Ein paar Fragen bezüglich des Aufbaus von einem Zuchtbecken

  • Moin Leute ,

    Da ich nun langsam anfangen will meine Pseudomugil gertrudae ARU II separat anzusetzen habe ich mich für ein neues Zuchtbecken entschieden.

    Es handelt sich um ein normales 25er Standartbecken so wie man es kennt.


    So nun aber zum technischen Teil.

    Eine Lampe habe ich ist eine ganz normale und günstige kleine Klemm-LED.

    Als Heizer wollte ich einfach einen alten 150 Watt Heizer nutzen. Geht das einfach so oder ist das zu viel? Weil ich hab keine anderen da und wenn der momentan vorhanden ist habe ich mir gedacht benutz ich einfach den.


    Als Filter wollte ich mich jetzt mal an eine HMF wagen. Ich hab mich das bis jetzt noch nie getraut da ich keine Lust auf das ganze Kabelkanal kleben hatte. Nun lese ich aber immer wieder das man einfach eine Filtermatte an der Seitenscheiben lang stellen kann ohne kleben.
    Was für eine Pumpe kann ich da denn nehmen? Geht ein kleiner Pumpenkopf von einem normalen Innenfilter oder was für eine Pimpe ist geeignet?


    Da es ein Zuchtbecken und dann auch Aufzuchtbecken wird muss nichts schön aussehen es muss nur seinen Zweck erfüllen. Ich hoffe ich bekomme hier ein paar Anregungen.

    LG Luis

  • Hallo Luis,


    der 150 W-Heizer ist ungeeignet da er zu viel Leistung hat. Auch wenn der Thermostat fehlerfrei arbeitet wird schlagartig sehr viel Wärme erzeugt die mit einer starken Strömung im Becken verteilt werden muss. Außerdem ist der Heizer recht groß. Nimm lieber einen kleinen Heizer, die gibts sehr günstig in China.


    Hinzu kommt das bei einem "klebenden" Schaltkontakt der 150 W Heizer Dein Becken in einen Suppentopf verwandelt, lies Dich mal in das Thema Heizleistung ein, dazu hatte ich hier im Forum mal was geschrieben und einen link veröffentlich zur benötigten Heizleistung in Abhängigkeit von der Beckengröße, Umgebungstemperatur und gewünschter Temperaturerhöhung.


    Als Pumpe für einen HMF gibts ebenfalls in China preiswerte kleine Kreiselpumpen, ich bevorzuge die für 12 V und nehme noch eine kleine Elektronik (PWM, natürlich auch aus China) dazu um die Drehzahl zu verändern. Die Pumpen gibt es auch für USB-Versorgung wo Du ggfs. vorhandene alte USB-Netzteile von Handies nutzen kannst.


    Bzgl. der Pumpenleistung schau Dir mal die technischen Daten an unter Berücksichtigung der Filterfläche des HMF. Damit dieser seine gewünschte Wirkung hat ist die durchströmende Wassermenge in einem definierten Bereich einzustellen, daher muß die Fördermenge der Pumpe zur HMF-Fläche passen.

    Passt die Fördermenge nicht zur Filterfläche ist es kein HMF sondern ein Schaumstofffilter der so aussieht wie ein HMF und regelmäßig gereinigt werden muss.

  • Moin , danke für deine ausführliche Antwort.

    Dann muss ich wohl in einen kleinen Heizer investieren.


    Wenn ich jetzt beim 25er Becken eine komplette Seitenwand lang eine Filtermatte stelle ist das doch eine Filterfläche von 25*25 cm und dann halt die jeweilige Dicke der Matte.

    Was für eine Pumpe nehm ich den dann am besten? Und wenn ich jetzt z.B. eine Zimmerbrunnenpumpe nehme die auf dem Boden hinter der Matte steht , muss ich ja nur eine Schlauch anschließen und das Ende dann durch die Matte durchführen stimmt’s?

    LG Luis

  • Hallo Luis,


    die Filtermatte ist m.M.n. einem mobilen HMF überlegen.


    Eine Zimmerbrunnenpumpe ist wohl überdimensioniert.


    Welche Pumpe notwendig ist, hängt vom Durchmesser des Steigrohrs, der Leistungsfähigkeit des Wasserhebers und der Differenz zwischen Wasseroberfläche und dem Gipfel der Wassersäule ab.


    Die Leistung hängt von der Höhe des Steigrohrs und der Gleichmäßigkeit des Wasserflusses ab.


    Normalerweise wirst Du bei dem kleinen Becken ein recht schmales Steigrohr (12 mm) verwenden. Da wird eine ziemlich kleine Luftpumpe reichen. Häufig sind die Pumpen sogar zu stark eingestellt und das Wasser blubbert, statt gleichmäßig und still zu laufen.


    Hier ein Link zu einer Bauanleitung:

    https://www.wirbellosenwelt.com/tschechische-luftheber

  • Hallo Luis,


    du kannst schon einen Schlauch nehmen, aber bedenke, dass dieser bei Bögen oder Ecken knicken kann. Ich habe für die kleinen Becken den tschechischen Luftheber im Einsatz. Es empfiehlt sich zumindest im Bogenbereich einen festen Bogen am Schlauch zu verwenden. Es gibt auch "Bogenschlauchklemmen"(weiß gerade nicht, wie die Halbschalen genau heißen).


    Heizer würde ich auch zu einem 25W raten.


    Schön, dass du ein neues Projekt startest!


    VG

    Mirko

  • Okay gut , dann geht ja bestimmt einfach ein normales PVC-Rohr oder?

    Da schneide ich dann einfach ein stabiles Stück ab , stecke dies dann auf den Pumpenauslass und dann stecke ich auf das andere Ende des Rohrs ein Schlauchteil was ich durch die Matte führe stimmt’s?


    Ja ich finde es auch super endlich die Zeit dafür zu finden. Ich wollte eigentlich schon etwas früher anfangen aber es hat nie wirklich gepasst.

    LG Luis

  • Moin , Ja ich hatte davor schon einen Luftheber laufen und empfand ihn als zu laut.

    Es blubberte die ganze Zeit und die Membranpumpe war auch sehr laut.

    Da alle meine Becken mit in meinem Zimmer stehen wo ich schlafe sollte alles nicht allzu laut sein.


    Da ich noch nie einen Hmf ausprobiert habe , habe ich mir halt über legt es einfach mal in diesem Becken zu probieren als kleines Experiment.

    LG Luis und einen schönen Start in die Woche

  • wenn es blubbert, ist die fördermenge zu hoch oder das steigrohr / sprich der filter zu groß. (blubbern kann in diesem fall aber auch eine unter-wasser-pumpe.) ich verwende gerne die chinesischen xy-filter, aber die marke spielt keine rolle


    es gibt eine menge beinah geräuschlos laufender kleiner luftpumpen. bei mir laufen z.b. 50er tetra, die silent aus dem gleichen haus habe ich noch nicht versucht. es gibt aber auch brauchbare chinaware


    das wichtigste ist, daß du nicht zu viel luft durchbläst, die pumpe nirgends ansteht und so vibrationen erzeugt. vielleicht kannst du sie auch in einem schrank unterbringen, das dämpft nochmal die geräuschkulisse. es ist von vorteil, wenn das rohr oben einen bogen hat


    das kleine experiment würde in einem größeren becken mehr sinn machen

  • Ich kann diese empfehlen fast geräuchlos für Luftheberfilter geeignet . ich habe diese schon das 2 jahr in betrieb. :guckst du hier:https://www.amazon.de/gp/produ…tle_o07_s00?ie=UTF8&psc=1


    Gruß Jörg

    Kann ich ebenfalls empfehlen.

  • Moin , nach jetzt langem hin und her habe ich mich jetzt auch für den Luftheber entschieden.

    Ich musste den Schwamm noch zurechtschneiden da ich keinen passenden hatte und die Heizung wurde vorhin noch kurz gekauft.


    In diesem Becken sollen dann bald die Pseudomugil gertrudae ARU II angesetzt werden.

    Ich frage mich jetzt dazu nur ein paar grundlegende Dinge:

    Welches Geschlechtsverhältnis soll ich einsetzen? Ich hätte jetzt spontan an 2 Pärchen gedacht.


    Und soll ich die Tiere im Zuchtbecken abfüttern über zwei Wochen oder eine Woche und dann die Eltern raus fangen oder soll ich die Tiere im Hälterungsbecken anfüttern und dann erst übersetzen für 3-4 Tage?


    LG Luis und danke für eure Hilfe bis jetzt

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  • Moin ,

    Ja eigentlich soll das Becken so kahl bleiben damit ich einen besseren Überblick habe und eine leichte Reinigung wenn Jungfische da sind.


    Zudem haben die Pseudomugil dann nur diesen Mop zum ablaichen und können nicht wie im Hälterungsbecken wahrscheinlich der Fall , in irgendwelche Pflanzen und Algen laichen.


    LG Luis

  • wenn du in diesem frisch aufgestellten und quasi leeren becken anfängst, für die zucht anzufüttern, hast du gute chancen, daß dir der nitrit-wert durch die decke geht, ehe du die ersten eier bekommst


    aus berufenem mund habe ich gehört, daß, wenn du nicht wie ein verrückter den boden wienerst, ein - eingefahrenes - becken mit bodengrund wesentlich weniger anfällig ist. ich kenn's ohnehin nicht anders


    den 'besseren überblick' hast dann nicht nur du. hast du feinfiedrige (schwimm)pflanzen im becken, steigen die chancen, daß die eltern nicht schneller wieder absammeln als laichen. zudem habe ich gehört, daß die gertrudae ihre eier auch gerne mal auf dem boden verlieren. eine handvoll kiesel wäre also auch nicht schlecht


    zudem würden die jungfische in den pflanzen infusorien finden. ich nehme ja an, daß du sie in diesem becken auch aufziehen willst, bis sie groß genug sind, um nicht mehr gefressen zu werden


    da die pseudomugil ihre eier nicht in einem schwung ablegen, mußt du damit rechnen, die eltern doch einige zeit im becken zu belassen - falls du überhaupt mitbekommst, wenn sie mit der eiablage beginnen. nach ca zwei wochen schlüpfen aber bereits die ersten jungtiere


    ein paar schnecken als putztrupp wären hilfreich

  • Moin , jetzt wo ich so darüber nachdenke macht es natürlich Dinn was du schreibst.


    Ich werde wohl ein wenig Sand als Bodengrund einfüllen , ein wenig Nixkraut und Froschbiss dazu tun und dann mal schauen ob ich Kiesel finde. Wann nicht ist aber auch ok.

    In dem Hälterungsbecken habe ich momentan ja auch schon die ganze Zeit ein Mop drin hängen. Dort finde ich aber nur ganz selten mal ein Ei , da Schnecken , Garnelen und Fische dich über die Eier hermachen.


    Ich werde also noch ein wenig das Becken optimieren und dann lass ich das Becken sowieso bis nach Weihnachten erstmal stehen und dann ziehen erst die Pseudomugil ein.


    LG Luis

  • Hallo, mit Kieseln waren wohl welche von Murmelgröße gemeint, Murmeln gehen übrigens auch. Der Trick ist, dass die Eier dazwischen fallen und die Eltern nicht dran kommen.

    Ich würde die zukünftigen Eltern im Haltungsbecken laichreif füttern und im Zuchtbecken - wenn überhaupt - nur sparsam wegen der Wasserbelastung. Als Filterschwamm hätte ich Material aus einem eingefahrenen Filter grob gespült und verwendet. Drei Scheiben würde ich von außen undurchsichtig verkleiden mit schwarzem Karton oder so, um den Fischen Ruhe zu bieten. Ggf. kannst Du die Eiablage etwas steuern, indem Du das Weibchen einige Tage zuvor einsetzt, so dass es laichbereit ist und eine größere Portion ablaicht. Dann musst Du es aber füttern, ideal wären lebende schwarze Mückenlaven, weiße gehen aber auch. Mehr als ein Paar würde ich erst einmal nicht ansetzen, weil die gerade nicht ablaichenden besonders effektiv Eier räubern können.