Hallo, Danie,

herzlich willkommen hier im Forum!

Andy (Sewellia) ist diesbezüglich unser Experte hier im Forum.

So, wie ich ihn einschätze, dürfte er sich gewiß noch inhaltlich zu Deiner Anfrage äußern.

(Andy, ich hoffe, ich bringe Dich mit diesem Posting jetzt nicht allzu sehr in Zugzwang. - Ich denke, aber doch eigentlich nicht. Oder? )

Viele Grüße

Frank

Hallo Daniela,

sehr schöne Flossensauger hast Du da. Die beiden oberen müssten Gastromyzon zebrinus sein. Die Art ist, wie die meisten Gastromyzon-Arten, sehr variabel in der Zeichnung. Und die Art hat auch etwas blau in der Schwanzflosse.

Der 3. Flossensauger mit der Bildnummer ..._092908 ist auch ein Gastromyzon sp. blue fin und eine bisher unbeschriebene Art.

Die anderen gestreiften Flossensauger mit der hellen Grundfarbe sind meiner Meinung nach Paraprotomyzon bamaensis. Die kommen aber, wenn die Art stimmt, aus der Provinz Guangdong (Südchina).

Und - mein Glückwunsch zum Flossensauger Nachwuchs. Von welchen Flossensaugern stammen die Jungen?

Zitat von Pointbrite

Die unteren Tierchen waren auch eine Falschlieferung, aber da ich das volle Geld plus Versandkosten zurückbekommen habe und sie behalten durfte, halb so schlimm.

Besser kann man es doch gar nicht haben.

Viele Grüße Andy

Hallo Daniela,

kannst Du mal von den gestreiften Flossensaugern mit der hellen Grundfarbe ein Foto von der Unterseite machen?

Dann kann man anhand der Maulgröße erkennen, ob es wirklich Paraprotomyzon, oder eventuell auch Hypergastromyzon, oder eine (noch unbeschriebene) Gastromyzon Art ist. Letztere haben ein deutlich größeres Maul, als die beiden erstgenannten.

Hallo Daniela,

ich bin mir ganz sicher, dass die Flossensauger mit dem hellen Untergrund keine Gastromyzon sind. Die haben ein größeres Maul.

Pseudogastromyzon fasciatus (nicht fasiatus wie auf der Tüte) sind es aber auch nicht. Die haben an der Rückenflosse einen dunklen Saum und meistens 3 dunkle vertikale Streifen hinter dem Auge. Auch die Bänder der Schwanzflosse, meistens 2-3, sind breiter bei P. fasciatus. Die Streifen am Körper sind zudem stärker ausgebildet und kaum unterbrochen, im Gegensatz zu Paraprotomyzon bamaensis.

Demzufolge sollte deine Art, wie ich oben schon geschrieben habe, Paraprotomyzon bamaensis sein. Diese Art kann bis ca. 8 cm groß werden und benötigt im Winter eine saisonale Abkühlung (wie alle subtropischen Flossensauger).

Die optimale Wassertemperatur liegt zwischen 16 °C im Winter und max. 24 °C im Sommer.

Viele Arten werden von den Fängern und vom Handel oft falsch identifiziert. Deswegen wurden sie wahrscheinlich unter P. fasciatus exportiert, weil diese Art eben auch bekannter ist und schon 1878 wissenschaftlich beschrieben wurde. Paraprotomyzon bamaensis wurde von Tang erst 1997 wissenschaftlich beschrieben.

Die Jungfische sind dann also von den Gastromyzon ctenocephalus?

Viele Grüße Andy

Zitat von Sonnenbad

(Andy, ich hoffe, ich bringe Dich mit diesem Posting jetzt nicht allzu sehr in Zugzwang. - Ich denke, aber doch eigentlich nicht. Oder? )

Nein, Frank, hast Du nicht.

Aber gerade viele Gastromyzon Flossensauger sind mitunter sehr schwer zu bestimmen. Gestern war ich mal wieder auf einer thailändischen Seite unterwegs. Dort hat der Händler schöne neue noch unbekannte Gastromyzon Arten bekommen. Die werden erst einmal, wie so üblich, mit Fantasienamen bezeichnet.

So wie: Gastromyzon sp. chocolate, Gastromyzon sp. golden tail.

Die sehen wirklich top aus. Und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die hier in Deutschland auch auftauchen.

Es wäre mal wieder an der Zeit, dass Taxonomen diese neu entdeckten Arten wissenschaftlich beschreiben. Das sind jetzt geschätzt schon an die 15 verschiedene Arten.

Viele Grüße Andy