Meine Axolotl - Welt..Teil 2..Wie bzw. woran erkenne ich ein gesundes oder auch krankes Tier?

  • Liebe Forengemeinde, liebe Mitleser und Interessierte *ü*


    Ich wurde mehrfach (auch im privaten Umfeld) gebeten, doch mal etwas über Gesundheit, Krankheit oder dem Erkennen von verstorbenen Axolotln zu schreiben.


    Anfänglich habe ich mich sehr dagegen gesträubt, schließlich bin ich weder Tierarzt, noch Zoologe und in einem Forschungslabor arbeite ich natürlich auch nicht.


    Auf der anderen Seite hat es mich auch immer sehr gestört, daß man im Internet und auch in den einschlägigen Axolotl/Amphibien - Foren, wenig bis gar nichts über das Erkennen von eventuellen Krankheitsanzeichen, in Erfahrung bringen kann.


    Es gibt in der Hardcore - Axolotl - Szene den Spruch "Axolotl sind keine Fische" .

    Auf der einen Seite ist das korrekt, denn Axolotl sind bekanntlich Molche ;) & haben andere Ansprüche an ihr Lebensumfeld als Fische, auf der anderen Seite sind Krankheiten bei allen Wasserbewohnern sehr schwer zu erkennen.


    Und weil es viel zu wenig Informationen zu diesem Thema gibt, habe ich beschlossen, nun doch etwas dazu zu schreiben und Fakten/Informationen/Erkenntnisse anderen Interessierten hier zu Verfügung zu stellen.


    Über Ergänzungen, persönliche Erfahrungen u.a. von anderen Haltern und Anregungen würde ich mich sehr freuen.


    LG Euer Wassermonster


    :afost:

  • Momentan werden aufgrund der steigenden Stromkosten viele Aquarien und deren Bewohner abgegeben.


    Gleichzeitig "werfen" noch immer jede Menge Züchter/Vermehrer und Hobbyzüchter Unmengen von Jungtieren auf den Markt - sei es im Internet oder im stationären Handel.


    Es ist derzeit eine regelrechte Axolotl - Flut zu beobachten. Einige Tiere sind in einem sehr erbärmlichen Zustand, kommen aus schlechter oder aus falscher Haltung.


    Deshalb möchte ich Euch erst einmal darüber informieren, woran man ein gesundes Tier erkennt und worauf man bei dem Erwerb bzw. Übernahme eines Tieres grundsätzlich achten sollte.

  • Grundsätzlich sollte man Axolotl nur in den kühleren Jahreszeiten zu sich holen.


    Eine Anschaffung im Sommer bedeutet unendlich viel Stress, viel zu hohe Temperaturen für die Kaltwasser - Bewohner und kann somit (ungewollt) in Tierquälerei ausarten.


    Die Faustregel besagt: Anschaffung/Übernahme von Axolotln nur von Ende September bis spätestens Anfang Mai


    Optimal sind die Monate Oktober bis März.

  • Ein gesundes Tier erkennt man auf den ersten Blick an:


    - großen, buschigen Kiemenästen

    - klaren Augen

    - einer intakten Schleimhaut


    Es sollte möglichst keinerlei Verletzungen,Verbisse oder gar Verkapselungen haben.


    Ein gesundes Tier ist schlank, aber nicht dünn und Weibchen dürfen durchaus auch etwas rundlicher sein.


    Ein Oberkörper, der größer als der Kopf ist, deutet auf Wassersucht oder übermäßige Fütterung hin.


    Wassersucht ist immer ein Hinweis auf eventuelle Haltungsfehler bzw. auf Nieren - und Leberversagen.

  • dein bemühen ehrt dich, nur, fürchte ich, werden das wieder nur die lesen, die ohnehin mit wachem auge und halbwegs klarem verstand an eine sache herangehen


    egal welches lebewesen ich mir nach hause hole, und sei es noch so pflegeleicht, sollte ich mich vorher erkundigen und beobachten. wie das tier aussieht, wie es sich verhält, ob es nahrung aufnimmt. über seine ansprüche, über meine möglichkeiten, diese zu erfüllen. dann wären - für beide seiten - schon viele probleme ausgeräumt


    aber immer noch geschehen - gerade in unserer informationsgesellschaft - viele käufe aus einem impuls heraus, einer momentanen begeisterung. davon zeugen nicht zuletzt volle tierheime


    und zu guter letzt lebt der handel zu einem guten teil von dieser ahnungslosigkeit, von den tieren, die in massen gezüchtet und 'verbraucht' werden, von dem ganzen zubehör, das - oft völlig unnötig - für diese angeschafft wird


    und so profitieren, so paradox das klingt, letztlich wir alle indirekt davon, weil es dieses angebot, das heute beinah flächendeckend verfügbar ist, ansonsten gar nicht geben würde


    von denen, die nicht nur befristete tierhalter sind, sondern tatsächlich aquarianer - oder sich bemühen, solche zu werden - könnte auf dauer nicht einmal ein einziges kleines geschäft überleben. sie kaufen überlegt und in maßen, pflegen ihre tiere oft über jahre und tauschen womöglich noch nachzucht und pflanzen untereinander aus. neben den konditionen mit ein grund, warum - gerade mit ausbreitung der aquaristik - so viele kleine geschäfte verschwunden sind


    für die arten selbst ist das oft bedeutungslos, weil es diese masse an tieren ohne den handel ansonsten gar nicht geben würde, weil ja auch in der natur von den oft hunderten nachkommen - wie auch bei den axolotln - nur die wenigsten überleben. nur sterben sie hier für einen anderen zweck


    und wir müssen damit leben, daß durch die aufzuchtbedingungen und die dabei eingesetzten mittel viele tiere immer hinfälliger werden und auch früher einfache arten oft nur mehr mit einigem aufwand am leben zu erhalten sind

  • w4tel


    Du hast leider in vielen Punkten nicht Unrecht, aber man sollte trotzdem nichts unversucht lassen - zudem gibt's über Axolotl - Erkrankungen bzw. das Erkennen von Krankheiten oder ihren Tod sehr wenig Informationen.


    Bei Fischen ist es ähnlich, wobei der Tod eines Fisches meistens doch sehr deutlich erkennbar ist - bei Axolotln gestaltet sich das etwas schwieriger.


    Tote Axolotl treiben nämlich nicht zwangsläufig an der Wasseroberfläche, sondern verbleiben sehr oft am Boden, auf Pflanzen oder in ihren Höhlen.


    Gleichzeitig schlafen viele Axolotl sehr tief und entspannt, hauptsächlich wohl dann, wenn die Bedingungen im Aquarium für sie 100% ig stimmig sind und sie ihren Menschen/ihre Menschen kennen, sie keine Gefahr empfinden.


    Da sich die Tiere in dieser Tiefschlafphase nicht bewegen, kaum oder gar nicht mit den Kiemenästen wackeln - hält man sie sehr schnell für tot.

    Zumal sie teilweise stundenlang so in diesem entspannten Zustand verharren können.


    Als Halter bekommt man da jedesmal einen kleinen Schock und ist froh, wenn das Tier sich plötzlich doch wieder bewegt.


    Einige Tiere treiben auch regungslos an der Wasseroberfläche, teilweise die Gliedmaßen weit ausgestreckt.


    Ich habe z. Bsp. letztes Jahr 3 Jungtiere aus bedenklicher Haltung übernommen, wobei die ehemaligen Halter keine schlechten Menschen, keine schlechten Aquarianer - dafür aber unheimlich schlecht über Axolotl informiert - waren.

    Der Nachwuchs entstand und überlebte auch nur rein zufällig.


    Diese 3 Jungtiere haben mich mehrfach in Angst und Schrecken versetzt - sie trieben fast immer völlig regungslos schlafend an der Oberfläche.


    Jetzt sind sie zwischen 30 - 40 cm groß, drei stattliche Männchen und treiben nur noch selten an der Oberfläche, aber das sehr tiefe Schlafen, dies beherrschen sie noch immer perfekt. 8)