheinungen oder ein Zeichen von Mangelernährung oder von Inzucht. Gerade Letzteres ist leider in den letzten Jahrzehnten verstärkt in Erscheinung getreten, da Guppys kaum noch gezüchtet sondern einfach massenvermehrt werden. Natürlich gibt es auch weiterhin sehr gewissenhafte Züchter. Weitere Ursachen können Tuberkulose oder Haarwürmer sein. Die Palette möglicher Ursachen ist also sehr umfänglich.

    Freundliche Grüße von der Küste und von Maik

    dem Freund der Zwergbuntbarsche, Bärblinge, kleinen Salmler und Kärpflinge


    Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.
    Gotthold Ephraim Lessing


    Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

    Matthäus 5,9

  • Hmmm ... :hmm: ... Alterserscheinung würde ich ausschließen. "Quasimoda" ist kleiner, als die beiden im Dezember gekauften Mädels. Ich gehe also davon us, dass sie aus dem halben Dutzend Minifischlein im Transportwasser herangewachsen ist.


    Mangelernährung ist auch eher unwahrscheinlich. Dieses Mädel ist das einzige auffällige unter den mittlerweile (gefühlt) 150 Tierchen, die sich im Becken tummeln.


    Inzucht könnte natürlich ein Faktor sein. Der Laden, in dem ich die 3 Fische (+ Beifang) erstanden hatte, war wirklich sehr chaotisch. Und ich denke schon, dass der sich die Fische "einfach so" wild vermehren lässt. Und wer weiß, über wieviele Generationen der das in seinem Guppybecken schon so betreibt.*wer weiß*


    ... und ich betreibe das jetzt fleißig so weiter 8|.


    Sind übrigens wohl keine besonderen Züchtungen, sondern "Feldwaldwiesen-Guppys". Ich habe welche mit orangefarbenen Flossen dabei, einige mit schillernd blauen Streifen und Punkten und einen mit ganz schwarzer Schwanzflosse. Wenn man genau hinschaut sieht jedes Tier anders aus.


    Aber dem Fischlein scheint es gut zu gehen - und so darf es weiter seine Runden drehen.

  • Sind übrigens wohl keine besonderen Züchtungen, sondern "Feldwaldwiesen-Guppys". Ich habe welche mit orangefarbenen Flossen dabei, einige mit schillernd blauen Streifen und Punkten und einen mit ganz schwarzer Schwanzflosse. Wenn man genau hinschaut sieht jedes Tier anders aus

    Übrigens, sogenanannte "Feldwaldwiesen-Guppys" sind in der Regel die den wildförmigen am nächsten liegenden, weil variabler.
    Hochzuchtguppies - das "Hoch" bezieht sich dabei nicht auf einen Qualitätsansprunch "aus Sicht der Guppies", sondern auf dem willkürlichen "Ästhetik"-Empfinden des jeweiligen "Hochzüchters" - sind oft empfindlicher und definitiv gen. verarmt, denn sonst würde der Hochzüchter das einheitliche Bild seiner Guppystämme nicht hinbekommen.

    Die Guppies (Weibchen) selbst bevorzugen es, wenn jedes Männchen anders aussieht, deswegen sind Wildguppies und auch Feldwaldwiesen-Guppies in den Männchen nicht einheitlich, sondern maximal vielseitig gefärbt; am vielseitigsten und farbigsten, wenn kein Selektionsdruck durch Räuber besteht.
    Unter einem Satz nahezu einheitlicher Männchen suchen sich die Weibchen typischerweise den aus, der von der Menge möglichst abweicht.

    Bzgl. Inzucht:
    Guppyhochzucht bedeutet Inzucht und zwar sehr starke.

    Inzucht ist nur dann ein Problem, wenn die Selektion nicht gegen schädliche/Nachteilige Genausprägungen in der Gruppe wirkt oder wenn bestimmte Vitalitätsmerkmale reduziert werden, falls eine Gruppe Genausprägungen reinerbig vorliegt.
    Für wilde Populationen ist sie auch für die mittel- bis langfristige Anpassbarkeit ein potentieller Nachteil, da wo keine genetische Variabilität existiert die Selektion auch nicht anpassend an neue Bedingungen wirken kann.
    Kommt eine gesunde Inzuchtpopulation aber unter z.B. "freundlichen" Ausbreitungsbedingungen (bzgl. Individuenzahl), dann reichert sie sich von Generation zu Generation wieder mit gen. VIelfalt/Variabilität an und kann so ihre "Zukunftsoptionen" zurückgewinnen.

  • Meines Erachtens ist das einfach ein altes Weibchen, solche lässt man eigentlich schwimmen bis sie irgendwann von alleine verschwinden. Theoretisch könnte es auch eine Verletzung vom Umsetzen sein. Das Thema "Erlösen" ist mir zu heikel, 1.) kriegen das die wenigsten vernünftig hin, 2. ) warum sollte man einen halbwegs gesunden Fisch töten.

  • Meines Erachtens ist das einfach ein altes Weibchen, solche lässt man eigentlich schwimmen bis sie irgendwann von alleine verschwinden. Theoretisch könnte es auch eine Verletzung vom Umsetzen sein. Das Thema "Erlösen" ist mir zu heikel, 1.) kriegen das die wenigsten vernünftig hin, 2. ) warum sollte man einen halbwegs gesunden Fisch töten.

    "Alt" kann die eigentlich nicht sein. Die beiden gekauften "Großen" schwimmen hier ja immer noch rum. Also kann Quasimoda nur aus dem Beifang oder sogar aus eigenem Nachwuchs stammen. *wer weiß*


    "Erlöst" werden bei mir nur Tiere, die offensichtlich unter (Dauer)schmerzen leiden, ohne Aussicht auf Besserung, die die Nahrungs- und Wasseraufnahme verweigern oder dazu nicht mehr in der Lage sind. Und das ist immer eine sehr schwierige Entscheidung.*heul-1*


    Tiere, die mit ihren körperlichen und/oder sonstigen Einschränkungen zurechtkommen, selbständig fressen und trinken und ihren körperlichen Bedürfnissen nachkommen können, haben bei mir bis zu ihrem natürlichen Ende einen Platz.



    Die Weibchen haben auch einen erhöhten Nährstoff/Vitaminbedarf.

    Besonders bei älteren Exemplaren, treten rachitische Erscheinungen schon mal auf.

    Mit Multivitamin/VitaminD3-Gaben, kann man evtl. vorbeugen.

    Wie und in welcher Menge bekomme ich denn die Vitamine in den Fisch?

  • Hallo werte Christina ! So weit weg und doch im Forum sehr aktiv... GROSSES KINO !! Es hört sich traurig an,

    aber ich bin der festen Überzeugung, dein Fisch wird trotz einer evtl.Vitamin Zugabe bis ans Ende ein Krüppel

    bleiben, Sorry ! Ist doch toll, wenn er noch in der fischigen Gemeinschaft mitschwimmt und seine Nahrung aufnimmt.

    Bleib gesund und munter mit deiner Familie in der Ferne. Alles Gute, Claus:daumen hoch:

  • ... Tiere, die mit ihren körperlichen und/oder sonstigen Einschränkungen zurechtkommen, selbständig fressen und trinken und ihren körperlichen Bedürfnissen nachkommen können, haben bei mir bis zu ihrem natürlichen Ende einen Platz.

    In der Praxis handhabe ich das genauso wie Du.


    Einer aus meiner Pandapanzerwelsgruppe kommt seit-ich-weiß-nicht-mehr-wie-lange-und-warum auch irgendwie krüppelig daher. Doch da er problemlos mit den anderen mithalten kann, und in keiner Weise eine Art Sonderstellung innerhalb der Gruppe einnimmt, lasse ich ihn in Ruhe sein Leben leben.


    Obwohl ich mir diese innere Gelassenheit nach längerer, eingehender Beobachtung jenes Exemplars auch erst ein Stück weit 'erarbeiten' mußte.


    Spezielle Vitaminpräparate verabreiche ich den Fischen schon lange nicht mehr.

    Eine abwechslungsreiche bzw. breit gefächerte und auf Dauer nicht zu üppig bemessene Ernährung halte ich eigentlich für die Gesundheit und Fitneß der Tiere für vollkommen ausreichend.


    Grüße

    Frank

  • P.S.

    Da meine Panzerwelsgruppe von innen heraus nach und nach größer und dadurch unübersichtlicher wurde, kann ich bezüglich der Art jener 'Verkrüppelung' nicht mehr, als bloße und nur äußerst vage Vermutungen anzustellen.


    Ich würde meinen, daß jenes Tier aus nicht zweifelsfrei zu belegenden Gründen diese 'Verformung' bereits 'von Kindesbeinen an' - also Kindesflossen an - hatte, davon in der Komfortzone Aquarium aber nie entscheidend beeinträchtigt wurde.


    Besagter Wels taugt zwar wirklich nicht als fotogenes 'Fisch-Mannequin', aber er hat einst, was viel wichtiger ist, unglaublich viel Lebenswille und Robustheit mit auf die Welt gebracht.

  • 2 - 3mal wöchentlich, ein flüssiges Multivitaminpräparat für Fische aufs Futter zu geben(Granulate + FD, eignen sich da besonders ), wäre eine Möglichkeit .

    Hallo Christian,

    als Alternative soll wohl auch Sanostol ohne Zuckerzusatz funktionieren. Aber Achtung ⚠️ das ist hoch dosiert. Bitte Tante Google hierzu kontaktieren.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Guten Morgen ihr Lieben Alle ! Wünsche euch einen guten Tag.

    Ich selber habe mal vor vielen Jahren bei einem Händler einen ganzen Schwarm/ungelogen !

    Gnathochromis permaxilaris / Staubsauger Cichlide aus dem Tanganjika See gesehen, die

    hatten wirklich alle den Kiefer ausgerenkt, kamen damit aber wohl gut klar...

    Dies aber nur am Rande, euch eine gute zeit und gesund bleiben. Clausbeide Daumen nach oben

  • Meine Guppy Dame hatte damals die ersten Jungen entlassen und plötzlich war hängen im Schacht.

    Eins der Kleinen hin fest und es gucken Kopf und Schwarz gleichzeitig heraus.

    Zusammen geklappt wie ein Sandwich.

    Mit Massage des Guppy Damen Bauches konnte es dann endlich ins Wasser.

    Es war ein Mädel, welches Zeit ihres Lebens mit einem ungeheuer heftigen Knick in der Wirbelsäule gelebt hat. Sie hatte keine Probleme in ihren ca. 2 Jahren gehabt.

    Wurde nicht gemopt und war oft die Erste am Futternapf.

    War kein Hingucker aber extremen Handzahm.


    LG aus dem Neandertal Anja