Ausgeschriebene Besatzgedanken

  • Hallo,
    ich konnte mir die Tage relativ günstig ein gebrauchtes Juwel Rio 240 sichern, nun geht es an die Besatz/Beckenplanung

    Einige Randdaten zum Becken:
    240l 120cm x 40cm x 50cm (LxBxH)
    Gefiltert wird über einen Eheim professional 350+, Beleuchtet wird über ein LED Set von LED Aquaristik. Auf einen Heizstab möchte ich verzichten.

    Wasserwerte aus der Leitung:
    pH 7:6

    gH: 14°dH

    kH: noch nicht gemessen.
    Temperatur: die Temperatur im Raum schwankt im Laufe des Jahres von ca. 18°C bis 26-27°C

    Die Werte sind nicht final und bin offen dafür diese mittels Regen oder Osmosewasser entsprechend anzupassen.


    Besatzgedanken:

    Aus meiner Vergangenheit kamen mir diverse Lebendgebärende in den Kopf aber im Wohnzimmer will ich die extreme Vermehrung nicht.


    Fest stehen tun:
    Red Fire Garnelen
    Posthorn/Blasenschecken
    Turmdeckelschnecken

    Jetzt die Frage nach den Fischen.
    An sich hatte ich an ein Artbecken für Barben/Bärblinge gedacht. Die hatte ich bis auf den Standardzebrabärbling noch nie.

    - Kardinälchen (Tanichthys albonubes) sind mir direkt ins Auge gefallen. Sollten von der Temperatur auch prima passen, pH ist etwas an der Grenze aber noch machbar denke ich.

    -Bitterlingsbarben (Puntius titteya) laut aktueller Literatur ist es im Winter zu kühl für die. Meine aber mal gelesen zuhaben das die auch mit kälterem Wasser klar kommen. Vielleicht hat hier jemand genauere Erfahrungen.

    - Eilandbarbe (Barbus oligolepis) Ähnlich wie bei den Kardiälchen nur eine andere Beckenregion/Körperform

    - Odessabarbe (Puntius padamya) gefällt mir auch schon länger, mich schreckt jedoch das anknabbern von Pflanzen ab. Lässt sich das durch füttern von Gemüse minimieren oder eher nicht

    Vielleicht kennt ja jemand noch andere Arten die passen würden.


    Würde mich über Rückmeldungen oder Anregungen freuen

    LG
    Albert

  • Hallo Albert,


    ich hielt einige Jahre lang Purpurkopfbarben bei ähnlichen Wasserverhältnissen.


    Wenn die Männchen balzen, ist das sehr farbintensiv, was man bei anderen Barben-Arten kaum sieht.

    Die Beckengröße ist dazu Top.


    Nur eine Idee von mir.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo Albert,

    ich stand damals auch vor der Überlegung, was ich in ein unbeheiztes/teilweise etwas kühleres Aquarium setze.

    Die Kardinalfische passen auf jeden Fall, das sind ja so Kandidaten, die man von zeitweise sogar im Außenkübel oder Gartenteich halten kann, wo es nachts auch mal etwas kühler wird.

    Bei den Barben hatte ich genau die Arten gefunden, die du auch herausgesucht hast. War mir alles etwas zu knapp an der unteren Temperaturgrenze.

    Es sind dann Prachtbarben - Puntius conchonius - geworden, siehe mein Avatarbild. Deren Temperaturbereich ist etwas niedriger angesiedelt als bei den anderen genannten. Und das hat sich auch bestätigt soweit. 18° Grad hatte es noch nicht in dem Becken, aber irgendwo zwischen 19 und 20. Und das scheint keine negativen Auswirkungen auf die Barben zu haben.

  • wurzel15


    Wenn Du die Temperaturen zwischen 18 - 22 Grad sicher halten kannst, würden sich statt der Fische auch Amphibien, sprich Axolotl anbieten.


    Die vertragen sich mit Deinen Zwerg-Garnelen & den genannten Schnecken.

    Gelegentlich könnte auch mal ein Nelchen oder Schneckchen gefressen werden 😉.


    Allerdings müsstest Du u.a. Dünger, Chemie und Wurzeln, sowie scharfe Gegenstände & scharfkantige Steine in Deinem Aquarium verzichten.

    Zuviel Plastik ist auch nicht gut.


    Und Axolotl werden bei guter Haltung bis zu 25 Jahre alt.


    Ganz wichtig wäre aber die Einhaltung der Temperaturgrenzen. Niedriger geht immer, höher als 22 Grad wird auf Dauer tödlich.


    Am Besten vorher gründlich belesen.

  • Also Kardinälchen (Tanichthys albonubes) leben bei mir ganzjähig im Teich, auch unter Eis. Die haben also bestimmt keine Probleme mit den Temperaturen.


    Ich könnte mir noch Zwergkärpflinge darin gut vorstellen. Die kommen mit den Temperaturen auch gut zurecht und freuen sich über einen ungeheizten Temperaturgang. Für die Garnelchen sollten sie auch kein eliminierendes Problem sein. Sie sind zwar lebendgebärende aber die Vermehrung lässt sich doch gut über die Fütterung im Griff halten. Außerdem sind sie unter den Lebendgebärenden eine interessante Ausnahme, da sie die Jungen im Körper "Plazenta"-ähnlich ernähren statt nur die Eier heranreifen zu lassen.
    Sie mögen wie die Zwerggarnelchen gute teilweise dichte Bepflanzung. Die kleinen Männchen sind revierbildend, die Körperfarbe ist Stimmungsvariabel, kurz sie sind nicht langweilig und lassen sich evtl sogar mit den Kardinälchen zusammen darin unterbringen. Die albonubes fürs mehr Hektische und die Zwergkärpflinge für die Nervenberuhigung :).

    Ich richte gerade übrigens auch ein 120cm-Becken (50cm X 50cm) als unbeheiztes neu ein, weil vor ein paar Tagen in der Gegend das für 5€ zum Abholen/Verschrotten rausgestellt war :).

    Aktuell ist da erstmal Wassertrübung setzen dran, da ich den Bodengrund schlicht mit im Garten ausgestochenen Graswatschen aussgestatte habe, die unregelmäßg etwas wild reingelegt habe. Der Wiesenboden ist son etwas lehmiger. Erste Wasserpflanzen wie Riesenvallisnerie aus dem Gartenteich und Wasserpest ist schon reingeflogen genauso wie die ersten tierischen Bewohner, die da sind: mexikanische Flohkrebse, Wasserasseln, Spitzschlammschnecken, Posthornschnecken und Turmdeckelschnecken sowie Minimuscheln aus dem Teich.
    Wenn sich das etwas eingefahren hat, also am Wochenende, kommen dann noch ne Startgruppe Rückenstrichgarnelchen rein und sobald die sich etwas vermehrt haben eben ne kleine Gruppe Zwergkärpflinge.

  • Danke erstmal für die schnellen Rückmeldungen.


    Wassermonster Über Axolotl hatte ich auch schon nachgedacht. Leider kann ich die Temperaturen in dem Raum nicht so niedrig halten. Aber wer weiß, vielleicht kommen in Zukunft noch mehr Becken dazu. Auf der Wunschliste stehen die Tiere definitiv.

    Zur Garnelenverträglichkeit: Ist mir nicht unbedingt wichtig. Ich habe diese nur mit dazu geschrieben da ich einige Pflanzen aus dem Garnelenbecken eines Freundes kriege. Es ist also nicht auszuschließen das einige Jungtiere mit rüberwandern. Wenn sie überleben und sich etablieren ist es schön, wenn nicht auch kein Problem.


    Blk86  Sewellia  Oehrchen Danke für die Ideehn, die Arten hatte ich bisher noch garnicht auf dem Plan. Alle sind irgendwie schön, das macht die Entscheidung nicht gerade leichter:D


    erabo Die Heterandia formosa sind echt tolle kleine Dinger, hatte ich auch schon allerdings nur in einem 54er. Hier gilt das gleiche wie bei den Axos, vermutlich in Zukunft in einem anderen Becken.

  • Hallo Albert,


    Stephans Blk86 Hinweis ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Garnelen werden beim Besatz mit den besagten Barben kein einfaches Leben haben, zumindest ein sehr verstecktes!

    Eigene Erfahrung: In meinem Aquarium mit den Prachtbarben leben mit Sicherheit hunderte Garnelen. Das merke ich bein Wasserwechsel, wenn ich sie aufstöbere, oder wenn ich im dunklen Becken mal reinschaue - dann kommen sie vor. Sehen tue ich tagsüber ganz selten mal eine, sie leben als Putztrupp im Verborgenen, was für mich auch ok ist. Es gibt unter anderem auch rote Garnelen, aber durchgesetzt haben sich eher die "farblosen" gleblich/grünlich/bräunlichen, da sie sich einfach am besten tarnen können.

    Einzig die größeren Amanogarnelen trauen sich auch tagsüber raus, die sehe ich zur Fütterungszeit. Aber auch die haben Respekt vor den doch recht heftigen Prachtbarben.

  • wurzel15


    Ich halte Axolotl & stelle hier im Forum immer mal wieder Erfahrungsberichte/ Empfehlungen usw. ein.


    Das läuft über das Terraristik - Portal, Bereich Amphibien.


    Falls Du einen kühlen Keller hast, kannst Du den Axolotl'n dort ein Sommerquartier einrichten - dies ist auf Dauer kostengünstiger & auch natürlicher als die Nutzung eines Durchlaufkühlers.

    Den man ja ansonsten unweigerlich benötigt, wenn die Temperaturen über 22 Grad gehen.


    PS. Das sollte jetzt nur eine kleine Empfehlung für die Zukunft sein.