Notfallapotheke?

  • Der Titel sagt's:


    Welche Arzneien sollte ich für den Notfall daheim haben? Seemandelblätter, Erlenzäpfchen und so ist klar, was aber, wenn es etwas Ernsteres ist?

    Ich lebe etwas ländlich und müsste erstmal ein Stück fahren - und dann kann ja auch am WE etwas auftreten.

    Ich habe zwar eine lange Liste von Wirkstoffen und Arzneien gegen dies und das, aber das kann ich ja nicht alles horten.


    Dass ich Esha 2000 nicht nehmen darf (Garnelen), weiß ich schon

  • Ich weiß jetzt weder, was ich brauche, noch was ihr immer daheim habt. Man kann ja schreiben : Ich habe diese Fische und habe deshalb immer das daheim. Oder: Für ein Geschellschaftsaquarium wäre dies und das gut, bei dem Mittel musst du aber den Fisch herausnehmen und extra setzen.


    Naja, egal,muss ich wohl selber recherchieren, hatte gehofft, dass jemand mit Erfahrung mir helfen könnte.

  • Ich denke, die meisten Aquarienbesitzer haben keine Notfall-Apotheke daheim..


    Meistens sterben Fische ohne Vorwarnung, ohne besondere Anzeichen und dann werden sie aus dem Wasser entfernt.

    Einige Aquarienbesitzer machen nach dem Tod eines Tieres noch einen Teilwasserwechsel.


    Von einer Notfall - Apotheke für Fische habe ich noch nicht gehört.


    Was man immer daheim haben und auch regelmäßig anwenden sollte, sind Teststreifen oder Testsets für die Wasserwerte.


    Erlenzapfen oder Seemandelbaumblätter werden meistens schon vorbeugend mit ins Wasser gegeben.

    Für den absoluten Notfall geht wohl auch mal verdünnter schwarzer Tee.

  • Für Axolotl gibt's eine Notfall - Apotheke..


    - lebensmittelechte Plastikboxen in verschiedenen Größen, die bei Bedarf auch in den Kühlschrank passen


    (Axolotl sind Kaltwasserbewohner und bei Krankheiten/Verletzungen werden sie aus dem Aquarium genommen und kommen in den Kühlschrank).


    - reines Siedesalz ohne Jod oder andere Zusätze - am besten Geschirrspüler - Salz..(hilft gegen Pilze und Bakterien, tötet diese ab und unterstützt den Heilungsprozess)


    - dazu sollte noch die Adressen von Tierärzten für Amphibien bekannt sein..


    - einige Halter von Axolotl haben auch schon Abstrich-Medien für Labore, wie z. Bsp. Exomed vorrätig - um im Bedarfsfall Abstriche vornehmen und ins Labor schicken zu können..


    Erlenzapfen gehören nicht in Axolotl - Becken, sie greifen die Haut der Tiere an und auf Holz siedeln sich für Axolotl schädliche Einzeller und Bakterien an (deshalb gehört Holz niemals in ein Axolotlbecken)


    Seemandelbaumblätter sind bei Axolotlhaltern mittlerweile umstritten ..Die Einen sagen die Gerbsäure greift die Haut an, die Anderen schwören auf die vorbeugende Wirkung der Blätter, wenn sie in geringer Anzahl ins Wasser gegeben werden..

    (Ich persönlich nutze Seemandelbaumblätter noch - aber in Kleinstmengen).

  • Hallo,


    das Einzige, was ich wirklich immer vorrätig habe, ist Voogle (von Easy Life). Das in der hohen Dosierung reicht manchmal schon, um kleinere Unwohlsein-Phasen bei den Fischen abzufangen (vermehrtes Scheuern z.B, für das sich sonst keine Ursache finden läßt). Oder wenn einer sich verletzt hat, läßt es Wunden schneller heilen.

    Und eine Luftpumpe mit Sprudelstein habe ich auch immer da. Mein Ablauf, wenn ich merke, es stimmt was nicht, ist dann meistens so: Großer Wasserwechsel, Voogle ins Wasser, Sprudelstein an. Ursachensuche natürlich auch, aber oft läßt es sich einfach nicht herausfinden.

    ESHA 2000 wird von Garnelen und Schnecken eine gewisse Zeit toleriert, sie sterben davon nicht gleich. Wenns mal sein mußte, habe ich auch das schon genutzt (ehe mir alle Fische eingehen...).

    Leider ist es meistens so, wie w4tel schreibt, man hat nicht das Richtige da, wenn man überhaupt erkennt, was gebraucht werden könnte!

  • Mir ist noch etwas eingefallen..


    Exomed testet auch Fische/Schnecken auf Bakterien und Krankheiten..


    Wer BD-frei nachgewiesene Tiere in den Verkauf bringen möchte, ist auf Tests und Testergebnisse angewiesen..


    Und natürlich kann auch Exomed andere Krankheiten nachweisen, eventuell auch Behandlungen vorschlagen..


    Nun ist aber die Frage, ob Du die Kosten für die Abstrich-Medien und Abstriche tragen möchtest ..


    Für den Notfall kann man durchaus diese Abstrich - Medien daheim vorrätig haben..

  • Hallo,


    eines Kochsalz ist schon mal eine gute Idee, das habe ich schon wegen der Artemia immer da. Früher hatte ich was gegen "Pünktchen" da, aber meine Vorschreiber haben Recht: es ist i.d.R. abgelaufen, wenn man es mal benötigt. Noch dazu helfen Wasserwechsel, Salz, Belüftung und eine Temperaturerhöhung auch in der Regel. Daher habe ich neben dem Sprudelstein (eine Pumpe ist für meine Luftfilter immer in Betrieb und hat noch ein paar freie Plätze) auch immer einen Heizer in Reserve, um in so einem Fall ein heizerlos betriebenes Aquarium aufwärmen zu können.


    Gruß, Klaus

  • Das Problem ist ja auch, dass man als Laie meist gar nicht genau diagnostizieren kann, an welcher Krankheit die Tiere leiden. Noch schwieriger ist es bei Schädlingsbefall. Insofern behandelt man oft auf Verdacht und richtet mehr Schaden als Nutzen an.

    Ich beschränke mich auf Hausmittelchen: Salz bei Bedarf und zur Vorbeugung Huminstoffe.

    Bei Schädlingsbefall oder Krankheit kann ein gutes Labor oder ein auf Fische spezialisierter Tierarzt sicherlich weiterhelfen..


    Bei besonders wertvollen Fischen bestimmt eine gute Investition..


    Interessant finde ich, daß zur Heilung von Fischen auch auf Salz zurückgegriffen wird..


    Auch wenn Fische nicht in die Metamorphose kommen, wenn sie mit jodhaltigen Salz Kontakt haben - würde ich vielleicht trotzdem eher (wie bei den Axolotl) auf pures Siedesalz (Geschirmaschienensalz) zurückgreifen..

  • Das Problem ist nur, einen TA in erreichbarer Nähe zu finden, der sich mit Fischen auskennt. Bei uns gibt es niemanden. Unsere Tierärztin, die mit Hund und Katze super ist, hat mir auf Nachfrage gesagt, dass sie zwar von Fischen kaum Ahnung hat, mir aber verschreibt, was ich haben will. Immerhin.

    Glücklicherweise musste ich darauf noch nicht zurückgreifen.

  • Hallo, ich verweise mal auf unsere, sicher nicht ganz aktuelle Tierarztkarte mit Fisch-/Aquariumerfahrung (gelbe Markierung). Vielleicht hat ja jemand aktuelle Vorschläge.

  • Hallo, ich verweise mal auf unsere, sicher nicht ganz aktuelle Tierarztkarte mit Fisch-/Aquariumerfahrung (gelbe Markierung). Vielleicht hat ja jemand aktuelle Vorschläge.

    Ich möchte nicht ständig Werbung für das Labor Exomed in Berlin machen - aber die testen auch Fische auf Erreger und Krankheiten.


    Exomed hat auf ihrer Website einige Tierärzte verlinkt, die auf Amphibien und Reptilien spezialisiert sind.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, daß einige dieser Spezialisten auch Ahnung von Fischen haben oder Exomed geeignete Tierärzte (auf Anfrage) nennen kann.


    Rainer Rekord ..ich finde Eure Tierarztliste sehr beachtlich.. 👍

  • Hallöchen,

    da ich selber gerade in Quarantäne bin, hier ein paar Erfahrungen von mir.


    1. Keine TA im der Nähe -


    Ja. Wir leben hier in einer sogenannten Metropole bei Düsseldorf und in 150km Umkreis kommte mir kein TA oder Tierklinik helfen geschweige denn einen kundigen Kollegen benennen.

    Es war reines Glück einen nicht mehr praktizieren TA mit großem Herz gefunden zu haben , der mir vor 3 Jahren geholfen hatte und sein Mikroskop noch einmal angeschmissen hat. Diagnose-Medikament- und der Spuck konnte in Angriff genommen werden.

    Dem bin ich heute noch dankbar.


    2. Hilfe aus Foren


    Wenn man Glück hat und einen "Leidensgenossen" gefunden hat , und nach 8 Seiten das Gefühl hat, ja genau wie bei mir, endlich etwas gefunden , dann hört der Thread auf und keiner erfährt ob oder was geholfen hat. Mensch , da wurde so viel geschrieben und dann nur eine Seifenblasen.

    Das ermuntert die , die Hilfe gegeben haben auch nicht gerade und für Hilfesuchende ist es vertane Zeit.

    Wirklich schade!!!!


    3. Notfall Medikamente


    Ja, die und ein Quarantänebecken habe ich mir angeschafft.

    Cerpofor Dactycid

    Esha exit

    baktopur direct

    Bacto Tabs

    Tremazol

    Nelkenöl

    Sind ca 2 -3 Jahre haltbar und im Kühlschrank gut aufgehoben.

    Und die Wochenenden sind wesentlich entspannter.

    Ich greifen nicht gleich zur Chemie aber bevor ich mit WW, Seemandelbaum und Co nicht weiter komme versuche ich es , wie bei mir selbst, mit der Chemie ;

    da ich den Geruch von Nelken hasse.


    Und zu guter Letzt 4.

    Da Neuankömmlinge mit Ichthyophthiriose im Quarantänebecken loslegen, habe ich mir ein gebrauchtes Mikroskop gekauft und mir hier im Forum Bücher Tipps geben lassen . Die 3 Bücher sind mittlerweile da , und das 3 Wird bald in Angriff genommen.

    Ich hoffe dann auf Selbsthilfe. Da ich vor 35 Jahren schon einmal mit dem Mikroskop gearbeitet habe, hoffe ich, daß mein Vorgehen meinen 🐟 und Wirbellosen helfen wird.

    Und natürlich auch auf Unterstützung aus diesem Forum.

    Und deshalb finde ich diesen Rundruf hier sehr gut 👍 👍.


    LG aus dem Neandertal Anja

  • Ich denke, die meisten Aquarienbesitzer haben keine Notfall-Apotheke daheim..


    Das Problem ist ja auch, dass man als Laie meist gar nicht genau diagnostizieren kann, an welcher Krankheit die Tiere leiden. Noch schwieriger ist es bei Schädlingsbefall. Insofern behandelt man oft auf Verdacht und richtet mehr Schaden als Nutzen an.

    Doch doch, gerade als Änfanger ist man geneigt so etwas zu haben.

    Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Anfangszeiten. damals als die Zoohändler noch weniger Ahnung hatten als heute und es das Internet, in dieser Form, noch nicht gab. Da hatte ich meine Aquarienatlanten von Bensch/Riel und habe die als referenz für alles genommen.


    Bei fett gefressene Mollys die so fettgefressen waren, dass sie nicht mehr tauchen konnten, diagnostizierte Bauwassersucht und kaufte ein entspreches Mittel das entsprechend öfters mal zum Einsatz kam. :-(

    Bei sich sporadisch die Kiemendeckel scheuernden Fische/Welse diagnostizierte ich Kiemenwürmen und entsprechendes Mittel kamen zum Einsatz.

    Die damals aus Unerfahrenheit öfters auftretende Blau"algen" wurde mit Antibiotika behandelt

    und wahrscheinlich noch irgendwelche anderen Dummheiten an die ich mich (zum Glück) nicht mehr erinnere.


    Eine Notfallapotheko habe ich nicht.

    Denn in einem vernünftig laufenden Becken, ist die Wahrscheinlichkeit, dass von alleine eine Krankheit ausbricht, sehr gering und für den Fall, dass doch, bekomme ich bis Sonnabends 20.00 entsprechende Mittel.

    Mit entsprechenden Fachwissen bekommt man sogar sogar 24/7 etwas -->Apotheke


    Ja aber was ist wenn es Sonn- oder Feiertags passiert?

    Wenn es etwas ist das tatsächlich medikamentos behandelt werden muss und Wasserwechsel nicht ausreichend sind,

    tja.., dann müssen die Tiere da wohl oder übel durch. Manch einer mag jetzt die Hunde-oder Menschenkeule rausholen da bei Wasserbewohnern der Kulleraugen-/Knuddelfaktor fehlt.

    Nein mitnichten habe ich weniger Mitleid mit submers lebenden Tieren, aber irgendwo muss auch die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden.

    Ich habe seit 15 Jahren oder länger keine Krankheit mehr in den Becken gehabt und wenn ich mir jetzt die Menge an Chemikalien die ich hätte ständig vorrätig haben müssen -und das Zeuchs muss ja auch noch entsorgt werden- dazu vorstelle, passt das Verhältnis imho nicht.