Skalar isst nicht

  • Hallo,

    ich habe mir gestern einen größeren Skalar geholt, also habe ich einen kleinen, einen mittel großen und jetzt einen Großen Skalar. Ich habe mir unter anderem gestern das erste mal Frostfutter geholt, sonst gab es immer Granulat, doch manche sind noch nicht so an das Frostfutter ran gegangen und schon gar nicht der Große neue Skalar. Mittlerweile weiß ich warum viele nicht unbedingt ran gehen wollten, das lag da ran, dass ich das falsch vorbereitet habe. Heute Abend wie sonst auch jeden Abend habe ich den Fischen wieder trocken Futter gegeben und es sind alle dran gegangen außer der neue große Skalar der schwimmt auch noch etwas ruhiger meistens an einer Stelle und ist auch noch sehr schreckhaft. Kann das sein das der einfach noch Angst hat?

    Dann habe ich noch eine Frage. Ich habe gestern von Tetra, wovon ich vorher noch nicht wusste so Vitamine ins Aquarium gemacht, aufgrund davon weil mein einer Skalar seid einem Jahr nicht wächst und wir jetzt gucken ob ihm das einfach gefehlt hat. Auf jeden Fall haben heute der Mittel große und der Große so ein bisschen komisch gezuckt. Heißt das, dass die sich paaren oder geht es denen nicht gut?


    Ich habe ein 180l Becken, 11 Pflanzen, 3 Skalare, 2 Rennschnecken, 12 Rotkopfsalmler und 5 Ottos.

  • Hallo Marlene,


    wenn ein Skalar noch neu ist ist er zumeist zurückhaltend. Zu fressen sollte er aber beginnen. Buntbarsche (Skalare) neigen auch zu Revierbildung und da braucht es eine gute Struktur im Becken. Verschaffe Ihnen Rückzugsmöglichkeiten. Wenn sie eine sichere Stelle kennen, werden sie auch munterer.


    Die Vitamine gibt man eigentlich aufs Futter und tränkt dieses damit. Direkt ins Wasser hab ich noch von keinem gehört.


    Die Zuckungen sind bei Skalaren zumeist Revierkämpfe und keine Paarbildung. Paare schwimmen meißt nebeneinander. Die Skalarweibchen bleiben auch kleiner als die Männchen. Wie klein ist denn der Kleine?


    Du mußt jetzt schauen, dass sie nicht zu doll mit streiten anfangen. Das kann auch schnell böse werden, mit zerfransten Flossen und Schuppenschäden. Nicht jeder Skalar passt zu jedem Skalar.


    Gut, dass Du mit Frostfutter begonnen hast. Abwechslungsreich ist das Zauberwort. Welches Frostfutter hast Du denn?


    Jetzt im Sommer gibts bei mir oft Lebendfutter: Mückenlarven und Wasserflöhe. Das Verhalten der Fische dabei ist ganz anders, wenn sich das Futter "wehrt". Probier das auch mal.


    VG

    Mirko

  • Hallo Marlene,


    was hat der Fisch den vorher zu fressen bekommen? Lebendfutter wären m.A. sich nach sinnvoller, wenn man einen Fisch davon überzeugen möchte zu fressen.

    Ein Foto vom Becken bzw. ein Video vom Zucken wäre hilfreich. Dass die sich so schnell als Paar finden, halte ich für unwahrscheinlich.

    180 Liter für Skalare, hältst Du das nicht für zu wenig Platz? Welche Maße hat denn das Aq.?

  • Vielen Dank für die Tipps! Der Skalar verliert auch an Farbe fühlt er sich nicht wohl? Das Zucken hat aufgehört trotz alle dem weiß ich aber nicht was der Skalar hat. Der kleine Skalar ist ca 5- 7cm groß also noch sehr klein nach einem Jahr. Ob das Becken zu klein ist? Darüber habe ich auch schon nach gedacht. Mir wurde aber gesagt das das kein Problem sei :(

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  • Hallo Marlene,


    Ich möcht dir mal paar Anmerkungen zu deinem Becken geben. Wohlweislich dass es meine persönliche Erfahrungen sind und der ein oder andere das vielleicht auch anders sehen kann. Dann möge man mich bitte korrigieren.


    Wer auch immer dich beraten hat in Bezug auf Skalare, Haltung von 2-3 Tieren und Beckengröße, hat dich, aus meiner Sicht, eher schlecht beraten.

    Ich würde Skalare außerhalb der Zucht immer in Gruppen zu mind. 4-5 Tieren halten. Dabei sollten sie auch in etwa die gleiche Größe haben. Zumeist bleibt eh ein Tier der Gruppe als Prügelknabe zurück, wenn der dann noch von Beginn an 3 x kleiner ist, wirds schwer für ihn.


    Für gesunde Tiere sind nach meiner Erfahrung, selbst bei Zuchtskalaren, zum einen

    - Wasserwerte

    weiches - mittelhartes Wasser, pH eher etwas saurer 6-7 und Temperaturen 25-30°C

    - hochwertiges, proteinreiches Futter und

    - ausreichende Beckenhöhe von mind. 60 cm

    wichtig.


    Deine Wasserwerte müsstest du mal noch nachreichen. Leitungswasser kann man mit Huminsäuren ( z.B. Erlenzapfen oder Seemandelbaumblätter) etwas ansäuern. Ich hoffe du hast nicht zu hartes Ausgangswasser.

    Wer keine Blätter im Becken haben will, kann das auch separat im Wasserkanister oder Eimer für paar Tage ansetzen und dann tageweise dem Becken zugeben.


    Zu deiner Beckengröße. Der große Manacapuru auf dem Bild kann als Wildtyp ausgewachsen 25 bis sogar 30 cm Spannweite der Segel erreichen. Das Juwel hat eine Beckenhöhe von 50 cm, minus Kies und Beleuchtungstraum hast du vielleich 40 cm reine Wassersäule. Ich glaube du merkst jetzt selbst, dass deine Beckengröße suboptimal für das Tier ist. Auch eine 40iger Beckentiefe sind bei dieser Art nicht ausreichend.


    Zum Futter. Viele Züchter empfehlen mittlerweile ausschließlich hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter, welches zumeist noch mit notwendigen Vitaminen angereichert ist. Ruhig mal auf die Zusammensetzung des Futters schauen. Es sind keine Pflanzen oder Algenfresser! Hintergrund ist auch die durchaus erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten der Tiere. Daher verzichten manche lieber auf Frost- oder gar Lebendfutter. Was nicht heißen soll, dass es nicht möglich ist. Aber auch da gibt es häufig Qualitätsunterschiede. Nach meiner Erfahrung lieben sie eher etwas weichere Flocken. Harte Granulate werden gern schnell wieder ausgespuckt und bedürfen einer gewissen Gewöhnung.

    Die Strömung im Becken muss nicht so stark sein. Sie kommen zwar aus Fließgewässern, stehen aber meines Wissens eher in den beruhigten Wasserzohnen.


    Der kleine Red Devil Skakar ist eine spezielle Zuchtform ähnlich dem Koi-Skalar. Ich meine in der Zucht werden da Tiere mit besonders viel Rotanteil selektiert und bzgl Farbintensität auch gern mit Farbstoffen im Futter nachgeholfen.

    Ist nach meiner Erfahrung nicht selten, dass die mit zunehmender Größe und anderem Futter etwas blasser werden und der Rotanteil geringer wird.


    Wenn du meine ehrliche Meinung wissen willst, ich würde empfehlen, die Tiere wenn möglich, wieder gegen eine andere Art auszutauschen. In dieser Konstellation und Beckengröße halte ich es nicht für geeignet.

    Die Tipps von Mirko sind zwar nicht falsch aber machen am Ende dieses Becken noch kleiner für die Fische.


    Viele Grüße

    Heiko

  • Hallo Marlene,


    Heiko hat völlig Recht!

    Ergänzend: Hochwertiges Trockenfutter ist bereits mit ausreichend Vitaminen versehen, zusätzliche Vitamingaben können die Fische sogar vergiften. Bezüglich Lebendfutter ist selbstgefangenes oft besser als das, das tagelang im Kühlschrank der Händler gelegen hat. Allerdings ist das Fangen aus Gewässern nur mit Erlaubnis des Nutzungsberechtigten gestattet. Unproblematisch sind Wasserbecken auf Friedhöfen und Badewannen auf offengelassenen Weiden ohne Nutzvieh. Kleine Gefäße mit Wasser und etwas verrottendem Pflanzenmaterial im Garten oder auf der Fensterbank können Mücken zu Eiablage locken. In etwas größeren kann man gekaufte Wasserflöhe vermehren.

    Falls Du Dir ein größeres Becken kaufst: Verwende den vorhandenen Bodengrund und die vorhandene Pflanzen weiter und schließe den ungereinigten Filter ohne Stillstandzeit (ggf. in einem Eimer mit Aquarienwasser weiterlaufen lassen) an das neue Aquarium an, dann kannst Du es sofort besetzen.


    Viel Erfolg. Klaus

  • Beim Futter auch darauf achten, dass es nicht zu schnell absinkt. Skalare nehmen eher schwebendes Futter, auf Pflanzen aufliegend oder direkt von der Oberfläche. Wenn es gleich zu Boden sinkt, kann es sein, dass sie es gar nicht mitbekommen. Dann verfault es am Boden und macht das Wasser schlecht. Ein kleiner Trupp Panzerwelse hilft da.


    Bzgl. Nährwerte typischen Lebendfutters, mal ein orientierender Überblick.

    Für Artemia hab ich leider nur auf die Schnelle die Trockensubstanz gefunden.


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    Gerade bei Wasserflöhen ist der harte Chitin Panzer manchmal ein Problem. Auch da hab ich bei Skalaren die Erfahrung gemacht, dass die schnell mal wieder ausgespuckt werden.

    Also als Beifutter sicherlich gut, aber als Hauptfutter, ähnlich wie weiße Mülas eher nich so geeignet für die Skalare .

    Der Tipp von Klaus, selbst eine Mückenlarvenaufzucht im Garten anzusetzen is super.

    Man muss beim Kechern aber aufpassen, dass man nicht die kleinen schwarzen Schiffchen ( Eier) an der Oberfläche mit abkechert.