Probleme mit der Aufzucht von Limia tridens

  • Hallo zusammen,


    den Nachwuchs meiner verschiedenen Labyrinther belasse ich stets im gut eingefahrenen und bepflanzten Elternbecken. Da kommen immer ein paar durch. Wenn ich es mal mit separater Aufzucht unter "sterilen" Bedingungen, also ohne Bodengrund, versucht habe, war es nach einigen Tagen vorbei mit der Herrlichkeit.


    Nun war mir aufgefallen, dass eins meiner beiden Limia tridens-Weibchen (aus dem Gesellschaftsbecken, in dem sich auch Salmler tummeln) trächtig war und habe es in ein 12-Liter-Becken gegeben, das mit Sand, Pflanzen und Heizung schon einige Wochen eingerichtet war und ab und zu als temporäre Gummizelle für Bettas diente, wenn mal einer überschnappte. Dem besagten Weibchen sagte die Enge absolut nicht zu. Nach einer Nacht konnte ich es aber auch schon zurücksetzen, denn es gab Jungfische, schätzungsweise 15-20.


    Die Jungen habe ich mit zerriebenem Tetra Phyll und fein gesiebtem Tümpelfutter gefüttert. Und hiermit beginnt das Problem: Erstens legten die Jungfische einen vergleichsweise sehr moderaten Appetit an den Tag und gefielen sich eher darin, hinter die Mini-Heizung zu schwimmen und nicht wieder rauszufinden. Zweitens habe ich es dann wohl auch zu gut gemeint mit dem Futter, denn am Ende des zweiten Tages gab es erste Verluste. Vom Verhalten her sah es nach Sauerstoffmangel oder Nitritvergiftung aus. Die Tiere lagen teils auf der Seite, schwammen dann mal ein Stückchen und sanken zurück. Vielleicht waren sie auch geschwächt durch den schlechten Ernährungszustand (bei ca. der Hälfte). Täglich habe ich einen oder zwei Wasserwechsel gemacht und am dritten Tag auch den Sand entfernt, da er die Sicht auf liegengebliebenes Futter erschwerte.


    Nun heißt es im Allgemeinen, Jungfische müssen im Futter stehen. Also haue ich ordentlich was rein und wechsle zwei Stunden später das Wasser. Trotzdem habe ich weitere Verluste. Natürlich ist so ein kleines Aufzuchtbecken nicht stabil. Für einen Filter (mit Luftheber) aber auch zu klein.

    Was soll ich also machen? Mehr füttern auf die Gefahr, dass das Wasser zwischenzeitlich zu stark organisch belastet ist? Weniger füttern, obwohl die Tiere sowieso eher zu dünn aussehen? Einen Einhängkasten für das Gesellschaftsbecken bauen oder kaufen?


    Danke und Grüße von Christoph

  • Hallo Christoph,


    sofern Du Javamoos hast, gib min. 500 ml davon in das Aufzuchtbecken. Darin sollte sich einiges fressbares finden.


    Allgemeine Aussagen wie "im Futter stehen" sind problematisch, speziell wenn die JF nicht so verfressen sind wie z.B. diverse Labyrinther.


    Kannst Du kontrolieren ob sie überhaupt fressen, z.B. per Lupe oder USB-Mikroskop? Die Bäuche müßten deutlich gefüllt sein.


    Ich hatte früher in allen Becken Luftheberfilter, auch wenn sie kleiner als 12 l waren, die Beckengröße ist also kein Grund.


    Schnecken sind in solchen Becken sehr hilfeich überzähliges Futter zu beseitigen, ebenso Garnelen wie die Rückenstrichgarnelen.


    In meinem Zuchtbecken dienen die Garnelen sowohl der "Sauberkeit" als auch als Lebendfutterlieferant, dann sind selbst 14 Tage Urlaub für den Nachwuchs kein Problem.

  • Hallo Stefan,


    danke für deine Tipps.


    Die Jungfische fressen, aber vielleicht nicht alle. Bei einigen kann man sehen, dass sie etwas im Bauch haben. Ich habe auch gesehen, dass einzelne Tiere dem Tümpelfutter nachstellen. Von Völlerei kann aber keine Rede sein.


    Ein bisschen Javamoos kann ich von einer Wurzel abpolken, am Montag werde ich mir noch was dazukaufen.


    Neocaridina hatte ich vor einigen Jahren mal, die haben sich leider maximal eine Woche gehalten. Nachdem der dritte Schwung dahin war, habe ich es gelassen. Ich habe da schon sehr Sorgfalt walten lassen, es hat aber nicht sollen sein. Ich vermute Kupferrohre im Haus. Amano-Garnelen funktionieren hingegen bestens. Die würden die Jungfische aber locker wegputzen.


    Viele Grüße von Christoph

  • Hallo Stefan,


    ich habe Friedrichshainer Betonwasser. Nitrit zumindest zurzeit mit zwei verschiedenen Tröpfchentests nicht nachweisbar. Mehr weiß ich leider nicht.


    Gestern haben Limia-Jungfische und ein Betta Mahachaiensis-Männchen einen Wohnungstausch gemacht. Zumindest aus Perspektive Ersterer hat sich das gelohnt: Endlich sind die Bäuche gefüllt. Der Betta-Bock nimmt es mit Gleichmut. Trotzdem kann der nur vorübergehend in dem Minibecken bleiben. Also steht eine Erweiterung der Anlage oder eine Abgabe des Tieres an, oder beides.


    Viele Grüße von Christoph

  • Hallo Stefan,


    das ist eine neue Information für mich, dann muss ich mir darum keinen Kopf mehr machen.


    Seit ich mit der Montage einer Umkehrosmoseanlage gescheitert bin, muss ich das Wasser nämlich so akzeptieren, wie es aus der Leitung kommt. Bei den Neocaridinas habe ich noch Aufbereiter vom Garnelenfachhandel benutzt.


    Sind komplett schwarze Neocaridina oder die Perlmutt-Variante heikler als deren rote oder gemischtfarbige Artgenossen?


    Viele Grüße von Christoph

  • Hallo Christoph,


    mir ist nicht bekannt das bestimmte Farben empfindlicher aufs Wasser reagieren, allerdings laufen die N. davidi bei mir nur als Resteverwerter und Lebendfutterlieferanten. Auch im Garten in Mörtelwannen wenn es warm genug ist.


    Die nicht aktiv genutzten Mörtelwannen sind vermutlich bzgl. der Wasserwerte weniger gut als ein Aquarium mit regelmäßigen Wasserwechseln, daher wundert es mich das bei Dir die N. davidi nicht zu halten sind.