Vorab:
I. Essigälchen [Eä.] leben in richtig saurem Umfeld. Das bedeutet für Halter von ostafrikanischen Fischen oder anderen auf alkalisches Wasser angewiesenTieren, dass man nie, nicht und niemals die Kultur mal einfach so ins Wasser kippen darf. Auch sollte man sich grds. seines pH-Wertes sicher sein, dass er nicht bei etwas Essigzugabe kippt.
II. Würde ich lediglich Malawis züchten, würde ich wohl keine Essigälchen halten.
Für Malawi-Jungfische mag es eine Abwechslung oder ein geeignetes zusätzliches Erstfutter sein.
Einen wirklichen Bestandteil der Ernährung von Malawi-Nachwuchs messe ich den Eä. aber nicht bei.
Bei mir finden Eä. hauptsächlich Anwendung als Erstfutter bei Tanganjikas und Guppys.
Etwas Biologie: Eä. bleiben mit ca. 2 mm ähnlich klein wie die Mikrowürmchen.
Sie kommen eigentlich in gärendem Obst vor und leben dort von Essigsäurebakterien.
Sie sollen eine Lebenserwartung von ca. 10 Monaten haben, was wahrscheinlich von der Temperatur abhängig ist.
Zucht: Ich halte die Eä. in drei hohen Gläsern. In einem 1:1-Essig-Wasser-Gemisch, andere geben etwas abweichende Verhältnisse an. Zu Anfang habe ich Bio-Apfelessig verwendet, heute nehme ich billigen klaren Weinbrandessig. Zum Start kommt ein Zuckerwürfel oder ein, zwei Teelöffel losen Zucker ins Glas.
Wenn das Wasser klar ist, kann man mit bloßem Auge die Schwaden an Älchen erkennen. Wichtig ist es wohl, keinen speziellen Essig zu verwenden, sondern den billigen, einfachen. Ich lagere die drei Gläser in einem kalten Nachbarkeller.
Eines der drei Gläser ist bei mir eigentlich auch immer klar, damit ich es sofort verfüttern kann. Eä. scheinen nicht sehr sensibel zu sein, was die Futterversorgung angeht. Man braucht sich offenbar nicht zu beeilen und immer für ausreichend Zuckergaben zu sorgen. Ab und an Verdunstungswasser ersetzen.
Ich habe meine ersten Ansätze (s. Foto) 2012 gestartet und 2015 beim Umzug verloren. Sie liefen also ohne große Pflege 3 Jahre lang. Heute setze ich, ab und an, ohne feste Zeiten ein Glas neu an.
Die Entnahme: Die ist nicht ganz so einfach, wie bei den Mikrowürmchen. Hierzu gibt es mehrere Verfahren. Am meisten habe ich die Methode mit der Watte und die Methode mit dem Kaffeefilterpapier gefunden. Ich kam mit dem Filterpapier und einem Kaffeefilter (s. Fotos) sehr gut zurecht. Dazu habe ich aus der Küche einen kleinen Kaffeefilter entführt.
Heute habe ich ein Sieb speziell für die Essigälchen, was ich nur noch verwende, wenn ich für die Ostafrikaner ernte. Ernte ich für meine Guppys verwende ich eine Pipette.
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Ich hoffe, man kann die Älchen zumindest erahnen.
Nun könnte man das Filterpapier direkt im Aquarium ausspülen. Das Gepansche möchte ich den Tieren ersparen.
Deswegen nehme ich eine kleine Plastikschale mit etwas Aquarienwasser, spüle darin das Papier aus und gebe zum Schluss das Wasser ins AQ. Jetzt gilt es, die kleinen Jäger beim ersten großen Fang zu beobachten.
Fazit: Eä. sind eine bequeme Alternative zu den bekannteren Mikrowürmchen, sie leben wesentlich länger im Aq., brauchen wesentlich wenigerPflege, die Geruchsbelästi gung ist sehr gering. Das Essig-Wasser-Gemisch ist allerdings richtig sauer.
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