Moin Channa-Gemeinde,
seit etwa fünf Monaten pflege ich ein Pärchen Channa gachua dwarf/Assam in einem 120x50x60 großen Becken. Die Tiere sind DNZ und etwa ein Jahr alt. Angefangen habe ich mit einer Fünfer-Gruppe, nachdem sich ein Paar gefunden hatte, musste ich die drei anderen entfernen und übergangsweise wegen Unverträglichkeit einzeln setzen. Mittlerweile hat das Trio einen neuen Wirkungskreis gefunden.
Eingerichtet ist das Becken Channa-üblich mit vielen Pflanzen, hauptsächlich Anubia, Sumpffreund, verschiedene Cryptos, Wassernabel und Vallisnerien. Dazu etliche große Wurzeln mit Verstecken, eine schwimmende Korkröhre und ein schwimmender Korktunnel, unter dem vor allem das Weibchen gerne steht.
Gefiltert wird mit einem selbstgebauten Innenfilter, bestückt mit mittelporigem Filterschwamm. Als Beleuchtung habe ich die Aquasky-LED von Fluval, die Lichtstärke ist reduziert. Eine Heizung ist nicht im Becken, die Wassertemperatur beträgt zurzeit 23-24 Grad, im Winter sind es 19-20 Grad. Das Becken steht im Wohnzimmer. Wasserwechsel: Alle ein bis zwei Wochen etwa 10-20 Prozent, je nach Bauchgefühl. Außerdem setze ich dem Wasser regelmäßig etwas Huminsäure zu.
Als Futter gibt es hauptsächlich Frostfutter: weiße Mülas, ausgewachsene Artemia, Gammarus, Muschelfleisch, auch mal Granulat. Ab und zu kriegen sie Vitamine aufs Futter. Kleine Raupen aus dem Garten haben sie auch gerne gefressen, ebenso Ameisenpuppen und Blattläuse. Ein paar kleine Wasserschnecken aus einem anderen Becken haben nur einige Minuten überlebt, die wurden gleich gepackt und weggeschleppt. Eine größere Schnecke hat aber überlebt und wird bislang ignoriert. Gefüttert wird zurzeit 1-2 mal pro Woche, die Tiere nehmen das Futter aus der Hand oder von der Pinzette, dadurch bleibt auch nix übrig, was vergammeln kann.
Das Männchen ist etwa 12-13 Zentimeter groß, das Weibchen etwas kleiner. Beide haben die typische bullige Kopfform, der Körper ist deutlich schmaler. Farbwunder sind es nicht, der Körper ist je nach Stimmung dunkel- bis hellbraun. Unter den Augen ist der typische rote Strich der indischen Gachua-Arten (hab ich zumindest gelesen). Die Kiemendeckel und der Kehlsack schimmern bläulich-perlmuttfarben. Die Schwanzflosse hat einen orangen Rand, die Rückenflosse hat einen dunklen Rand und zeigt mehrere dunkle Punkte.
Zum Verhalten: So ruppig meine Tiere in der Gruppe waren, so harmonisch ist bislang das Paar. Das liegt allerdings auch daran, dass der Bock der unbestrittene Chef im Becken ist. Wenn er sich mal produziert und sie fixiert, taucht sie meist ab. Außer, wenn es Futter gibt, dann schnappt sie ihm die besten Brocken weg. Manchmal scheucht er sie durchs Becken, ist aber bisher alles harmlos. Oft sieht man beide nicht, erst wenn ich vor der Scheibe stehe, kommen sie angeschwommen und gucken, was passiert. Meist stehen beide ruhig im Wasser, hektische Schwimmer sind es nicht. Wenn die beiden interagieren, dann geht das fast immer vom Männchen aus. Paarungsversuche habe ich noch nicht beobachtet, aber vielleicht ist das noch zu früh. Unter dem Strich passiert im Becken nicht viel, langweilig wird es trotzdem nicht.
Bestrebungen, noch andere Fische ins Becken zu setzen, habe ich nicht. Das wäre wohl für alle Beteiligten unnötiger Stress.
Soweit erstmal. Bei Interesse gibt es hier ein Update.
Viele Grüße
Andreas