Malawibecken einrichten

  • Hallo,


    hier mal eine Zusammenfassung, auf was du achten musst wenn du ein Malawibecken einrichten möchtest.


    Beckengröße:


    Die Beckengröße sollte mindestens 250 L sein, hier gilt je größer das Becken, desobesser.
    Bei einen 250 L Becken solltest du aber nur Malawis einsetzen die max. 12 cm groß werden.


    Wasserwerte / Temperatur:


    Wassertemperatur: optimal: 24°C - 26°C | Grenzwertig: 22°C - 30°C


    pH-Wert: optimal: 8,0 - 8,5 | Grenzwertig: 7,5 - 9,0


    Gesamthärte (GH): optimal: 4,0 - 8,0 °dH | Grenzwertig: bis 35 °dH


    Karbonathärte (KH): optimal: 6,0 - 8,0 °dH | Grenzwertig: bis 20 °dH


    Nitrit: optimal: 0,0 mg/l | grenzwertig: 0,2 mg/l


    Nitrat: optimal: unter 25 mg/l | grenzwertig: unter 100 mg/l


    Ammonium: 0,0 mg/l | grenzwertig: 0,0 mg/l


    Bodengrund:


    Der Bodengrund sollte feiner Sand sein, wobei eine Körnung von 0,5 bis 2 mm bevorzugt wird.


    Einrichtung:


    Das Becken sollte mit vielen Steinen aufgebaut sein, hier kann man bevorzugt Lochgestein, Sandgestein, Granit oder Quarz verwenden.
    Da Malawis gerne im Aquarium-Sand buddeln und zum Schutz der Bodenglasplatte des Beckens, empfielt es sich unter die Steine eine PVC- oder Styroporplatte zu legen, den wenn zwischen Glasplatte und Steine, feiner Sand ist kann es sein das die Malawis den Sand rausbuddeln und dann die ganze Steinwand umfehlt, was größere Schäden verursachen kann.


    Mit den Steinen kann man dann kleine Wände bauen die bis kurz unter der Wasseroberfläche ragen können. Das bleibt aber deiner Fantasie überlassen.


    Malawis fressen sehr gerne Pflanzen, man sollte hier also nur folgende Pflanzen einsetzen, Vallisnerien, Microsorum pteropus
    (Javafarn), Cryptocorynen oder Anubias barteri (Speerblatt). Dies sind alles Pflanzen die einen bitterstoff in sich tragen, welcher den Malawis nicht schmeckt, somit lassen die Malawis die genannten Pflanzen in Ruhe.


    Filterung:


    Meines Erachtens benötigen Malawis eine starke Strömung in Teilen des Beckens (hier streiten sich die Malawibesitzer).
    Da durch das Futter für die Malawis die Wasserbelastung sehr hoch ist, habe ich meinen Filter auf das dreifache des Beckeninhaltes eingestellt. Außerdem habe ich das Auslassrohr an der hinteren Scheibe des Beckens befestigt welches das Wasser in richtung Vorderglas ausströmt.
    Somit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, ich habe im der einen Hälfte eine gute Strömung und auf der anderen Seite eine leichte Strömung wo sich die Malawis ausruhen können.
    Als Filter empfiehlt sich ein Außenfilter (bei einen 250L Becken, min. 6 L Filtergröße)


    Futter:


    Für Malawis empfiehlt sich ein Flockenfutter, dieses Futter hat genug Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in sich, so dass es auch wenn ausschließlich damit gefüttert wird, zu keinerlei Mangelerscheinungen der Fische kommen kann.


    Außerdem sollte man gelegentlich Schwarze Mückenlarven, Weiße Mückenlarven, Cyclops, Artemia, Shrimps oder Krill verfüttern.


    Fragen ?? Dann stellt sie :D:D

  • Hi Andreas
    Ist ein hübscher, kurzweiliger Bericht geworden. 2 Dinge sind mir aber aufgefallen:
    Das Thema sollte umbenannt werden, da du dich in deinem beitrag nur auf mbunas beziehst und zb ein fossorochromis rostratus wohl mit einer pflanzenflocke wenig glücklich werden würde! ;-) warum eigentlich unbedingt Flocke?
    Ebenso könntest du vielleicht noch eine empfehlung für bestimmte Arten aussprechen um die qual der Wahl etwas lindern!
    Im gleichen atemzug wäre auch eine vergesellschafungsempfehlung für einige standardbecken wünschenswert. Gerade in der besatzdichte liegt ja der Knackpunkt der malawihaltung!

  • hi leute


    Beckgröße sollte man Teilen
    Mbunabecken: meiner Meinung sollte man Mbunas, je nach endgröße der Art die man Pflegen will, ab 250 Liter Beckeninhalt und den Maßen 100x 50x 50cm haben um 2 Mbunaarten zu Pflegen
    Räuber- und Utakabecken: für diese doch relativ Groß werdenden Malawis, >10 cm,ein Becken mit ab mindestens 450 Liter Beckeninhalt und Maßen 150x 60x 50cm
    für ein Aulonocaraartenbecken würde ich ab 300 Liter und einer rundfläche von 100x50cm wählen, für ca 15-20 Tiere


    Die Einrichtung sollte man Teilen
    Einmal für Mbunas: die viele Steine lieben damit die dich verstecken und darin rumwuseln können
    und einmal für Räuber und Utakas: die nicht soviele Steine benötigen und das meist nur zum revierabgrenzung bei der Laichzeit und als Sichtschutz für vielleicht unterdrückte Tiere


    Das Futter sollte man auch Teilen
    Einmal Mbunas: da man die Pflanzlich ernähren sollte, obwohl es auch einige Mbunas gibt die räuberisch leben und kleine Fische fressen, Lebendfutter sollte man nur sehr selten geben 1-2 mal im monat und dann auch nur Wasserflöhe, Artemien, weise Mückenlarven und Stechmückenlarven( im Sommer aus der Regentonne)
    und Utakas und Räuber: da die sich meist alle Carnivore ernähren sollte man eher Proteinreiches Futter füttern
    Lebendfutter kann bei denen öfters gefüttert werden


    Gemüse: Paprika, Gurke, Zuchinie,.... kann man allen Malawis füttern da sie das alle gerne fressen


    zum Thema Besatzdichte

    Zitat von "ingo 66"

    wie war das-niedriger Besatz=Zoff,Überbesatz=Frieden-oder so?????


    da Streiten sich wider die geister
    Ein niedriger Besatz kann funktionieren, muss aber nicht!
    Ein Überbesatz funktioniert meist, aber muss es auch nicht immer!
    Hatte in meinem Alten 250 Liter Mbunabecken ein Unterbesatz
    mit Cynotilapia pulpican maingamo 1/5 und Pseudotropheus red top Ndumbi( Ps. perspicax ) 1/5
    hat Prima funktioniert!
    Die Fische im Allgemein sind wie Menschen jeder hat einen anderen Charakter und Verhalten:
    Bei den Einen funktioniert es und bei den Anderen wider nicht!


    zum Thema Besatz
    Mbunabecken:Geschlechterverhältnis sollte man bei ausgewachsenen Tieren anpassen
    Vorschlag 1: für ein 250 Liter Becken 100x 50x 50cm
    sollte man mit 2 Mbunaarten oder als Mbunaartbecken
    Labidochromis caeruleus Yellow 10 Stk. als Jungtiere, zu 2/5- X
    Pseudotropheus socolofi 10 Stk. als Jungtiere, zu 2/5- X


    Vorschlag 2: für ein 360 Liter Becken 120x 60x 50cm
    Pseudotropheus red top Ndumbi 10 Stk. als Jungtiere, zu 1/5- X
    Cynotilapia pulpican Maingamo 10 Stk. als Jungtiere, zu 2/5- X
    Melanochromis johannii 5-10 Stk.zu als Jungtiere, 1/5- X


    Vorschlag 3: für ein 450 Liter Becken 150x 60x 50cm
    Pseudotropheus demasoni 10 Stk. als Jungtiere, Geschlechter schwer zu erkennen
    Melanochromis maingano 10 Stk. als Jungtiere, Geschlechter schwer zu erkennen
    Labidochromis chisumulae Chizumulu 10 Stk. als Jungtiere, zu 2/5- X
    Metriaclima estherae OB 10 Stk. als Jungtiere, zu 1/5- X


    Für Räuber und Utakas kann ich keine Besatzvorschläge machen da ich mich bei denen nicht so Auskenne


    hoffe es ist Hilfreich, hoffe auf Feedback!

  • hi
    beckengröße:
    eine empfehlung, die über die grenzen des standardbeckens hinausgeht, ist für anfänger unhilfreich. becken mit 50er oder gra 60er tiefe sind nur vom glaser als spezialanfertigung zu beziehen. dementsprechend ist der (finanzielle) aufwand auch größer. zu mal sich anfänger schwer tun das verhältnis von länge, breite, tiefe und volumen richtig einzuschätzen. deswegen sagt man ja im allgemeinen mbunas ab 120cm und aulonacara und co ab 150cm ;)


    futter:
    weiße mücken haben bei richtigen pflanzenfressern eigentlich auch nix zu suchen. erstaunlicherweise verzeihen die mastschweine einem das aber. was ein aulonacara mit nem stück gurke machen soll, erschließt sich mir aber nicht. er ist weder fähig das ordentlich zu verdauern, noch wird er es von sich aus annehmen.


    besatzvorschläge:
    finde deine besatzvorschläge an der obersten grenze des machbaren. zb 50 tiere + wahrscheinlich entstehender nachwuchs auf 450l? da haben es ja die sardinen in der dose besser! allein für die 15 männchen wird es dann wohl schwer ein revier zu finden. mit 10 tieren/200l als fausregel bin ich bisher eigentlich recht gut gefahren (bei standardbeckenmaßen).

  • abend Christian


    ich weis das das keine Standartbecken sind
    aber so kann man die Anfänger und Neueisteiger gleich mal drauf vorbereiten
    das eine größere Grundfläche für die Malawis günstiger ist als ein Standartgrundfläche


    klar fressen Mbunas zum größten Teil nur Pflanzlich
    aber hin und wider gibt es im Malawisee große aufstrebende Schwärme von Eintagsfliegen
    an dennen sich auch die Mbunas gütlich tun und hin und wider finden sie das eine oder andere Wasserinsekt
    Die Aulonocaras fressen Gurke das weis ich aus erfahrung und Freunde in anderen Foren habe mir das auch bestätigt
    ich weis das das nicht Artgerecht ist da die Aulonocaras ja den Sand nach versteckten Wirbellosen suchen
    da eine Gurke zu ca 90 % aus Wasser besteht sollte das denke ich nicht zu ein Problem führen


    die Besatzvorschläge sind sehr hoch gewählt ich weis
    aber das meinte ich für Jungtiere damit man das Geschlechterverhältnis nach wunsch ändern kann
    es sind ja auch nur Vorschläge und man muss sie nich Einhalten
    aber Recht haste trotzdem und ich werde es auch gleich mal abändern

  • Hallo


    Stimme Christian zu. Bei mehr als 25 Fischen auf 450l brauchtst Du nur noch Sonnenblumenöl zum auffüllen( und vielleicht nen bisserl Salz ). Ich bin für niedrigeren Besatz und Barsche die zusammen passen. Man muss auch nicht jede Farbe im AQ haben.
    Andreas seine Zusammenfassung ist gut. Über Besatz muß jeder selber entscheiden nur nicht nach der Devise "Hauptsache bunt",sondern sich richtig beraten lassen.


    Gruß
    Harald

  • hey,


    letzendlich bin ich ganz absichtlich NICHT auf den Besatz eingegangen.
    Den es gibt keinen Standardbesatz, nicht bei Malawibecken, Tanganjika-Becken etc.


    Klar könnte man jetzt die Formel des Fischtzentmeter im Verhältnis zum Beckenvolumen rechnen...


    Zitat

    bei Fischen die 10 - 13 cm groß werden benötigen die Fische, 3,0 l Wasser pro Fischzentimeter
    bei Fischen die größer wie 14 cm groß werden benötigen die Fische, 4,0 l Wasser pro Fischzentimeter
    (Berechnungsgrundlage = Endgröße des Fisches)


    ... und könnte dann hochrechnen, aber sich nur auf Zahlen zu verlassen, finde ich gerade bei Malawibecken oder generell bei Artenbecken falsch und nicht angebracht.


    Außerdem ist zu sagen dass ein Malawibecken, meines erachtens NICHT für Einsteiger in die Aquaristik geeignet ist.


    Letzendlich muss man sich immer individuell das Becken anschauen, wie groß, welche Wasserwerte, usw.


    Den wenn es nicht so wäre stellt sich für mich die Frage: Wozu gibt es den dann Berater im Zoo"fach"geschäft, oder ein Aquarium Forum ??

  • abend andreas


    irgendwelche rechnerischen grundlagen zu gemüte ziehen
    naja nicht so mein ding


    ein mbuna becken besetze ich immer nach gefühl
    klar haue ich erst mal 15 jungfische rein die wachsen noch
    und wenn sich die geschlechter herauskristalliesiert haben kann man
    dann nach belieben das geschlechterverhältnis nach eigenen gefallen zusammenstellen


    dafür sind fachverkäufer und vorallen foren da damit man fragen stellen kann

  • Andreas
    Fischzentimeter ???? meine Fische im Becken + den Räucheraal im Kühlschrank sind zuviel oder ?? :lol:
    Nee mal ernst, jeder hier im Forum liebt glaub ich seine :fisch: . Besatz würde ich sagen gibt es Grundregeln die aus viel Erfahrungen hervorgegangen sind, aber kleine Abweichungen sind immer möglich. Wer grobe Fehler macht, wird schnell eines besseren belehrt.
    Und wer ehrlich ist, lernen und probieren, tun wir alle noch.


    gruß
    Harald

  • Hey Harald,


    Zitat von "harry66"

    Fischzentimeter ???? meine Fische im Becken + den Räucheraal im Kühlschrank sind zuviel oder ??


    ja ich denke dann ist dein Becken überbesetzt :D:D


    Nein aber jetzt mal ohne Mist, das einzigste was ich damit ausdrücken wollte war, das man das Thema Aquaristik in welcher Hinsicht auch immer nicht vorallgemeinern kann.


    Klar gibt es bestimmte Grundregeln und wer sich nicht dran hält wird später eines besseren belehrt.


    Zitat von "harry66"

    Und wer ehrlich ist, lernen und probieren, tun wir alle noch.


    Das stimmt :D

  • Zitat von "harry66"

    Warum bist Du für Außenfilter und nicht für HMF ?.


    Hey Harald,


    da das Malawifutter sehr belastet für die Wasserwerte ist und dir Tiere zu viel Dreck verursachen, nutze ich lieber einen Außenfilter.


    Außerdem bin ich der Meinung das ein Außenfilter eine bessere Strömung im Becken verursacht.


    Es gibt ja viele verschiedene Diskussionen ob Malawis nun viel Strömung brauchen oder nicht.


    Ich selbst habe es bei mir so eingerichtet das in 1/3 des Becken eine sehr hohe Strömung herscht und beim rest eher weniger, damit sich die Fische auch mal zurückziehen können, dass ist denke ich mit einen Hamburger Mattenfilter nicht möglich.