Zierfischbiotope im peruanischen Regenwald und Erfahrungen eines Ossis der da lebt.

  • Hallo Frank!

    Also das mit den fremden Fischarten habe ich einmal in einem Teich bei Martin Mortenthaler gesehen, wir haben Otocynclos aus einem Hälterungsteich gefangen und da waren riesengroße Ramirezis, Schmetterlingsbuntbarsche drin. Und diese kommen ja eigentlich in Venezuela und Kolumbien vor.

    Von anderen Fischarten zu diesem Thema weiß ich aber nichts.

    Gruß Uwe.

    Ich denke, Uwe, Du hast da vermutlich eher Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsche (Mikrogeophagus altispinosus) zu Gesicht bekommen.


    In der Gegend um Iquitos wird man doch gewiß keine züchterisch veränderten, insgesamt größeren und bulligeren 'Ramirezi' vorfinden. So, wie man sie aus asiatischen Importen kennt.

  • Wie kann die Wildform des 'Ramirezi' denn nur derart 'riesig' werden?!

    In der Literatur werden adulte Tiere der Stammform mit einer Maximallänge von 5 cm 'gehandelt'.


    Mir verschlägt's angesichts des Körper'formats' der 'Ramis' aus Deiner Region gerade ziemlich die Sprache!...

    Gesamtlänge so 8 bis 10 cm waren das. Leider hat niemand Fotos gemacht weil wir Otocynclos für eine Lieferung nach Japan brauchten.

  • mag es sein, uwe, daß du die farbenpracht unterschätzt, die ein altispinosus unter optimalen bedingungen zu entwickeln vermag, die ihm beinah ein gänzlich anderes aussehen verleiht?


    umso mehr, wenn man ihn unter nicht ganz so optimalen bedingungen betrachtet


  • Wie ich schon geschrieben habe, Martin Mortenthaler, seine Schwager und Arbeiter und auch ich werden uns das nicht ausgedacht haben. Es waren Mikroxxxxx ramirezi. Ob diese irgendwann mal in die Teiche eingesetzt wurden (bevor sie Martin gehörten) oder evtl. Eier von Vögeln eingeschleppt wurden kann man nicht sagen.

    Frank wir werden wenn möglich Fotos machen, ich sag Maximilian Mortenthaler bescheid.

    Jetzt geht es aber erstmal für 2 Wochen nach Yurimaguas, Tarapoto und Lamas, Freunde besuchen. Es sind nämlich Schulferien.

    Gruß Uwe.

  • ich wünsch euch ebenfalls schöne ferien, uwe


    wenn irgendwann mal gelegenheit besteht, wär's interessant, zu erfahren, welche bedingungen in dem teich herrschen (wasserwerte, temperatur im jahresverlauf etc.) und ob die tiere vielleicht auch in den (erreichbaren) handel gehen, bzw, ob du evtl einmal bei einem deutschland-besuch welche mitbringen könntest


    interessenten gäbe es bestimmt genug

  • Hallo, Uwe,


    ich finde w4tels Anregungen (* mehr über jenen Teich erfahren zu dürfen / * jene ungewöhnlichen Ramirezi - in den richtigen Händen - vielleicht mal in Deutschland bewundern und nachzüchten zu können) absolut klasse.


    Sollte das mit der zweiten dieser Anregungen tatsächlich mal klappen, würde ich mich mit einem großen gebrauchten, gut gepflegten Eheim-Außenfilter bei Dir erkenntlich zeigen. Quasi als Geste des Dankes aus dem Kreis der geistig unablässig Interessierten hier.


    Jene 'Ramirezi', damit bloß keine Mißverständnisse entstehen, wollte und könnte ich gar nicht angemessen pflegen.

    So etwas überläßt man Aquarianern, die versiert genug für so etwas ind.


    Grüße an Dich

    Einen Gruß in die Runde

    Frank

  • Ich habe mich jetzt mal über Martin Mortenthaler belesen.


    Irgendwie bin ich immer davon ausgegangen, daß er ein uneigennütziger Biologe bzw. Wissenschaftler ist/war, schließlich soll er zwei neue Fischarten entdeckt haben, die nun seinen Namen tragen.


    Allerdings ist er wohl nie etwas anderes als ein gewinnorientierter und gewiefter Geschäftsmann gewesen.

    Einst ein normaler Aquarianer, dann Zoohändler in Wien, dem es nach Peru verschlagen und der sich als Großexporteur von Zierfischen hervorgetan hat.


    Sein Ziel war es wohl, immer wieder neue spektakuläre Zierfischarten in Peru, für die Aquarianer weltweit zu finden und gewinnbringend zu vermarkten.


    Es ist jetzt natürlich schwierig über jemanden zu urteilen, den man nicht persönlich kannte und von dem man auch ansonsten nicht wirklich viel weiß.


    Aber es ist schon enttäuschend, daß es scheinbar immer nur ums Geld, um den persönlichen Profit ging.


    Ich kenne auch nicht die Ausmaße seines Unternehmens, aber mich stimmt es bedenklich, daß er sich in einem fremden Land niedergelassen hat und dessen natürlichen Fischbestand ausgebeutet, sowie weltweit vermarktet hat.

    Nun führt scheinbar sein Sohn und Schwager dieses Erbe fort 👎


    Bitte nehmt es mir nicht übel, aber die meisten Fischarten sind mittlerweile in Gefangenschaft nachzüchtbar, es besteht also keine zwingende Notwendigkeit auf Wildfänge zurückzugreifen.

    Zudem verenden auf den Transporten noch immer viele Fische qualvoll, außerdem kann man sich durch Wildpopulationen auch jede Menge Krankheiten ins heimische Aquarium holen.

  • Wie ich schon geschrieben habe, Martin Mortenthaler, seine Schwager und Arbeiter und auch ich werden uns das nicht ausgedacht haben. Es waren Mikroxxxxx ramirezi. Ob diese irgendwann mal in die Teiche eingesetzt wurden (bevor sie Martin gehörten) oder evtl. Eier von Vögeln eingeschleppt wurden kann man nicht sagen.

    Frank wir werden wenn möglich Fotos machen, ich sag Maximilian Mortenthaler bescheid.

    Jetzt geht es aber erstmal für 2 Wochen nach Yurimaguas, Tarapoto und Lamas, Freunde besuchen. Es sind nämlich Schulferien.

    Gruß Uwe.

    Vielleicht wurden die Fische schon von Martin Mortenthaler bewusst in die Teiche verbracht und vielleicht wurde auch mit ihnen heimlich experimentiert bzw. auf Größe gezüchtet..

  • auch ich kannte die familie mortenthaler vor diesem artikel nicht, erfuhr auch erst auf diesem wege, daß sie die begründer eines noch heute existierenden, gut geführten aquariengeschäftes in wien sind


    martin mortenthaler zu verurteilen, ohne ihn persönlich zu kennen, ohne ihn als kind seiner zeit zu sehen, finde ich bedenklich. selbst der große alfred brehm brachte mehr tiere tot als lebendig nach hause, und auch die ehemals vielgerühmten zoos werden heute in einem anderen licht gesehen


    dennoch verdanken wir unsere heutigen einsichten genau diesen menschen, wie auch die möglichkeit, unser unter diesem aspekt generell fragwürdiges hobby überhaupt auszuüben


    allerdings bezweifle ich, daß wir dieses wissen, diese einsicht auf der grünen wiese hinter unserem haus erworben hätten. und trotz alldem sterben heute noch mehr tiere durch einflußnahme auf ihre umwelt (aus), als durch noch so unsachgemäße haltung und allem, was dazugehört



    und auch axolotl gäbe es ohne all das wahrscheinlich weltweit nur noch in einigen labors

  • w4tel


    Axolotl sind durch die Eingriffe der Menschen und die Vergiftung ihrer Umwelt bereits hochgradig vom Aussterben bedroht..


    Den Ur-Axolotl gibt's nur noch in kleinen Beständen in ihrer Heimat und in hauptsächlich europäischen Laboren.


    In Mexico kämpfen Zoologen und Wissenschafter um die Erhaltung ihrer Art.


    Die Tiere, die in meinem und in anderen Aquarien gehalten werden, sind Hybriden..


    Alexander von Humboldt brachte die ersten Ur-Axolotl nach Europa.

    Diese wiederum wurden im "Dienste der Wissenschaft" mit Tigersalamandern gekreuzt, um Albinos und Goldalbinos zu erschaffen..


    Ur-Axolotl sind fast schwarz, die sogenannten Wildlinge kommen der Urform optisch noch am Nächsten - aber auch sie tragen Gene des Tigersalamanders in sich.


    Zudem wurden in den letzten Jahrzehnten auch verstärkt Andersoni - Molche (deren Heimat auch ein einzelner See in Mexico ist) mit Axolotln gekreuzt - sei es aus Unwissenheit, Dummheit, Gewissenlosigkeit oder Neugier.


    Somit tragen viele Axolotl in unseren Wohnzimmern, nun auch noch Andersoni - Gene in sich und es besteht die verstärkte Gefahr, daß die Tiere in die Metamorphose gehen oder frühzeitig versterben..


    Was Herrn Mortenthaler und sein hinterlassenes Unternehmen bzw. Erbe angeht..


    Für mich ist es einfach nicht mehr zeitgemäß und von daher fragwürdig bzw. sollte man es als gebildeter Europäer hinterfragen..


    Leider kann man beim Erwerb von Fischen nie 100% ig ihrer Herkunft sicher sein..

    Vermutlich werden auch Wildfänge öfters Mal zu europäischen Nachzuchten umdeklariert, um den Käufer zu beruhigen..


    Allerdings haben wir durch unser Kaufverhalten auch die Zukunft der Wildpopulationen in unserer Hand..

  • die geschichte des axolotl war mir vertraut. auch sein schicksal


    und doch stellt sich - von allen emotionalen regungen befreit - für mich die frage: wozu?


    wozu diesen einen molch am leben erhalten (den auch ich liebe), dessen natürlicher lebensraum schon lange verloren ist, und den - schon in dieser generation - ohnehin nur wenige von den hybriden unterscheiden können, die ebensogut die bedürfnisse des marktes und der wissenschaft decken, wenn auch schon lange nicht mehr das bedürfnis der indigenen bevölkerung nach protein,


    während wir gleichzeitig zulassen, daß - weltweit, auch bei uns - millionen von - meist ohnehin nur als lästig empfundenen - insektenarten verschwinden, deren bedeutung wir erst langsam zu verstehen beginnen


    und ja, das verhalten von uns allen ist von bedeutung. aber da siegt meist das herz über den verstand, und - im großen rahmen - die geldgier über alles

  • Hallo Wassermonster,


    hier mal ein Link zu einem Artikel von Frank Schäfer über Artenschutz und Wildfang.

    https://www.aqualog.de/blog/ti…dfaengen-ist-artenschutz/


    Damit möchte ich nicht die Firma von Martin Mortenthaler in Schutz nehmen, da ich sie nicht kenne.

    Aber Artenschutz und kommerzielle Interessen müssen sich nicht unbedingt gegenüberstehen.

    Manche Sachen lassen sich erst Schützen wenn sie einen "Wert" haben und wenn er nur kommerziell ist.

    Es sollte natürlich Nachhaltig sein.


    Gruß Silvio

  • soeben hier im Rio Marañon kurz vor der Mündung des Rio Huallaga früh 6.30 Uhr einige Süßwasser Delfine gesehen. Teilweise nur 20 Meter entfernt. Fotografieren war leider nicht.

  • Schön, von Dir aus dem Urlaub zu lesen und 'zu sehen', Uwe! :-)


    Das mit dem Eheim-Außenfilter in einem früheren Beitrag war übrigens ernst gemeint.

    Könntest Du, oder könnte aus Deinem Freundeskreis in Santa Clara bzw. Iquitos vielleicht jemand einen gebrauchen?


    Es ist ein Eheim professionel 3e 600T. (Gut, die integrierte Heizung ist bei Euch ja überflüssig.)


    Ich musterte das Gerät aus, weil ich 'dort' auf zwei Innenfilter umgestellt habe.


    Nachdem ich das Antriebsrad des Filters nach dem erstmaligen Reinigen des Rads überhaupt wieder nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt hatte, sprang das Gerät beim anschließenden Test jedoch nicht wieder an.

    Für einen technisch nur ein bißchen ambitionierteren Menschen, als ich es bin, sollte es kein Problem sein, den Apparat ohne großen Aufwand wieder flott zu kriegen.

    Der Filter, 6 Jahre in Betrieb, ist insgesamt in einem gut gepflegten Zustand, und lief bis zu eben jener Reinigungsaktion tadellos.

    Nun steht er trocken und verpackt unten im Keller.


    Sei gegrüßt

    Frank