Der regelmäßige Wasserwechsel

  • Hallo,


    wie haltet Ihr das mit dem Thema des regelmäßigen Wasserwechsels?


    Es gibt, nach meinem Kenntnisstand, 2 "Philosophien":


    (1)

    Hauptsächlich heißt es in vielen Publikationen, dass man lieber wöchentlich 10 bis maximal 20% des Aquarienwassers wechseln sollte. Das Aquarienwasser, welches man dem Aquarium entnommen hat, kann man zum Gießen der Zimmer-, Terrassen- und Gartenpflanzen verwenden. Nach dieser Philosophie wird davon ausgegangen, dass sich im Aquarium ein biologisches Gleichgewicht (je nach Besatz und Verhältnis von Tieren und Pflanzen) einstellen wird. Der empfohlene Wasserwechsel soll aber zusätzlich dazu dienen, überschüssige Nährstoffe aus dem Aquarium zu entfernen.


    (2)

    Die andere Philosophie geht davon aus, dass sich in einem Aquarium kein wirkliches biologisches Gleichgewicht einstellen kann, denn das Aquarium ist nur ein kleiner Ausschnitt ohne Wechselwirkungen mit der Natur. Folglich werden sich in einem Aquarium Nährstoffe und Abbauprodukte akkumulieren. Beim Vergleich zwischen Aquarium mit natürlichen Gewässern wird hervorgehoben, dass sich in natürlichen Gewässern nur Pflanzen und Tiere richtig entwickeln können, wenn das Gewässer natürliche Zu- und Abflüsse hat. Nur in Gewässern mit natürlichen Zuflüssen (Bäche, Flüsse, Grundwasser) werden Nährstoffe für Pflanzen (und Tiere) heran transportiert; der Abfluss bewirkt dann halbwegs konstanten Wasserspiegel für das Gewässer und den Abtransport der Abbauprodukte und überschüssigen Nährstoffe. Künstliche Gewässer wie alte Kiesgruben oder Tagebaue sind in den meisten Fällen Nährstofffallen und ähneln daher einem Aquarium. Diese Gewässer würden sehr oft "biologisch umkippen" (Landwirtschaft in der Nähe hat sicher dazu einen Einfluss.). Aufgrund des Vergleiches Aquarium-Natur wird daher für ein Aquarium empfohlen, bei Wasserwechseln mindestens 50% des Wassers auszutauschen! Prinzipiell klingt das auch logisch, weil man die Konzentration eines Stoffes im Aquarienwasser nach der Kreuzregel (Kreuzregel siehe z.B. H.J. Krause - Handbuch Aquarienwasser; ISBN 3-927997-00-5 ) errechnen kann. Ein Wasserwechsel von 10 ... 20% bringt bei der Konzentrationsänderung nicht besonders viel! Daher die Empfehlung mindestens 50% (und mehr) zu wechseln.


    Mein Fazit


    Philosophie (2) klingt in Bezug zu den Konzentrationsänderungen eigentlich logisch! Wenn ich überflüssige Abbauprodukte und Nährstoffe beseitigen möchte, die nicht im Aquarium beseitigt werden können (kein natürlicher Zufluss vorhanden), müsste ich eigentlich danach handeln.


    Ich behaupte jetzt aber mal, dass die "Wahrheit" wohl zwischen beiden Philosophien liegen muss. Irgendein biologisches Gleichgewicht wird sich im Aquarium wohl einstellen. Die Effekte und Mechanismen werden mit Sicherheit im Aquarium anders ablaufen als in der Natur. Immerhin habe ich noch keine Kiesgrube oder einen Tümpel gefunden, wo es Strömungspumpen und Filter gab (... aber Aktivitäten gab es hier und da in Sommermonaten, um Tümpel und Gewässer zu belüften um Fischsterben zu bekämpfen ...)


    Ich habe für mich folgende Schlüsse gezogen:


    (1) Eigentlich fällt bei meinen wöchentlichen Reinigungsarbeiten im Aquarium 10 ... 20% Aquariumwasser an, aber nur weil ich den Bodengrund absauge und damit "überschüssigen" Mulm und Pflanzenreste beseitige. Konzentrationsänderungen von Nährstoffen und Abbauprodukten bewirke ich damit kaum.


    (2) Die Wasserwerte (pH-Wert, GH und KH, Nitrat, Phosphat) kontrolliere ich regelmäßig. Wenn ein Wert (besonderes Augenmerk -> Nitrat und Phosphat) zu hohe Werte aufweist, dann wird ein größerer Teilwasserwechsel erforderlich. Das ist dann aber nur eine "flankierende Maßnahme", da in diesem Fall die Ursache gefunden werden muss.


    Ach ja - und so sieht es zur Zeit aus (zur Zeit, weil die Stängelpflanzen wenigstens alle 1-2 Wochen ausgedünnt werden müssen ...


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  • ... ich als absoluter Laie hab mich selbstverständlich auch mit der Thematik Wasserwechsel auseinander gesetzt ... und im www. wird ja kontrovers drüber diskutiert ... frag 10 Leute ... und du bekommst mindestens 15 Meinungen ... ich denke mal das die Häufigkeit und Intensität hauptsächlich auch von der Größe ... der Bepflanzung ... den Besatz usw. beeinflusst wird ... und man kaum eine allgemein gültige "Regel" aufstellen kann ... ich habe auch am Anfang aller 7 tage / 50% Wasser gewechselt ... und fahre jetzt mit 10 - 12 Tage / 50% ... die Filtermaterialien habe ich bis jetzt fast unangetastet gelassen ... d.h. die oberste Filterwatte gewechselt oder ausgespült ... und nach Bedarf auch mal nen Filterschwamm ... läuft eigentlich ganz gut ... denke ich mal ... wird aber wohl von Becken zu Becken anders sein ...

  • Kommt drauf an was man hat und will.


    Bei Dampfzuchten in viel zu kleinem Becken täglich 2 x Wasserwechsel von 80 % über wöchentliche WW von 80 % alle x Tage bis hin zu verdunstetes Wasser nur mit dest. Wasser ergänzen beim Versuch ein autarkes Garnelenbecken über mehr als ein Jahr am Leben zu halten.


    Nachweislich sind wachstumhemmende Substanzen mit großer Wechselmenge besser zu reduzieren.


    Für bepflanzte Gesellschaftsbecken habe ich mehreren Leuten wöchentliche Wasserwechsel von ca. 80 % mit passender (einmal) Aufdüngung empfohlen, bisher waren alle damit zufrieden und haben sich die Anschaffung einer Düngeanlage gespart. Einer hat zurückgerüstet nachdem er dachte mit Düngecomputer wirds noch besser.


    Von geringen Wechselmengen halte ich nix. getreu dem 1. chemischen Grundgesetz: Viel hilft viel. ;-)

  • Ich habe schon beide Wasserwechselphilosophien angewendet. Beide haben funktioniert.


    Aber wenn man grundsätzlich und kurzfristig etwas an Konzentrationen von Wasserwerten im Aquarium ändern möchte, dann muss man zwangsläufig, wie ich oben bereits schrieb, einen größeren Teil des Wassers (vorteilhaft >50%) wechseln.


    Ich hatte in der Vergangenheit als Anfänger mal ein ziemlich großes Problem mit Grünalgen. An nicht mal einem Tag waren besonders die feinfiedrigen Pflanzen unansehnlich zugewuchert. Der Tipp mit dem teilweisen Wasserwechsel brachte überhaupt nichts. Am jeweils nächsten Tag war der gleiche Zustand wieder da. Nachdem ich dann das Wasser auf Nitrat geprüft hatte, war der Zusammenhang klar. Ich musste dann mehrmals hintereinander einen größeren Teilwasserwechsel durchführen, um die Nitratwerte auf erträgliche Werte zu senken (... und natürlich auch die Verursacher für den zu hohen Nitratwert "ausschalten" ...).


    Gegenwärtig betreibe ich ein Becken mit vielen schnellwachsenden Stängelpflanzen. Ich musste in der Vergangenheit teilweise sogar NPK-Dünger nutzen, weil die Pflanzen offensichtlich Mangelerscheinungen aufwiesen und Nitrat sogar mit den Hobbyreagenzien im Aquarienwasser nicht nachzuweisen war.


    Mittlerweise ist die Besatzdichte in diesem Becken etwas höher ( Stefan_L Du weißt ja warum ;) ?!) und ich überwache das Geschehen um das Nitrat regelmäßig. Da ich ein fauler Sack bin und die Wasserwerte soweit O.K. sind, wechsle ich weiterhin nur 10 ... 20% wöchentlich. Diese Menge fällt nur an, weil ich mit einer Mulmglocke den Bodengrund absauge. An den Nitratwerten hat sich kaum etwas geändert.


    Nebenbei - ich nutze einen Bioflow-Innenfilter. Der Filter hat nur Filterschwämme. Den Filter bzw. die Filterschwämme habe ich etwas gekürzt, damit der Filter als "Diffusionsfilter light" arbeitet. Die Filterschwämme drücke ich immer während des Wasserwechsels im abgezogenen Aquariumwasser aus.

  • Ich habe mich noch nie zum Sklaven oder Sklavin eines Wasserwechsels gemacht..


    Genauso wenig, wie ich jemals Pflanzendünger in ein Aquarium gekippt habe - für mich gehört kein Dünger in den Lebensraum von Tieren, die im Wasser leben, im Wasser atmen.

    Ihr Kot ist letztendlich Dünger genug..


    Zurück zum Wasserwechsel..

    Er ist für mich abhängig von Besatzdichte und auch von der Aquariengröße, sowie der Temperatur..


    Seit ich Axolotl halte, teste ich regelmäßig meine Wasserwerte und die geben letztendlich den Ausschlag, wie oft und wieviel ich Wasser wechsel..


    Nitrit und Nitrat sind für mich die wichtigsten Werte, sobald die Teststreifen ins gefährliche Rosa abgleiten, erfolgt ein Teilwasserwechsel und wenn sich die Werte danach noch nicht stabilisiert, erfolgt ein weiterer Teilwasserwechsel.. eventuell auch im größeren Umfang.


    Filter werden bei Bedarf ebenfalls mit gereinigt..

  • Moin,

    beim Wasserwechsel gibt es wahrscheinlich kein Richtig oder Falsch, es kommt ja auch und vor allen Dingen auf den Besatz an. In Channabecken beispielsweise führt regelmäßiger WW in der Regel zu verstärkten Aggressionen. Da beschränkt man die WW überwiegend aufs Frühjahr, um die Fortpflanzung einzuleiten (Regenzeit). Das ist aber ein Spezialfall.

    Im Gesellschaftsbecken mit eher geringem Besatz mache ich unregelmäßige WW, aber eher kleine Mengen. Im Moment wechsle ich im Schnitt einmal monatlich 10-15 Prozent des Beckeninhalts von etwa 460 Litern. Bei Bedarf kippe ich dann auch flüssige Huminstoffe rein.

    Im Becken wuchern viele Pflanzen, gedüngt wird eher selten mit Mikronährstoffen. Gefiltert wird mit einem selbstgebauten HMF mit langsamer Durchströmgeschwindigkeit, der eine Schmalseite des Beckens einnimmt.

    Im großen Channabecken mit sechs bleheri habe ich einen Diffusionsfilter gebaut, ebenfalls mit möglichst geringem Durchfluss. Seit ich das so mache, wuchern die Pflanzen, Probleme mit Algen habe ich nicht mehr. Früher war dieses Becken mein Sorgenkind, viele Algen, kaum Pflanzenwuchs.

    Wer sich für die Prozesse im Becken interessiert, auf der Homepage von Joachim Mundt ist das gut erklärt. Es gibt auch eine interessante Seite eines anderen Autors zum Thema Altwasser, aber den Link habe ich gerade nicht parat. Bei Interesse kann ich mal suchen.

    Grüße

    Andreas

  • Ihr Kot ist letztendlich Dünger genug.

    Das ist ein großer Irrtum. Ich hatte schon Nährstoffmangelerscheinungen bei Pflanzen in Aquarien, die reichlich mit Fischfutter versorgt wurden.

    Nitrit und Nitrat sind für mich die wichtigsten Werte, sobald die Teststreifen ins gefährliche Rosa abgleiten,

    Wenn das Nitrittestfeld bei einem Aquarium, das seit Monaten in Betrieb ist, auch nur einen Hauch von rosa zeigt, liegt ein grober Pflegefehler vor. Das Nitrattestfeld ist bei mir nach dem Wasserwechsel meist rosa (mein Leitungeswasser enthält 20 mg Nitrat pro Liter) und wird dann binnen weniger Tage weiß, weil die Pflanzen das Nitrat sehr schnell aufnehmen. Insofern ist Nitrat bei meinem mit Leitungswasser betriebenen Becken ein völlig ungeeigneter Indikator für die Notwendigkeit eines Wasserwechsels.

    In Channabecken beispielsweise führt regelmäßiger WW in der Regel zu verstärkten Aggressionen.

    Das konnte ich bei meinem gachua-Varianten noch nicht beobachten. Erfahrungsgemäß führen zu seltene Wasserwechsel von zu geringen Volumen aber zu schlechterem Wachstum bei allen Fischarten, sogar bei den von mir bisher daraufhin "getesteten" Schlangenkopfarten.

  • Das ist ein großer Irrtum. Ich hatte schon Nährstoffmangelerscheinungen bei Pflanzen in Aquarien, die reichlich mit Fischfutter versorgt wurden.

    Wenn das Nitrittestfeld bei einem Aquarium, das seit Monaten in Betrieb ist, auch nur einen Hauch von rosa zeigt, liegt ein grober Pflegefehler vor. Das Nitrattestfeld ist bei mir nach dem Wasserwechsel meist rosa (mein Leitungeswasser enthält 20 mg Nitrat pro Liter) und wird dann binnen weniger Tage weiß, weil die Pflanzen das Nitrat sehr schnell aufnehmen. Insofern ist Nitrat bei meinem mit Leitungswasser betriebenen Becken ein völlig ungeeigneter Indikator für die Notwendigkeit eines Wasserwechsels.

    Das konnte ich bei meinem gachua-Varianten noch nicht beobachten. Erfahrungsgemäß führen zu seltene Wasserwechsel von zu geringen Volumen aber zu schlechterem Wachstum bei allen Fischarten, sogar bei den von mir bisher daraufhin "getesteten" Schlangenkopfarten.


    Vielleicht sollte jeder beim Wasserwechsel seinen eigenen Weg finden, schon allein, weil die Wasserwerte in jeder Region unterschiedlich sind..

    Genauso wie die Bedürfnisse der einzelnen Aquarienbewohner sich unterscheiden..


    Zudem kommt es auch noch darauf an, ob man auf Brunnenwasser zurückgreifen muss oder auf Leitungswasser zurückgreifen kann.


    Im Spreewald ist das Grundwasser sehr Eisenhaltig, gut für den Geschmack der berühmten Gurken, schwierig für manch Aquarianer.


    Einer meiner Bekannten hatte ein sehr großes, wunderschönes Meerwasser - Aquarium und ein etwas kleineres Süßwasser - Aquarium..

    Beide Aquarien haben innerhalb von Dresden wunderbar funktioniert, seit er mit seiner Familie aufs Land gezogen ist, auf Brunnenwasser zurückgreifen musste - gab's massive Probleme u.a. mit Algenwachstum und den Wasserwerten.

    Mittlerweile hat er deshalb die Aquaristik aufgegeben :(..

  • Das Nitrattestfeld ist bei mir nach dem Wasserwechsel meist rosa (mein Leitungswasser enthält 20 mg Nitrat pro Liter) und wird dann binnen weniger Tage weiß, weil die Pflanzen das Nitrat sehr schnell aufnehmen. Insofern ist Nitrat bei meinem mit Leitungswasser betriebenen Becken ein völlig ungeeigneter Indikator für die Notwendigkeit eines Wasserwechsels.

    So ähnlich kann ich das auch beobachten. Ich kann das Rosafärben allerdings nur erreichen, wenn ich dem Aquarium NPK-Dünger zugebe. Wenn ich die Zugabe einstelle, dann kann ich nach ein paar Tagen kein Nitrat mehr nachweisen.


    (Unser Wasserversorger liefert übrigens Wasser mit Nitratwerten <0,2mg/ l. Diese Werte kann ich nicht mit den Hobbyreagenzien nachweisen)


    ... Erfahrungsgemäß führen zu seltene Wasserwechsel von zu geringen Volumen aber zu schlechterem Wachstum bei allen Fischarten, sogar bei den von mir bisher daraufhin "getesteten" Schlangenkopfarten. ...

    Früher führte die Missachtung dieser Erkenntnis anscheinend zu der falschen Annahme, das große Fische in kleinen Aquarien sich der Größe des Aquariums anpassen und kleiner bleiben. Aber Ursache sind Stoffwechselprodukte, die sich im Aquarium anreichern.


    Wenn der Nitratwert nicht der Indikator für einen notwendigen Wasserwechsel ist, hättest Du eine Idee, welchen man nutzen könnte, ob man richtig liegt?

    (Allein auf das Wachstum der Fische als Indikator zu achten sollten wir möglichst vermeiden ...)

  • hättest Du eine Idee, welchen man nutzen könnte

    Sicher, den Kalender. Eine Regelmäßigkeit ist sicher nicht falsch, wobei in pflanzenarmen Aquarien der Nitratwert tatsächlich funktionieren könnte. Ansonsten: Je größer die Futtermenge, desto häufiger der Wasserwechsel.

    Über Notwendigkeit würde ich zudem weniger reden, denn manche Schlangenkopfarten reagieren laut Erfahrung anderer mit höherer Aggressivität auf Frischwasser, viele andere Fischarten mit höherer Aktivität und evtl. Fortpflanzung. Also sind Wasserwechsel, auch wenn man ihren Erfolg nicht mit Reagenzien messen kann, sinnvoll.

  • Hi,


    ich wechsle bei allen meinen (besetzten) Aqaurien wöchentlich 50% Wasser, ganz stur. Großes Gesellschaftsbecken mit Leitungswasser, stark bepflanztes Bienengarnelenbecken mit Osmosewasser, Sulawesibecken (auch Osmosewasser). Und bin damit bisher auch immer gut gefahren.


    Ich denke, als "Standardtip" kann man das so auch bedenkenlos jedem Anfänger mit auf den Weg geben. Regelmäßiger Wasserwechsel hat viele Vorteile:

    • Schadstoffe werden ausgetragen/verdünnt
    • Kumulationen von Abbauprodukten, oder auch Dünger, werden vermieden
    • Sauerstoff kommt hinzu
    • man kann den Wasserwechsel gut mit Pflegearbeiten an Pflanzen und Becken verbinden (z.B auch mal etwas Mulm absaugen, den Filter mit reinigen, usw)
    • man beschäftigt sich mit dem Aquarium, sieht die Bewohner, merkt vielleicht eher, wenn etwas nicht stimmt

    Die 50% sind deshalb sinnvoll, weil erst ab dieser Menge ein kumulieren von Stoffen verhindert wird (bei wöchentlichen Wechsel). Ist auch einfach zu berechnen - es wird immer genau die Häfte von dem entfernt, was drin ist. Das macht z.B das aufdüngen nach einem Wasserwechsel einfacher, wenn man nämlich grob weiß, was das Aquarienwasser an Nährstoffen enthält, und was das Wechselwasser mitbringt.


    Abweichungen von diesen Intervallen sind natürlich möglich, aber man sollte schon wissen, was man tut. Letztendlich ist ein seltenes Wechseln von größeren Mengen Wasser stressiger und mit mehr Veränderung der Wasserwerte verbunden, als ein regelmäßiger Austausch der Hälfte vom Wasser. Besser regelmäßig kleinere Arbeiten, die schnell erledigt sind, als in großen Intervallen ein Rundumschlag, so ist zumindest meine Herangehensweise.

  • Hi Stefanie,

    ich will hier nicht für Altwasser werben, aber für Gelassenheit. Man kann sicher die Hälfte des Beckeninhalts jede Woche austauschen, aber man muss nicht.

    Wenn das Becken gut eingefahren und nicht überbesetzt ist, werden Schadstoffe in nennenswerter Menge im Becken gar nicht entstehen, sondern vorher schon abgebaut und umgewandelt. Außerdem entfernt man durch einen so großen WW auch Stoffe, etwa Huminsäuren und Gerbstoffe, die man ja gerade im Becken haben möchte.

    Es hat also alles Vor- und Nachteile und man muss das Becken als Ganzes betrachten, also auch, wie der Besatz ist, wie gefiltert wird, wie der Pflanzenwuchs ist, die Beleuchtung, etc.

    Dein Tipp, sich eine gewisse Regelmäßigkeit anzutrainieren, ist aber sicher besonders für Anfänger nicht falsch.

    Grüße

    Andreas

  • Sicher, den Kalender. Eine Regelmäßigkeit ist sicher nicht falsch, ...

    Ich stimme Dir ja zu, aber der Kalender ist kein Indikator.

    Wir tun etwas in gutem Glauben, aus der Erfahrung und aus dem Wissen, dass ausbleibende Wasserwechsel schädlich sind. heraus. Aber woran wir es quantitativ ermitteln könnten, wann der richtige Zeitpunkt wäre und wieviel - da tappen wir wohl im Dunkeln ...

  • Wenn extern keine Stoffe hinzugeben werden, die ihn verfälschen, kann man den Leitwert als Indikator nehmen. Bei einem ungedüngten Altwasserbecken kann das ganz gut gehen. Steigt der Wert, weist es auf eine Zunahme von Abbaustoffen hin, weil zum Beispiel Nitrat die Leitfähigkeit erhöht.

    Das tut es aber auch, wenn ich es als Dünger zugebe, damit ist der Leitwert als Indikator futsch 😉

  • aber der Kalender ist kein Indikator

    Doch, dafür, dass die Lebewesen im Aquarium eine bestimmte Zeit lang Nährstoffe verbraucht und Abfallstoffe ausgeschieden haben.

    Steigt der Wert, weist es auf eine Zunahme von Abbaustoffen hin, weil zum Beispiel Nitrat die Leitfähigkeit erhöht.

    Ich habe noch nie ein Leitwertmessgerät besessen. Da Leitungswasser bei mir Nitrat enthält, das von den Pflanzen verbraucht wird, könnte der Leitwert durch den Wasserwechsel steigen. Ich muss mir mal ein Leitwertmeßgerät besorgen ...