Hallo Marion,

davon abgesehen, dass dein Becken für Schwertträger viel zu klein ist, wie lange steht das Becken, wieviel und was fütterst du? Hast du das Becken eingefahren?

Viele Grüße

Andreas

Hallo Marion,

wie lange hast Du denn Aquarium einfahren lassen?

Einer der Anfängerfehler ist das zu frühe Einsetzen der Fische.

Ich würde erst einmal die Fische drin lassen & regelmäßig einen Teilwasserwechsel vollziehen.

Früher hat man Anfängern zu kleinen Aquarien geraten, heute empfiehlt man eher große Aquarien ab 80 - 100 cm, da diese pflegeleichter & vorallem stabiler in den Wasserwerten sind.

Hallo Marion,

sind das reine gemessene Werte, oder verhalten die Fische sich auch auffällig?

Hallo Marion und herzlich willkommen,

im Titel steht Nitrat, im Text schreibst Du von Nitrit. Ich vermute mal, Nitrit ist gemeint.

Mal vereinfacht, aber für die Aquarienpraxis genau genug beschrieben: Die Fische atmen Pipi in Form von Ammonium aus. Das wird von Bakterien in Nitrit umgewandelt und Nitrit von anderen Bakterien wiederum in Nitrat. Von beiden Bakterientypen sind in jedem frisch in Betrieb genommenen Aquarium ganz wenige vorhanden. Setzt man nun Fische ein, bekommt nun der erste Typ mehr Nahrung in Form von Ammonium und vermehrt sich. Dabei produziert er Nitrit. Davon profitiert nun der zweite Typ und vermehrt sich ebenfalls, der Nitritgehalt sinkt folglich und der Nitratgehalt steigt. In einem "eingefahrenen" Aquarium halten sich Produktion und Abbau von Nitrit die Waage und die Nitritkonzentration bleibt konstant und mit aquaristischen Methoden nicht nachweisbar. In einem frischen Aquarium kann es zu einem vorübergehenden Anstieg des Nitritgehaltes kommen ("Nitritpeak"), weil sich Typ 2 erst vermehren kann, wenn Nitrit vorhanden ist.

Nitrit ist nun aber ärgerlicherweise ein Atemgift und blockiert die Roten Blutzellen der Fische.

Die Ursachen für Deine Probleme:

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du die Fische und den Filter mehrfach entfernt. Dadurch hast Du den "Einfahrprozess" immer wieder auf Anfang gesetzt. Zudem hast Du in das nicht "eingefahrene" Aquarium gleich das mögliche Maximum an Fischbiomasse gesetzt. Vermutlich hast Du Dich außerdem nicht hinreichend über die Grundlagen der Aquaristik informiert, aber das holen wir jetzt ja z.T. nach. Ein Anfängerbuch zu lesen wäre sicher nicht schädlich, halbwegs gut sortierte Stadtbüchereien verleihen solche. Guppy schreibt man übrigens mit Doppel-p, auch wenn es regional in D wie "Gubby" gesprochen wird.

Die Abhilfe:

1. Fische in das Aquarium und Filter in Betrieb nehmen.

2. NICHT füttern!!!

3. Nitrit täglich messen (Teststäbchen sind dazu völlig ausreichend), Atemfrequenz der Fische beobachten. Ist Nitrit nachweisbar oder die Atmung der Fische beschleunigt, sofort 35 l Wasser wechseln.

4. Nach einer Woche ganz wenig füttern. Nimm von dem, was Du für wenig hälst, etwa ein Viertel. Welche Futterart(en) hast Du denn da?

5. Wenn zwei Wochen lang kein Nitrit nachweisbar war, kannst Du normal füttern, orientiere Dich dabei keinesfalls am Bettelverhalten von Guppy und Schwertträger (Guppys und Schwertträger, die nicht betteln, sind schwerkrank oder tot), sondern achte auf die Bauchlinie der Panzerwelse, die sollte gerade oder leicht gewölbt sein, nur Welsweibchen dürfen auch mal fülliger aussehen.

6. Lasse den Filter ungestört seine Arbeit verrichten. Erst wenn sichtbar weniger Wasser rauskommt oder er neue Geräusche macht, drücke das Filtermaterial so oft in temperiertem Wasser aus, bis kaum noch "Dreck" kommt. Setze es wieder ein und nimm den Filter wieder in Betrieb. Wirf niemals mehr als die Hälfte des Materials gleichzeitig weg, sonst setzt Du das Aquarium wieder an den Anfang der Einfahrphase zurück. Meine Filter laufen mit dem allerersten Filtermaterial, manche bereits seit 30 Jahren. Sollte Dein Filter Aktivkohle (schwarze, reiskorngroße Stücke) enthalten, wirf diese bei dieser Gelegenheit weg:

- Aktivkohle ist im Normalbetrieb überflüssig.

- Aktivkohle kann Giftstoffe binden, diese aber auch bei unpassender Gelegenheit wieder abgeben.

- sie nimmt Platz weg für andere Filtermaterialien.

Das war es erst einmal für den Anfang.

Zitat von Oehrchen

Hallo Marion,

sind das reine gemessene Werte, oder verhalten die Fische sich auch auffällig?

Es ist relativ sinnlos, die Frage einer Anfängerin zu stellen, die das unauffällige Verhalten ihrer Fische kennt und deshalb auffälliges feststellen kann.

Konkret war ausschließlich heftiges Atmen gemeint. Das Hängen an der Wasseroberfläche, mit dem viele Fischarten Atemnot anzeigen, ist bei Guppys Teil des normalen Futtersuchverhaltens. Der erfahrene Aquarianer könnte allerdings noch anhand der Häufigkeit des Luftholens der Panzerwelse auf eine Nitritvergiftung schließen.

Zitat von Wassermonster

Früher hat man Anfängern zu kleinen Aquarien geraten, heute empfiehlt man eher große Aquarien ab 80 - 100 cm, da diese pflegeleichter & vorallem stabiler in den Wasserwerten sind.

Stabiler? O.k., ein Teelöffel Fischfutter in 50 l hat den doppelten Effekt wie dieselbe Menge im 100 l, das war es dann aber schon weitgehend. Anders gesagt: Derselbe Fehler wiegt in 100 l halb so schwer wie in 50 l. Wenn man aber jemand meint, jeder der 20 Fische im 50er benötigt eine Teelöffel Futter, und so das Becken zur Jauchegrube macht, wird er in das 100er 40 Fische setzen und entsprechend auch 40 Teelöffel Futter geben. Dann ist das größere Becken nicht stabiler, sondern einfach die größere Jauchegrube.

Zitat von Sinclair

dass dein Becken für Schwertträger viel zu klein ist

Völlig korrekt, aber sie werden vermutlich etwaige Guppyjunge eiern kulinsrischen Verwertung zuführen.

Bitte zügig ein anderes Zuhause finden und nach Punkt 5 stattdessen zwei weitere Panzerwelse derselben Art dazusetzen, denn die handelsüblichen Arten sind recht gesellig.

Welche Art meinst Du mit "3 Welse" und welches Geschlecht haben Deine Guppys?

Viel Erfolg, Klaus

Zitat von Bankanensis

Es ist relativ sinnlos, die Frage einer Anfängerin zu stellen, die das unauffällige Verhalten ihrer Fische kennt und deshalb auffälliges feststellen kann.

Konkret war ausschließlich heftiges Atmen gemeint. Das Hängen an der Wasseroberfläche, mit dem viele Fischarten Atemnot anzeigen, ist bei Guppys Teil des normalen Futtersuchverhaltens. Der erfahrene Aquarianer könnte allerdings noch anhand der Häufigkeit des Luftholens der Panzerwelse auf eine Nitritvergiftung schließen.

Stimmt, Guppys machen das irgendwie immer so.