Inspiration für (teilweisen) Neubesatz gesucht

  • Hallo,


    da in meinem 330 L Becken die Gruppe der "Freischwimmer" in Form von Prachtbarben so langsam altersbedingt schrumpft, fange ich an, mir Gedanken über eine neue Art zu machen, die in das Becken passt.

    Es geht um dieses Becken: 330 L asiatisches Gesellschaftsbecken

    Folgende Gegebenheiten:

    • langes, flaches Becken (L 150 x T 50 x H 45cm) ca. 300 L Nettoinhalt
    • Leitungswasser mit GH 9 KH 7
    • Temperatur 20 - 24° (kein Heizer)
    • kräftige Strömung und Umwälzung
    • etwas CO2 (nur ca 10 - 15 mg/L)
    • recht viel Nitrat aus der Leitung (um die 20 mg/L)
    • wöchentliche Wasserwechsel 50%
    • hell
    • Sandboden
    • im hinteren Bereich dicht bepflanzt, und Schwimmpflanzen
    • Wurzeln als Deko und Versteckmöglichkeit

    Der Besatz besteht aus

    • derzeit noch 10 Prachtbarben (Puntius conchonius)
    • 11 Querstreifenbärblingen (Danio erythromicron), davon 10 Jungtiere
    • 17 Flossensaugern (Sewellia marmorata und linneolata)
    • 4 Corydoras habrosus
    • Amanogarnelen
    • Neocaridina Garnelen
    • div. Schnecken


    Jetzt suche ich Fische, die sich Mitte/oben aufhalten. Bei dem flachen Becken werden sie natürlich auch unten unterwegs sein, aber es geht mir drum, daß ich etwas im freien Wasser schwimmen habe.

    Anforderungen:

    • asiatische Art
    • klein bis mittelgroß
    • dürfen die Flossensauger nicht beeinträchtigen
    • müssen mit der Temperatur und Strömung zurechtkommen
    • nicht zu scheu (da habe ich die Querstreifenbärblinge, die hinten durchs Gebüsch streifen)
    • eher lebhaft
    • Gruppenfisch
    • die Verträglichkeit mit den Garnelen ist übrigens eher zweitrangig - diese vermehren sich reichlich, obwohl die Barben sie natürlich jagen...


    Ich dachte an eine andere Barbenart. Sumatrabarben hätte ich gerne - aber die stammen aus stehenden und schwach fließenden Gewässern, weiß nicht, ob sie mit der Strömung klarkommen.

    Mit dem Barben-typischen Verhalten (verfressen, lebhaft, Flossenzupfen) bin ich vertraut, das machen die Prachtbarben auch und damit kommen alle Beckenbewohner, und ich, zurecht.

    Es kann aber auch eine ganz andere Art sein, inspiriert mich :)

    Das Ganze hat keine Eile - noch gibt es ja den kleinen Trupp Prachtbarben.

  • Hallo Stefanie,


    bei Barben / Bärblingen fallen mir Zebra- und Malabarbärblinge ein.

    Ich hatte im ähnlichen Becken, auch mit Flossensaugern, Purpurkopfbarben und Grüne Streifenhechtlinge (Aplocheilus dayi dayi) problemlos gehalten.

    Wenn dein hinterer Beckenbereich dicht bepflanzt ist und Du Schwimmpflanzen im Becken hast, gibt es dort auch strömungsarme Zonen. Das würde zu den genannten Arten gut passen.


    Viele Grüße,

    Andy

  • ich unterstütze andy mit den zebradanios, auch wenn es heute schon schwierig ist, tiere ohne zumindest ansatzweise schleier zu finden


    sie vergesellschaften sich übrigens gerne mit kardinälchen, und auch die würden gut dazu passen. beide arten lieben strömung als auch dichter bepflanzte regionen, und lassen mitbewohner in ruhe

  • Hallo Stefanie,


    mir würden - passend zu Deinen Vorstellungen - am ehesten Purpurkopfbarben einfallen, wie schon von Andy vorgeschlagen. Und von denen am Besten möglichst viele Männchen... :)

    Sind auf jeden Fall friedlicher als die von Dir angedachten Sumatrabarben, und sicher noch attraktiver; vermutlich eine der am meisten unterschätzten Zierfischarten!!!


    Ich würde das mit der aufeinander abgestimmten Herkunft von Fischen & Pflanzen auch nicht so genau nehmen, bekommt man sowieso kaum wirklich hin (Asien z. B. ist groß...). S' ist aber natürlich Geschmackssache.


    Im Übrigen wird hier vermutlich jeder seine jeweiligen persönlichen Favoriten vorschlagen. Mir würden z. B. (natürlich ganz spontan) Streifenhechtlinge einfallen. Farbenprächtig und absolut friedlich (wie eigentlich alle Aplocheilus / Epiplatys).

    Zu allem, was sie nicht mehr herunter bekommen... ;)


    Viel Erfolg wünscht

    Jens

  • Ich stand damals auch vor der Entscheidung: Sumatrabarben oder Purpurkopfbarben. Ich habe mich für letztere entschieden. Und habe es nicht bereut.

    Als ich die 7 gekauft habe, waren die Geschlechter kaum zu unterscheiden. Als sie größer wurden, konnte man es genau sehen. Ich hatte 6 Männchen und 1 Weibchen. Und was die Männchen während ihrer Balz an Farben zeigten, ist unter den Barben wohl einmalig. Ich denke auch, dass diese Barbenart völlig unterschätzt wird. Denn viele wissen kaum, wie die sich farblich verändern können.

    Die Männchen pechschwarz mit puterrotem Kopf.

    Ich hatte die Purpurkopfbarben ca. 5 Jahre lang gehabt.

    Hier mal ein Foto.

    Purpurkopfbarben (2).JPG


    Viele Grüße,

    Andy

  • Ich hatte "damals" glaube ich auch 1:9 oder 2:8, s' ist schon etwas her. Das war aber kein Zufall; wenn ich mich recht erinnere haben die halbwüchsigen Männchen eine komplett dunkle Rückenflosse, und die Damen nur zur Hälfte dunkle Dorsalen.

    Aber sicher kann man nur ein paar Herren mehr bekommen, wenn der Verkäufer da mitspielt!

    Zugegeben sehen Sumatrabarben besser aus als Purpurkopfbarbenweibchen, aber die Männchen machen das mehr als wett!


    Ich kann mich noch erinnern, wie (noch in meiner Schulzeit) kein anderer meiner Aquarienfreunde diese äußerst farbenprächtigen Fische (aus dem Zooladen) kannte!


    Ich habe die Männchen - anders als auf Deinem Foto, Andy - als fast komplett schwarz, mit "glühend" roten Kopf in Erinnerung. Aber vielleicht war das auch nur bei der Balz oder beim Imponieren der Fall.


    Eine andere Alternative zu Sumatrabarben sind vielleicht auch Fünfgürtelbarben; sollen wohl nicht die bekannten Unarten der SB haben.

    Aber Sumatrabarben sind in einer max. großen Gruppe auch verträglicher als in einer (kleineren) Gruppe!?


    Jens

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Vorschläge! Die Purpurkopfbarben hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Die klingen sehr passend, kommen auf jeden Fall in die engere Wahl. Optisch gefallen sie mir sehr gut.


    Sumatrabarben reizen mich nach wie vor, langweilig sind die sicher nicht! Ich schätze die sehr ähnlich ein, wie meine Prachtbarben vom Verhalten her. Andererseits, etwas ruhiger als diese beiden Arten ist wohl auch noch lebhaft genug...


    Halbschnäbler - spannend auf jeden Fall. Muß ich mich noch weiter informieren. Kurz quergelesen, sie sind schreckhaft und springen dann? Mein Becken ist zwar abgedeckt, aber ich hantiere doch öfter mal darin (Futtertablette rein, Pflanzenblätter abknipsen, wöchentlich Wasserwechsel und Pflege...). Das wäre doof, wenn die Schnäbler dann immer Pannik kriegen.


    Zebrabärblinge und Malabarbärblinge sehen optisch den Querstreifenbärblingem zu ähnlich, etwas Abwechslung darfs dann doch sein.

    Kardinalfische waren mein Erstbesatz in dem Becken, sind kläglich und trotz Behandlungsversuchen an (wahrscheinlich) Weißmaulkrankheit gestorben. Das hat mich etwas traumatisiert, obwohl ich sie nach wie vor gerne sehe, aber halten will ich sie erstmal nicht mehr.


    Das mit dem Kontinent ist ein Spleen von mir Notho ^^ Ich habe mir irgendwie in den Kopf gesetzt, Bepflanzung und Besatz kontinentbezogen zu machen (die Rentner-Corys, und die Muschelblumen ignorieren wir mal :whistling:) Asien ist ja groß genug, da gibt’s trotzdem noch genug Auswahl :)

  • Hallo,


    die Inspiration kam jetzt über Umwege. Silvio SRB-EHST hat ja kürzlich hier im Forum auf die Sulawesi Keepers aufmerksam gemacht. Den Gedanken, als privater Aquarianer etwas zur Erhaltung von sich im Habitat stark dezimierenden/aussterbenden Arten tun zu können, gefällt mir. In einem meiner Aquarien halte ich auch schon Sulawesi Besatz, Kardinalsgarnelen/Caridina dennerli, und Tylomelania Schnecken.

    Nun ging die Suche los, welcher Sulawesi - Fisch sich wohl für das oben beschriebene Becken eignen könnte. Ich dachte erst an Reisfische, aber die mögen alle keine Strömung - die ich nicht reduzieren möchte wegen der Flossensauger.
    Aber ich wurde auf den Celebes Sonnenstrahlfisch aufmerksam gemacht, Marosatherina ladigesi. Und der passt von den Ansprüchen so gut, daß diese Art nun wohl demnächst hier einziehen wird :)

  • Hallo,


    ich habe mich entschlossen, das Ganze etwas zu entschleunigen. Von jemanden aus der Familie habe ich ein gebrauchtes 110 L Becken übernommen, das gerade seinen Dichtigkeitstest in meiner Badewanne bekommt (und auch besteht, so wie es aussieht) Dieses Aquarium richte ich jetzt erstmal ein und lasse es auch einlaufen, falls es bei teilweise übernommenen Filtermedien aus laufenden Becken zu einem Nitritpeak kommt.


    Das wird dann erstmal das Übergangs/Eingewöhnungsbecken für die geplanten Marosatherina, bei denen ich eine Keimanpassung machen will, bevor sie ins große Becken mit den Flossensaugern kommen. Dann tauschen sie Plätze mit den noch verbliebenen 8 Prachtbarben aus dem 330 L Becken, die Barben dürfen im 110 L Becken ihren Altenteil verbringen.


    So ist es denke ich für alle Beteiligten (die mit und die ohne Schuppen) die sicherste und entspannteste Lösung.

  • für die ladigesi ist die angegebene maximalgröße von 8 cm wohl ebenso aussagekräftig wie die 15 cm bei den prachtbarben. sie sind zwar quirlig, aber ich habe sie nicht als zielstrebige gradeaus-schwimmer in erinnerung. die barben werden in etwa auch zweimal so alt


    manchmal denke ich, daß solche 'glücksfälle' wie mit deinem becken zu dingen verleiten, die einem sonst so nicht in den sinn gekommen wären. dabei gibt es doch gebrauchte becken wie sand am meer

  • Hallo Stefanie,


    deine Prachtbarben sind alles Zuchtformen.

    Die Wildform sieht völlig anders aus. Eher grau-silberfarben. Die sehen einem Giebel ähnlicher, als die heutigen Prachtbarben im Handel. Ich denke auch, dass die ganzen Zuchtformen und Zuchtfarben der Prachtbarbe nicht so groß werden, wie die naturfarben. Egal, wie groß das Becken ist, in dem sie schwimmen. Die Art gibt es nun schon über 100 Jahre in der Aquaristik. Die ganzen gezüchteten Farbvarianten sind sicher alle kleiner bleibend, als die Wildform.


    Viele Grüße,

    Andy