Aquariumregal 1 + 2 und drumherum

  • ALOCASIEN-SPEZIAL


    Hallo ihr Lieben zu meinem bisher aufwändigsten Beitrag: mein Alocasia-Spezial. Bevor es nächste Woche endlich Fische zu sehen gibt, gebe ich euch heute (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) ein paar Infos zu einer wirklich faszinierenden Pflanzengattung: Alocasia.


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    Ich war vor kurzen wieder mal in einem Gartencenter und habe dort einen Topf mit drei kräftigen Alocasia amazonica "Polly" entdeckt. Der Topf war erstaunlich günstig und so konnte ich nicht nein sagen.

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    Desweiteren nahm ich eine Jungpflanze vom Philodendron "Pink Princess" mit. Sie konnte sich kaum noch im nassen Substrat halten, zeigte aber bereits als Jungpflanze schön pink panaschierte Blätter. Zur Erholung setzte ich sie in einen neuen Topf mit lockerem Sphagnummoos und stellte sie in eine hochkant platzierte Plastikbox auf die Beleuchtung des 100er-Scapes. Sobald sie dafür bereit ist, kommt die Pflanze in mineralisches Substrat und ist sie da erst mal gut eingewachsen, möchte ich sie verschenken. Bis dahin dauert es aber sicher noch ein paar Monate. Vielleicht wird es ein Weihnachtsgeschenk ...


    Zurück zur Alocasia: Jede der drei Pflanzen war gerade mit der Bildung eines neuen Blattes fertig. Ein guter Zeitpunkt, sie umzutopfen. So wird das Wachstum der neuen Blätter nicht übermäßig behindert oder gar unterbrochen. Also: Raus und in drei separate Töpfe damit!

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    Und da sieht man schon, dass die Pflanze noch ein gesundes Wurzelwerk aufweist und sich im Substrat eine Besonderheit der Alocasien verbirgt. An kleinen, sehr brüchigen Stielen, bilden sich bei Alocasien mit der Zeit kleine Brutknollen (hier drei Stück zu erkennen), welche entweder noch im Topf austreiben, oder besser abgesammelt und dann zum Austrieb angeregt werden. Man sollte auch, nachdem man die Erde entfernt hat, alles noch einmal auf diese Knollen durchsuchen, dass man keine ungewollt einfach entsorgt. Im Substrat, in dem man die Pflanze erworben hat, sollte man Alocasien besser nicht lassen. Es speichert zu viel Wasser. Alocasien lieben zwar viel Wasser, neigen bei zu wenig Sauerstoff an den Wurzeln aber sehr schnell dazu, Wurzelfäule zu bekommen. Die meisten Alocasien sterben genau deswegen. Darum kommen meine Pflanzen wieder in mineralisches Substrat, welches aus je einem Teil Lava, Bims und Zeolith in der Körnung 8-16 mm sowie einem Teil Bims in der Körnung von 5-8 mm besteht. Weil es sich nicht zersetzt und kein Bodenleben enthält, müssen so kultivierte Pflanzen gedüngt werden und Alocasien lieben Dünger. Die volle Konzentration der empfohlenen Dügermenge sollte kein Problem sein - schon gar nicht, bei den groß werdenen Arten. Die kleinen Arten und Sorten (z. B.: Silver Dragon, Black Velvet, ...) vertragen sicht so viel. Weil sich das Substrat nicht zersetzt, hat es neben der guten Luftzirkulation auch den Vorteil, dass man es immer wieder verwenden kann.


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    Naja, und dann "wurschtelt" man sich halt so durch, bis man die Erde eben so gut es geht entfernt hat. Zwischendurch kann man auch auf andere Überraschungen stoßen, wie hier eine Art "Fasertopf" mit dem die einstige Jungpflanze dann in den größeren Topf gesetzt wurde. Oder man findet direkt unter den Pflanzen kleine Kunststoffnetzte, auf denen die Pflanzen in In-Vitro-Kultur gezogen und später in die Erde gesetzt wurden. Beide versuche ich immer zu entfernen, ohne dabei zu penibel vorzugehen, um die Wurzeln nicht zu sehr zu beschädigen.


    Hat man alles nach besten Wissen und Können erledigt, spült man das Ganze in warmen Wasser noch ab. Man will so wenig organisches Zeugs im mineralischen Substrat wie möglich. Das schimmelt und verfault nur und kann die Pflanze schädigen oder sogar umbringen. Also ruhig gründlich vorgehen, ohne übermotiviert zu viel kaputt zu machen.

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    An den Pflanzen treten danach auch neue Überraschungen zutage. Zum Beispiel Neuaustriebe wie links und rechts zu sehen. Links ist der kleine weiße Trieb (unten rechts an der Pflanzenbasis) noch sehr unscheinbar und ähnelt mehr einer nach oben wachsenden Wurzel. Auf dem rechten Bild sieht man, was in ein paar Wochen daraus werden kann: ein kräftiger, sich aufgrund von Licht langsam einfärbender Neutrieb. Diese kann man, sofern sie ordentlich bewurzelt sind, auch entfernen und separat topfen. Ich entschied mich dazu, diesen Trieb an der Mutterpflanze zu lassen. Mir war das in diesem Stadium noch etwas zu heikel.


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    Auf diesem Bild sieht man den Beginn einer neuen Brutknolle. Der kleine, weiße "Nupsi" wird mit den Wochen wachsen und darauf warten, dass seine Zeit gekommen ist. Aber Vorsicht!!! Die kleinen Stiele, mit denen sie und die Mutterpflanze verbunden sind, brechen wirklich ganz leicht. Liegt die Pflanze dann so "nackt" vor einem, sollte man tunlichst darauf achten, dass die Wurzeln nicht austrocken. Besonders ist hier auf die kleinen, feinsten Wurzeln zu achten. Je nachdem, wo und wann man die Pflanze umtopft, kann ein regelmäßiges Tauchen oder Besprühen während der Prozedur unerlässlich sein.


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    Ja und das war dann die Ausbeute. 15 wirklich kräftige Brutknollen, von denen zwei auch schon bewurzelt waren. Ich überführte sie gleich darauf in einen kleinen, durchsichtigen, leicht abgedeckten Eimer mit etwas Sphagnummoos und stellte diesen - ihr könnt es euch schon denken - auf die Beleuchtung des 100er Scapes. Beim Einsetzen ins Substrat, sollte man darauf achten, dass man nur feste Knollen einpflanzt. Weiche, matschige Knollen kann man gleich aussortieren, da diese nur Schimmel und Fäulnis in die "Kinderstube" einschleppen und sowieso nicht mehr austreiben werden. Es hilft den Kleinen, wenn ihr die Knollen richtig herum einsetzt - also mit der Spitze nach oben und dem kleinen Stil nach unten. Das Substrat sollte warm und feucht (nicht nass) sein. Fürs erste, muss es auch nicht besonders hoch sein - eben so, dass die kleinen Knollen vollständig vom Moos eingebettet sind (2 - 3 cm). Eine hohe Luftfeuchtigkeit hilft den jungen Blättern sich zu entwickeln. Im Laufe der Wochen können die dann schon kräftigeren Jungpflanzen auch auf Raumklima umgestellt werden. Je länger eine hohe Luftfeuchtigkeit geboten werden kann, um so besser. Auch als Zimmerpflanze bevorzugen Alocasien eine Luftfeuchtigkeit, welche immer über 60 % liegt. Andernfalls zeigen Alocasien schnell ihre Anfälligkeit für Spinnmilben, welche diese Gattung sowieso magisch anzieht.


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    Und da stehen sie nun, die drei Schönheiten. Direkt neben meiner Flossensaugerbox - die jetzt keine mehr ist. Aktuell befinden sich nur noch die getopften Aufsitzerpflanzen darin, dann natürlich ein paar Garnelen (welche man nicht mehr loskriegt, wenn die mal wo drin sind - auch im Außenfilter ...) und zwei "nicht-flossensaugende" Fische. Dazu aber nächste Woche mehr!

    Die Alocasien verbrachten zuvor ein paar Wochen in einer Box, welche dann in einer großen, durchsichtigen Plastiktüte versenkt wurde. Die Öffnung klippste ich etwas zu, ohne es aber zu übertreiben - sonst können die Blätter anfangen zu vergammeln. Das half den Pflanzen bei der Umstellung auf das neue Substrat und konnten dann langsam ans Raumklima gewöhnt werden.

  • Kleine Ergänzung:


    Dummerweise stellte sich heraus, dass der Standort für die Alocasien zwar gut gewählt war, aber die Pflanzenbox hier veralgen würde. Das Arrangement stand nämlich unter einem Dachfenster - hell und mit ein paar Stunden voller Sonneneinstrahlung. Ich entschied mich deshalb schon am nächsten Tag dazu, den Schrank mit der Box darauf zu verschieben und mir für die Alocasien etwas anderes einfallen zu lassen. Ich wollte sie nämlich nicht auf den kalten, gefliesten Boden stellen. Also kramte ich was raus, was schon länger nur so rumstand und perfekt für diese Zwecke war, auch, wenn es eigentlich für etwas anderes gedacht war ... ;)

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    Und so hatten die Alocasien genug Licht und die Box würde mir nicht komplett veralgen. Später sollen die Schönheiten ins Wohnzimmer zum Regal 1. Ich möchte ihnen nur noch etwas Zeit zum bewurzeln geben. Die Umstellung auf die neuen Verhältnisse, sind anstrengend genug und noch scheint an diese Stelle so schön die Sonne rein. Alocasien lieben Licht. In der Wohnung, hinter Glas, kann man sie ruhig sonnig stellen. Vielleicht ist die Mittagssonne etwas viel und Anpassungen an neue Lichtverhältnisse sollten langsam erfolgen, aber grundsätzlich schaden ein paar Sonnenstunden erstmal nicht. Manchmal ergeben sich dadurch sehr schöne Anblicke ...

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    Die Zeit des Wartens dient auch der Quarantäne. Ich will mir ja auch nix einschleppen. Schließlich steht im Wohnzimmer neben den Monsteras, dem Philodendron und den letzten Orchideen, noch meine Alocasia cuprea "Red Secret". Diese bekam gerade ein neues Blatt. Bereits bevor es sich entrollt hat, sah man deutlich, dass es größer werden würde, als das alte.

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    Es ist faszinierend zu sehen, wie sehr das Blatt noch wächst, wenn es bereits entrollt ist und scheinbar seine volle Größe erreicht hat! Nun ist es 40 cm lang und misst an der breitesten Stelle 25 cm. Riesig, fürs erste. Ich glaube aber, da geht noch was, auch die Anzahl betreffend. Aktuell sind es drei Blätter und das kleinste scheint gerade die Biege zu machen und das, obwohl ich mittlerweile regelmäßig und reichlich dünge. Bin gespannt, wie das weitergeht.

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    Als ich diese Alocasie Ende Februar erworben und umgetopft habe, fand ich leider nur eine kleine Brutknolle im Substrat. Eine mikrige, welche ich dranlassen wollte, habe ich leider versehentlich beim Umtopfen abgebrochen. Nach endlos scheinenden Wochen - also, die hat sich echt Zeit gelassen - hat diese eine Knolle mir aber den Gefallen getan und hat in ihrem kleinen Becher ein Blatt geschoben.

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    Man sieht bereits auf dem älteren Bild eine weiße Wurzel, welche sich aus dem Substrat schiebt. Seitdem ist das Blatt natürlich noch gewachsen und zeigt tolle Farben und einen überraschenden Glanz. Auch die Wurzeln sind mehr geworden und ich habe auch schon einen kleinen Schluck Wasser mit Dünger an sie "verfüttert". Ich muss nur aufpassen, dass das Moos nicht zu nass wird. Der Becher ist ja nach wie vor teilweise abgedeckt und steht im 60er Becken. Die Verdunstung hält sich also in Grenzen und ich will ja nichts falsch machen.

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    Ich hoffe, euch gefallen die Bilder und ich habe euch mit dem völlig abweichenden Thema nicht enttäuscht. Nächste Woche ziehen die Flossensauger um, der Vermehrungsversuch mit den Kardinälchen geht in die nächste Runde und die obere Beckenreihe im Regal 2 wird final eingerichtet. Ihr könnt euch also schon auf nächste Woche freuen!

  • ANKÜNDIGUNG: Vortrag für ÖVVÖ!


    Am Freitag den 2. September ab 19:00 Uhr, findet in der Badener Str. 56 in Pfaffstätten beim Weingut Österreich (https://www.weingut-oesterreicher.at/) das nächste Treffen von der "Interessensgruppe Labyrinthfischzucht Österreich" statt. Dort bin ich als Referent zu Gast und halte meinen neuen Vortrag über Channa - überraschende Themenwahl, ich weiß! :D

    Ich möchte mit dem Vortrag die Angst vor der Aggression von Schlangenkopffischen nehmen, denn es gibt viele Mittel und Wege, diese zu händeln oder ihr vorzubeugen. Diese Tricks und Tips können auch bei anderen aggressiven Labyrinthfischen (ggf. in abgewandelter Form) angewandt werden. Es wird also eine kleine Angst-Therapiesitzung für Fischverrückte.


    Titel: "Channawahnsinn - Geschichten aus dem Heim für Schwererziehbare".


    Ich hoffe, dass möglichst viele Leute aus meiner IGL Regionalgruppe Bayerwald mit mir nach Österreich reisen. Möglicherweise kommen auch noch ein paar Freunde aus der IG BSSW mit und vielleicht schaut auch jemand von euch vorbei.


    Ich freue mich riesig darauf - Danke an der Stelle noch einmal für die Einladung!

  • Endlich Fische!

    Nachdem es letzte Woche ein Thema ganz aus der Reihe gab, wenden wir uns heute dem Besatz des 100er-Scapes zu. Dafür musste ich erst mal mein "Sparschwein" schlachten. In dieser Box habe ich meine Flossensauger mit den Aufsitzerpflanzen untergebracht, welche nicht mehr ins 100er passten, die ich aber nicht wegwerfen wollte.

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    Das schwarze Panzertape rundherum sorgte dafür, dass die Fische nicht über den Rand klettern. Theoretisch schaffen sie ja gewisse Strecken an Land, aber ob sie es gemacht hätten, kann ich nicht sagen. Ich wollte jedenfalls kein Risiko eingehen. Auf den Boden der Box legte ich kleinere Schieferbruchstücke und darauf ein paar große Schieferplatten für die Schmerlen. Darauf platzierte ich dann die getopften Pflanzen. Gefiltert wurde das ganze zuerst mit dem JBL CristalProfi e1502 und später (als dieser ans 100er Becken kam) mit dessen "kleinen Bruder", dem e902. Beide wurde vorher schon an diversen Aquarien betrieben und liefen so einfach weiter. Die kleinen Neocaridina davidii Orange Fire wanderten aus dem Filter wieder zurück ins Becken und ein gewisser Restbestand kam auch am Anfang gleich wieder mit rein. Beleuchtet wird das Ganze mit einer Chihiros WRGB2 45 cm. Die Lampe war vorher über meinem Dennerle Scapers Tank 70L und läuft jetzt auf knapp 40% der Leistung, was für die betreffenden Pflanzen locker ausreicht. Die Box lief in dieser Konstellation wesentlich länger, als gedacht. Durch die Probleme der letzten beiden Jahre, verzögerte sich der Regalumbau erheblich und so verschob sich auch das Projekt für die Flossensauger immer weiter nach hinten. Aber jetzt war es endlich so weit und die Box konnte ausgeräumt werden - was bei dieser Einrichtung schnell erledigt war: Steine raus, Pflanzen raus, Flossensauger ... naja.

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    So putzig die kleinen Sauger zu beobachten sind, sie zu fangen gehört jetzt nicht zu meinen Lieblingsaufgaben. Sie kleben halt an allen glatten Oberflächen fest, die sich ihnen eben bieten. Das macht das Umsetzen etwas anstrengend. Am Ende stand aber fest: es waren noch alle 5 erwachsenen Tiere (3M, 2W) da und auch die beiden Jungfische (1M, 1W) haben die Zeit in der Box gut überstanden. Auch die Pflanzen sind gut gewachsen. In der Box befanden sich vier Bucephalandraarten, zwei Schismatoglottisarten und eine Anubiassorte. Die kleine "Ausweichbox" für die Zeit der Fangaktion, reichte gerade so für alle Töpfe aus. Leider waren deutliche Spuren der Cladophora-Alge zu erkennen. Sicherlich sind alle meine Aquarien davon betroffen, denn schnell wandert was von hier nach da und das gleiche Handtuch ist auch immer dabei. Wenn es dumm läuft, kann schon die feuchte Futterpipette für eine Übertragung reichen. Es ist jetzt eben so. Ich versuche die Pest so gut es geht in Schach zu halten und störe mich nicht weiter dran. Für das neue 60er-Scape wirds halt schade, wenn ich da nicht regelmäßig konsequent bin. Da muss ich aufpassen, aber meine anderen Becken sind ja eh nur Channa-Haltungsbecken und im 100er arrangiere ich mich auch irgendwie damit. Am Anfang hatte ich mal kleine Cladophora-Büschel gesehen. Diese habe ich beim nächsten Wasserwechsel mit Easy Carbo eingenebelt und seitdem, sind mir auch keine mehr aufgefallen. Hoffen wir, dass das so bleibt.

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    Großartig angepasst ans andere Wasser, habe ich die Tiere nicht. Ich betreibe alle meine Becken mit Leitungswasser, welches bei mir quasi als sauberes Regenwasser aus der Leitung kommt - so wenig Mineralien sind da drin. Vor dem Umzug habe ich im 100er noch einen großzügigen Wasserwechsel vorgenommen. Da die Fische diese auch schon wöchentlich aus der Box kannten, dürfte die Umstellung also kein Problem sein. Die Garnelen, welche ich ebenfalls abfischte, waren wieder einmal viel mehr, als gedacht. Deren Anzahl unterschätzt man sehr leicht! Die großen und halbwüchsigen habe ich ins Bul zu deren Artgenossen und den Kardinälchen gesetzt. Die kleinen und ein paar Halbwüchsige, habe ich wieder zu den Pflanzen zurück in die Box gesetzt. Denn die Box bleibt noch erhalten. Ich muss wohl erst eine Easy Carbo-Behandlung durchführen, damit ich die Cladophoras wenigstens einigermaßen reduziert habe und ob sie dann in dem Becken, wo ich die Pflanzen dann einbringe wieder kommen oder nicht, ist dann wohl reine Glückssache.

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    Schließlich entließ ich meine Sewellia lineolata in ihre neue Heimat. Gut, okay. Also, ich versuchte es zumindest. Die Biester müssen schon selber rauskommen. Also einfach den Eimer ins Becken legen und warten. Und dann schnell ein Foto machen, wenn man einen sieht (hier eines der Weibchen). Man weiß ja nie, wie lange sich die Tiere verstecken werden. Denn das können sie in ihrem 100er ja sehr gut. Die vielen Steine mit den ganzen Spalten und Überhängen sind die ideale "Spielwiese" für Groß und Klein. Mal sehen, wann ich sie wieder entdecken kann ...

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    Zu einem anderen Thema. Ich hatte noch immer einige Pflanzen aus dem ehemaligen 100er der Channa ornatipinnis in einer anderen Plastikbox liegen. Es wurde Zeit, diese irgendwo einzusetzen. Die Anubias barteri var. nana "Golden Heart" sowie einen Busch Bucephalandra sp. "Wavy Green" legte ich mit Steinen beschwert auf den Boden im Bul. Die Kardinälchen würden sie schon nicht ausreißen oder die Steine wegrollen. Mittlerweile hat sich in deren Aquarium auch ein schöner Bestand an Nixkraut entwickelt und während mir das Hornkraut immer mal wieder triebeweise die "Nadeln" abwirft, macht das Nixkraut keinerlei Zicken.

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    Auch ins Bum kamen ein paar der Pflanzen. Die größeren Triebe der Anubias sowie einen Busch der Wavy Green klemmte ich zwischen die Wurzeln. Das ist jetzt keine endgültige Einrichtung. Es dient einfach nur der Zwischenhälterung der Pflanzen. Die Aquarien im Regal 2 sind eben Arbeitsbecken, in denen man immer wieder was verändert und umräumt. Da ich noch kein Aquarium für die ersehnte Auranti-Jungfischgruppe habe, werden diese vorerst im Bum einziehen und vielleicht werde ich auch das Bul noch dafür brauchen. Spätestens dann werden die Kardinälchen ins 100er-Scape umziehen müssen und die unzähligen Garnelen haben dann ein Problem, denn für sie habe ich dann kein Ausweichbecken mehr. Die Kardinälchen sind deswegen noch immer nicht ins 100er gezogen, weil ich den Flossensaugern erst mal die Gelegenheit geben wollte, ungestört Eier legen zu können. Sie geben die Eier ja ins Freiwasser ab und in Gesellschaft der kleinen Bärblinge, werden es wohl kaum ein paar Eier schaffen, zwischen die Ritzen der Steine zu fallen. Daher werden die Flossensauger fürs erste unter sich bleiben. Außerdem ist das Vorhaben, meine Kardinälchen zu vermehren noch immer nicht abgeschlossen. Je zwei Männchen und ein Weibchen sind jetzt in zwei Teichkörbe im Zuchtbecken eingezogen. Blubberfilter und Heizer läuft. Mal sehen, ob es dieses Mal was wird.

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    Eine kleine Spielerei seht ihr noch unten rechts. Auf eine kleine Wurzel klebte ich alle Anubias-Jungpflanzen, welche einfach zu klein für was anderes waren. Diese sollen jetzt erst mal auf diesem "Gestell" heranwachsen. So bleiben sie an einem festen Punkt und werden gut umströmt sowie ausreichend mit Licht versorgt (ohne zugebuddelt oder abgedriftet zu werden).

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    Ein paar Wavy Green sind auch noch mit drauf. Diese könnte ich aber noch im 100er brauchen. Wie gesagt: Nix is fix.

  • Erleichtert stellte ich dann am Tag der Unzugsaktion doch noch fest, dass die Flossensauger keineswegs abtauchen und erst mal verschwinden würden. Im Gegenteil! Ich war erstaunt über den Mut und die Neugier der Kleinen. Selbstverständlich tauchten sie mal ab, wenn ich mich vor dem Becken bewegte, aber gleich darauf war ein anderer zur Stelle und ein weiterer und so gabs immer was zum Beobachten. Wie man auf den Fotos sieht, ist das Becken noch mitten in der Grünalgenphase, aber das gibt sich bereits und die Flossensauger freuen sich über den Aufwuchs. Klar, es sind keine Algenfresser, aber in den Algen ist für sie immer was zu finden, was ihnen schmeckt und was sie in der Box nicht hatten - zumindest nicht in diesem Ausmaß.

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    (Sewellia lineolata, Weibchen)


    Die ersten Streitigkeiten um die Rolle des Chefs, ließen nicht lange auf sich warten und sogar Balzaktivitäten konnte ich schon kurze Zeit nach dem Einsetzen, am selben Tag noch beobachten! Die Tiere sind generell untereinander sehr zänkisch, aber das beschränkt sich auf kurzes Imponieren und Verfolgen. Bei uns Menschen würde man wohl sagen: Viel Lärm um nichts. Denn passieren wird bei diesen "Jagdspielen" nie großartig was. Die machen halt gerne Radau untereinander - vor allem die Jungs. Vielleicht wäre ein Weibchenüberschuss im Aquarium ratsam, aber dazu fehlt mir die Erfahrung. Spätestens, wenn die ersten Jungfische etwas größer sind, sind genug "Spielkameraden" da, damit sie die Energie der Fische, auf viele Artgenossen verteilt. Wichtig ist mir, dass einige große Steine im Becken liegen, denn, hat jeder Fisch einen Stein, den er besetzen kann, sind die Flossensauger glücklich und sind keineswegs ständig auf Streit aus.

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    (Männchen inmitten "seiner" Weibchen)


    Ach ja, ganz alleine waren die Flossensauger ja nicht im Becken. Ich hab mein einzelnes Oryzias-Weibchen vergessen! Es sind wirklich schöne Fische. Sie wurde auch relaxter, im Vergleich zu vorher. Nur, einzeln gehalten behielt sie eben ihre Grundskepsis und hielt sich vornehmlich entlang der Rückscheibe auf - zumindest solange ich im Zimmer war. Meine Angst, dass sie etwas in sich trug, was die Flossensauger anstecken könnte, war unbegründet. Alle freuten sich über mehr Platz in ihrem neuen Becken. Wie zuvor auch schon die Box, klebte ich die Ränder des Meter-Beckens mit Panzertape ab. Zum einen wegen der Flossensauger, zum anderen, weil auch freischwimmende Fische meist an den Scheiben entlang und dort besonders in den Ecken springen (weil die Scheiben die Flucht behindern und die Fische dann nach oben fliehen).

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    (Oryzias javanicus, Weibchen)


    Das ist mein aktuelles Lieblingsbild von meinen Flossensaugern (hier eines der Weibchen). Ganz aufgebracht werden die Flossen aufgestellt und der Körper vom Untergrund hochgestemmt und schon flitzt man einem Artgenossen hinterher, nur um kurz darauf selber unter einem Stein zu verschwinden. Ein Flossensaugerbecken wird nie langweilig. Meines steht noch nicht lange, aber das weiß ich schon jetzt. Und ich habe es bis heute nie bereut mir den "Allerwelts-Flossensauger" Sewellia lineolata zugelegt zu haben!

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    Familienfoto. Wenn Flossensauger etwas sind, dann unterhaltsam und fotogen.

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    (von vorne nach hinten: Jungfisch, Männchen, Weibchen)


    Auch die Jungfische müssen sich mittlerweile die Schubsereien der Erwachsenen gefallen lassen. Sie nehmen das aber genau so stoisch hin, wie die Großen. Dann huscht man halt eben mal unter einen Stein und gleich darauf ist die Aufregung auch wieder vergessen und ggf. der Nächste an der Reihe.

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    (Vater und Sohn? Jedenfalls Männchen links mit Jungfisch.)


    Aktuell werden die Tiere mit Futterpasten, zerriebenen Flockenfutter, Cyclops und Wasserflöhen ernährt. Alles verteile ich mittels Pipette auf den Steinen, nachdem ich zuvor den Filter und den Skimmer abgeschaltet habe (Dauer: 30 bis 45 Minuten). So gewöhnen sie sich dran und kommen auch später zum finalen Foto heraus, für das ich ja die Technik entfernen werden. Die Futterpaste schmiere ich allerdings nicht auf die Steine. Das hat die Bewandnis, dass die Beläge auf den Steinen an dieser Stelle absterben, was später seltsam aussehen würde. Ich verwende daher zwei kleine, beschmierte Schieferstücke, welche ich links und recht der mittleren Wurzel platziere und ggf. mal mit einem Stöckchen die Paste etwas abkratze und aufwirble. Die Fische schwimmen scheinbar ungern auf diese Futterstellen, aber über die herabrieselnden Teilchen auf den umliegenden Steinen, freuen sie sich riesig.

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    (Bis zum Rand wird sich herangerobbt, aber weiter gehts selten.)


    Bis es hier Channa zu sehen gibt, wird es noch ein paar Wochen dauern, aber ich hoffe, das Betrachten der Bilder meiner Flossensauger macht euch annähernd so viel Freude, wie mir das Beobachten dieser kleinen Kobolde. Ich kann euch eingefleischten Channaholikern nur raten, trotz aller Begeisterung für die Channa, nicht den Kontakt zur Aussenwelt zu verlieren. Es gibt so viele tolle Süßwasserfische, die es wert sind, sich genauer mit ihen zu beschäftigen, dass man ruhig mal Ausnahmen im eigenen Bestand machen und einen Blick über den Tellerrand wagen kann!

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    (Machtgeplänkel zweier Männchen im Cyclopssturm)

  • Servus ihr Lieben!


    Heute geht’s wieder weg vom Tellerrand und hinein in unsere Komfortzone. Es hat sich viel getan und es war auch viel Arbeit.


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    Zunächst läuft wieder ein Vermehrungsversuch mit den Kardinälchen. Dieses Mal - wie schon einmal geplant, bevor mir die Oryzias dazwischengekommen sind - im ehemaligen kleinen Scape (unten rechts). In dem Becken befinden sich nun zwei Teichkörbe, mit je einem Trio (2,1), etwas Laichsubstrat und einer dich schließenden Abdeckung. Die übrigen Kardinalmännchen habe ich alle ins Bum zu den anderen Weibchen gesetzt. Am dritten Tag habe ich die Trios abgefischt und mit ihren Artgenossen ins Bul gesetzt.

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    Ab jetzt habe ich mir vorgenommen, täglich eine Kleinigkeit Staubfutter ins Bum und ins Zuchtbecken zu geben. Vielleicht tut sich in ein paar Tagen ja was. Die kühleren, ans Wetter (bzw. Gewitter) angepassten Wasserwechsel, sorgen aktuell hoffentlich nicht nur bei den Kardinälchen, sondern auch bei den Flossensaugern für Fortpflanzungsstimmung. Das Bul wäre jetzt schon mal frei, für einen Neubesatz. Es soll ja demnächst zur Zwischenhälterung der Aurantis dienen. Ich sollte mich langsam mal um deren endgültiges Zuhause kümmern …

    Kleiner Nachtrag zu meinem Oryzias-Weibchen: Es ist im Meter-Becken spurlos verschwunden. Jetzt bin ich wieder ohne Reisfische. Trotzdem haben sie einen guten Eindruck hinterlassen. Vielleicht hole ich mir doch mal eine größere Gruppe. Vorerst gibt es aber noch andere Prioritäten!


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    Zum Beispieln meine "Lieblingsbeschäftigung": Silikonnähte ziehen. Dieses Mal habe ich schmale Streifen von Filterschaumstoff zwischen die beiden Glasscheiben gestopft, damit das Silikon etwas hat, woran es haften kann und ich nicht die ganze Fuge mit einer dicken Silikonwurst ausfüllen muss. So genügte eine dünne Schicht, welche ich noch einigermaßen glatt strich und fertig war die Abdichtung zwischen den oberen Becken. Ach, wenn`s nur so schnell gegangen wär, wies geschrieben ist ...


    Das gilt auch für die nächste Baustelle. Die obere Beckenreihe ist nämlich nun endlich final eingerichtet. Das war einen ganzen Tag lang, ein wahrer Kraftakt, denn es lief bei Weitem nicht so einfach, wie ich das gerne gehabt hätte und es war schon ab der Hälfte kein Vergnügen mehr. Irgendwie wollten die Wurzeln und Steine nicht so, wie ich. Mitten in der Arbeit erschrak ich fast, als mir ein winziges Fischlein „über den Weg schwamm“. Es glitzerte im schönsten Blau und gab sich daher sofort als kleines Kardinälchen zu erkennen. Mit dem Wasser, welches ich bei den ersten Zuchtversuchen zurück in meine Anlage gekippt hatte, mussten Eier oder Larven mit ins Becken gekommen sein. Als ich genauer suchte, fand ich auch in einem anderen Becken einen Jungfisch. Irgendetwas musste ich also in der Vergangenheit doch richtig gemacht haben. Es blieb aber schlussendlich bei den beiden Fischlein. Diese zogen sogleich in die Pflanzenbox um, damit ich sie nicht vergesse. Leider fand ich aber auch später weder im Zuchtbecken, noch im Bum irgendwelche Jungfische. Unser Regionalgruppentreffen der IGL steht aber demnächst an und da sollte ich wieder einmal jemanden treffen, der sich mit dieser Materie auskennt. Mal sehen, was mir geraten wird, zu verändern. Nachdem ich mich also durch die oberen Aquarien im Regal 2 geackert hatte, war ich dann doch recht zufrieden mit dem Ergebnis.

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    Becken oben links (Bol): Ich sehe schon ein Männchen mit den Jungfischen unter der linken Wurzel stehen. Wahrscheinlich werden die Fische überall brüten, nur nicht hier. 8o

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    Becken oben Mitte (Bom): Darauf fällt der Blick wohl als erstes und darin speziell wohl auf die beiden Schieferhöhlen, mit Tonstützen darunter. Naja, es sind eben Arbeitsaquarien.

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    Becken oben rechts (Bor): Durch den Bücherschrank ist das rechte Abteil nicht ganz einsehbar, aber die Spiegelung in der Seitenscheibe hilft sehr, um in den Unterstand schauen zu können. ;)

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    Kurz noch zur Botanik:

    Das 60er ist etwas leerer geworden. Ich hab die grünen Efeututen ins Wohnzimmer auf das Sideboard hinter der Couch gestellt und den Glaskasten ordentlich gereinigt, bevor ich die anderen Pflanzen wieder hineingestellt habe. Die weißen Efeututen wachsen wirklich langsam und machen nicht wirklich Spaß. Die beiden Alocasien (A. cuprea „Red Secret“ und A. zebrina) erfreuen sich bester Gesundheit und wachsen zwar nicht überraschend schnell, aber zufriedenstellend. Um Algen und Bakterienbeläge auf der Bodenscheibe zu verhindern, habe ich mich entschlossen, die Pflanzen in Untersetzer zu stellen. So brauche ich auch weniger Wasser zum Gießen.

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    Bei den Orchideen beglückte mich dieses Jahr meine Prostechea citrina mit einer Blüte. Es ist wahrscheinlich mein Highlight unter den wenigen Orchideen, die ich noch habe. Das macht sie zwar nicht automatisch zu meinem Liebling, aber ihre Blüte, welche doch einige Zeit hält und nach Zitrone durftet (wenn auch nicht besonders lecker), erfreut mich doch immer wieder aufs Neue.

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    Das Kuriose an dieser Pflanze ist, dass sie nicht nach oben wächst. Obwohl sie einen, nennen wir es mal „orchideentypischen Wuchs“ aufweist, wächst sie strickt hängend, oder sagen wir einfach nach unten. Denn die Pflanze hat so kurze Triebe und steife Blätter, da kann eigentlich nichts hängen.

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    Schön zu wissen, dass es auch in anderen Bereichen der Natur immer wieder Sonderlinge gibt. Die Welt ist voll von Kuriositäten und Sonderlingen und eigentlich ist das Besondere darum in der Natur was ganz Normales. Nur der Mensch tut sich immer etwas schwer, etwas in seinen Augen aussergewöhnliches, als normal anzusehen oder es als Besonderheit einfach zu akzeptieren, wie es ist. Leider ...

  • Mit diesem Eintrag heute, feiere ich übrigens mein halbjähriges mit diesem Thema!


    Seit 13. Februar gibts wöchentlich ein Update und darum gibts heute zum Schluss was Besonderes. Ich komme vor Freude nicht umhin, euch zwei tagesaktuelle Bilder zu zeigen. Ihr wisst ja, dass alles, was ich euch hier berichte, schon etwas her ist (ca. 4 Wochen). Diese Fischlieferung erreichte mich aber heute Mittag.


    Die eine Art ist euch ja schon bekannt und ich bin schon wieder verliebt - Aurantis!!!

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    Den Inhalt des dritten Beutels bzw. dieses Eimers, lasse ich noch geheim. Das ist der Besatz, für die obere Beckenreihe, von denen das mittlere seit heute Nachmittag besetzt ist! Alle Wege nach links und rechts sind offen. Die Fische sind aber noch so klein (knapp bzw. gut 2 cm), dass sie es wahrscheinlich noch nicht rüber schaffen. Aber man soll ja bekanntlich bei Channa niemals nie sagen.

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    Heute war also der Tag, auf den ich seit Januar hingearbeitet habe. Meine Erfahrungen mit den Verbundbecken beginnen und ich besitze endlich wieder Channa. Mein Leben hat wieder einen Sinn! beide Daumen nach oben


    In diesem Sinne, wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Für mich gehts morgen mit der Orchideengruppe in den Nationalpark Bayerischer Wald, zum Orchideensuchen unter der Führung eines Spezialisten für heimische Wildpflanzen. Viel Spaß noch beim Lesen meiner nächsten Beiträge und vielleicht auch beim Zurückblättern und Schauen, wie das Ganze begonnen hat.

    Danke für euer Interesse und eure Kommentare!

  • Florian,

    Endlich! - kann ich da nur sagen… meinen Glückwunsch zu den Tieren!

    Ich freue mich für Dich und auf die sicherlich folgende Aufzucht-Doku 😉


    Die zweite Art sind aber auch Channa spp?

  • Karsten Und wie das Channa sind!!! 8) Dafür hab ich mir ja den A... ,ähm ich meine, dafür hab ich so lange dran geplant und gearbeitet. Wird spannend, bei der Anzahl. Selbst bei drei Verbundbecken a 90x60 cm ...


    Danke für deine Glückwünsche!


    Eigentlich müssten die Aurantis dann in ein Auranti-Thema rein. Hier gibt es ja schon genug, wo das dazu passen würde. Zwei Themen zu betreuen schaffe ich aber zeitlich nicht. Es fließen schon zwei bis fünf Stunden Arbeit (Bilder machen, bearbeiten und Texte verfassen) wöchentlich hier in dieses Thema rein. Wenn die Regale fertig sind, die Bestückung von Regal 1 steht ja auch noch an, brauche ich eh Themen zum Weiterschreiben. Die Ereignisse in der oberen Beckenreihe im Regal 2 und bei den Aurantis im Regal 1 werden daher keine eigenen Themen hier im Forum. Ich schreibe hier einfach weiter und berichte auch weiter vom drum herum. Vielleicht kommt auch noch das ein oder andere Spezial, wie ich es bei den Alocasien gemacht habe. Mal abwarten, was sich so anbietet und ob / wann ich dafür die Zeit finde.


    Zunächst mal, muss ich viele Bilder meiner Aurantis schießen, damit ich die Farbentwicklung dokumentiert kriege und die verschiendenen Charaktere später identivizieren kann. Ich denke: ich bin noch lange nicht am Ende, was meine Neugier den Aurantis gegenüber betrifft. Deswegen behalte ich mir ja auch wieder eine eigene Jungfischgruppe. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit ^^

  • Hallo an euch alle.

    Ich hoffe, ihr habt schöneres Wetter. Mich haben der kalte Wind und die Wolken heute ins Haus getrieben.


    Nach den vielen Aquarien letztes Mal, gibt’s heute wieder ein paar Pflanzen zu sehen. Das hat nichts damit zu tun, dass sich mein Interesse dahingehend verschiebt, sondern, dass in der letzten Zeit eben wieder eher wenig in den Aquarien passiert ist und im zeitlichen Ablauf meiner Berichte, die Fische noch nicht da sind. Wie ihr aber letzte Woche gesehen habt, wird sich das bald ändern und wir gehen diesem Zeitpunkt heute mit etwas größeren Schritten entgegen!


    Es war wieder einmal Orchideentreffen. Im Sommer gibt es bei den Orchideen sowohl in den Gärtnereien, als auch bei einem zuhause, recht wenig an Blüten zu sehen. Jetzt ist die Zeit, in der alles wächst und Orchideen blühen nun mal in deren Ruhephase – also eher Herbst bis Frühjahr. Mein Blick fiel dieses Mal in der Orchideengärtnerei Kopf besonders auf einen großen Philodendron im Eingangsbereich des warmen Gewächshauses, denn er stand in voller Blüte. Obwohl Philodendren - wie die Alocasien auch - zu den Aronstabgewächsen zählen, fand ich die Blüte durch ihre unerwartet starke Färbung doch sehr ansprechend. Und wann sieht man einen Philodendron schon blühen?

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    Eine weitere Spezialität dieser Gärtnerei - neben den Orchideen - sind auch die Fleischfressenden Pflanzen. Neben diverser Sonnentauarten und verschiedenen Klonen der Venusfliegenfalle, hat Peter Kopf sein Augenmerk vor allem auf die Schlauchpflanzen (Gattung Sarracenia) gelegt. Diese sind mit einigen anderen Moorpflanzen auch im Außenbereich der Gärtnerei in Moorbeeten zu sehen. Nicht nur die im Verlauf des Sommers nachfärbenden Schläuche, sondern auch die im Frühjahr erscheinenden Blüten, wissen zu begeistern. Hier mal ein Bild der Blüte meiner Sarracenia rubra.

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    Am Tag nach dem Orchideentreffen, fand bei mir das IGL Regionalgruppentreffen statt. Wir durften dieses Mal auch ein Neumitglied in der IGL begrüßen und da das Wetter mitspielte, konnten wir bis abends im Garten sitzen bleiben und dort auch noch gemeinsam Pizza essen. Zum Abschied gab es noch eine Einladung für meine Eltern und mich in die Villa Quintana, wo vor Monaten das IG BSSW-Treffen stattfand. Nun ist das Hotel endlich seit ein paar Wochen in Betrieb und Martina und Matthias wollten uns das alles einmal zeigen. Wir haben den schönen Tag bei unseren Freunden wirklich genossen.


    Bei unserem RG-Treffen hat mich Matthias auch aufgeklärt, warum meine Kardinälchen-Zuch bis jetzt gescheitert ist: „Zu sauber“ war sein Urteil. „Barben wollen es dreckig haben.“ War sein Tipp an mich. Und so setzte ich seine Ratschläge in die Tat um. Zuerst habe ich das Zuchtbecken - in welchem wieder einmal keine Jungfische aufgekommen sind - fast ganz leer gemacht und mit Wasser aus Bum und Frischwasser (Verhältnis 2:1) wieder aufgefüllt. Danach habe ich den feinen Filterschwamm aus dem JBL-Filter von der Pflanzenbox im Zuchtbecken mehrmals ausgedrückt.

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    Als sich der ganze Mulm gesetzt hatte, habe ich sämtliches Javamoos aus dem Bum und Bul zusammengesucht und flächig im Zuchtbecken verteilt. Die kaum zehn Zentimeter Wasserstand waren quasi voll mit Moos. An der Frontscheibe habe ich noch etwas Platz gemacht, damit ich vielleicht die Männchen beim Balzen beobachten konnte.

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    Schon war das Zuchtbecken neu aufgesetzt und die Fische drin - 3 M, 3 W. Gefiltert wurde nach wie vor über den Blubberfilter, der schon beim vorherigen Versuch im Becken war und geheizt habe ich das Ganze auf ca. 26 °C. In den folgenden Tagen führte ich einige Wasserwechsel durch. Vor allem bei Gewittern war ich dabei auch großzügig und achtete auf kühleres Frischwasser. Manchmal geschah dies auch parallel im 100er-Scape. Auch dort habe ich bis jetzt keinen einzigen jungen Flossensauger entdecken können.

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    Ein paar Tage nach dem Umsetzen der großen Kardinälchen ins Zuchtbecken, entdeckte ich aber im Bum vier kleine Jungfische. Die Tiere haben vor dem Umzug ins Bul dann wohl doch noch ab gelaicht. Ich hab natürlich schon wieder seit ein, zwei Wochen aufgehört, täglich mit Staubfutter zu füttern. Ich hab ja auch nie was entdeckt. Nun fing ich natürlich wieder damit an. Vier Jungfische sind schließlich bessern, als keine und dann waren da ja noch die zwei, welche ich beim Einräumen der oberen Beckenreihe entdeckt habe und jetzt in der Pflanzenbox waren.


    Neben der Pflanzenbox unter dem Dachfenster, stehen ja immer noch die drei Alocasia amazonica Polly. Zu meiner großen Verwunderung, fangen jetzt alle drei Pflanzen an, Blütentriebe zu schieben. Die sind ja noch gar nicht richtig eingewurzelt und die wollen jetzt blühen?! Ich beschloss den Pflanzen die Blütentriebe abzuschneiden. Nur wo setzt man da an, ohne ggf. das neue Blatt, welches daneben wächst gleich mit abzuschneiden? Ich musste also etwas warten, bis ich genug Platz für einen sauberen Schnitt hatte. Die Pflanzen sollten schließlich ihre Kraft in neue Wurzeln und von mir aus auch Blätter investieren. Die Blüten von Aronstabgewächsen sind ja nun wirklich keine Schönheiten. Schließlich zählt man Alocasine (wie auch die Philodendren) nicht umsonst zu den Blattschmuckpflanzen. Aber das Thema hatten wir heute ja schon mal …

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    Im 100er-Scape gab es vor Kurzem den ersten "Rückschnitt". Naja, da kaum Stängelpflanzen im Becken sind, beschränkt sich das Ganze eher auf das Entfernen alter oer zu groß gewordener Crypto-Blätter, aber da diese Pflegemaßnahme in diesem Becken echt selten ist, möchte ich das der Vollständigkeit halber hier mal erwähnt haben. Zusätzlich habe ich den großen Bolbitis-Busch auf der rechten Wurzel gegen ein paar Bucephalandra "Wavy Green" aus Bum und Bul getauscht. Der Farn, welcher auf einem Stein aufgebunden ist, liegt jetzt an dem Platz im Bul, wo sich zuvor der große Busch Javamoss befand. Die Garnelen stürzten sich gleich neugierig darauf und begannen die neue Pflanze zu erkunden und aubzuweiden.


    Dann hat mich noch ein Freund kontaktiert, welcher sein altes Moorbeet abgeben wollte. Ich könnte es mir holen, wenn ich wollte. Er hat für die dringend notwendige „Restauration“ keine Zeit. Der Mörtelkübel war seit zehn Jahren im Garten vergraben und nie wurde daran großartig was gemacht und so sah er mittlerweile auch aus. Die Moornelke hat sich unaufhörlich weiter ausgebreitet, so fast den ganzen Kübel in Beschlag genommen und dabei mehrere Arten schon verdrängt. Zum Beispiel ließen sich die Moororchideen kaum noch blicken, da sie sich nicht mehr durchsetzen konnten. Mittlerweile wuchs sogar normales Gras in dem Torf der Wanne. Es bestand Handlungsbedarf und ich beschloss, mir diese Arbeit anzutun.

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    So schön die Moornelke auch war und so gern sie auch von den Hummeln und anderen Insekten aufgesucht wurde, sie musste weg. Das Gras mitsamt allem Unkraut musste ebenfalls raus. Nicht nur die Orchideen, auch die Schlauchpflanzen waren merklich mitgenommen. Aber zum Glück ist ja der Sommer noch nicht vorbei und es bleibt den Pflanzen noch immer etwas Zeit zum Wachsen und Erholen.

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    Wenn ihr euch ein Spezial darüber und zum Thema winterhartes Moorbeet wünscht, schreibt das bitte kurz in einem Kommentar. Dann lasse ich mir gerne dazu was einfallen!

  • So, da wären wir wieder


    und nachdem es das letzte Mal wieder recht pflanzenlastig war, streifen wir das Thema heute mal nur kurz. Es gibt auch Wichtigeres zu verkünden …


    Ich war nämlich bei meinem Aquariumbauer und habe ZWEI 150x60x30 cm Becken in Auftrag gegeben. Das werden die beiden Aquarien fürs Regal 1 im Wohnzimmer. Natürlich konnte ich nicht wiederstehen und habe mir wieder was eigenes einfallen lassen, wie ich die Becken schnell Trennen kann – dieses Mal ohne störendem U-Profil an der Front- und Rückscheibe. Es sollen zwei halbe Schiebetüren das Becken in zwei Hälften trennen können. Die Filterung möchte ich auch anders lösen, wie in meinen 90ern. Dort stehen die Schaumstoffblöcke senkrecht und ein Senken des Wasserstandes, hat sofort Einfluss auf die Filterleistung, da die oberen Teile des Filterschwamms eben gleich trocken fallen. Ich möchte auch in den großen Becken nicht mit einem Außenfilter arbeiten. Es ist schlicht und ergreifend bei einem Besatz mit Schlangenköpfen nicht nötig, so viel Filtermaterial zur Verfügung zu stellen. Es sollte links und rechts im Becken eine kleine Pumpe rein, welche durch einen waagerechten Filterschwamm ansaugt. Den Wasserstand möchte ich so variabel wie möglich einstellen können. Ziel wäre, ein Minimal-Wasserstand von 10 cm ohne Einbußen bei der Filterung. Das alles muss dann natürlich auch gut befestigt werden, damit die Tiere nichts umwerfen oder verschieben können. Wie das alles im Einzelnen dann gelöst ist, werden wir dann noch sehen, da ich noch nicht für alles eine endgültige Lösung habe. Aber ich arbeite dran!


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    Die Fische sind bestellt! Ihr habt ja schon in meiner kleinen Vorschau gesehen, dass ich schon was erhalten habe, aber um in der Zeit hier korrekt zu bleiben, muss ich das jetzt nochmal erwähnen. Weil die Tiere demnächst eintreffen, musste ich noch die Abdichtung für die obere Beckenreihe vervollständigen. Die hintere Ecke, wo das Pumpenkabel rauskommt, muss ich mittels Filterschwamm abdichten. Mit Silikon kann ich da nix anfangen.


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    Jezt müssen auch meine Garnelen aus den voll eingerichteten Aquarien rausgefangen werden und zwar in der gesamten oberen Reihe (Bol, Bom und Bor) und im Bum. Ausräumen war oben keine Option. Ich entschied mich die Garnelen ein paar Tage etwas karger zu versorgen und dann eine Futtertablette an der Frontscheibe zu platzieren. An diesen Stellen tummeln sich nach ein paar Stunden sehr viele der im Becken befindlichen Tiere und können mehrmals hintereinander abgekeschert werden. Dies brachte erstaunliche Mengen an Garnelen zu Tage und das Bul – das einzige Becken, was noch als Ausweichquartier für die Garnelen zur Verfügung steht – wurde immer voller.


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    Auch im Bum verfuhr ich auf diese Weise. Hier machte es mir aber nichts aus, das Becken mal auszuräumen, nachdem ich zuerst die drei jungen Kardinälchen noch abgefischt habe. Diese kamen in die Pflanzenbox zu ihren beiden - mittlerweile erstaunlich großen - Geschwistern. Ich bekam auf einmal Angst, dass die Kleinen dafür noch zu klein waren, aber wo sollten sie sonst hin? Das Nix- und Hornkraut hatten sich im Bum zwar mittlerweile zu eines schönen Busch in der Mitte formiert, aber mir war ja von vorneherein klar, dass das Becken so nicht auf ewig Bestand haben würde. Schließlich sollten da fürs erste die Aurantis rein. Nach dieser Aktion - bei der ich gleich noch einen 50%igen Wasserwechsel durchführte und zumindest die Frontscheibe putzte - war das Nixkraut wieder irgendwie mit etwas Hornkraut reingewurschtelt und die Wurzelkonstruktion sah wüst aus, aber es sollte so seinen Zweck besser erfüllen, als mit der vorherigen Einrichtung. Fehlen nur noch die Fische.


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    Auf dem 100er-Scape tat sich auch was: Ich habe sowohl die Stecklinge in ihrem Becher, als auch den kleinen Philodendron „Pink Princess“ aus den Boxen genommen und einfach so auf die Beleuchtung gestellt. Durch die hohen Sommertemperaturen und die erhöhte Luftfeuchtigkeit in Zimmer, machte ich mir keine großen Sorgen, dass das negative Auswirkungen auf die Pflanzen haben könnte und irgendwann mussten sie sich sowieso auf Zimmerluft umstellen. Wie letztes Mal schon erwähnt, trieben meine Alocasia amazonca „Polly“ Blütenstände aus. Sobald ich mir sicher war, kein neues Blatt zu beschädigen, entfernte ich die Blüten. Nur eine ließ ich mal für euch stehen, um sie euch zeigen zu können. Nach dem Foto, musste aber auch diese dran glauben.


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    Auch im 100er-Scape gibt’s zurzeit Blüten zu sehen – ebenfalls von Aronstabgewächsen: Bucephalandra „Red“. Das ist jetzt nichts Spektakuläres, es freut mich aber trotzdem. Im Zuchtaquarium habe ich den ersten kleinen Kardinal entdeckt! Gleich darauf habe ich die sechs Elternfische zurück ins Bul gesetzt. Ich habe im Zuchtbecken an der Frontscheibe etwas Platz gemacht. Mal sehen, wie viel(e) ich in den nächsten Tagen sehen werde.


    Am 8. Juli war es dann so weit. Ich baute Überstunden ab und wartete gespannt auf den GO!-Lieferanten. Die Channa waren endlich da!


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    Es war am Ende dieser Woche ziemlich kalt geworden und trotz eingebrachtem Heatpack, war das Transportwasser erstaunlich kühl. So legte ich die beiden Tüten erst mal in die unbeleuchteten Aquarien und wartete zwei Stunden, bis die Temperatur und die Fische wieder auf der Höhe waren, wo sie hingehören. Ich sorgte mich um ein, zwei der kleineren Channa, welche sich wohl vor Kälte nicht mehr so recht gerade halten konnten. Zum Glück blieb diese Sorge unbegründet, denn schon beim Angleichen des Wassers, schwammen wieder alle so, wie es sich gehört.


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    Die Aurantis konnte sowieso nichts erschüttern. Sie genossen die Aussicht aus ihren beiden Tüten und verfolgten gespannt, was mit ihnen und um sie herum passierte.Dieses zutrauliche Verhalten ging so weiter, auch als sie sich im Eimer befanden. Sofort wusste ich wieder, warum ich die Aurantis so toll finde und noch bevor sie wieder in einem meiner Aquarien schwammen, war ich wieder verliebt in diese Tiere. Schließlich sind es ja auch „meine“ Tiere - eben Nachzuchten meiner Nachzuchten. Ich tat mich am Anfang schwer das zu erkennen, aber je länger sie bei mir sind, umso mehr finde ich – auch dank alter Fotos – Parallelen zu ihren Verwandten von damals.


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    Und so sind nun das Becken unten Mitt und das Becken oben Mitte mit Channa besetzt. Unten die Aurantis und oben Channa harcourtbutleri. Die einen warten noch auf ihr endgültiges Zuhause und den anderen stehen insgesamt 270(3x90cm)x60x30 cm zur Verfügung. Jetzt müssen die Winzlinge oben nur noch so groß werden, dass sie die paar Zentimeter Glasscheibe überspringen können, denn aktuell sind nur wenige Tiere 2,5 cm groß und die meisten sind (deutlich) kleiner. Aber wir alle wissen ja: Junge Channa wachsen wie Gras.


    Das Projekt „Verbundbecken“ hat mit dem Einzug der C. harcourtbutleri begonnen und das Projekt Regal 1 steht in den Startlöchern! Freut euch also mit mir auf alles, was da noch kommen mag!

  • Und wieder einmal ist Wochenende und wieder einmal gibt es ein Update und endlich fangen wir mal mit Channa an!


    Die Channa haben sich alle gut eingelebt und es gibt keine Verluste zu verzeichnen. Die C. harcourtbutleri sind wirklich noch klein, aber das hindert sie nicht am Motzen und Pöbeln. Bis jetzt verläuft das aber glimpflich und es gibt nicht mal Flossenschäden. Die Größe der Gruppe spielt dabei sicher auch eine Rolle. Eigentlich sollten es ja nur 10 Stück werden. Aber naja, nun sind es eben 21. Mal abwarten, ob ich das später auch noch als glücklichen Zustand beschreiben werde, oder ob mir das mal auf die Füße fällt.

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    Nach einer Woche der Eingewöhnung, bin ich dazu übergegangen, die Kleinen nur noch auf der rechten Seite des Aquariums zu füttern. Das hat die einfache Bewandnis, dass ich auf der linken Seite hinten den Schaumstoffpfropfen, welcher das Loch von Pumpenkabel verschließt, nicht jedes Mal wieder neu positionieren muss, weil er beim Öffnen der Scheibe wegrutscht. Außerdem hoffe ich, dass sich später das dominante Paar dann diese Seite aussucht und die unterlegenen Artgenossen im anderen Abteil mehr Ruhe vor ihnen haben. Inwieweit diese Taktik aufgeht, wird sich zeigen.

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    Die Aurantis sind gewohnt cool und neugierig. Obwohl sie schon eine gewisse Größe aufweisen, was man auch an der bereits vorhandenen Erwachsenenzeichnung sieht, sind sie immer noch gut in der Gruppe zu pflegen. Es gibt das ein oder andere Gerangel, aber die Imponiergehabe im Kreis sind spektakulärer, als gefährlich. Noch. Trotzdem habe ich nach drei Tagen sicherheitshalber mal drei kleine, schwarze Styroporschiffchen auf die Wasseroberfläche gelegt, damit sich zu sehr verfolgte Exemplare retten können. Bei den Schiffchen handelt es sich um ehemalige Käseverpackungen aus dem Supermarkt – etwas abwischen und trocknen, fertig. Der ein oder andere Auranti hat auch schon einen Sprung darauf gewagt, wedelte sich aber gleich darauf wieder zurück ins Becken.

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    Aurantis sind nicht neugierig! Sie wollen einfach nur alles wissen ...


    Ein paar Tage darauf hatte sich die Situation in der Gruppe eingespielt und seitdem weiß jeder Fisch, wo sein Platz in der Hierarchie ist. Obwohl es zwar einige Pflanzen und Wurzeln im Aquarium gibt, ist das Becken auffallend leer, wenn man bedenkt, dass eine Channa-Jungfischgruppe darin lebt. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass sich die Aurantis durchaus untereinander arrangieren können und, dass die heiße Phase erst bei etwas fortgeschrittenem Wachstum anläuft. Ich habe also noch etwas Zeit, bis definitiv mehr Platz und auch Verstecke nötig sind. Bis dahin genieße ich die spielerischen Auseinandersetzungen und das dem Pfleger zu gewandte Wesen dieser Tiere in vollen Zügen.

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    Ein rangniederes Tier in Schreckfärbung gleich nach dem Einsetzen. / Eines der größeren, dominanten Tiere der Gruppe gleich nach dem Einsetzen.


    Bildbearbeitungen: Ich möchte gerade bei den beiden Bildern der Aurantis betonen, dass ich zwar ALLE Bilder bearbeite (auch farblich), bevor ich sie hier einstelle, aber das Blau in den Brustflossen ist unangetastet und zu 100% echt. Ich bearbeite alle Bilder so, dass sie den Ist-, nicht den Wunschzustand zeigen. So bleiben die Bilder auch eine Referenz für euch, wenn ihr "Vergleichsmaterial" braucht.


    Im Zuchtbecken der Kardinälchen habe ich mal 8 und wenige Tage später nochmal 4 Liter Wasser aufgefüllt. Schließlich wird täglich zwei-, dreimal gefüttert. Ein großer Wasserwechsel folgte dann auch noch. Eines Tages fiel aber die alte Schreibtischlampe aus, mit der ich das Becken beleuchtete. So brauchten die Kleinen unbedingt ein neues Becken (weil sonst das Moos abgestorben wäre). Die Alttiere mussten also umziehen, da das Bul das einzige zur Verfügung stehende Becken war. Und so war dann auch der Besatz des 100er-Scapes komplett und die Farben der Tanichthys unter der RGB-Beleuchtung erfreuten mich vom ersten Moment an. Es hat schon seinen Grund, warum man diese Lampen so baut, wie man sie baut. Wow! Als ich dann das Zuchtbecken abfische, war ich sehr ernüchtert. Maximal zehn Tieren waren das, nicht mehr. Das war zwar besser als nichts, aber bei dem Aufwand der letzten Monate, hätte ich mir bis heute schon viel mehr Tiere erhofft. Die beiden größten waren schon recht groß und es kam in mir der Verdacht auf, dass die älteren Jungfische, die Larven und jüngeren Geschwister selber dezimiert haben und das gar nicht an meiner Pflege oder den Umständen lag. Ich werde es nie herausfinden.


    Dann machten wir noch einen Ausflug mit der Orchideengruppe. Dieses Mal gab es also kein reguläres Treffen. Wir trafen uns im Pflanzenfreigelände des Nationalparks Bayerischer Wald und bekamen eine sachkundige Führung eines Nationalparkmitarbeiters. Dieser zeigte sich etwas überrascht von dem Fachwissen des ein oder anderen Mitwanderers, aber so wurde es ein schöner, leicht verregneter Ausflug mit spannenden Diskussionen und Geschichten.

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    Daheim zeigten sich die ersten Blätter meiner Alocasia baginda „Draogn Scale“. Ich weiß gar nicht, ob ich das hier erzählt habe, aber ich habe vor ein einigen Wochen die Pflanze meiner Chefin umgetopft und durfte mir die dabei gefundenen Knollen behalten. Auch bei den Knollen meiner Alocasia amazonica „Polly“ zeigt sich aktuell das erste Blatt. Etwas mager bei 15 Knollen, aber das wird schon noch. Des Weiteren musste ich bei meiner großen Polly einen neuen Blütenstand entfernen. Als entschädigung gibt’s mittlerweile Dünger im Gießwasser - die volle Ladung, damit die Pflanzen stark für den Herbst werden. Auch bei den anderen Pflanzen zeigen sich neue Blätter oder Wurzeln und es läuft aktuell alles recht zufriedenstellend.

    Das kann gerne so weitergehen, denn schließlich kommen bald die beiden 150er für die Aurantis und da habe ich keinen Kopf für weitere Baustellen. Die Gruppe soll schließlich bald umziehen.

  • Servus ihr Lieben!

    Diese Woche nur eine kurze Mitteilung: Ich nehme mir jetzt mal Urlaub!


    Aber keine Angst, die Projekte gehen weiter. Am Donnerstag habe ich z. B. diese beiden Pakete erhalten ...

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    Ich wünsche euch viel Spaß bei euren Projekten. Man liest sich!

  • Hallo ihr Lieben,

    entschuldigt bitte meine späte Rückkehr, aber in den letzten Wochen lief vielen anders, als gedacht. Unter anderem brachte meine Corona-Infektion sämtliche (Urlaubs-) Pläne zum Erliegen. Wenigstens bin ich jetzt, kurz vor meiner Reise nach Österreich, wieder negativ und ich hoffe, das bleibt so, damit ich meinen Vortrag halten kann!!!


    „Channawahnsinn - Geschichten aus dem Heim für Schwererziehbare“

    Zusammenführung1_1804_02_I_bearbeitet_kl.JPGChanna sp. "Redfin"-Paar (M links / W rechts)

    Treffen der "Interessensgruppe Labyrinthfischzucht Österreich"

    Freitag, 2. September ab 19:00 Uhr

    Weingut Österreich (https://www.weingut-oesterreicher.at/)

    Badener Str. 56 in Pfaffstätten

  • So, zurück in die Zeit meines letzten, langen Updates - vor meinem „Urlaub“.


    Die ersten Channa harcourtbutleri haben den Weg hinter den Filterschwamm gefunden – und nicht mehr zurück. Die Kleinen kriegen täglich ihre Futterration extra serviert, würden aber mehr abkriegen, wenn sie vorne wären. Vielleicht siedle ich sie mal um und schau, ob sie wieder nach hinten springen. Jedenfalls gibt’s bei diesen Kandidaten auch die ersten auffälligen Flossenschäden, da es halt doch kleine Stinkstiefel sind und der Platz sowie die Versteckmöglichkeiten hinter dem Schaumstoffblock begrenzt sind.

    Weiterhin füttere ich die Bande nur auf der rechten Seite. Im Gegensatz zu meiner Vermutung, siedelte sich aber nicht das dominante Tier in diesem Abteil an. Alle Geschwister wurden auf diese Seite getrieben bzw. links so lange verfolgt, bis das dominante Tier alleine in seinem Abteil war.


    Ich habe den letzten Winkel, für die Befestigung der unteren Lichtschiene, erhalten. Jetzt müsste ich mich nur mal dazu aufraffen, diesen unten im Regal zu montieren …


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    Die Jungpflanzen und Stecklinge, welche auf der Beleuchtung vom 100er Scape standen, sind jetzt ins 60er umgezogen. Da steht jetzt alles beisammen. Neu dazugekommen sind der Philodendron „Pink Princess“, die Behälter mit den Alocasia baginda „Dragon Scale“- und Alocasia amazonica „Polly“-Jungpflanzen sowie der Becher mit den Stecklingen. Obwohl Efeututen mit im Becher sind und diese für die Abgabe von Bewurzelungshormonen bekannt sind, kommen die Stecklinge meines unidentifizierten Philodendrons (cf. pedatum) noch immer nicht in die Gänge! Es zeigen sich da und dort Triebspitzen, aber keine Wurzeln. Es ist zum Verrücktwerden! Naja, Geduld und weiter abwarten. Dafür geht’s der Alocasia zebrina-Jungpflanze bestens und zwar so gut, dass ich sie in einen etwas größeren Topf gesetzt und ihren alten der kleinen Alocasia cuprea überlassen habe. Jetzt steht auch die letztere in mineralischem Substrat und lebt sich gut darin ein.

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    Ich habe meine Pflanzenbox abgefischt. Die jungen Kardinälchen (6 Stk.) habe ich zu ihren Artgenossen ins Bul gesetzt. Auch den Großteil der Garnelen habe ich abgefischt. Wenn man bedenkt, dass ich in der Box nicht sehr auf die Ernährung der Krabbler geachtet habe, war es eine erstaunliche Menge, welche nun ebenfalls ins Bul mit einzog. Würde mich mal interessieren, wie viele Garnelen da jetzt drin sind. Die Futtermengen (u. a. abgekochte und dann eingefrorene Brennnesseln und Feigenblätter) die verzehrt werden, sind mittlerweile erschreckend!

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    Beim Füttern im 100er-Scape, durfte ich endlich eine freudige Entdeckung machen: Es sind junge Flossensauger unterwegs! Mindestens drei und wo drei sind, sind traditionell auch ein paar mehr. Der größte bis jetzt entdeckte, hat wohl knapp 1,5 cm. Die männlichen Zwerggarnelen sind Giganten, im Vergleich zu ihm. Junge Flossensauger sind wirklich putzige Kerlchen. Ich hoffe, es folgen noch viele Nachkommen.

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    Auch ein Auranti hat es mittlerweile hinter den Filterschwamm geschafft. Fragt mich nicht wie, ich hätte nie gedacht, dass diese großen Brocken (im Vergleich zu den C. harcourtbutleri) es über die eingeklebte Glasscheibe schaffen – denn der Filterschwamm geht bis zur Abdeckung und so bleibt nur dieser 1cm hohe Schlitz. Zum Glück habe ich in die Ecke eine Efeutute reingehängt. So konnte der Kletterkünstler nicht durch die ausgesparte Technikecke entweichen. Auch ihm ließ ich mal seinen Willen und habe ihn nicht umgesetzt, sondern hinten gefüttert. Ein paar Tage später war er wieder vorne im Becken zu finden.

    20220723_123149_bearbeitet_kl.JPGAuch die Fluchtplätze überwasser wurden schon ausprobiert.

    Ich nutzte die Chance und brachte über der Glastrennwand des Filters einen Schaumstoffstreifen an, damit der Fisch vorne bleiben würde. Wenn ich mir die Gruppe so ansehe, besteht für ihn auch kein Grund zu flüchten. Nach wie vor läuft das alles sehr gesittet ab. Die Aurantis geben sich gewohnt kommunikativ untereinander und diskutieren die Lieblingsruheplätze untereinander aus und der Chef ist und bleibt sowieso der Chef.

    20220723_122433_bearbeitet_kl.JPGMachtdemonstration ohne Bisse und Verletzte.

    Allerdings habe ich die Rechnung ohne den Sturschädel der Aurantis gemacht. Keine Woche nach dem freiwilligen Umzug, zurück ins vordere Abteil, war der Kleine wieder hinter dem Filterschwamm und der „blockierende“ Schaumstoffstreifen zur Seite geschubst. Und da sitzt der Kleine jetzt wieder in seinem Einzelzimmer.

    20220723_121926_bearbeitet_kl.JPGDer getürmte Artgenosse scheint niemandem zu fehlen.


    Ja und dann wären wir wieder bei meinem letzten, kleinen Update: Die beiden 150x60x30 cm Aquarien wurden geliefert. Dazu dann aber das nächste Mal mehr.