Erfahrungsbericht - Seemandelbaumblätter, Erlenzapfen im Axolotlbecken

  • Hallo liebe Forengemeinde & liebe Mitleser *ü*


    Heute mal wieder ein neuer Erfahrungsbericht von mir.


    Es geht u. a. um Seemandelbaumblätter & Erlenzapfen in Axolotlbecken.


    Wie die meisten wissen, werden diese natürlichen Produkte gern vorbeugend, aber auch zur Unterstützung von Heilungsprozessen bei Verletzungen bei Aquarienbewohner angewandt & empfohlen.

    Sie wirken desinfizierend, verhindern u.a. Verpilzungen.


    Schon beim Einfahren der Aquarien macht es von daher Sinn, Seemandelbaumblätter oder Erlenzapfen, mit ins Aquarium zu geben.


    Ebenso sinnvoll ist es, gelegentlich ein Blatt vom Seemantelbaum, vorbeugend ins Aquarium zu legen.

    Oder wer mag, kann auch Erlenzapfen verwenden..So ist es in Normalfall üblich... *coffee*


    Doch wie ist das eigentlich im Axolotlbecken?


    Sollte man diese Produkte verwenden oder vielleicht lieber nicht??


    Mehr darüber im nächsten Teil.


    *ü*

  • Um es kurz zu halten, die Axolotl - Gemeinde ist beim Thema Seemandelbaumblätter & Erlenzapfen etwas gespalten.


    Die Hardcore - Axolotl - Szene lehnt diese Produkte seit paar Jahren ab, hat sie davor aber sehr empfohlen & teilweise regelmäßig beworben.


    Ihr werdet also im Internet immer wieder ein klares, deutliches Ja zu diesen Produkten & gelegentlich ein Nein lesen.


    Ich empfehle Euch, hört auf Euer Bauchgefühl, belest Euch, fragt langjährige Halter und beobachtet bei der Nutzung der Produkte Eure Tiere.


    Wenn sie sich auffällig bzw. anders verhalten oder sich unwohl fühlen - raus mit den Produkten.


    Die Tiere sind letztendlich zu 100% ausschlaggebend & das Maß aller Dinge.


    In nächsten Teil gehe ich dann auf meine eigenen Erfahrungen mit den Produkten ein.


    PS. Gelegentlich wird als absolutes Notfall - Mittelchen auch ein Sud aus verdünnten schwarzen Tee empfohlen.


    Das habe ich noch nicht ausprobiert & habe dazu auch verschiedene persönliche Meinungen gehört.


    Ich denke es gut, eine Notfall - Alternative zu kennen, aber man sollte trotzdem vorsichtig sein & nicht vorschnell zum Teebeutel greifen *coffee*


    *ü*

  • Meine persönlichen Erfahrungen mit Seemandelbaumblättern sind sehr gut.


    Es gibt seit einigen Jahren den Einwand, das Seemandelbaumblätter die empfindliche Schleimhaut der Axolotl reizen & die Nutzung der Blätter eventuell zu gesundheitlichen Problemen bei Axolotl führen könnte.


    Ich habe von den Einwänden Mitte 2022 erfahren & kann trotzdem bisher keinerlei Probleme bei meinen Tieren feststellen - ganz im Gegenteil, die Tiere lieben die Seemandelbaumblätter *coffee*.

    Sie sitzen gerne drauf, drunter oder auch drüber.


    Allerdings nutze ich die Blätter sehr dosiert und mehr als 1 Blatt, manchmal auch nur ein halbes Blatt, kommt mir nicht ins Becken.


    Das nächste Blatt kommt erst ins Aquarium, wenn das erste Blatt zerfällt oder schon zerfallen ist.


    Wenn ich ein Becken neu einfahre, kommen immer 1 - 2 Blätter ins Aquarium - je nach Aquariengröße.


    Meine Tiere sind gesund, vital, es gibt keinerlei Probleme mit Verbissen und die Tiere haben wunderschöne große Kiemenäste.


    DSC_1736.JPG


    Kuscheln mit einem Seemandelbaumblatt. ;)


    *ü*

  • Nun zum letzten Punkt:


    Erlenzapfen


    Wie auch Seemandelbaumblätter sind Erlenzapfen in der Hardcore - Axolotl - Szene mittlerweile stark umstritten bzw. sogar ein absolutes No - Go.


    Da Erlenzapfen verholzte Samenstände der Erlen, meistens Schwarzerlen, sind - sind sie auf jedem Fall für Axolotl bedenklich.


    Auf Holz können sich für Axolotl gefährliche Einzeller ansiedeln & das gilt natürlich auch für Erlenzapfen.


    Ein weiteres Problem - Erlenzapfen sind kaum im stationären Handel erhältlich, man muss also entweder aufs Internet zurückgreifen oder selbst sammeln.


    Ich habe im Spätsommer 2022 in der weitläufigen Spreewald - Region bzw. im Spreewald - Umland/ Randlage gesammelt.


    Bitte achtet beim Sammeln darauf, daß ihr nicht im Naturschutzgebieten oder Nationalpark's aktiv werdet, denn das ist verboten & kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.


    Weiterhin achtet darauf, daß ihr keine Tiere stört, keine Pflanzen, Bäume oder fremdes Eigentum beschädigt.


    Außerdem sollte in der Nähe keine intensive Landwirtschaft oder Industrie betrieben werden. Bäume an stark befahrenen Straßen sollte man ebenfalls meiden.


    "Meine" Erlen stehen an einer alten, ausgedienten Viehtränke, die mittlerweile kaum noch Wasser führt & deren Besitzer sind mir bekannt sind.


    Ich habe auch nur einen Beutel voll, in erreichbarer Höhe, vorsichtig gesammelt.


    Bitte nehmt nicht mehr mit, als ihr für den normalen Hausgebrauch benötigt - denn auch Erlenzapfen dienen Wildtieren im Winter als Nahrung.


    *ü*

  • Meine persönlichen Erfahrungen mit Erlenzapfen.


    Ich habe sie im Herbst 2022 erstmalig ausprobiert - beim Wieder-Einfahren zweier Axolotlbecken.


    Damit die Erlenzapfen nicht unkontrolliert ins Aquarium fallen, habe ich sie in einen Papier - Teefilter gegeben & mit einer Klammer am Beckenrand befestigt.


    Das soll übrigens genauso gut mit einem kleinen Baumwollsäckchen (ohne Waschmittel - Rückstände/ ohne Weichspüler) bzw. einen Papierkaffeefilter funktionieren.


    Gebt nur 1 - 2 Fruchtstände mit 2 - 4 Zapfen in die Beutelchen - das reicht locker für das Einfahren.


    Nehmt die Beutelchen bitte nicht zu spät wieder raus.


    Erstens reißt das Papier mit der Zeit & Zweitens möchten wir ja die Ansiedlung der gefürchteten Einzeller vermeiden.

    Zudem färbt sich das Wasser durch die Verwendung der Erlenzapfen schnell braun.


    Es wird also auch viel Gerbsäure abgegeben - deshalb lieber weniger Zapfen, als zuviel verwenden.


    Wenn schon Axolotl ins Becken eingezogen sind, sollte man mit Erlenzapfen sehr reduziert umgehen & eventuell lieber auf Seemandelbaumblätter zurückgreifen.


    Man kann aber gelegentlich einen Samenstrang mit 2 - 4 Zapfen für wenige Tage mit ins Aquarium geben - bitte aber immer im Beutelchen & immer an der Oberfläche befestigt.


    Falls Ihr Fragen, Einwände, eigene Erfahrungen bzw. Ergänzungen habt - bitte einfach mitschreiben.


    LG *ü*

  • Danke für deinen Bericht! Ich bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen Seemandelblätter und Erlenzapfen im Axolotlbecken einzusetzen. In meinem Südamerikabecken gehören die Blätter ja schon zum Standart ;)

    Werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

    Sehr gern geschehen.. :)


    Wenn Du nicht überdosiert, funktioniert es sehr gut.


    Erlenzapfen nur kurzzeitig verwenden, aber das habe ich ja ausführlich beschrieben.


    Du kannst bei Gelegenheit mal Deine Eindrücke schildern.


    Heute drängten sich 3 meiner Tiere auf dem Seemandelbaumblatt. Es scheint ihnen zu gefallen oder auch gut zu tun.


    Die in der Axolotl - Hardcore - Szene immer wieder angeführten Schleimhautreizungen durch Seemandelbaumblätter kann ich nicht bestätigen.

    (Weder bei meinen Tieren, noch bei Tieren anderer Haltern, mit denen ich mich darüber ausgetauscht habe.)

  • So, das Seemandelbaumblatt liegt jetzt eine Weile im Wasser.
    ich glaube fast nicht, dass es einen Zusammenhang gibt, aber meine Dame hatte das erste mal überhaupt Probleme bei der Eiablage und die Haut am Hinterbein ist verletzt.
    Vielleicht hat jemand diesbezüglich, also im Zusammenhang Seemandelblatt mit Eiablagestörung, schon mal etwas gehört?

    Das ist wirklich komisch.. Vermutlich gibt's da keinen Zusammenhang, aber man sollte es im Blick behalten.


    Ich habe insgesamt 14 Tiere, 3 verschiedene Gruppen - zwei Gruppen haben wieder Unmengen an Laich produziert.

    Nur meine eine Dame hält sich gern diskret zurück & laicht nur, wenn's unbedingt sein muss ;)


    Es gab allerdings Ende 2021 mal ein Problem bei meiner ersten Gruppe - eines meiner Lieblingsweibchen hatte da auch Probleme bei der Eiablage - sie hat sich stundenlang so verausgabt, daß ich dachte sie stirbt mir dabei weg.

    Ich habe nur Wildlinge, aber sie wurde plötzlich ganz hell, steingrau :schreck:und konnte sich kaum noch festhalten.

    Beim nächsten Mal war aber wieder alles ganz normal.


    Verletzungen habe ich bei meinen Tieren bisher kaum, höchstens mal minimale Verbisse in den Schwänzen (wenn die Herrschaften zu gierig beim Regenwürmer fressen sind).

  • Sie wurde unheimlich dick, Bewegungen wurden zunehmend ungelenk und sie trieb fast schon auf.
    Nachdem ich das 2/3 Tage beobachtet habe und keine Besserung in Sicht war, habe ich sie raus genommen und quasi Hebamme gespielt. Ein immenses Ei kam herausgeflutscht und auch einiges an Flüssigkeit. Hatte auch schon Angst, dass sie daran sterben könnte.
    Jetzt geht es wieder gut.
    Die Verletzung am Bein sah wie aufgeschürft aus. Etwas rot.

  • Ohje..sie hatte also eine klassische Legenot aufgrund eines zu großen Ei's, bisher kannte ich das nur von Hühnern & Reptilien.


    Ein Glück, daß Du so beherzt gehandelt hast - vermutlich hast Du ihr damit das Leben gerettet 👍 .


    Die Stelle am Bein kann sie sich beim Laichen verletzt haben - vielleicht an einer etwas scharfkantigen Pflanze oder an Aquarien-Deko.


    Durch die desinfizierende Wirkung vom Seemandelbaumblatt ist sie schon etwas geschützt, falls sich ein Pilz draufsetzen oder die Wunde nicht heilen sollte, hilft ein Salzbad.


    (Vermutlich kennst Du das schon.)


    Das Salz muss unbedingt jodfrei sein, einfaches Geschirrspüler-Salz ist das Beste.

    Für ein Dauersalzbad nimmt man 1 Teelöffel auf mindestens 10 Liter Wasser.

    Das Salz komplett auflösen lassen & das Salzbad muss täglich gewechselt, erneuert werden.

    Zu erwähnen wäre noch, daß das erkrankte Tier sich am besten im Kühlschrank erholen kann.

    Der Stoffwechsel wird heruntergefahren & die Kühle trägt gleichzeitig zur Erholung Erholung bei.

  • Hallo,


    ich habe auch Seemandelbaumblätter gekauft.

    Bei meinen Garnelen kommen diese sehr gut an. Und ich habe ebenfalls sehr viele positive Berichte über den Einsatz gelesen.

    Aber wie sind denn jetzt, nach dem etwas Zeit bei euch vergangenen ist die Erfahrungen damit.

    Ich traue mich noch nicht sie bei meinen Axelotl ins Becken zu geben.



    LG Jenny

  • J.+B.


    Ich habe top gesunde adulte Tiere, die auch keinerlei Probleme mit gelegentlichen Gaben von Seemantelbaumblättern oder Erlenzapfen haben.


    Meine verstorbene Nachbarin hatte Tiere aus zweiter Hand, die ebenfalls schon beim Vorbesitzer immer mal wieder Seemantelbaumblätter ins Wasser bekamen.

    Auch diese Tiere waren in Bestform.


    Erlenzapfen gebe ich aber nur noch ins Garnelen- & ins Guppy - Becken.


    Vermutlich ist es wie immer, die Dosis macht das Gift 😉 .


    Seemantelbaumblätter kommen gelegentlich und in kleiner Menge in die Axolotlbecken. Außerdem lege ich immer wieder größere Pausen ein.

  • Ich traue mich noch nicht sie bei meinen Axelotl ins Becken zu geben.

    Lass es sicherheitshalber lieber,es soll sich da ähnlich verhalten wie mit Echtholz oder Kokosnussschalen im Axolotlbecken.

    Da bilden sich Mikroben drauf die für Fische unbedenklich sind,beim Axolotl aber Probleme verursachen können(reduzierte Schwimmsäume und Kiemen,Beläge auf der Haut),soll heissen dass es Probleme beim Einsatz von Seemandelbaumblättern geben" kann",nicht zwingend "muss".


    Aber allein dass es Probleme machen "könnte" reicht um lieber drauf zu verzichten,zumindest wenn sie als "Dekoration" länger im Wasser liegen und verrotten,kann mir aber vorstellen dass ein kurzfristiger Einsatz unproblematisch ist...aber unnötig.;)