Schwefelgase

  • Moin Moin :)


    Ich habe ein Paludarium mit einen 90x45x20cm großen Wasserteil in dem Perlhuhnbärblinge, Panda Panzerwelse sowie Zwerggarnelen, Vampirkrabben, Posthornschnecken und Nöppis wohnen.


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    Tja, habs mit dem Füttern wohl zu gut gemeint... Wenn ich im Bodengrund rumstocher steigen Schwefelgase auf:roll:


    Nun die Frage:


    -Ist es möglich das Problem auch ohne Austauschen oder Auswaschen des Bodengrunds zu beheben?


    -Als wie schlimm seht ihr das an? Noch geht's den Tieren super.


    Ein austauschen oder auswaschen ist Bauart bedingt sehr schwierig noch dazu hätte ich Angst ne menge Garnelen- und Krabbenbabys zu verlieren.


    Hab jetzt erstmal teilweise den Boden abgemulmt und einen Ausströmer angebracht um anerobe Zonen zu vermeiden und die Oxidierung zu fördern.


    Was haltet ihr von dem Lösungsansatz bzw habt ihr noch hilfreiche Tipps?



    Mal paar infos:

    -Das Becken läuft seit 7 Monaten.

    -Bodengrund ist JBL Mandao circa 3-4cm Hoch.

    - 2 Aquael Mini Pat arbeiten als Innenfilter

    - läuft ziemlich Stabil, außer hohen Phosphatwerten (circa 2mg/L) nichts ungewöhnliches. Nitrat wird vom Aquarium abgebaut muss daher leicht zugedüngt werden für die Pflanzen.

    - Wasserwechsel ist einmal pro Woche 50% mit Osmose/Leitungswasser verschnitt.

  • du vermutest ja selbst schon, wo du ansetzen kannst. jeden zweiten tag zu füttern ist in den meisten fällen völlig ausreichend


    zusätzlich würde ich so weit irgend möglich mit der mulmglocke arbeiten, und wo das nicht möglich ist, vor dem absaugen kräftig 'herumstochern'


    hohe phosphorwerte lassen ein zuviel vor allem an tablettenfutter vermuten


    die vampirkrabben wären grundsätzlich in einem reinen artbecken besser aufgehoben und verbessern auch für die anderen nicht die lebensqualität

  • Hi,

    der Manando Bodengrund ist leider extrem anfällig für solche Ansammlungen von Futterresten usw. Ich hatte den einmal in einem kleinen Becken, flog ziemlich schnell wieder raus, unter anderem aus dem Grund. Da mußt du, abgesehen von angepasster Fütterung, konsequent mit der Mulmglocke ran.

    Eventuell bringen Futterschalen etwas, aber meistens wird das Zeug ja nur daraus weggetragen.

  • du vermutest ja selbst schon, wo du ansetzen kannst. jeden zweiten tag zu füttern ist in den meisten fällen völlig ausreichend

    Jupp liegt sehr wahrscheinlich am überfüttern. Bei Perlhuhnbärblingen liest man oft das die sehr verfressen sind und besonders viel Futter brauchen, davon hab ich mich wohl etwas verleiten lassen :roll:


    Mit sorgfältigen Mulmen und Futtereduzierung könnte man das Problem also wieder in den Griff kriegen so das nicht alles neu muss?


    Der erhöhte Phosphatwert kommt nicht vom Futter sondern sehr wahrscheinlich vom Landteil. Wasser von der Beregnungsanlage läuft durch den Landteil in den Wasserteil, Dabei schein es Phosphat aufzunehmen.



    Über die Vergesellschaftung von Krabben und Fischen kann man natürlich streiten und darüber hab ich mir auch Gedanken gemacht. Vampirkrabben sind aber sehr klein und selten im Wasser so das ich da bisher keinerlei Probleme beobachten konnte. Grad Perlhuhnbärblinge werden oft bei Vampirkrabben zugesetzt. Falls es doch

    zu Problemen kommen sollte habe ich ein anders Becken wo die Fische rein könnten.

  • Hallo Felix,


    Mulmglocke wäre auch meine Wahl. Riechen die Blasen denn nach faulen Eiern oder sonst wie übel oder bestehen die Blasen dann doch nur aus Methan und / oder Kohlendioxid? Für eine nennenswerte Produktion von Schwefelwasserstoff erscheint mir Dein Becken zu jung (wenn man nicht übelst viel Futter reinkübelt), außerdem findet man dann schwarz gefärbte Regionen im Bodengrund.

    Bei Perlhuhnbärblingen liest man oft das die sehr verfressen sind und besonders viel Futter brauchen

    Das ist mir nicht aufgefallen, als ich mal welche hatte. Wenn Du frei schwimmendes Lebendfutter (keine Würmer oder Rote Mückenlarven) verwendest, kommt dieses überwiegend den Bärblingen zugute, so dass praktisch nur deren Kot anfällt, außerdem sinkt davon kaum etwas in den Bodengrund.


    Gruß, Klaus

  • Hallo Felix,


    Mulmglocke wäre auch meine Wahl. Riechen die Blasen denn nach faulen Eiern oder sonst wie übel oder bestehen die Blasen dann doch nur aus Methan und / oder Kohlendioxid?

    Die aufsteigenden Blasen beim rumstochern riechen nach Faulen Eiern, Definitiv Schwefelwasserstoff.


    Hätte ich bei dem doch eher Flachen Bodengrund von circa 4cm auch nicht so schnell erwartet.

    Ich hab mitterlweile ein bisschen die Vermutung das ich vielleicht zu wenig Sauerstoff im Becken habe.


    Zuviel Futter= viele Bakterien die viel Sauerstoff verbrauchen= anerobe Zonen entstehen?!


    Die Fische schwimmen aber nicht eher im oberen Bereich und "Hecheln" auch nicht, darauf hab ich geachtet. Beide Filter sind auch so ausgerichtet das sie die Oberfläche bewegen.


    Hab seit gestern einen Ausströmer in dem am Stärksten betroffenen Bereich verlegt. Seit dem sind da vermehrt Fische anzutreffen aber ob die die Blasen einfach erstmal Interressant finden oder wirklich den Sauerstoff genießen weiß ich nicht.

  • ich halte selbst keine krabben, würde aber aus persönlicher erfahrung sagen, daß ich krabbenbecken mit geschlossenen augen am geruch erkenne


    zudem erscheint mir der landteil als sehr klein und für die krabben, die nicht schwimmen können, aber fallweise das wasser brauchen, als sehr hoch und aufwändig zu erklettern. ob er phosphat abgeben kann, mußt du selber wissen. jedenfalls wird phosphat als häufiges bindemittel in futtertabletten verwendet


    sauerstoff, den du oberhalb des bodens einleitest, wird die vorgänge in diesem nicht beeinflussen


    auch ich hätte nie die erfahrung gemacht, daß perlhühner überproportional futter verbrauchen und/oder mit ihren ausscheidungen das wasser stark belasten. eher ist es umgekehrt. da sie nicht viel verbrauchen, kann viel absinken und gammeln

  • zudem erscheint mir der landteil als sehr klein und für die krabben, die nicht schwimmen können, aber fallweise das wasser brauchen, als sehr hoch und aufwändig zu erklettern.

    Das sehe ich nicht so. Der reine Landteil beträgt 65x30cm das ist deutlich über den empfohlenen Maßen. Die Mindestgröße inklusive Wasserteil beträgt 60x30cm da bin ich mit 90x45cm gut drüber. Viele halten die Krabben in 30er Würfeln mit ner kleinen Wasserschale obwohl die einen Richtigen Wasserteil zwingend benötigen.



    Der Landteil ist eine auf Stelzen aufgebaute Filtermatte die mit Humus aufgeschüttet ist. Wenn Krabben irgendwas gut können dann klettern und sie lieben den Bereich zwischen Land und Wasser. An der Filtermatte klettern sie z. B auch problemlos kopfüber unter dem Landteil und hängen den da wie Fledermäuse

  • ich halte selbst keine krabben, würde aber aus persönlicher erfahrung sagen, daß ich krabbenbecken mit geschlossenen augen am geruch erkenne


    Der Grund warum manche Krabbenbecken stinken ist das viele Halter der Meinung sind mann muss das Wasser nie oder fast nie wechseln, verdunstetes Wasser auffüllen reicht. Mein anderes Krabben Becken stinkt auch nicht und diese hier nur wenn man in den Bodengrund stochert und die Nase dabei übers Wasser hält.

  • Hab seit gestern einen Ausströmer in dem am Stärksten betroffenen Bereich verlegt. Seit dem sind da vermehrt Fische anzutreffen aber ob die die Blasen einfach erstmal Interressant finden oder wirklich den Sauerstoff genießen weiß ich nicht.

    Sie finden die Blasen interessant und die Strömung attraktiv. Den Sauerstoffeintrag aus den Blasen kann man getrost vergessen, dazu steigen die Blasen zu schnell auf. Die Sauerstoffversorgung erfolgt über die stärker bewegte Wasseroberfläche, außerdem wird der Sauerstoff besser verteilt durch die starke Strömung.

    Dazu kommt, dass das Paludarium insgesamt besser belüftet wird.

    sauerstoff, den du oberhalb des bodens einleitest, wird die vorgänge in diesem nicht beeinflussen

    Luft beeinflusst die Vorgänge definitiv, weil sauerstoffarmes Wasser aus dem Bereich unmittelbar oberhalb des Bodens abtransportiert und durch sauerstoffreiches Oberflächenwasser ersetzt wird. Da der Boden sehr viele Lücken aufweist, würde ich davon ausgehen, dass Wasser aus genau diesen Lücken hochgesaugt wird. Es werden sich auch keine großen Blasen mit Schwefelwasserstoff in diesem Bereich bilden, weil entstehende Gase abgesaugt werden, bevor sie große Blasen bilden.

  • ich befürchte, daß aus dem boden, sobald er so zugesetzt hat, daß es zur gasbildung kommt, durch das bißchen strömung, das die blubberblasen erzeugen, auch nichts mehr abgesaugt wird, solange er nicht wieder aufgebrochen wird


    große blasen werden sich bei 3-4 cm ohnehin kaum bilden, es werden eher anfällige felder entstehen