Ausführung für ein Teichaquarium

  • Hallo,


    irgendwann möchte ich auch mal einen Teich im Garten anlegen. Allerdings möchte ich keine "Wasserbarbies" halten (... entschuldigung, ich meinte Kois; ich finde einheimische Tiere in einem Gartenteich viel interessanter ...).


    Für einen Besatz schweben mir einheimische Tiere vor (Stichlinge, Elritzen oder Bitterlinge und Teichmuscheln). Leider kann man in einem Teich so gut wie nicht das interessante Verhalten der Tiere beobachten. In wärmeren Gegenden stellt man daher Behälter ins Freie, in welchen an der Vorderseite eine Glasscheibe angebracht ist. So etwas könnte ich mir gut vorstellen. Gibt es für solche oder ähnliche Aufbauten Erfahrungen in unseren Breitengraden? Wahrscheinlich muss man solche Behälter im Winter leeren, damit die Glasscheinen nicht zerstört werden?! Oder gibt es dazu schon Lösungen und

    Erfahrungen?

  • Hallo, werter Fisch-/ und Naturfreund. Lieben Gruß aus dem Münsterland. Wir haben hier bei uns in der Nähe

    eine TOP Adresse für den Teichbau, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, besonders für die Kids.

    Schau mal unter @naturagart Teichbau, Ibbenbüren Richtung Osnabrück. Auch für Taucher eine tolle Station !

    Viele Steingrotten, wo man die Teiche von unten besichtigen kann mit dem Fischbestand,z.B. Störe bis 2 Meter...

    Viel Freude und Erfolg beim Stöbern. Eine gute Zeit dir.:)

  • hallo rob


    um dazu auch nur irgendeine sinnvolle aussage treffen zu können, wäre hilfreich zu erfahren, wo du zu hause bist (klimazone), wie groß/tief der teich werden soll, und ob es einen ständigen zulauf aus einem fließgewässer geben wird


    eine glasscheibe muß auf die druckbelastung ausgelegt sein und neigt meist dazu, rasch zu veralgen


    jeglicher fischbesatz schränkt (abhängig von der gewässergröße) das ein, was du sonst an heimischen wasser-lebewesen beobachten könntest

  • Moinsen Rob,

    wir haben nur eine Fertigschale von 550 l als Gartenteich, gut bepflanzt und ohne Filter, nur mit Wasserfall. Darin schwimmen 3 kleine Goldfische und ich habe letztes Jahr Rainbowshiner (10) Regenbogenelritzen mit eingesetzt. In so einem kleinen Teich kann man sie prima beobachten, jetzt wo das Wasser klar ist, sie schillern in allen Farben und baggern herum...

    Ist aber halt ein kleiner Teich, wenn ich könnte wie ich wollte, dann hätte ich minimum 5000 l und darin Sterlet und Goldorfen...

  • Also ich meinte als Teichaquarium eher so diese grobe Richtung:



    Also einen "Behälter" mit einer Frontscheibe.


    O.K. - im Video wurde als Grundlage eine Styroporbox genommen und mit Zement/ Beton versteift. Sicherlich könnte man sowas vielleicht mauern, verputzen und den Innenbereich mit speziellem Anstrich versiegeln.


    Die Frage ist eben, wie so eine Einrichtung mit Frontscheibe in unserer Gegend (Mitteleuropa) den Winter übersteht.


    Bei einem Gartenteich blickt man zur Beobachtung immer nur von oben auf die Wasseroberfläche. Bei einem "Teichaquarium" könnte man die Bewohner besser von vorn wie im Aquarium beobachten.

  • wie schon mal angeschnitten: je nachdem, wo du in mitteleuropa zu hause bist. wir hatten hier heute morgen wieder rauhreif


    ohne wasser drin und abgedeckt wird das becken den winter überstehen, und andernfalls würde ich mir in erster linie um alles organische gedanken machen. selbst heimische fische sind nicht frostsicher


    und benötigen zudem in den meisten fällen ein weitaus größeres becken als das hier gezeigte (das werden allerdings bald auch die hier gezeigten oscars benötigen)

  • Hallo Rob,

    das, was du suchst findest du im Tierpark Hirschfeld in der Nähe von Zwickau/Sa. Ich hab leider kein besseres Foto als dieses u8ralte.

    Der Teich besteht schon viele Jahre. Oft sind die Scheiben veralgt oder das Wasser ist grünlich, aber Fische leben da drinne. Im Winter war ich noch nicht dort, aber vielleicht kannst du dort mal per E-Mail nach Einzelheiten fragen. Der Teich ist von 3 Seiten mit Erde abgestützt und vorn ist die Scheibe. Hinter dem Teich züchten die verschiedene Schildkröten, bieten zuweilen auch welche zum Verkauf an. Ein schöner, gepflegter Tierpark, ein Besuch lohnt sich immer.

    Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bissel helfen

    LG Siegfried

    https://tierpark.hirschfeld-sa…chfeld/_inhalt/startseite

  • Beilbauch

    Punktlandung - genau sowas meinte ich!


    Man kann aber eigentlich schon erkennen, dass der Aufwand vom Platz her gewaltig wird für ein privates Grundstück, wenn das Teichaquarium im Winter nicht vollständig zufrieren soll und dadurch die einheimischen Fische usw. unter dem Eis überwintern können. Bestimmt nicht umsonst sind an den Seiten des Teichaquariums dicke Erdwälle.

  • Hier mal ein Beispiel von den vietnamesischen Kollegen - frei nach dem Motto "einfach mal machen und anfangen ...".


    Gartenaquarium


    Ich hätte nicht unbedingt alles mit diesen überzüchteten Goldfischen besetzt, sondern mit Macropoden o.ä.

    Kardinalfische wären auch was, aber im Sommer könnte in unseren Breitengraden das Wasser eventuell zu warm werden.


    Im Winter müsste man sicher das Wasser ablassen und die Bewohner in einem frostfreien Raum überwintern.

  • Ein schöne Zimmermannsarbeit!


    Die nachträglichen Schrauben hätte man bei einer CAD-Konstruktion mit Belastungssimulation schon als Schwachstelle erkannt. Ich hoffe es sind nicht noch mehr kritische Punkte vorhanden.


    Die Mittelspange bringt statisch fast nix, die nachträglichen äusseren Spangen vom Metallbauer sind sachgerecht gebaut worden.



    Sowas aus Stein zu bauen wird nix werden aufgrund der Zugbelastungen. Es müßten sehr (zu) viele Zuganker eingebaut werden (Spannbeton).


    Eine Alternative wäre ein 4-Kantrohr V2A-Rahmen der mit GFK und Multiplexplatten zu einem Becken wird. Da spart man sich die Abdichterei und muß "nur" die Scheibe einkleben

    Ein Glück hat mir meine Frau bzgl. eines Beckens klare Grenzen gezogen und die Statik des Hauses ist ohnehin unzureichend :-)

  • Nicht umsonst heißt "Hobby" nichts anderes, als mit dem größtmöglichen Aufwand den geringsten Nutzen zu erreichen ;) ... aber sowas gilt immer aus der Sicht eines Unbeteiligten, denn der Standpunkt bestimmt die Perspektive.


    Ich muss den Mut des Kollegen bewundern. So ein Aquarium möchte ich nicht im Haus haben, denn ich könnte nicht mehr ruhig schlafen. Was die CAD-Simulation betrifft müsste ich wohl jemand fragen, der sich damit auskennt. Aber das sollte, wenn man solch ein Vorhaben "ins Auge gefasst hat", das geringste Problem sein.


    Inzwischen gibt es ähnliche Ausführungen für den Garten zu kaufen:


    Gartenaquarium

    Blagdon-Teich mit Bullaugen


    Die Ausführungen sind sicher Geschmacksache - der Inhalt auf den Abbildungen ist nach meiner unmaßgeblichen Meinung zum Fürchten ... Die Technologie ist aber hier ein bisschen anders. In die Holz- oder Kunststoffgestelle wird Teichfolie eingehängt. An der Teichfolie wiederum ist ein Rahmen eingearbeitet, in welchem sich die Sichtscheiben befinden.


    Die oben angegebenen Ausführungen der Gartenaquarien gefallen mir nicht so richtig. Ich werde demnächst einen anderen Weg gehen. Wir haben eine Terrasse auf der Südseite. Ich werde mal probieren, dort ein stabiles Gestell aufzubauen und mir ein ca. 200l-Becken besorgen, welches ich dann dort drauf stelle. Mal sehen wie sich die Wassertemperatur von Mai - September darin entwickelt. Für einheimische Fische wie Stichling oder Bitterling wird die Wassertemperatur bestimmt zu hoch, aber für Makropoden könnte es vielleicht was werden?!

  • ich würde dir nach allem, was ich bisher gesehen habe, eher die ostseite empfehlen, um die morgensonne zu nutzen


    an der südseite hast du entweder bei überdachung ständig nur schatten, weil die sonne zu hoch steht - oder es ist in einem glasbecken die wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß du mittags schon fischsuppe kochst


    insbesondere im mai, aber je nach lage durchaus auch noch im juni, kann die temperatur bei einem freistehenden glasbecken nächtens noch längere zeit unter 10° fallen

  • Hi Rob,


    M. opercularis "Nanjing" wird auch auf einer Südterrasse klarkommen, wenn Du für etwas Sonnenreduzierung sorgst.

    Nicht verzüchtete andere Makropodenarten vermutlich auch, z.B. M. erythropterus


    Ebenso Medaka "Aichi Ken".


    M. ocellatus hingegen kommen mit solch hohen Temperaturen nicht klar.


    Sichtschutzmatten aus Schilf als Abdeckung sind bei mir im Einsatz, für "Bullenhitze" habe ich eine Variante aus Schilfmatte und Rettungsdecke aus dem Verbandskasten als Sandwich. Das Licht reicht für die Pflanzen trotzdem.


    Als Filter nehme eine Matte (HMF) mit Solarpumpe an einem Beckenende. Dem Mattenfilter macht es nix wenn die Pumpe nachts stundenlang nicht läuft.


    Bei mir sind die Pflanzen das Problem, nicht die Fische.

    Die Pflanzen die mit kühlen Temperaturen klarkommen, zerfallen in den heißen Zeiten, umgekehrt genauso.


    Selbst Wasserpest hat bei mir auf der Terrasse Probleme.


    Den Fischen bekommt es dagegen bestens, der Nachwuchs der es schafft größer zu werden, ist bzgl. Wuchs, Zeichnung und Verhalten sehr gut.


    Wichtig ist eine Abdeckung damit die Jagd auf Fluginsekten nicht zu Massensuiziden führt. Drahtgeflecht funktioniert bei mir ausreichend gut.

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für Deine Hinweise.


    An das Abdecken hätte ich jetzt nicht gedacht, denn die Makropoden sind geschickte Springer. Man kann das am Aquarium manchmal sogar provozieren, indem man seinen Finger mit Futter benetzt und über die Wasseroberfläche hält.


    Anflugnahrung bzw. Insekten sollen bei Außenbecken und Teichen eine wertvolle Nahrung für die Fische sein. Kommen denn überhaupt noch Insekten an die Wasseroberfläche, wenn Du Drahtgitter zur Abdeckung nutzt?