Channa Andrao Winterquartier

  • Hallo zusammen,


    dies ist mein Winterquartier für meine beiden Andrao. Es ist ein EHEIM aquastar (60x30x30 cm).
    Als Filter verwende ich einen Fluval U2 Innenfilter. Der Filter ist geräuschlos und bietet viel Platz für für verschiedene Filtermedien. Außerdem ist die Strömung einstellbar.


    Als Beleuchtung habe ich eine EHEIM LED-Leiste mit einem Dimmer für Tag und Nacht installiert. Die Beleuchtung habe ich sehr dunkel eingestellt.


    Zusätzlich habe ich eine Glas-Abdeckung mit Schiebeeinrichtung eingebaut. Die Temperatur liegt bei 17-18 Grad.


    Der Bodengrund besteht aus Sand. Als Versteckmöglichkeiten dienen eine große Mangrovenwurzel, eine Röhre aus Seemandelbaumrinde sowie verschiedene Pflanzen.


    Anbei ein paar Bilder. Über Feedback würde ich mich freuen.
    2BF0A6A6-CF7A-4098-8C1E-C0E447313942.jpeg


    3739E13E-B490-42E6-AE02-DC76DA00AAE7.jpeg

    92EB8DC2-FCF9-49BF-AEB6-64B1142B9401.jpeg

    07AE6952-04CA-41F0-A851-163D59C84B25.jpeg

    F10FDF6A-15BC-472C-8409-A3A9FAA614A3.jpeg

  • Hallo Matthias,

    du bist zwar nicht völlig neu hier im Forum, aber ich begrüße dich an dieser Stelle auch noch. Schön, dass du da bist!


    Bei deiner Recherche zu den Andrao scheint dir entgangen zu sein, dass diese Art - wie die Aurantis auch - in tiefen Erdlöchern überwintern. Ich würde die Tiere nicht in einem normalen Aquarium überwintern. Schau mal, wo sich der eine Andrao aufhält: an der dunkelsten Stelle im Aquarium und weil er Energie sparen will, kauert er sich in die Pflanzen unter der Oberfläche, dass er leicht Luftschnappen kann, obwohl ihm ein Platz unter einer Wurzel / einem flachen Stein sicher lieber wäre.


    Ich gebe dir den Tipp, die Tiere aus diesem Aquarium zu nehmen und ggf. separat (weißt du die Geschlechter?) in eine technikfreie Wanne mit knapp 10 cm Wasserstand zu setzten. Dann an einen dunklen Ort damit oder mit einem Badetuch (o. ä.) abdecken. Der Deckel des Behältern sollte natürlich verschließbar und nicht "wegstoßfähig" sein, ohne dabei aber den Luftaustausch zu stark zu behindern. Ein Stück Styrodur oder ein flaches Versteck (After- und Rückenflosse sollten, wenn sie aufgestellt werden die Bodenplatte und das Dach des Verstecks berühren können) bieten den Tieren einen gerne genutzen Ruheplatz und vermitteln ihnen Sicherheit. Die Temperatur, die du anbietest ist passend - so viel ich weiß, ginge auch tiefer, aber das muss meines Wissens nach nicht sein.


    Sicher werden noch andere SchlaKoFianer antworten, die dir dazu noch Genaueres sagen können als ich. Deine Fische werden es dir aber sicher danken, wenn du an ihrer Situation etwas änderst. Ich wünche dir eine gelungene Überwinterung und noch viel Spaß mit deinen Fischen und hier im Forum!

  • Vielen Dank für deinen Kommentar. Zur Haltung gibt es leider sehr viele unterschiedliche Meinungen. In dem Buch Schlangenkopffische von Nora Brede und Pascal Antler steht zwar geschrieben, dass Channa Andrao in der Natur in Höhlen von Krabben bei ca. 10 Grad überwintern. Aber eine Empfehlung für eine solche Haltung wurde nicht gegeben. Dominik Niemeier schreibt auf seiner Website, dass solche harten Bedingungen auch nicht notwendig sind und nicht von allen Tieren überlebt werden. Wichtig sei eine Absenkung der Temperatur und weniger füttern.


    Warum sich dieser Andrao an der Oberfläche aufhält, liegt vermutlich daran, dass es ihm leider schon länger nicht gut geht. Als ich ihn bekommen habe, da war er bereits nicht sehr aktiv. Sein Zustand hat sich allerdings in meinem Juwel Rio Aquarium weiter verschlechtert. Er ist immer dunkler geworden, seine Flossen sind weiter kaputt gegangen und er hat seine Flossen geklemmt. Mögliche Ursachen waren sicherlich eine zu hohe Temperatur, zu helles Licht und die Gesellschaft mit den sehr neugierigen und ruppigen Makropoden.


    Daraufhin habe ich ein eigenes Aquarium mit Seemandelbaumblättern, Erlenzapfen und Begleiter für ihn eingerichtet.


    Was ich bis jetzt sagen kann ist, dass er wieder deutlich heller geworden ist. Auch klemmt er seine Flossen nicht mehr und die Flossen scheinen nachzuwachsen. Ich denke und hoffe nicht, dass es ihm schlecht geht.


    Der zweite Andrao versteckt sich überwiegend unter der Wurzel.

  • Hi...als alternative könntest den Wasserstand auf ca. 10cm + - absenken und das Aqua ringsum mit Pappe verdunkeln... das Licht demzufolge ebenso...für nen Monat a mal auf Null...

    Genau so bin ich bei meinen andrao verfahren... 3 Monate WR ...natürlich waren alle Tiere in super Verfassung beim Start...

    So hatte ichs umgesetzt und prima geklappt mit nachfolgender Paarfindung nebst Fortpflanzung.

    Mfg

  • Hi Matthias,

    weißt du wie alt deine Andrao sind? Manchmal sehen alte Fische auch einfach krank aus, obwohl sie es nicht sind. Könnte das bei deinen der Fall sein?


    Gesundheitlich angeschlagene Fische zu überwintern, ist immer ein Risiko, welches ich nicht eingehen würde (ein paar gerissene Flossen und leichte Schrammen, würde ich bei Channa jetzt aber nicht dramatisch finden). Von meinen älteren Fischen (C. Red Fin, C. brunnea) verstarben viele in der Winterruhe bzw. an deren Ende. Die Stoffwechselanpassungen verlangen den Fischen immer viel ab. Ich bin schon am Überlegen, ob und wenn ja, was ich da heute anders machen würde.


    10°C ist natürlich schon eine Hausnummer und sicherlich hängt die Verträglichkeit auch von der Konstitution und dem Alter der Fische ab, aber ich schrieb ja schon, dass die 17-18 °C bei dir passen. Meine C. brunnea vertrugen die 15 °C auch nicht so gut und ich stellte sie dann wieder etwas wärmer. Allerdings ist das Messen der Temperatur auch keine so einfache Sache. Kaufe dir fünf verschiedene Thermometer und du erhältst fünf verschiedene Angaben. Auch deshalb ist es ratsam nicht an die unteren Grenzen des machbaren zu gehen. Etwas Puffer schadet nie.


    Bist du dir auch sicher, dass sich die beiden Tiere in dieser Umgebung verstehen? Nicht, dass der eine nachts rauskommt und den anderen verhaut. Du schreibst nicht, dass es ein Paar ist. Einfach zwei Channa zusammen zu setzten, ist schon ein großes Wagnis - auch, wenn es C. andrao sind und es mit ihnen in einem anderen Aquarium funktioniert hat.

    Dass sich die Tiere unter Wurzeln verstecken, kenne ich auch von meinen Aurantis - vor allem dann, wenn das Licht noch nicht ausgeschaltet war. Sobald keine Beleuchtung mehr an war, ruhten die Tiere auch frei auf dem Sand liegend. Bitte bedenke bei Pascals und Noras Buch auch, dass es von der Seitenanzahl sehr überschaubar ist. Ausserdem ist es nicht gerade aktuell - meine Ausgabe stammt von 2009. Da müsste man schon einen der beiden Autoren fragen, wie sie aktuell die Andrao überwintern (würden). Ich kann nur von meinen Erfahrungen mit den Aurantis und den C. brunnea als "Erdlochschläfer" berichten. Beiden tat eine dunkle Überwinterung bei Niedrigwasser gut. Meine Herangehensweise ist halt die: Wenn ich schon weiß, wie die Tiere in der Natur überwintern, dann möchte ich es bei meinen Tieren möglichst gut nachempfinden. Dabei muss ich nicht übertreiben und ein Loch im Garten buddeln, aber die Grundvoraussetzungen möchte ich den Fischen schon bieten. Der Erfolg bei den Aurantis gibt mir in dieser Hinsicht Recht.


    Aber! Wir betreiben ein Hobby in dem es viiiiiele Farben zwischen schwarz und weiß gibt und auch, wenn viele Channa-Halter mit einer Vorgehensweise erfolgreich in der Pflege ihrer Tiere waren, muss das nicht heißen, dass das Ziel nicht auch auf (etwas) anderen Wegen erreichbar ist.

    Was du dann aus den Informationen, die du bekommst machst, ist deine Sache. Wir können dir nur unsere Sicht der Dinge und unsere Erfahrungen schildern. Ich bitte dich nur im Sinne deiner Fische darum, das Beste daraus zu machen.


    So und ich muss jetzt mal was für mein zukünftiges Aquariumregal tun. Schönen Samstag miteinander!

  • Colin Dunlop geht in der Broschüre der Anabantoid Association of Great Britain eher von Wintertemperaturen in den Heimatgewässern zwischen 15 und 16°C aus. Meine im August 2018 erworbenen sechs Tiere erfreuen sich nach wie vor bester Gesundheit, obwohl sie es niemals kälter als 18°C hatten. Im Sommer 19 hatten sie das erste Mal Jungtiere. Ich denke, die mehrwöchige Futterpause im Winter ist wichtiger als Temperaturen unter 18°C.

  • Hallo Florian,

    mein Channa Andrao ist ca. 10,5 cm groß. Ich denke, ganz jung wird er nicht sein, aber angeblich kann ein Andrao bis zu 15 cm groß werden. Da er seine Flossen geklemmt hat, gehe ich stark davon aus, dass er sich im Juwel Aquarium nicht wohl gefühlt hat. Aus diesem Grund habe ich ihm ein extra Aquarium für seine Winterruhe eingerichtet. Der zweite Andrao kommt vom gleichn Händler, es ist aber kein Paar. Ich hatte gedacht, vielleicht würde ihm ein Artgenosse ganz gut tun, zumal die Art als sehr friedlich gilt. Augenommen von der Brutzeit. Im Grunde haben die beiden Tiere auch die Möglichkeit, sich im Aquarium aus dem Weg zu gehen. Aktuell verhält es sich eher so, der kranke Andrao liegt überwiegend in der Nähe von der Wasseroberfläche. Entweder liegt er auf den Pflanzenblättern und direkt auf der Wurzel.

    Der andere Andaro hält sich die meiste Zeit am Boden auf. Die Mangrovenwurzel mag er ziemlich gerne. Teilweise versteckt er sich aber auch hinter Pflanzen, unter der Pumpe oder in einer Seemandelbaumrindenröhre. Insgesamt verhalten sich die beiden Andrao sehr ruhig und bewegen sich sehr wenig.

    Zumindest habe ich versucht, es den Tieren so angenehm wie möglich zu machen. Damit der kranke Andrao bald wieder gesund wird, habe ich Seemandelbaumblätter und Erlenzapfen ins Wasser getan. Das Licht ist ganz schwach eingestellt. Aber ich habe es jetzt auch ausgeschaltet, da ich inzwischen eine Glasabdeckung fürs Becken gekauft habe, sodass die Pflanzen indirektes Licht bekommen. Bei der Pflanzenwahl habe ich darauf geachtet, dass es Pflanzen sind, die auch mit wenig Licht auskommen. Und Tageslicht halte ich für wichtig, da es in der Natur auch Tag und Nacht gibt. Außerdem befindet sich meherer Verstecke im Aquarium. Sollte es zu hell sein, dann finden sich ausreichend Versteckmöglichkeiten z.B. Wurzel, Pflanzen etc.

    Ich schaue täglich nach, ob es Streiterein gibt. Ich würde es vermutlich auch anhand von Bisswunden erkennen.

    In diesem Sinne, euch einen schönen Samstag. Und dir, Florian, wünsche ich ganz viel Erfolg mit deinem Aquariumregal. :-)

  • Danke Matthias!

    Ich mache gerade eine Pause und das erste Becken wird auf Dichtigkeit geprüft - sicher ist sicher ...

    Die Endgröße hängt starkt von den bisherigen Haltungstemperaturen und dem Futter ab. Dauernd eher kühl gehaltene Aurantis schaffen es auch in sechs Jahren gerade so auf gut 30 cm!

    Unterschätze bitte das Aggressionspotenzial von Schlangenköpfen nicht und seien sie als noch so friedlich angepriesen:Göttergattin:. Ich kenne einen Halter, der regelmäßig während der Brutzeit sein Paar trennen musste - ich denke es war ein 120 cm-Becken. Wenn Channa sich nicht leiden können, kann es durchaus passieren, dass auch für friedliche Arten genug Ausweichmöglickeiten nicht reichen. Behalte das bitte auch für die nächste Saison im Hinterkopf, wenn die Tiere wieder im warmen Wasser vergesellschaftet werden!

    Bei wärmeren Haltungstemperaturen geht auch der Heilungsvorgang schneller von statten, da der Stoffwechsel höher ist. Mit kühlen Temperaturen bremst man sowas eher aus. Aber, wenn dein Tier schon im Begriff ist, sich zu erholen, wird es schon besser werden - langsam, aber doch.

    Ja, du hast Recht, dass es in Indien auch Tag und Nacht gibt. Nur in den 2m tiefen Höhlen bei den Channa, da werden die Tiere höchstens mal beim Luftholen was von der Sonne sehen. Ansonsten ... Ich bezweifle nicht, dass du es deinen Fischen recht machen wolltest! Du überwinterst sie bei den richtigen Temperaturen und ohne andere Tiere. Ich sage dir nur, was ich anders machen würde. Verbessern geht schließlich fast immer. Auch deshalb habe ich mich entschlossen, mir wieder Aurantis zuzulegen, da ich es besser machen möchte, als noch vor zwei Jahren.

    Ich glaube, dass das Licht auszuschalten für deine Tiere eine gute Idee war (jetzt vielleicht noch den Wasserstand senken?), aber sei dir bewusst, dass du deine Pflanzen auf eine harte Probe stellst. Nur, weil es für unser Auge hell ist, muss das nämlich noch lange nicht heißen, dass die Pflanzen mit dem noch zur Verfügung stehenden Licht auch Photosynthese betreiben können. Ich wünsche da vor allem deinen Stängelpflanzen viel Glück - sie werden es brauchen. Ich rate dir nächstes Jahr zu einem anderen Setup, dann tust du dich leichter mit der Unterbringung deiner Tiere im Winter.

    Ich denke auch, dass du "Meinungsverschiedenheiten" der beiden an "körperlichen Spuren" erkennen würdest - zumindest, wenn es wirklich nötig wäre, sie zu trennen. Das sollte also gut gehen ("sollte", nicht "muss" - Kontrollen bitte beibehalten).


    PS: Klaus, ich bin voll bei dir! Ich hab nur gesehen, wie wichtig Dunkelheit für die Aurnatis ist. Dabei rede ich aber auch nicht von einem "Weltuntergangsfinster", sondern von einem "gut Abgeschattet". Ich bin mal gespannt, wann die ersten Aenigmachanna nach Europa / Deutschland kommen und wie die als echte Höhlenfische so im Aquarium sind!

  • Die Aggressivität werde ich nicht unterschätzen, allerdings auch nicht überschätzen.


    In einigen Beiträgen wird der Andrao als sehr aggressiv und blutrünstig dargestellt. Teilweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch sehr viel Unsinn geschrieben wird (damit meine ich natürlich nicht dich). Aber so Aussagen wie, ein Andrao lässt sich nicht mit anderen Fischen vergesellschaften, da er alle Fische fristet oder tötet, kann ich nur schwer glauben. Auch das Verfüttern von Rindfleisch finde ich sehr bedenklich…

    In der Natur ernährt sich ein Andrao überwiegend von Insekten, da fällt auch keine Kuh ins Wasser. Und so groß ist sein Maul nicht, um größere Fische zu fressen.

    Aber ich werde auf jeden Fall ein Auge drauf haben. Aber das habe ich eh bei all meinen Fischen.


    Übrigens habe ich vorhin gesehen, die beiden saßen zusammen. Das Bild musste ich extrem aufhellen, sonst hätte man nichts gesehen.

    D17BD778-B782-42E5-A875-EEB5125A18E1.jpeg

    Du hast doch Erfahrungen mit der Gattung Brunnea. Meinst du, man könnte Andrao und Brunnea zusammen in einem Aquarium pflegen? Vermutlich kenne ich deine Antwort schon, aber fragen kostet ja nichts. 😁 Vielleicht hast du ja mal ausprobiert, deine brunnea mit anderen Fischen oder Channa Arten zu vergesellschaften. Wenn ja, dann würden mich deine Erfahrungen interessieren. Wie würdest du deine Brunnea vom Verhalten her beschreiben?

  • Hi Matthias,


    die Empfindung von Aggression unter Fischen, ist halt so ne unglaublich subjektive Sache. Wer bis jetzt nur Guppies hatte und dann auf Channa andrao umgestiegen ist, kann die schon als blutrünstig empfinden. Da ich mit Channa quinquefasciata (damals noch C. sp. "Five Stripe") in den Channaholismus startete (was ich KEINEM empfehlen würde!), waren meine Channa brunnea (damals noch C. sp. "Chocolate Bleheri") im Vergleich echt verdammt brav. Je nach Temperament und "Erzähltyp" des jeweiligen Besitzers, kann dann eben das eine oder andere Ergebnis dabei herauskommen.

    Weiß man sich zu helfen und legt keinen Wert auf die Optik des Aquariums, kann man auch die aggressiveren Arten relativ gut händeln. Man muss sich eben auf das "Systhem Channa" einlassen. Dann kann es eben auch vorkommen, dass es heißt, diese und jene Art sei gar nicht so aggressiv, wie selbst erfahrene Channahalter sagen. Dazu kommt, dass Channa starke Individualisten sind und jedes Aquarium ist auch wieder anders. Wir beschäftigen uns halt mit einem biologischen und keinem digitalen Thema ...


    Die C. brunnea sind erst mal wunderschön und gefallen mir persönlich besser, als die C. bleheri. Deswegen habe ich sie mir auch ausgesucht (auch wenn der Kopf bleheri-typisch eher mopsig aussieht). Ich habe die besten Erfahrungen mit einer von Vallisnerien zugewachsenen Wasseroberfläche gemacht. Die Tiere leben recht oberflächennah, hängen sich gerne in die Blätter und brauchen keinen Wasserstand über 30 cm (15 cm würden wohl auch schon reichen). Die C. brunnea sind sehr neugierig und keineswegs scheu. Ist man im Zimmer schwimmen sie quasi permanent an der Frontscheibe hin und her, schwimmen einem auch nach, wenn man am Becken vorbeigeht oder beobachen aufmerksam, wenn man im Aquarium daneben irgendetwas macht.

    Das ganze Auf- und Abgeschwimme wurde mir mit der Zeit etwas lässtig und ging auch etwas zu Lasten des vom Pfleger nicht beeinflussten Verhaltens. Soll heißen: Ich brauchte immer etwas Geduld, bevor ich die Tiere wieder "normal" im Aquarium herumschwimmen sah. Da es aber auch einige Offenbrüter gibt (z. B. C. punctata - hatte ich auch vier Jahre lang und vermehrt), welche nicht so selbstbewusst sind (und ich daher eher Freund der Maulbrüter bin), nahm ich diese Angewohnheit der C. brunnea gerne in Kauf.

    Zusammenfassung: C. brunnea ist ein kleiner, gut zu händelder Offenbrüter, welcher mindestens so neugierig wie verfressen ist und mit seinem Noenorange sowie seinem Wesen aus dem Aquarium herausschreit: "Hallo, hier bin ich!"


    Choco_Bleheri_1804_58_bearbeitet_kl.JPG

    90x60x40 (Wasserstand ca. 30) cm


    Die Verfütterung von Warmblüterfleich halte ich auch für ausgemachten Blödsinn. Es mag ja sein, dass in der Natur die wirklich großen Arten (C. micropeltes, C. diplogramma usw.) durchaus auch kleine Nager und (Jung-) Vögel erbeuten, welche das Gewässer überqueren oder hineinfallen, aber die im Aquarium üblichen Arten haben damit nichts am Hut.


    Und nun zum leideigen Thema Vergesellschaftung: Es mag ja sein, dass manche Halter es - aus welchen Gründen auch immer - geschafft haben, bestimmte Arten mit Channa zu vergesellschaften und das auch noch über längeren Zeitraum hinweg gut lief. Ich würde es keinem Aquarianer empfehlen zu probieren, der nicht schon ein paar Jahre Erfahrung mit Channa hat. Einem Channa-Einsteiger empfehle ich eine Jungfischgruppe einer kleineren, friedlicheren Art - ohne Vergesellschaftung und Schnickschnack drum herum. Einfach mal hineinfinden ins neue Hobby und die Fische kennen und lesen lernen. Ich persönlich würde keinen Channa mit etwas anderem als seinen Artgenossen vergesellschaften und lehne auch eine dauerhafte Einzelhaltung kategorisch ab. Die Einzelhaltung wird den Fischen nicht gerecht und "zahm" werden sie auch als Paar.

    Zurück zur Vergesellschaftung ... Channa mit anderen Arten zu vergesellschaften ist das eine. Channa mit anderen Channa zusammen zu setzen etwas ganz anderes. Ich habe mal gelesen, dass es EINMAL funktioniert hat C. pleurophthalma mit C. lucius zu vergesellschaften. Die größeren Arten sieht man schon mal gemeinsam in einem Becken. Das sind aber meistens die ansonsten leeren "Monstertanks" in denen ein natürliches Verhalten sowieso nicht möglich ist und auch nicht auf eine Vermehrung spekuliert wird. Es geht nur darum, dass die Channa überleben und das tun sie hin und wieder auch in gemischten Gruppen. Ich nehme mal an, dass dir eine solche Haltungsform genau so wiederstrebt, wie mir und du deine Tiere in einem Aquarium halten möchtest, wie wir Europäer es uns eben so vorstellen.

    Ich wüsste nicht, dass es jemand schon mal versucht, geschweige denn erfolgreich (über Jahre) praktiziert hat, zwei verschiedene Paare kleinerer Arten zu vergesellschaften. Ich glaube, dass das Aquarium selbst für die Kombi C. brunnea und C. andrao (von den Haltungsbedingungen her würde es ja gut passen), schon groß sein müsste (2 m), damit eine Chance bestünde, dass zwei Channa-Paare ihr Revier gründen könnten. Ich denke, dass der Aufwand den du dafür betreiben müsstest um ein Vielfaches und unverhältnismäßig größer wäre, wie wenn du einfach zwei 80er oder Meter-Becken hinstellst und einfach je ein Paar der gewünschten Art hältst. Angemessen große Artbecken haben eben den Vorteil, dass man (und die Fische) keine Kompromisse eingehen muss und schnell individuell reagieren kann. Ersatzbecken müssen bei einer Vergesellschaftung sowieso auch parat stehen, also warum es sich nicht gleich einfach machen?!

    Es wird schon seinen Grund haben, warum auch Channahalter mit jahrelanger Erfahrung nicht von ihrem "Ein-Paar-pro-Becken-Systhem" abweichen. Wenn du Platz und Aquarien sparen willst, sind Channa keine Fische für dich. Sie gehen keine Kompromisse ein und wenn, weiß man nie, wann die Bombe platzt. Es schläft sich ruhiger, hat man ein Paar pro Becken und Ende.


    Bevor meine Antwort weiter ausartet, hör ich mal wieder auf. Ich schua ja eh bald wieder rein ;).

  • Hallo Florian,

    da gebe ich dir natürlich Recht, für einen Halter von friedlichen Zierfischen kann ein Channa vermutlich sehr brutal und aggressiv wirken. Als ich einen Betta Splendens hatte, da hat es einiges an Überwindung gekostet, mit Lebendfutter zu füttern und das Futter im Kühlschrank zu lagern. Aber auch über Kampffische liest man teilweise irgendwelche Horrorgeschichten...

    Diese Monster-Tanks, indem riesige Fische auf einem viel zu kleinen Raum und ohne Versteckmöglichkeiten gehalten werden, davon bin ich auch kein Freund.
    Bezüglich Vergesellschaftung mit anderen Fischen habe ich hingegen viele Berichte gelesen, wonach eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen scheinbar gut funktioniert. Beispielsweise steht auf der Website von drta-archiv, dass Schlagenkopffische mit Labyrinthfischen, großen Barben oder Flösselhechten im gleichen Aquarium gehalten werden können. In einigen Foren berichten auch User davon, dass Sie Channa mit Makropoden oder auch unterschiedliche Channaarten zusammen halten.

    Alllerdings hat sich meine Meinung zum Thema Vergesellschaftung in den letzten Wochen geändert. Ich merke, dass die Andrao sehr ruhige Tiere sind und vermutlich auch viel Ruhe brauchen.

    Ich weiß nicht ob du meinen Thread verfolgt hast. Ich habe mir vor nicht all zu langer Zeit einen C. brunnea bestellt. Ich hatte gelesen, dass man C. brunnea und Andrao sehr gut miteinander vergesellschaften kann (im Nachhinein hätte ich es vermutlich nicht mehr gemacht). Geliefert wurde mir allerdings kein brunnea, sondern eine andere Channa-Art. Hier im Forum wurde gesagt, es könnte ein quinquefasciata sein. Da du dich auch mit dieser Art sehr gut auskennst, vielleicht könntest du einen Blick drauf werfen.

    Ich habe versucht, ein gutes Zuhause für diesen Channa zu finden, da er deutlich größer ist, als meine Andrao. Aus diesem Grund habe ich den Channa temporär in ein Nano Aquarium gesetzt. Leider hat sich niemand gefunden, der diesen Channa haben wollte. Ich habe es über das Forum, ebay Kleinanzeigen und verschiedene Zoogeschäfte in der Nähe versucht. Ein Bekannter aus dem Aquariumverein hat sich umgehört, aber auch er ist nicht fündig geworden. Aus diesem Grund habe ich entschieden, dass ich den Channa behalten werde und habe ihn zurück ins Juwel Aquarium zu den Makropoden und einem Ancistrus gesetzt. Allerdings weiß ich auch, dass es nicht so ideal ist, da er alleine gehalten wird. Er ist sehr neugierig und schwimmt auch sehr viel herum. Wenn er mich sieht, kommt er auch sofort ans Aquarium geschwommen. Mit meinem Kampffisch habe ich früher Spiegeltraining gemacht. Auch dieser Channa ist sehr interssiert, aber gar nicht feindseelig, sondern einfach nur neugierig. ich muss sagen, inzwischen ist er mir schon ganz schön doll ans Herz gewachsen, auch wenn er im Gegensatz zu den Andrao recht gefährlich aussieht.

    Natürlich habe ich auch versucht, möglichst viel über die Gattung Quinquefasciata zu lesen, allerdings habe ich nur wenig und teilweise auch völlig unterschiedliche Berichte gefunden. Beispielweise steht in meinem Channa Buch (Ausgabe ist von 2009), dass dieser Channa unter dem Namen "Kerala" geführt wird. Er kommt aus Indien und Parkistan, ist Maulbrüter und soll sehr friedlich sein. Im Internet habe ich aber auch gehört, er soll sehr aggressiv sein. Frage ist, soll ich ihn weiterhin alleine halten? Auch bin ich mir selber nicht zu 100% sicher, ob es wirklich ein Quinquefasciata ist. Rein optisch würde ich sagen, ja, zumindest sieht er dieser Gattung viel ähnlicher als ein brunnea. Das Thema mit dem falsch gelieferten Fisch ist mir echt auf den Magen geschlagen und hat mir die ein oder andere schlaflose Nacht gekostet.

    IMG_2014.jpeg

    Channa in einer Höhle


    IMG_2145.jpeg

    Channa betrachtet sich im Spiegel


    IMG_2146.jpeg

    Seitenansicht


    IMG_2143.jpeg


    Verrückte Makropode schwam unter Channa und hat versucht ihn von unten zu beißen.

  • Guten Abend Matthias,


    ja, ich kenn deinen anderen Beitrag und hab ihn verfolgt. Ich gehe stark davon aus, dass es kein Five-Stripe ist, sondern ein Cobalt Blue (also C. tosaensis). Das Kopfprofil entspricht nicht dem, was ich von meinen damaligen Tieren kenne und auch diese verwaschene Zeichnung habe ich so bei meinen Five-Stripe nie gesehen.


    Ich schließe ja nicht aus, dass man Channa vergesellschaften kann und natürlich wird auch mal laut geschrien, wenn es funktioniert - man freut sich ja auch drüber. Nur werden diese Leute oft ganz still, wenn dann doch mal was schief geht und sie zum "alten Modell" (Paarhaltung) zurückgehen. Positives wird gerne geschrieben und hergezeigt. Oft weiß man nicht, wie lange sowas gut ging. Misserfolge und Fehler werden gerne verschwiegen. Mein C. brunnea-Männchen hat übrigens sein Weibchen auf dem Gewissen (bzw. ich), denn ich nahm die Auseinandersetzung zwischen den Tieren damals nicht ernst genug. Sind ja schließlich die friedlichen C. brunnea ...


    Channa - noch dazu einzelne Halbwüchsige - zu vermitteln ist meistens langwierig. Suche einfach weiter. Ich fände es schade, wenn er alleine bleiben müsste. Dass er sich gerne mit dir beschäftigt - als einzige Alternative - verwundert mich nicht. Makropoden bieten wohl als Gesellschafter eher "wenig Inhalt".

    Gefährlich sind alle Channa, egal, wie sie aussehen. Von den C. tosaensis sagt man, dass sie paarintern sehr friedlich sind, wenn sie sich erst mal gefunden haben - allerdings gibts dafür vorher ordentlich Rambazamba. Dafür sind auch alle Channa aufopferungsvolle Eltern, die ungeahnt vorsichtig mit ihren Winzlingen umgehen. Channa tosaensis ist - wie C. quinquefasciata auch - ein Vertreter der Stewartii-Gruppe. Davon ist deffinitiv keiner friedlich - höchstens als Paar. Ich kenne keinen Halter, der von diesen Tieren behauptet hat, dass sie als Halbstarke umgänglich gewesen wären (im Gegenteil).


    Du hast mit deinem Fisch jetzt mehrere Möglichkeiten:

    1. Du gibst ihn ab und schiebst den Schwarzen Peter einen anderen zu. (würde ich bevorzugen)

    2. Du stellst ein paar Aquarien auf und kaufst dir ein paar hübsche Tosaensis-Burschen, denn deiner sieht mir stark nach nem hübschen Mädl aus. Du wartest bis nach der Winteruhe und versuchst sie am Ende mit einem der Männchen zu verpaaren. (erfolgversprechend aber nicht nur teuer, sondern aufwendig)

    3. Du kaufst ein Männchen und setzt es (jetzt oder nach der Winterruhe) dazu und betest, dass sich die beiden vertragen. (kann man machen, muss man aber nicht - die dümmsten Bauern und so ...)

    Ergänzende Vorschläge sind willkommen!


    Dein Makropode hat sicher nur aus Neugier an deinem Channa genuckelt. Die picken ja auch so hin und wieder an Wurzeln und Pflanzen rum. Vielleicht hat sich dein Channa einfach zu gut als Wurzel getarnt ...


    PS: Sag bitte nicht immer Gattung, wenn du die Art meinst (Channa = Gattung / andrao, brunnea usw. = Art). Danke.

  • Bezüglich Vergesellschaftung mit anderen Fischen habe ich hingegen viele Berichte gelesen, wonach eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen scheinbar gut funktioniert. Beispielsweise steht auf der Website von drta-archiv, dass Schlagenkopffische mit Labyrinthfischen, großen Barben oder Flösselhechten im gleichen Aquarium gehalten werden können. In einigen Foren berichten auch User davon, dass Sie Channa mit Makropoden oder auch unterschiedliche Channaarten zusammen halten.

    Das ist wie freihändig Fahrrad zu fahren: Es geht manchmal jahrelang gut, bis man auf die Fresse fällt. Gut, bei C. gachua und deutlich größeren Flösselhechten sehe ich keine Probleme, aber die Vergesellschaftung mit gleichgroßen Anabas habe ich nach ungefähr einem Jahrzehnt beendet, nachdem ich einen verkeilten Kletterfisch aus einem gleich großen C. gachua gefummelt hatte - beide sehr robusten Fischarten habe es überlebt und sind gesundet. Unterschiedliche Channaarten kann genauso gut oder schlecht gehen wie zwei unverpaarte derselben Art. Es handelt sich schlicht um eine Gruppenhaltung, die bis zum Eintritt der Geschlechtsreife funktioniert, wenn die Fische etwa gleich groß sind, danach aber täglich (bzw. eher nächtlich) kippen kann.

    Bie mir hat mal ein C. gachua nach mehreren erfolgreichen Bruten sein Weibchen so verletzt, dass es Tage später verstarb. Am Abend hatten sie noch Scheinpaarungen vollzogen, am Morgen hing sie blutend an der Wasseroberfläche und er gab das Lamm.

    Ich merke, dass die Andrao sehr ruhige Tiere sind und vermutlich auch viel Ruhe brauchen.

    Meine sind Bettelsäcke.

    und einem Ancistrus

    Lege schon mal as OP-Besteck bereit, falls Du den Schluckversuch rechtzeitig mitbekommst. Habe aber Geduld, es kann Jahre dauern (siehe Anabas). Das ist das Problem mit den Berichten: Es klappt eine Weile mit der Vergesellschaftung, wird publiziert, und wenn es am Tag danach schief geht, wird der Beitrag nicht zurückgezogen oder korrigiert.

    Gattung Quinquefasciata

    Art, nicht Gattung.

    Das Thema mit dem falsch gelieferten Fisch ist mir echt auf den Magen geschlagen und hat mir die ein oder andere schlaflose Nacht gekostet.

    Es gibt gute Gründe, lebende Tiere nur in Präsenz zu kaufen. Es gibt einfach zu viele unseriöse oder ahnungslose Verkäufer. Die gibt es zwar auch im stationären Handel, aber da hat man mehr Chancen, den "Irrtum" zu erkennen, bevor man bezahlt hat. Gemäß meiner bescheidenen Rechtskennnisse hätte der Verkäufer den Fisch zurücknehmen müssen.

  • Du kaufst ein Männchen und setzt es (jetzt oder nach der Winterruhe) dazu und betest, dass sich die beiden vertragen.

    Nein, setze beide in ein komplett neu eingerichtetes Becken, damit keiner Heimvorteil hat. Oder noch besser: Teile ein Becken, lasse jeden seine Hälfte als Revier in Besitz nehmen, und entferne nach einigen Wochen die Trennwand.

    PS: Sag bitte nicht immer Gattung, wenn du die Art meinst (Channa = Gattung / andrao, brunnea usw. = Art). Danke.

    ;)