300Liter Erstbesatz

  • Hallo Niklas,


    herzlich Willkommen bei uns! Ich sehe in Deinem Besatzwunsch keine größeren Probleme. Kleine Skalare und nicht allzu kleine (also große) Neons wenn möglich zugleich einsetzen und immer wenn die Skalare nach den Neons schnappen etwas Futter reingeben.Zu kleine Neons werden immer gefressen! Die Otocinclus auch nicht in neu eingerichtete Becken geben. Eventuell ist auch ein Aquarium mit 60cm Höhe für Skalare zu bevorzugen.


    Da Du Dein Becken ja gerade erst planst, solltest Du auch die Einrichtung (Boden/Verstecke/Pflanzen) mit für die Bewohner berücksichtigen und das Becken gut "einfahren" lassen.


    Hast Du schon aquaristische Erfahrungen?


    VG

    Mirko

  • Hallo Niklas,


    auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Welche Wasserwerte kannst Du den Fischen bieten? Und mit welcher Art von Stachelaalen liebäugelst Du?

    Deren Größe liegt je nach Art zwischen 10 bis 100 cm Gesamtlänge.

    Ich selber habe Macrognathus pancalus.

    Ich weiß aber nicht, ob eine Vergesellschaftung zwischen Skalaren und Stachelaalen möglich ist.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Hallo Niklas


    Mach Dir eine Freude und nimm Sand (runder Quarzsand, 0.4-0.8mm Korngrösse nix anderes!). Damit bist Du für alle Eventualitäten gewappnet und kannst später beliebig den Fischbesatz wechseln. 1-2mm ist bereits Kies und für viele Bodenbewohner ungeeignet.


    Otocinclus sind Aufwuchsfresser und verhungern in neuen Becken. Diese erst viel später einsetzen. Die Zahl der Neon kannst Du locker erhöhen. Was fressen denn die Stachelaale? Auch Fische?


    CO2 brauchst Du nicht im Becken. Würde ich weglassen.


    Posthornschnecken sind ganz wichtig für die Aquarienbiologie. Diese gleich nach dem Einrichten als erstes einsetzen und es können bei der Beckengrösse auch noch ein paar mehr sein am Anfang. Weiterhin solltest Du Dir für den Sandboden unbedingt noch Turmdeckelschnecken zulegen.

  • Danke für die Antwort.


    Von Sand bin ich eher weniger überzeugt, da ich (auch von bekannten) nichts gutes höre. Also kommt ein Sandboden nicht in Frage. Ich habe mal gelesen, dass die Aale auch mit feinem Kies klarkommen. Kann das jemand (mit Erfahrung!) bestätigen oder wiederlegen?

    Und wie sieht es mit der Vergesellschaftung mit den Skalaren aus?


    LG

    Niklas

  • Ich habe mal gelesen, dass die Aale auch mit feinem Kies klarkommen. Kann das jemand (mit Erfahrung!) bestätigen oder wiederlegen?

    Und wie sieht es mit der Vergesellschaftung mit den Skalaren aus?

    Ich halte seit 2017Macrognathus pancalus.

    Die Indischen Zwergstachelaale kommen sehr gut mit feinkörnigen Kies klar. Ich selber habe eine Körnung von 1-3 mm im Becken.

    Sie graben sich dort problemlos ein und auch wieder raus.

    Macrognathus pancalus.JPG


    Bisher kann ich nicht bestätigen, dass sie Fische, die größer als 2,5 cm sind, fressen. Zwergstachelaale sind eher langsame Fresser.

    Zur Vergesellschaftung Stachelaal und Skalar kann ich nichts sagen.

  • Hallo Niklas,


    lass Dir in jedem Fall viel Zeit und setze erst dann Fische ein wenn das Becken gut eingefahren ist.


    Ungeduld ist meist aller Probleme Anfang.


    Wenn Du aus einem gut laufenden Becken Mulm aus dem Filter bekommen kannst und damit das Becken nach ein paar Tagen animpfst hast Du eine gute Grundlage.


    Wenn die Pflanzen gut angewachsen sind und austreiben ist der Zeitpunkt die ersten Fische einzusetzen gekommen.

    Die Otocinclus keinesfalls wenn noch kein Aufwuchs an den Scheiben und Blättern gewachsen ist.


    Wenn Du Fische von privaten Vermehrern aus Deiner Gegend (vergleichbare Wasserwerte) bekommen kannst nimm lieber diese als vom Händler.

  • Guten Morgen Niklas,


    Mulm ist so etwas, wie die Stube der guten Bakterien. Er wird "gebraucht" in dem man ihn einfach ins Becken gibt oder auch in den Filter. Mulm bildet sich von ganz allein aus Pflanzenresten, und Fischausscheidungen und eben mit Hilfe der Bakterien. Diese fleißigen unsichtbaren Biester machen Dein Aquarium erst lebenswert. Meißtens sieht man den Mulm nicht, denn er versteckt sich gut in den Filtermatten, dem Bodengrund und auch im Außen-/Topffilter.


    Wenn Du von einem Bekannten diese meißt braune Soße bekommen kannst, bekommt Dein Becken eine bessere Startgrundlage und wird Dich mehr erfreuen. Mittelchen aus dem Fachhandel sind da nicht so gut, wie eben dieser braune Mulm.


    Schnecken lieben auch den Mulm und werden den Abbauprozess noch beschleunigen. Ein Zuviel an Mulm, wird beim regelmäßigen Wasserwechsel einfach mit abgesaugt und eignet sich z.Bsp. im Garten sehr gut zum Gießwasser. Blumen in der Wohnung gehen auch.


    Zum "Animpfen" geht auch sehr gut eine in Mulm "gewachsene" Filtermatte, die im Aquarium eine Zeit lang (ca. 2Wochen), zusammen mit dem neuen Filter verbleibt.


    In neu eingerichteten Becken bleibt hinzu gegebener Mulm nicht lange sichtbar. Diese Filterbakterien wollen Ihren Job machen und verschwinden auch gleich im besagten Filter oder Bodengrund.


    Zur Vergesellschaftung von Skalar mit Stachelaal kann auch ich nichts aus Erfahrung sagen. Bedenke aber, in der Natur würden beide Arten nie zusammentreffen. Jeder bewohnt da seinen eigenen Kontinent.


    Zum CO2 gibt es verschiedene Erfahrungen. Zu Wasserwertveränderung kann man es schon nehmen. Ein Zuviel an CO2 ist für Fische nicht gut, so denn denn die Pflanzen es nicht schnell genug aufnehmen können.


    Wie viele schon schrieben: Zeit ist das Gold in der Aquaristik. Ich finde gut, wie Du es angehst und auch Deine Fragen stellst!


    VG

    Mirko

  • Hallo Niklas,

    Mulm aus dem Filter ist eine schlammige Masse, die gießt man einfach einige Tage nachdem man Leitungswasser eingefüllt hat und Temperaturregelung und Filter korrekt arbeiten in das Becken. Die im Mulm enthaltenen Bakterien verteilen sich überall, auch im Filtermaterial und können den Nitritpeak verhindern wenn man den Besatz mit Schnecken, Garnelen und später Fischen langsam steigert und vorallem nicht übermäßig füttert.


    Das "Inbetriebnehmen" eines neuen Beckens kann so sehr problemlos ablaufen, auch ohne ständige Wassertests etc.


    Da Du bei den Basics schon nachfragst solltest Du Dir persönliche Hilfe, z.B. in einem Aquarienverein holen....

  • Hallo,

    - ein Paar Blaue Skalare

    Das klingt nach einem Paar im Sinne von fortpflanzungsfähig, da müssen die Neons richtig groß sein.

    Nitrit: 0,25

    Das glaube ich nicht, das ist nach meiner Erinnerung oberhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte. Was geben die Wasserwerke an?

    CO2 brauchst Du nicht im Becken. Würde ich weglassen.

    Zumindest dann nicht, wenn Du nur genügsame Pflanzen pflegen willst.

    Von Sand bin ich eher weniger überzeugt, da ich (auch von bekannten) nichts gutes höre.

    Ich verwende seit knapp 40 Jahren Spielkastensand aus Bau- und Gartenmärkten, der enthält meistens Lehm (damit das Backe-Backe-Kuchen funktioniert). Stark wühlende Arten (Panzerwelse nicht) wirbeln den immer wieder auf, daher sollte man ggf. die oberste Lage gut waschen. In der unteren Lage dient er als Grunddüngung für z.B. Schwertpflanze und Wasserkelch. Der Vorteil des Spielkastensands ist sein geringer Preis und das Fehlen scharfer Kanten, Nachteil kann die Farbe sein, die ist halt Geschmackssache.

    Eventuell ist auch ein Aquarium mit 60cm Höhe für Skalare

    Genau, ich halte das Aquarium für zu niedrig.


    Wie verhält sich das mit dem Mulm zum animpfen?

    Der gehört ausschließlich in den Filter, nicht ins freie Wasser. Noch besser ist eine Portion gebrauchten, leicht ausgespülen Filtermaterials aus einem gesunden Aquarium mit vergleichbaren Wasserwerten. Man kann aus einem mehrere Monate laufenden Filter die Hälfte des Filtermaterials in den Filter des neuen Aquariums setzen und in beiden neues Material dazugeben. Wichtig ist es, dass Mulm oder Filtermaterial nicht lange rumliegen oder transportiert werden, weil sonst die Bakterien ersticken. Filtermateriel würde ich daher vor dem Transport etwas ausspülen und flach liegend in einem offenen Gefäß mit nur wenig Wasser (höchstens gerade bedeckt) transportieren.

    Bedenke aber, in der Natur würden beide Arten nie zusammentreffen. Jeder bewohnt da seinen eigenen Kontinent.

    Das Argument ist nicht stichhaltig, denn in der Natur trifft jeder Fisch gelegentlich auf Räuber, was sicher kein Argument ist, die miteinander zu vergesellschaften. Die entscheidende Frage, die ich nicht beantworten kann, lautet: Interagieren die beiden Arten auf eine Weise, die einer der beiden Arten schadet? Vermutlich werden die Stachlaale nächtens versuchen, Skalareier zu fressen. Vermutlich wäre eine Buntbarschart aus dem Lebensraum der Skalare problematischer, wenn eine der Arten in Fortplanzungsstimmung kommt - oder sogar beide gleichzeitig.

    Bei den Amanogarnelen würde ich auch nicht dafür garantieren, dass die Skalare sie erbeuten, das dürfte genau dieselben Schwierigkeiten geben wie bei den Neons, statt derer ich eine hochrückigere Salmlerart nehmen würde, wenn denn das Aquarium hoch genug für Skalare wäre.


    Also keine Skalare bitte.


    Viel Erfolg, Klaus

  • @Niclas

    Auch bei einem Gesellschaftsaquarium würde ich eher dazu raten, nicht zu viele Fischarten (und Tierarten) miteinander zu halten bzw. zu mischen. Manch einer erfreut sich ja an dem bunten Gewusel. Das kann aber irgendwie schief gehen - und ich meine damit nicht nur, dass verschiedene Fische nicht miteinander vergesellschaftet werden sollten, weil sie sich gegenseitig verletzen oder fressen ...


    Wenn die eingesetzten Tiere ständig auf begrenztem Raum immerzu und irgendwie miteinander interagieren (wie man heutzutage schreibt), dann zeigen sie kaum ihr natürliches Verhalten.


    Ich habe mal bei einem Händler ein 500l Becken bestaunen dürfen, welches schön urig mit Wurzeln, Steinen und Pflanzen eingerichtet war. Darin waren ein paar Welse und ein großer Schwarm Neonsalmler. Es war atemberaubend mit anzusehen, wenn dieser Schwarm gefüttert wurde! Einer straff organisierten Armee gleich griffen die kleinen Biester systematisch das Futter an. Das sah atemberaubend aus! Vergleiche das mal mit einem zu kleinen Aquarium, in welchem Du ein paar Neonsalmler mit ein paar Skalaren und was weiß ich noch alles bestückst.


    Ich selbst leide auch noch an einer Sünde aus vergangenen Tagen. Ich halte in einem Gesellschaftsbecken noch immer ein paar Black Mollys (Poecilia spheops) zusammen mit Betta simplex. Das funktioniert, aber es sieht auf deutsch gesagt ziemlich doof aus! Es passt nicht vom Charakter und den Größenverhältnissen. Die dickärschigen Mollys stören ständig die frechen elegant schwimmenden Simplex. Aber was soll ich machen; produktiv sind die Mollys obendrein auch noch ...

    Daher mein Ratschlag:

    1. Wenn es unbedingt Skalare sein müssen, dann ohne die ständig herumwuselnden Salmler. Die Salmler würden wahrscheinlich kaum als Schwarm auszumachen sein.

    2. Wenn es Schwarmfische sein sollen, dann ruhig ein paar mehr! Ein Schwarm sieht ab ca. 20 Fischen (meine unmaßgebliche Meinung) erst wie ein Schwarm aus und dann verhält er sich auch wie ein Schwarm. An dieser Stelle auch noch mein Hinweis: Lieber viele kleine Schwarmfische in einem großen Aquarium, als wenige große Schwarmfische in einem kleinen Aquarium.

    3. Bodenbewohnende Welse passen nach meinen Erfahrungen zu beiden Fischarten.

  • Hallo Klaus,


    Danke für den ausführlichen Kommentar!

    Das mit den Skalaren ist ja wohl so eine Sache.

    Ich lese oft, dass mal Skalare erst ab 60-70cm halten sollte, aber wieder andere sagen dass 50cm überhaupt kein Problem sind bei 2 Skalaren. Auch das Aquaristik Geschäft meines Vertrauens sagt, dass das kein Problem ist. Aus dem Grund bin ich immer etwas "unsicher". Zudem weiß ich nicht, ob es auch in der art selbst Größenunterschiede gibt, also ob pterophyllum scalare = pterophyllum scalare ist. Da meinen ja auch einige, dass es diese Größenunterschiede gibt. Was meint ihr dazu?


    LG

    Niklas

  • Meine Meinung ist das Skalare mehr Wassertiefe benötigen als Du sie bieten kannst und das es solche und solche Beratung im Aquaristik-Fachgeschäft gibt.


    Wenn Du von den 50 cm Beckenhöhe die Bodengrundhöhe und den Abstand Wasseroberfläche - Beckenrand abziehst, was bleibt da noch an freier "Schwimmhöhe" für die Fische?

    Wohl definitiv nicht die 50 cm die man so liest....