200L Becken / Fischfressender Raubfisch

  • Hallo liebes Forum,


    ich möchte mein 200L Becken neu gestalten bzw. einrichten und neu besetzen!


    Ich würde gerne einen Süßwasser Raubfisch halten der als Hauptnahrung Fische frisst...


    Warum?


    Ich betreibe die Guppy Hochzucht und hier kommt es vor das Tiere nicht optimal heranwachsen, ich möchte weder dem "Raubfisch" Ausschließlich Guppys füttern als Resteverwerter noch möchte ich die Guppys alle verfüttern!


    Bevor ich wie manch andere die Tiere entsorge etc...würde ich es Sinnvoller und Ehrlicher finden diese zu verfüttern!


    Also welchen Fisch könnt ihr mir empfehlen?


    Mir geht's da mehr ums Prinzip eine natürliche und ehrliche "Verwertung" zu nutzen!

  • Einen Süßwasserkugelfisch, z.B. Tetraodon suvattii oder miurus wären geeignet.

    Eine kleinbleibende, crenicichla Art könnt ich mir auch vorstellen.

    Der wohl typischste Raubfisch für dieses Problem is Chaca chaca -Großnaulwels. Bleibt mit bis 20 cm eher klein und dürfte in 200l in Einzelhaltung möglich sein. Sind reine Lauerjäger.


    Channa die für diese Beckengröße geeignet wären sind eigentlich keine typischen Fischfresser. Es kommt bissel drauf an, wie viele Guppys das so regelmäßig wären. Am ehesten könnte ich mir da eine kleinere gachua Art noch vorstellen, z.B die Dwarf. Gibts hier glaube sogar Nachwuchs im Forum.

    Für typische Fischfresser, z.B. channa bankanensis, müsste man schon auf Einzelhaltung ausweichen, was aber eher traurig wäre.

  • Hi,

    also wenn du bei Lebendgebärenden bleiben möchtest und eine Art suchst die sympatrich mit Guppys vorkommt und zu deren Beutespektrum Guppys ohnehin gehören, dann sei dir Belonesox belizanus empfohlen. Die werden zwar groß aber sind Lauerjäger und sollten demnach meiner Meinung nach auch in dem kleinen Becken zurecht kommen. Nicht alltägliche Fische mit spannenden Verhalten.

    VG Johannes

  • Vielen herzlichen Dank für die Info.


    Also ich muss wohl noch anmerken, dass ich leider sehr hartes Wasser habe...chaca chaca mag das wohl nicht besonders.


    Kugelfische sehe ich mir mal an..

    Das chaca chaca besonders weiches Wasser benötigt, is mir gar nicht so bekannt. Ich glaube die haben ein eher größeres Spektrum.


    Tetraodon miurus halte ich selbst. Sowohl in Einzelhaltung als auch aktuell in Gesellschaft mit parachanna, Flösslern und Hechtsalmlern.

    Die setzen sich durch.

    Hatte ihn verschiedenen Wassserwerten und Beleuchtungsspektren. Auffällig war dabei dass er etwas die Körperfärbung über die Wasserwerte verändert. Ich halte ihn derzeit in mittelhartem Leitungswasser, da gefällt er mir am besten!😁.

    Obwohl die sehr langsam sind sind es echte Räuber und sehr "intelligent" und geduldig dazu.

    Man kann sie recht schnell an Fütterung per Hand oder Pinzette gewöhnen. Alternative zu den Futterfischen ist Frostfutter von Garnelen, Muschelfleich oder auch Wurm Stücke.

    Die Tiere sind sehr auf den Halter fixiert. Wichtig ist der Bodengrund der sollte sandig fein sein, dass sie zum Ruhen sich in den Sand vergraben und dann nur noch Augen und Maul oberhalb zu erkennen sind. Ich dachte immer dass sie so den ganzen Tag verharren und als Lauerjäger auf Beute warten. Das ist aber keineswegs so. Zum Fressen gehen sie durchaus aktiv auf Suche und stellen ihre Beute langsam und unauffällig nach.

    Teilweise erwische ich ihn sogar wie er in der Strömung vor dem Filterauslass herumschwirrt und sich wie eine Flunder in die Strömung stellt.

    Also durchaus deutlich tagaktivere Fisch als auf manchen Seiten beschrieben.

    Im Einkauf musst du mit ca 50 € pro Tier rechnen.

    Im Übrigen kommt der durchaus auch mit größeren Futterfischen zurecht, die werden entsprechend zurecht gestückelt.

    Und nein der braucht keine lebende Nahrung, da das verfüttern von lebenden Wirbeltieren ja grundsätzlich verboten ist in Deutschland!!!!

    Also immer schön warten, bis die Guppies an Altersschwäche versterben, ohne weitere Diskussion!

  • der kein typischer Fischfresser ist.

    Weil du sie aquaristisch vielleicht anders ernährt hast, (was ich übrigens auch mache) heißt das nicht, dass es nicht so ist.

    Zumindest ist man sich in den Fachkreisen einig, das neben sicher auch Insekten und anderen Kleintieren, Fisch ein wesentlicher Beutebestandteil in der Natur darstellt.

    Entsprechende Körpermerkmale und Verhaltensweisen unterstützen das.

  • Klaus, ich glaube du weißt, was Ich aussagen wollte.😉 Ich habe ja nicht geschrieben dass sie ausschließlich Fisch fressen würden, aber es gibt unter den channa durchaus Unterschiede, insbesondere im Bereich der Fangzähne.

    Ein bleheri, andrao oder auch aurantimaculata stellt sich unglaublich blöde an, wenn sie nach kleinen Fischen schnappen. Ein bankanensis ist da deutlich ausgereifter in der Technik.

  • Ach Heiko, es geht nicht darum, dass ich weiß, was Du meinst, sondern dass der unbedarfte Leser das mitbekommt. Mal abgesehen davon, dass keine Channart, die ich hielt, sich blöde beim Fressen von was aus immer angestellt hat (neben C. bankanensis waren oder sind auch C. bleheri und C. andrao dabei), hat auch keine Schlangenkopfart Fangzähne. C. bankanensis hat nicht einmal typische, dolchartige Fischfresserzähne wie der Hecht. Und erbeutet werden Fische wie jedes beliebige andere lebende Futter durch schnelles Vorstoßen - von allen Schlangenkopffischen. Der einzige mir bekannte Unterschied im Jagdverhalten ist, dass Bangka-Schlangenköpfe Stücke aus lebenden Fischen beißen, die größer sind als sie selbst. Das kann eine Schwanzflosse mit Schwanzstiel sein oder gleich die Innereien. In diesem Verhalten und der Bezahnung gleichen sie eher Piranhas, die ja auch keine typischen Fischfresser sind.

  • Hallo Klaus

    Ach Heiko, es geht nicht darum, dass ich weiß, was Du meinst, sondern dass der unbedarfte Leser das mitbekommt.

    ... und dem habe ich nichts falsches gesagt!!!! Ein Bankanensis würde sich durchaus über Guppies freuen, weil kleinere Fische auf seinem typischen Speiseplan stehen, neben einigem anderen.

    Mal abgesehen davon, dass keine Channart, die ich hielt, sich blöde beim Fressen von was aus immer angestellt hat (neben C. bankanensis waren oder sind auch C. bleheri und C. andrao dabei),

    Hier wiederspreche ich ganz entschieden. Mich interessieren hier auch nicht deine Erfahrungen, da du gesetzestreu noch nie lebende Wirbeltiere verfüttert hast!

    Ein bankanensis oder auch Pleurophthalma bietet ein ganz anderes Jagdverhalten und ist daraufhin beim Fangen schnellere Beutefische um einiges erfolgreicher als, z.B.ein bleheri! In der Regel wird die Nahrung auch gleich geschluckt. Das typische Zermahlen der Nahrung im Schlund wie bei anderen Channa fällt mir bei bankanensis oder Pleurophthalma weniger auf. Sie versuchen größere Beute zwar auch irgendwie runterzuwürgen, aber ich konnte bei beiden Arten bereits beobachten, dass sie nach einiger Zeit diese auch wieder ausspucken, wenn die Beute doch zu groß ist. Ein Auranti bearbeitet diese mit seinen Schlundzähnen so lange, bis es kleingekaut ist.

    Und erbeutet werden Fische wie jedes beliebige andere lebende Futter durch schnelles Vorstoßen - von allen Schlangenkopffischen. Der einzige mir bekannte Unterschied im Jagdverhalten ist, dass Bangka-Schlangenköpfe Stücke aus lebenden Fischen beißen, die größer sind als sie selbst. Das kann eine Schwanzflosse mit Schwanzstiel sein oder gleich die Innereien. In diesem Verhalten und der Bezahnung gleichen sie eher Piranhas, die ja auch keine typischen Fischfresser sind.

    das schnelle Vorstoßen ist bei bankanensis typisch. Ein bleheri, auranti, pulchra schnappt der Beute meist nur hinterher, was zu häufigen Fehlversuchen führt, wenn diese doch etwas schneller ist. Und das sieht für mich " blöde" aus. Ich bitte doch meine subjektive Meinung zu respektieren, sie hat ja auch keinen Anspruch auf Verallgemeinerung!


    Im Übrigen würde ich das Gebiss von Piranhas und Channas nicht wirklich vergleichen wollen.

    Die kleinen spitzen Zähne der vorderen Reihen, bei bankanensis auffällig sichtbar, wäre dann doch eher mit den kleinen Fangzähnen des angeprochenen Esox vergleichbar. Die Zähne von Channas in verschiedenen Zahnreihen werden gemäß den jeweiligen Beschreibungen zumeist als konisch, kegelförmig beschrieben. Meines Wissen sind es keine schneidenden Zähne, somit halte ich den Vergleich mit Dolch oder gar Piranhas für falsch.

  • Hallo,


    um mal kurz zum Thema zurückzukommen... ;)


    ich würde Hechtlinge empfehlen! Gibt 's in verschiedenen Größen, und z. B. Aplocheilus lineatus (ich glaube der Größte) kriegt ohne Probleme ausgewachsene Guppy-Männchen runter. Hatte ich mal, als meine Limia melanogaster überhand zu nehmen drohten. Aber nach ein paar Jahren waren diese irgendwie komplett verschwunden... :(

    Pachypanchax würden das von der Größe her sicher auch schaffen, hatte ich aber noch nie.

    Aber Epiplatys gibt' s in allen Größen.


    Alle Hechtlinge sind zu den Fischen die sie nicht gerade als Beute betrachten können absolut friedlich (außer die Pachypanchax vielleicht) und oftmals sehr farbenprächtig!


    Tschüss

    Jens