Guten Abend zusammen,
mit der Theorie des Stoffwechselproduktabbaus bin ich einigermaßen vertraut. Ich weiß, dass in einem neu eingerichteten Becken sich sukzessive erst die Bakterien einstellen und vermehren müssen, die diese Arbeit dann verrichten. Das funktioniert nicht oder nur ultralangsam in einem Becken ohne Tiere, da ohne Stoffwechselprodukte keine Bakterien gedeihen können, die von deren Umbau leben. Also setzt man zuerst wenige, kleinere Tiere ein, um dann den Besatz später u.U. zu ergänzen. Man kann Starterbakterien verwenden oder am besten einen gut eingelaufenen Filter aus einem anderen Becken einhängen bzw. den Filterschlamm einbringen.
Dann müssten nach einiger Zeit doch so viele der freundlichen Bakterien da sein, wie von den durch die Tiere erzeugten Stoffwechselprodukte und unter Berücksichtigung regelmäßiger Teilwasserwechsel existieren können.
Dann läuft alles gut. Nicht gut läuft es, wenn infolge einer Panne die Filterbakterienkultur zusammenbricht. Auf den Oberflächen und im Sand befinden sich zwar ebenfalls noch Bakterien, aber verglichen mit dem Filter sind das wohl eher wenige. Ich habe gehört, dass empfindliche Fische, zumal bei hohen Temperaturen im Sommer, so etwas ggfs. nicht mitmachen.
Nun meine erste Frage: Was ist denn, wenn ich meinen ordentlich zugeschlammten HMF auswasche und ihn danach mit nunmehr 3% der vorherigen Bakterienmasse wieder in Betrieb nehme? Meinen Fischen geht es danach immer gut, und den Pflanzen noch viel besser. Die sind aber auch alle nicht extraempfindlich.
Zweite Frage: In einigen Becken meine ich manchmal den Sand reinigen zu müssen. Zwischen Sand und Frontscheibe sind Algen zu sehen, und ich denke auch, dass sich organisches Material in den Sand gemischt hat. Also sauge ich den Sand in pflanzenlosen Bereichen mit einem Schlauch in einen Eimer, spüle ihn gut durch und gebe ihn langsam ins Becken zurück. Den meisten Fischen macht das nichts. Kardinalfischen allerdings sehr wohl, sie reagieren darauf so wie bei einer Nitritvergiftung und erholen sich erst nach Stunden wieder. (Der eine oder andere hat sich nicht mehr erholt.) Bettas vom Schlage eines Unimaculata mögen das auch nicht, kippen aber nicht weg.
Und die kurze dritte Frage: Was ist eigentlich mit Nitrit bei Bettas in Marmeladengläsern?
Schöne Grüße von ChristophBanjarmasin.jpg