Besatz 190l mit pflegeleichten Raubfisch/Oddball

  • Servus Leute!


    Ich habe aktuell ein 190l Eckbecken, dass jetzt langsam eingefahren ist (Dark Start) und demnächst bepflanzt werden soll. Das Becken ist auf niedrigen Besatz und insgesamt null bis kaum Wartung ausgelegt (Luftbetriebener Durchflussinnenfilter), jetzt mal von Wasserwechseln abgesehen. Ideal wäre ein Besatz, den ich nicht jeden Tag füttern muss sondern so 1-5 mal die Woche. Außerdem habe ich eine extrem gut laufende Zucht von Blaptica dubia und weiß nicht mehr wirklich wohin mit dem Nachwuchs. Ihr wisst was ich meine ;) Außerdem habe ich auch noch diverse Asseln wo immer wieder mal ein paar Tiere bei bestimmten Populationen ausgesondert werden und einen Stamm Endlerguppies bei dem auch mal ein altes Weibchen oder nicht so schön gefärbtes Männchen die Farm kaufen darf. Hauptsächliche Nahrungsquelle wären jedoch die dubia.


    Das Becken wird wohl ansonsten nur noch von Neritina oder ähnlichen Schnecken bevölkert um die Algen im Check zu halten. Filterbedingt ist der Sauerstoffgehalt recht hoch, Strömung eher mittelmäßig. Heizer ist bislang keiner in Betrieb, das Becken steht üblicherweise bei 22-24°C. Es ist größtenteils offen und wird noch mit Organza (feines Textilgewebe aus dem man eigentlich Brautschleier macht, sich aber klasse für Lüftungsgitter und ähnliches eignet) abgedeckt, da das Becken auch das Raumklima verbessern soll (so habe ich zumindest die Anschaffung meiner Frau schmackhaft gemacht ^^).


    Als Besatz hatte ich an eher ruhige Fische mit überschaubaren Stoffwechsel und interessanten Verhalten gedacht. Osmoseanlage wäre vorhanden, aus der Leitung kommt Wasser zwischen 20 und 25°DH (Kalkbouillabaisse oder auch Malawisuppe also). Ich hab null Problem das Becken mit reinem Osmosewasser zu füllen, regelmäßige Wasserwechsel mit dem Zeug sind aber aufgrund des Beckenstandorts aufwendig, weswegen wir wieder beim Thema "wenig Wartung" sind.


    Bisherige Kandidaten sind:

    1) Channa! Aufgrund der Beckengröße entfällt wohl alles was größer als ein gachua ist. Da das Becken im Schlafzimmer ist und ich auch nicht wirklich Bock auf Winterruhe habe sind bleheri und andrao auch draußen wenn ich recht informiert bin. Optisch gefallen mir die blue bengalen, aber vielleicht gibt es noch andere Kandidaten (TH03/02)? Channa hatte ich bisher noch nie, habe aber schon seit Jahren immer wieder mal darüber nachgedacht und viel in Foren gelesen. Farben und Charakter dieser Fische sind für mich sehr attraktiv. Die offenbar niedrige Futterfrequenz bei erwachsenen Tieren ist definitiv ein Bonus.


    2) Pantodon buchholzi! Hatte ich lange vor Jahrzehnten, fand ich super. Einziger Nachteil ist die extreme Oberflächenbeziehung in einem Becken, in dem sonst wahrscheinlich kein weiterer Besatz sein wird. Stört mich aber nicht so sehr wie es klingt. Null bunt, aber das explosive Jagdverhalten und die exzentrische Körperform sind für mich immer noch ein absolutes Highlight. Außerdem habe ich da noch etwas unfinished Business da ich damals zumindest meinem Bauchgefühl nach kurz vor einer Nachzucht stand, ich zwar Paarungen hatte aber nie Eier oder Jungtiere gefunden habe. Bei Pantodon könnte ich theoretisch sogar noch Garnelen in dem Becken halten....


    3) Buschfische? Kenne ich mich ehrlich gesagt kaum mit aus, außer dass sie ebenfalls ruhig sind, räuberisch und eher Lauerjäger. Da die meisten Arten nicht unbedingt durch Farben bestechen bin ich mir nicht sicher ob die Pantodon oder Channa als Kandidaten ausstechen würden, auch wenn sie im Freiwasser unterwegs sind.


    4) Erythrinus erythrinus/ sp. Peru! Habe ich noch nie gehabt und bin ich ehrlich gesagt obwohl ich ein alter Salmlerfanboy bin auch erst vor kurzem drauf gekommen. Haben eigentlich alles wonach ich suche, sind ruhig, farblich ansprechend, mal was ganz anderes und auch die Körperform ist attraktiv. Ich bin allerdings nicht sicher ob die insektivor oder piscivor sind und ich Ihnen mit einer reinen Schaben und ab und an Asseldiät plus vielleicht mal einen aussortierten Endler dann einen gefallen tue... Laut dem was ich einem Bericht von Aquarium Glaser entnehme wären allerdings Landinsekten genau deren Ding. Meinungen? Erfahrungen?


    5) Crenicichla? Gibt ja einige Zwergarten, aber sind die auch wirklich klein genug? Bin mir auch nicht sicher ob die nicht vom Stoffwechsel her das Wasser zu stark belasten und die Filterung an die Kapazitätsgrenze drücken würden. Auch hier die Frage ob die Ernährung mit Insekten und nur gelegentlich Asseln und Guppies OK wäre...


    6) Hab ich noch was vergessen? Vielleicht habt ihr ja noch vorschläge :) Raubkugelfische sind glaube ich draußen, da piscivor.


    Viele Grüße und schonmal Danke für Eure Antworten,

    der Cedric

  • Hallo,


    Channa andrao ist im Schlafzimmer definitiv kein Problem, 18°C oder etwas drunter reicht, das Becken kann weiter beleuchtet sein. Blue Bengalen gehen auch, sind etwas weniger farbig, aber dafür größer. Bei beiden Arten ist aber eine Vermehrung kaum zu vermeiden, und dann hast Du doch mehr Arbeit. Einzeltiere würde ich nicht halten wollen, das wäre mir zu langweilig.

    Alle anderen von Dir genannten Fischgruppen benötigen eine Heizung. Leopardbuschfische finde ich farblich übrigens attraktiver als Schlangeköpfe der gachua-Gruppe, die Zwergbuschfische sowieso.


    Die Fütterung mit Schaben als Grundlage könnte aufgrund des hohen Fettgehaltes zu einseitig sein.


    Viel Spaß bei der Qual der Wahl, Klaus

  • Hallo Klaus!


    Unter 22*c ist leider ohne Kühlung nicht drin, dann ist wie bereits vermutet andrao draussen.


    Dass die channa brüten sehe ich nicht unbedingt als Problem solange es nicht mehr als 1, maximal 2 Mal im Jahr ist, da ich nicht denke, dass ich die Tiere so häufig los bekomme. Was genau verstehst du unter Mehrarbeit?


    Ein Heizer ist jetzt nicht das Ding, eher will ich aus energetischen Gründen und weil das Becken sehr gut belüftet, quasi offen ist, die Temperaturen nicht über sagen wir Mal 26* haben. Wenn das die Buschfische rauskegelt... Ja dann sind die draußen. Zumindest der Erythrinus sollte mit 26* klar kommen... Pantodon hatte ich damals mit Balz bei 24*, das kann so falsch nicht gewesen sein.


    Danke auf jeden Fall school für die Meinung, spricht also eher gegen channa, zumindest andrao.


    VG der Cédric

  • Unter 22*c ist leider ohne Kühlung nicht drin

    Ups, Du schriebst Schlafzimmer, da erwarte ich weniger als 22°C im Winter. Bei mir werden die 18°C sogar im Arbeitszimmer erreicht.

    Was genau verstehst du unter Mehrarbeit?

    Mehr füttern, mehr Wasserpflege. Die Abgabe ist kein Problem, meine Blue Bengalen entfernen die alte Brut sehr sorgfältig, wenn sie mit der neuen begonnen haben. Wenn man da nicht rechtzeitig separiert, hat man nichts zum Abgeben.