Pflanzenkombinationen behindern sich im Wachstum

  • Hallo,


    ich habe manchmal den Verdacht, dass sich bestimmte Pflanzenkombinationen nicht miteinander vertragen. In meinem Aquarium gedeiht überhaupt nicht die so viel empfohlene Limnophila sessiliflora! Bei mir wachsen z.B. Cryptocoryne wendtii brown , Echinodorus reni, Ludwigia rubin und Hygrophilia corymbosa eigentlich ganz gut. Aber das Limnophilia-Zeugs will einfach nicht, obwohl es eine eigene Ecke im Aquarium hat, CO2 zugegeben wird und zusätzlich gedüngt wird. Es will einfach nicht, wächst jedes Mal mit Algen zu und vergammelt dann; da ist nix zu machen!


    Anderes Beispiel: Ich hatte in der Vergangenheit Massen von Hornkraut. Ich habe es an das Hardscape (z.B. an eine Holzwurzel) gehängt und bis zur Oberfläche fluten lassen. Nach Umstellung auf andere zusätzliche Stengelpflanzen verschwand so nach und nach das Hornkraut.


    Hat jemand ähnliche Beobachtungen und Erfahrungen machen können?


    Alle von mir ausgewählten Pflanzen empfiehlt man für die Haltung in hartem Wasser. Ich nutze übrigens das "altbewährte" Berlin-Brandenburger Betonwasser.

    GH 16 ... 18

    KH 7 ... 8

    ph 7 ... 7,5


    Ich dünge CO2 (mit Nachtabschaltung), mit Eisendünger (wöchentlich) und mit NPK (täglich).

    Das hat sich so eingependelt, weil ich anfangs alle 2-3 Tage die Werte per Tröpfchentest ermittelte. Die Wassertests mache ich jetzt nur noch stichprobenweise. Zu täglichen Tests gehe ich über, wenn sich etwas wesentliches im Aquarium verändert hat (z.B. Auslichten der Pflanzen, Neubepflanzung o.ä.).


    Der Bodengrund besteht aus feinem Kies (2...3 mm Körnung). Ich betreibe keinen Filter, sondern nur eine Strömungspumpe.

  • Hallöchen Robert,

    so geht es mir auch.

    Die Ludwigia will nicht wachsen und verkümmert.

    Das Hornkraut verliert seine Nadeln und verschwindet auf nimmer wiedersehen.

    Bucephalandras wuchsen einst sehr üppig, nun nicht mehr.

    Anubias, Vallisneria, Hydrocotyle tripartita

    und Cryptocorynen wachsen wunderbar.

    Seit kurzem wächst der Froschbiss wie Salat im Becken und muss alle 2 Wochen reduziert werden.


    Bei mir liegt Kies im Becken und der Ph 7,3 wird mittels Co2 Controller gesteuert.

    Eine Dosierpumpe hilft gegen das Vergessen der Düngung. Das AQ steht jetzt im sechsten Jahr.

    Es gibt 2 Aussenfilter.


    Mir ist es auch ein Rätsel wieso die Bucephalandras nicht mehr wollen...

    Dafür will jetzt endlich mal die Alternathera reineckii in die Pötte kommen.

    Habe es immer wieder einmal probiert und nun wächst sie mäßig, aber sie geht nicht mehr ein und vermehrt sich sogar verhalten.

    Bäume und Pilze 🍄 leben ja auch in enger Symbiose zusammen.

    Wieso nicht auch die Pflanzen im AQ.

    Interessante Frage übrigens, bin auf die Berichte von anderen gespannt.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Bei mir leben inzwischen nur noch Pflanzen, die mit den Umständen gut klarkommen.


    C. hudoroi wuchert mir aktuell das Becken zu vermutlich weil der Osmocote Dünger im Boden gut funktioniert, trotz reduzierter Anwendung,


    Javafarn war über Jahre hinweg die Hintergrundbepflanzung, hat sich dann plötzlich in der linken Beckenhälfte verabschiedet und verkümmerte, rechts bleib er "normal", deshalb die C. hudoroi von Armin im linken Bereich, dann hat sich der Javafarn wieder berappelt und streitet sich links mit den C. hudoroi.

    Die C. hudoroi wachen auch links sehr gut.

    Keine Ahnung warum und warum nur links. 260 l sind nicht so groß, das sich lokale Unterschiede bilden könnten im Wasser.


    Salvinia minima wächst unterschiedlich: mal wuchern 20 Pflanzen die Wasseroberfläche in einer Woche komplett zu, mal verdoppeln sie sich nur in 2 Wochen


    Wasserwechsel, Licht und Düngung (Co2 und Fe) sind immer (fast) gleich.


    Ich vermute, das die Wasserströmung im Becken den Pflanzenwuchs beeinflusst.

    Es gibt eine Zirkulation die an der Rückwand von der rechten hinteren Ecke beginnt, ca. 10 mm/s in allen Wasserschichten ab 10 cm Wassertiefe.

    Wenn die mal ausfällt was das Rohr vom Pumpenstutzen abrutscht, wachsen die Pflanzen anders, links weniger, rechts am Filter mehr.

    Passt zur Theorie das Wasserströmung sinnvoll ist für Pflanzenwuchs.

    Nach Behebung des Fehlers passt wieder alles im ganzen Becken.


    Auffällig ist, das bei verminderter Fütterung der Tiere die Pflanzen und Algen schneller wachsen (passt nicht zur Theorie das Futter Pflanzennährstoffe liefert).


    Mal habe ich vermehrt Staubalgen auf der Frontscheibe, mal vermehrt Punktalgen, mal einen schmierigen schwarzgrünem Belag im Bereich der Rückwand und der dortigen Pflanzen, mal alles gleichzeitig, mal vermehrt Pinselalgen auf älteren Blätten aber nicht an totem Material, mal Pinselalgen an totem Material aber nicht an Blättern, mal ändert sich über Wochen nix.


    Ein Muster konnte ich nicht erkennen und inzwischen ist es mir egal. Im Frühjahr 2027 wird sich das Thema Aquarium vermutlich erledigt haben weil ich dann wohl mehr unterwegs bin, schaunwa ma.


    Stengelpflanzen passen nicht zu mir und zu meinem Becken und Muschelblumen verkümmern seit Jahren innerhalb sehr kurzer Zeit.

  • Stefan_L


    Die Effekte mit den Algen kann auch ich bestätigen. Jetzt könnte man überlegen, ob vielleicht der Zustand eines Filters dabei eine Rolle spielen könnte, aber ... iesch aaabe gar keine Filter ... :/ (zur Zeit nur Strömungspumpe).


    Vielleicht haben mehr oder weniger alle Aquarianer solche Effekte, dass sich bestimmte Pflanzen im eigenen Aquarium nicht so recht entfalten wollen, obwohl von den Wasserwerten her alles passen könnte. Bei Bäumen in der afrikanischen Savanne ist bekannt, dass sie keine anderen Bäume ihrer Art neben sich dulden und entsprechend Stoffe absondern, die andere Bäume in der Nähe beim Wachsen hindern.


    Mein Aquarium ist nur halb so groß wie Dein Aquarium. Aber ob 130l oder 260l - in solchen Volumina wird man, nach meiner Beobachtung, in keinem Tümpel, Teich, See oder was auch immer die Artenvielfalt an Pflanzen vorfinden, die wir in unseren Aquarien haben möchten.

  • Jau, komplexe Sache.


    Klassiker ist auch die Behauptung, Vallisnerien und Cryptocorynen würden sich nicht vertragen.

    Könnte aber auch daran liegen, dass beide Gattungen Starkzehrer, was Nährstoffe des Bodens angeht, sind.

    Außerdem sollen Vallisnerien gewisse "Stoffwechselprodukte" im Boden ablagern, mit sich daraus ergebenden Problemen(auch für die "Vallis" selbst ), nach einiger Zeit.


    Allelopathie ist jedoch zweifellos im Pflanzen-Algen-Bereich weit verbreitet, aber eben nur eine mögliche Ursache von vielen.

    Monokausalität wird zwar von uns Menschen geliebt, Natur funktioniert da aber meist anders.


    Bei Verdacht auf allelopathische Vorgänge im Aquarium, kann mit Aktivkohle /Zeolitheinsatz, gegengesteuert werden.

  • (...........................)

    Auffällig ist, das bei verminderter Fütterung der Tiere die Pflanzen und Algen schneller wachsen (passt nicht zur Theorie das Futter Pflanzennährstoffe liefert).


    Mal habe ich vermehrt Staubalgen auf der Frontscheibe, mal vermehrt Punktalgen, mal einen schmierigen schwarzgrünem Belag im Bereich der Rückwand und der dortigen Pflanzen, mal alles gleichzeitig, mal vermehrt Pinselalgen auf älteren Blätten aber nicht an totem Material, mal Pinselalgen an totem Material aber nicht an Blättern, mal ändert sich über Wochen nix.

    (................)

    Moin.

    Das mit der Fütterung ist mir auch schon aufgefallen.

    Waren im Urlaub und mein netter Schwager hat die Fische gefüttert.

    Ich habe ihm gesagt, dass er nur jeden 2. Tag 1x füttern solle.

    Und dann penibel nur mit einem kleinen Messlöffel.

    Zack, Punktalgen an der Frontscheibe und Bartalgen an den C.xwillisii.

  • cwb

    Wie Du selbst schriebst - komplexe Sache.! Ich glaube auch nicht an nur eine Ursache, die ich z.B. mit Aktivkohle wegfiltern könnte. Das würde auch kaum funktionieren, wenn 2 Starkzehrer aus dem Bodengrund ihre Nährstoffe ziehen und einer von beiden was unvorteilhaftes im Bodengrund hinterlässt.. was interessiert den Bodengrund das Filtern des Wassers? Da würde es kurzfristig wohl kaum Einflüsse geben.


    Aber an der Idee mit der Nährstoffverteilung im Aquarium könnte bei unterschiedlichen Pflanzen vielleicht was dran sein?! Ich habe z.B. den CO2-Flipper an der linken Seite des Aquariums. Dort stehen die Echinodorus und Hygrophilia. Auf der rechten Seite ist der Platz für die Limnophilia. Vielleicht ist die Strömung durch die Strömungspumpe so ungünstig, dass die Limnophilia das Nachsehen haben und die anderen Pflanzen alles wegzehren?


    Ich werde demnächst mal in einem Extrabecken einen Versuch starten und in diesem Becken nur Limnophilia anpflanzen. Da wird sie mit Sicherheit nach dem Einfahren kräftig wachsen.

  • Hallo, werte Anja ! Ich gebe ja nun nicht auf.... Wenn machbar, würde ich dir ganz gerne eine Grosse

    Portion FROSCHBISS abnehmen gegen einen Unkostenbeitrag ! Schau doch mal bitte-Danke dafür !

    Sorry, das ich diesen Thread störe.... Schönen Nachmittag, Claus:korrekt:

    Hallöchen Claus,

    Deine unermüdlichen Bemühungen möchte ich doch gerne belohnen.

    Vom Froschbiss habe ich ca. 50 -60 Pflanzen da.

    Wie wäre denn ein zweiter Versuch mit Tylomelanias?

    Ich möchte 12 ausgewachsen ca. 8cm ein neues Zuhause geben.

    LG aus dem Neandertal Anja

  • Hallo Robert,

    (.............)

    In der Regel sehen wir das hier aber eher etwas geschmeidig.

    (.....)


    LG aus dem Neandertal Anja

    Moin. Das zeichnet diese Forum, neben einigen anderen positiven Eigenschaften, aus.

    Danke und allen einen entspannten Sonntag.

    Entschuldigung fürs OT

  • Oehrchen


    Danke, ja eben. Ich dünge eigentlich täglich mit einem NPK-Dünger, aber Phosphat habe ich noch nie gemessen.


    Aber zuerst hatte ich gelesen, dass der Foxi vom Frosch gebissen wurde und die Anja' mit 'ner kräftigen Portion nachhelfen würde. Was für Auswirkungen das auf die Gruppierung von Pflanzen und welchen Einfluss das auf deren Wuchsverhalten hätte, habe ich bloß nicht verstanden.


    Mir wurde außerhalb dieses Forums aber der Rat gegeben, dass Wasserpflanzen in den meisten Fällen mit leicht sauren Bedingungen besser zurechtkommen. Es wäre besser, mein Wasser mit Osmosewasser zu verschneiden, um KH und GH zu senken. Bisher wollte ich solche Wasserpanscherein vermeiden, wenn sie aufgrund des Besatzes von Pflanzen und Tieren nicht nötig sind.

  • Das stimmt schon, allerdings gibt es auch genug Pflanzen, die in harten und zumindest pH neutralen Wasser gut wachsen .

    Wieder die Limnophila s. als Beispiel. Die wächst bei mir prächtig in einem Becken mit GH9 KH7 pH 7,5 und ohne extra CO2.

    Und wuchs in einem anderen AQ bei GH 5 KH 3, pH weiß ich gerade nicht - sauer, weil auch CO2 dran ist.

    Der Pflanze war das egal, solange sie ihre Nährstoffen hatte. Ich habe sie in dem Becken mit CO2 rausgeschmissen, weil sie zuuu sehr gewachsen ist!

    PO4 ist meist um die 0,5 mg/l. (NO3 um die 15 - 20 mg, K ca. 6 mg/l)

    Und solche Pflanzen gibt es einige.

  • Hallo Robert,

    das mit dem Froschbiss hat nichts mit deinem Thread zu tun.

    War absolut OT.

    Aber ich stelle gerade beim Froschbiss fest, das er in allen 3 Aquarien, trotz gleichem Wasser sehr unterschiedlich wächst.

    1 x mit Co2 = sehr wuchsfreudig.

    Quarantänebecken ohne Co2 ist der Wuchs sehr reduziert.

    Im Garnelenbecken ohne Co2 hat er keine Chance auf ein langes Leben, die Zwerggarnelen mögen ihn zu sehr.

    Auch ja und richtig satt grün ist er im Miniteich auf der Terrasse, mit zur Zeit stockendem Wuchs - noch zu kalt.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Oehrchen , Anja'


    Wasserpflanzen haben einen Bereich, in welchem sie wachsen und "gedeihen". Ich habe meine Pflanzen und Tiere eigentlich so gewählt, dass sie auch in hartem Wasser gehalten werden können. Aber es wird wohl so sein, dass das harte Wasser nicht unbedingt optimale Bedingungen für die ausgewählten Pflanzen bietet.


    Deshalb möchte ich mal eine These aufstellen, die erst mal nur eine unbewiesene Behauptung ist:

    • Wenn mehrere unterschiedliche Pflanzen in einem Aquarium gehalten werden, die ähnliche Wasserwerte benötigen, aber die vorhandenen Wasserwerte im Aquarium nicht dem Optimum für die ausgewählten Pflanzen entsprechen, dann könnte es zu "Verdrängungserscheinungen" kommen.
      • Die Pflanzen, die mit den Wasserwerten am besten klarkommen, verbrauchen die gebotenen Nährstoffe am effizientesten und sorgen dafür, das es bei den anderen Pflanzen zu Mangelerscheinungen kommt und diese dann absterben.

    Meine Beobachtungen, die ich dazu bisher gemacht habe:

    • Es ist durchweg einfacher, nur eine Pflanzenart im Aquarium zu halten, wenn die Wasserwerte im Toleranzbereich der Pflanze liegen aber nicht optimal sind.
    • Wenn man Pflanzen mit ähnlichen Wasseransprüchen in einem Aquarium hält und die Werte für diese Pflanzen nicht optimal sind, dann wird die Auswahl möglicher Kombinationen anscheinend aufwändiger. Es wird Kombinationen geben, die nicht zusammen funktionieren.
    • Die Artenvielfalt an höheren Pflanzen auf relativ kleinem Raum, die wir in verschiedenen Aquarien vorfinden, habe ich in natürlichen Gewässern noch nie beobachten können. Hier geht die Tendenz nach meinen Erfahrungen eher hin zu einer höheren Wasserpflanzenart auf mehrere Kubikmeter Wasser.