Erfahrungsbericht - Seemandelbaumblätter, Erlenzapfen im Axolotlbecken

  • J.+B.


    Was Czaky & ich hier schreiben sind nur Empfehlungen & auch eigene Erfahrungen.


    In der Aquaristik läuft viel über Bauchgefühl und Beobachten.


    Es gibt Eckpunkte in der Axolotl - Haltung die zwingend eingehalten müssen..

    Die Wassertemperatur, keinen Dünger, keine Starterbatterien, kein gefärbter & zu grober Bodengrund, keine Wurzeln/kein Holz.


    Alles Andere ist Ausprobieren, Beobachten und vorallem ganz viel Bauchgefühl.


    Meinen Tieren haben gelegentliche Seemantelbaumblätter im Aquarium bis jetzt nie geschadet.


    Ich habe es einfach ausprobiert - zumal Seemantelbaumblätter vor einigen Jahren auch noch als total unproblematisch & für Axolotl zu 100 % geeignet galten.

    Und aufgrund dieser Information/Empfehlung habe ich sie sogar extra eingekauft.


    Meine Tiere sitzen sogar unheimlich gern darauf.

    Und ich gebe sie ganz gern mal rein, wenn ich gelegentlich minimale Verbisse entdecke.


    Meine zwei Gruppen sind unheimlich harmonisch, aber manchmal wird doch zu gierig nach Fressen geschnappt und eine andere Schwanzspitze gerät dazwischen. 😉

  • Moin.

    Ich denke das in jedes Gewässer Laub von Bäumen und Sträuchern eingetragen werden.

    Ferner werden durch Zuflüsse und/oder Regenausspülungen Böden, Holz und viele andere Feststoffe

    aus- und in die Biotope eingeschwämmt.

    Microbenfreie Gewässer gibt es nicht.

    Zitat:

    Huminstoffe wirken antibakteriell und reduzieren die Keimbelastung, z. B. durch die häufig vorkommenden Bakteriengattungen Aeromonas und Pseudomonas. Huminstoffe wirken außerdem fungizid und beugen damit Infektionskrankheiten durch Pilzbefall vor.

    Quelle

  • Mal eine vielleicht blöde aber ganz ernst gemeinte Frage von einem nicht-Axolotl-Halter:

    Sind die Herkunftsgewässer der Axolotl so rein, dass die dort überleben können, die Aquarienaxolotl durch Zucht so überempfindlich oder weder noch und man versucht "nur" jedes Risiko von den Tieren fern zu halten?


    Ich lese regelmäßig die hundert Vorsichtsmaßnahmen mit und frage mich wie so ein Tier in der Natur überleben kann. Dabei komme ich auf die drei genannten Theorien.

    Stimmt eine davon? Ist es ein Mix?


    Edit: 4. Theorie - Sie vermehren sich in der Natur schnell und stark genug, dass die Population bestehen bleibt. (Oder zumindest blieb bis zum Faktor Mensch.)

  • Das Hauptproblem besteht aus meiner Sicht in den vielen Zuchten. Denn ganz ursprüngliche Axelotl waren alle dunkel. Fast schwarz.

    Wie dass aber so ist mit dem Menschen, er wollte natürlich viele schöne bunte Tierchen davon haben.

    Und dass das Halten im Aquarium nicht mit einem Gewässer verglichen werden kann.

    Im Aquarium kann zu schnell etwas schief gehen, daher wohl die Vorsichtsmaßnahmen.

  • Ich bringe mal noch einen anderen Vergleich.

    Viele Kinder wachsen ja mittlerweile extrem steril auf. Sagrotan in der Waschmaschine, Handseife von Sagrotan.....

    Und die Krankheiten häufen sich auch die Allergien.

    Meine Kinder durften im Sommer auf unseren Feld nackig in einer riesigen Schlampfütze toben. Was habe ich mir von einer Nachbar anhören müssen wie eckelig und furchtbar dass ist, der ganze Dreck. Sie haben auch alles aus dem Garten genascht. Unser Pflegekind heute darf das natürlich genauso. Und meine Kinder sind kerngesund.

    So ähnlich stelle ich mich mir dass auch ein bisschen bei unseren heutigen Axelotl vor.


    Aber ich habe Mal drei Tiere gerettet und gestaunt wie stark sie doch sind.

    Die Schwammen nicht mehr in Wasser, das war die reinste, stinkende Brühe. Und sie sind heute noch total mobil und sehen echt gut aus. Die ersten Tage hatte ich tatsächlich mit ihrem Tod gerechnet, so eine Haltung zu überstehen zeigt mir, dass sie einiges wegstecken können.


    LG Jenny

  • An Erlenzapfen & Seemantelbaumblättern scheiden sich die Geister.. 😉


    Die deutsche Axolotl - Gemeinde scheint sich da komplett uneinig zu sein, obwohl vorallem Seemantelbaumblätter vor einigen Jahren auch in Deutschland durchgängig empfohlen wurden & man dies auch mehrfach im Internet noch nachlesen kann.


    Auch ich habe extra, aufgrund der Empfehlung von deutschen Axolotl - Experten (siehe Internet), Seemantelbaumblätter und Erlenzapfen angeschafft.


    Das Seemantelbaumblätter & Erlenzapfen in Deutschland mittlerweile umstritten sind, hängt aber einzig & alleine mit der Meinung eines einzelnen deutschen Forums zusammen.


    Seit ca. 2006 wurden dort uneingeschränkt Seemantelbaumblätter empfohlen, seit ca. 2021 rät man nun plötzlich davon ab.

    Wobei das Wort "abraten" eher noch sehr freundlich ausgedrückt ist.. :hmm:


    In anderen Ländern, siehe Schweiz, werden Seemantelbaumblätter & Erlenzapfen für Axolotl weiterhin ausdrücklich empfohlen und als geeignet empfunden.


    https://www.garnelio.ch/blog/z…r-der-azteken-im-aquarium



    Erlenzapfen verwende ich nicht mehr, weil sie ja aus verholzten Samenständen bestehen und sich auf Holz vermehrt Einzeller ansiedeln (können).


    Mit Seemantelbaumblättern habe ich gute Erfahrungen gemacht, meine Tiere zieht es auch zu ihnen hin & sie sitzen gerne drauf oder drunter.


    Meiner Meinung nach, wissen die meisten Tiere instinktiv sehr gut, was für sie gut oder schädlich ist.


    Ich verwende allerdings Seemantelbaumblätter sehr differenziert.

    Vermutlich sind es 1 - 3 Blätter pro Aquarium im Jahr.

    Zudem halbiere ich die Blätter sehr oft und ich kaufe derzeit meistens nur noch die Nano - Seemantelbaumblätter.

  • Sind die Herkunftsgewässer der Axolotl so rein, dass die dort überleben können, die Aquarienaxolotl durch Zucht so überempfindlich

    Sicherlich nicht,in beiden Fällen.;)


    Man muss sich aber auch immer bewusst machen dass wir in der Aquaristik zwar versuchen den Tieren möglichst naturnahe Bedingungen zu bieten aber immer nur ein unseren Vorstellung entsprechendes Natur-Imitat erschaffen ,dass anders als die viel größeren Dimensionen des natürlichen Lebensraum,auch in vielen Punkten anfälliger ist und ständige Überwachung und Regulierung benötigt(also so ein bisschen "Natur auf Wish bestellt"8o)


    Hab in einem anderen Thread in einem anderen Forum schon mal was über die Keimbelastung im Aquarium geschrieben,da ich zu faul bin das nochmal zu schreiben zitiere ich mich mal selbst.:P

    Die Tiere im Aquarium sind also nicht empfindlicher,sie müssen nur mit einer meist viel stärkeren Keimbelastung als im natürlichen Habitat zurechtkommen was aber eigentlich kein Problem ist wenn der Rest rund läuft.8)


    oder weder noch und man versucht "nur" jedes Risiko von den Tieren fern zu halten?

    Genau.

    *Übertreibung*

    Statt viele durchprügeln und "Survival of the fittest" ausprobieren um zu schauen welcher auch die zusätzlich aufgelegten Hürden meistert und den Rest der es nicht schafft als "bisschen Schwund is immer" schulterzuckend abzuwinken vielleicht doch lieber dafür sorgen das sie mit all diesen zusätzlichen Belastungen so wenig wie möglich zu tun bekommen und einfach nur ungestört heranwachsen.


    Und das lässt sich halt am einfachsten bewerkstelligen wenn man ein Konzept hat den Keimdruck in der ersten Zeit auf möglichst niedrigem Niveau zu halten,so ab ca. 12cm interessiert die das dann auch nicht mehr weiter und sie leben gesund und munter im eingerichteten Aquarium mit viel höherer Keimdichte.


    Daher hat sich halt die saubere Einzelhaltung in Boxen am praktischsten bewährt da ich kaum Keimdruck,leichte Reinigung,gute Sichtkontrolle über Ernährungs- und Gesundheitszustand,keine Verbisse untereinander die sich infizieren können und erst unter großem Energieaufwand regeneriert werden müssen,habe.


    Zitat


    4. Theorie - Sie vermehren sich in der Natur schnell und stark genug, dass die Population bestehen bleibt.

    Ist doch ein recht weit verbreitetes Überlebensprinzip in der Natur,produzier soviel Nachwuchs wie möglich und drück die Daumen dass wenigstens einer mit deinem Erbgut es bis zur Geschlechtsreife schafft und die Information weiter gibt.

    Warum sonst umfasst ein Axolotlgelege gern mal mehrere Hundert Eier?

  • Janine


    Die Herkunftsgewässer der Axolotl sind aktuell eine einzige Kloake.


    Umweltgifte, Düngemittel, verdrecktes Wasser haben den Ur - Axolotl nahezu ausgerottet.


    Und von den ursprünglichen 2 Seen, ist nur noch Einer vorhanden.


    Wobei das auch kein richtiger See mehr sein soll, sondern eher ein Kanalsystem - angeblich leicht vergleichbar mit dem Spreewald und seinen vielen Fließen.


    Aber der Spreewald ist im Gegensatz klar und sauber.. :hmm:


    Gewisse Vorsichtsmaßnahmen machen beim Axolotl, wie auch bei anderen Amphibien, durchaus Sinn.


    Starterbakterien und Düngemittel sind Gift für Axolotl.

    Diese Aussage stelle ich nicht mehr in Frage.

    Ich habe richtig schlimme Fotos von Tieren mit extremer Bauchwassersucht gesehen - hervorgerufen durch Starterbakterien und vorallem Düngemittel.

  • Ich habe auf YouTube einen recht aktuellen Beitrag aus Mexico gesehen, da ging es auch um die Zucht um den Erhalt zu sichern und wie hier schon einmal beschrieben die wieder Auswilderung.

    Aber ob das klappt?

    Das Wasser dort ist wie von dir Wassermonster, ja bereits beschrieben total verdreckt. Und die eingesetzten Fische, welche ja ursprünglich den enormen Rückgang der Axelotls verursacht haben, wird es ja sicherlich auch immer noch geben. Das hatte sich ja so rasant zu einer regelrechten Plage entwickelt.

    Dazu kommt, dass der Rest des "Sees" bzw. die Wasserstraßen ja als Partymeile benutzt werden. Da müssten sie schon einiges Ändern um ihn wieder gut ansiedeln zu können.

    Ja, ha, der Mensch eben. Kaputt machen können wir echt gut. Aber dann auch das Einsehen haben und was ändern fällt zu vielen dann doch wieder schwer oder der Egoismus ist zu groß.


    Ach wenn ich doch einmal richtig im Lotto gewinnen würde, da könnte Frau so einige Projekte starten. Wäre das schön.😂

  • Danke für die Zusatzinfos. Also nach jetzigem Stand eine Mischung aus allen 4 Punkten - nur, dass ihre Heimatgewässer eben auch nicht mehr der eigentliche Maßstab sind.

    Und wie ich raus lese zu einem nicht klar abgrenzbaren Teil vorgegebene und nachgeplapperte Meinung (das DE vs andere Länder Bsp.). Gerade letzteres ist seh schade.


    Ich fände Vergleichsversuche unter sehr guten Aquarienbedingungen interessant, kann aber auch den anderen Ansatz verstehen.

    Vielleicht gibt es von euch ja auch solche Bsp (auch, wenn sie vielleicht schief gehen - dann bestätigt das die Boxenaufzucht.)


    PS Wassermonster Nächte Runde Autokorrektur. Jetzt ist das Wasser verdeckt statt versteckt. Das führt natürlich für die kleinen Tierchen zu Problemen. 😅

  • Janine


    Danke..Ich hoffe, nun klappt es endlich mit dem "verdreckten Wasser".


    Wie schon geschrieben, ich verwende Seemantelbaumblätter und ich habe auch schon Erlenzapfen im Axolotl - Becken verwendet.


    Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht und meine Tiere lieben vorallem die Seemantelbaumblätter.

  • Da müssten sie schon einiges Ändern um ihn wieder gut ansiedeln zu können.

    Ach,is doch`n Klacks!

    Frag mich doch vain


    Einfach Mexico City und Umgebung in Schutt und Asche bomben,das Gewässer vergiften um alle invasiven Arten zu eliminieren,leerpumpen,ausbaggern,einmal feucht durchwischen,frisch Wasser rein,Einlaufphase abwarten(dabei täglich NO2 messen!) und Axolotl wieder auswildern,so einfach kann`s sein.


    Keine Ursache,gern geschehen.8)


    Das musst Du jetzt nur noch vielleicht eeeeeetwas bekömmlicher formulieren damit die Mexikaner sagen "Tolle Idee,datt wa da nich selbst drauf gekommen sind,wird morgen erledigt!":daumen hoch: