300Liter Erstbesatz

  • Mir gefallen Labyrinther sehr gut, lassen sich auch vergesellschaften UND zeigen trotzdem ihr artgerechtes und sehr interessantes Verhalten.

    Bei 300 l könnten auch die etwas größeren Fadenfische in Frage kommen oder Makropoden oder mehrere maulbrütende Bettas.


    Mir kommt es auch auf eine gewissen Nachhaltigkeit an, die Tiere sollen sich bei mir auch selber vermehren und sich langfristig erhalten.

    Ich bin aber auch ein Sonderling....


    Da Du am Anfang des Hobbies stehst wird es wohl etwas dauern bis Du Dir selbst im Klaren bist was Du bzgl. Becken und Besatz eigentlich willst. Beeinflusst durch Fachliteratur, Internet, Fachhändler und Erfahrungen Anderer....

  • aber das wäre wahrscheinlich nicht schön geworden für die Tiere.

    Auch nicht für Dich. Für Skalare wird eine Höhe von 25 cm angegeben. Der Wasserkörper in meinen 50 cm hohen Aquarien ist ziemlich genau 40 cm hoch. Das bedeutet, über und unter dem Skalar wären 7,5 cm Platz. Will er dann über eine Gruppe Wasserkelche oder Schwertpflanzen schwimmen, muss er die Flossen anlegen. Schnippel Dir mal einen 25 cm hohen Skalar aus Papier und pappe ihn an die Scheibe Deines Aquariums oder stecke ihn an einem Schaschlikspieß in den Bodengrund, bevor Du Wasser in das Aquarium gibst, dann siehst Du, dass Deine Entscheidung gegen Skalare richtig ist. Das es kleinere Zuchtformen gäbe, ist mir nicht bekannt. Bei der schnellen Suche danach bin ich übrigens im Netz bei Händlerempfehlungen für die Beckengröße gestoßen: Da war allen Ernstes mal von 50 und mal von 80 cm die Rede, dann wieder mal von 250 l (Standardmaß: 100 x 50 x 50)!


    Ich lese immer "Schwarmfische". Die verschiedenen Neonarten und auch andere Salmler, die ich bisher pflegte, bildeten auch in 30er Gruppenstärke einen Schwarm nur bei Gefahr, ansonsten bildeten sie Kleinstreviere und stritten und balzten. Am eindruckvollsten waren die Schwarzen Neons im Schildkrötenbecken: Schildkröte an Land: Reviere, im Wasser: Schwarm. Echte, dauerhafte Schwärme bildeten bei mir nur Zebrabärblinge und Keilfleckbaren, wobei letztere schon fast verhaltensgestört wirkten, weil sie in meinem Jugendsündesammeluriumbecken wie Leistungsschwimmer Bahnen entlang der Rückscheibe schwommen und am Beckenende überkopf wendeten.


    Ich hatte mal ein sehr schönes Aquarium mit einem Paar maulbrütender Kampffische (mutmaßlich Betta raja), einem Paar Mosaikfadenfischen und einem Trupp Kaisersalmler. Das Mosaikfadenfischmännchen hatte sein Nest in der rechten oberen Ecke, die Kampffische laichten rechts unten unter Schwimmpflanzen und die Kaisermännchen bildeten Reviere vor dichten Moosbeständen und die herumlungernden Weibchen laichten da wohl auch.


    Mit Stachelaalen habe ich keine Erfahrungen, würde aber die Vergesellschaftung mit größeren Labyrinthern ausprobieren, denn ich habe genügend Aquarien, um misslungene Vergesellschaftungen umgehend auflösen zu können. An Makropoden denke ich da eher nicht, zumindest würde ich bezüglich der Temperaturansprüche nachschlagen.

  • Niklas04


    Ich finde die Idee mit den Labyrinthfischen auch gut.


    Maulbrütenden Kampffische bekommt man eher selten im Handel. Ich habe bisher noch keine im Handel gesehen - da könntest Du hier im Forum Kontakt aufnehmen oder (so habe ich es gemacht) über ebay-Kleinanzeigen versuchen.


    Ich würde versuchen Labyrinthfische zu wählen, die größenmäßig zusammenpassen (wenn sie ausgewachsen bzw. erwachsen sind). Das ist aber nur eine "Geschmacksfrage" und meine unmaßgebliche Meinung; vielfach passen auch unterschiedlich groß werdende Fische zusammen...


    Zu den maulbrütenden Kampffischen passen z.B. Honigguramis "Colisa Chuna" (Da würde ich persönlich die "wildfarbenen" wählen und keine Zuchtfarben), Zwergfadenfische "Trichogaster lalius" und Spitzschwanzmakropoden "Pseudosphromenus dayi".


    Ich selbst halte Betta simplex zusammen mit Ringelhandgarnelen "Macrobrachium assamense". Klappt soweit ganz gut - man geht oder schwimmt sich aus dem Weg (was nicht heißt, dass die Garnelen sicher kleine Fische fressen und umgekehrt die größeren Fische vielleicht auch kleine Garnelen vertilgen.). Wenn wir gerade bei schlechten Beispielen sind - gegenwärtig sind in dieser Gesellschaft noch ein paar Black Mollys. Die vertragen sich mit allen anderen, aber sie passen irgendwie nicht in diese eher ruhige Gesellschaft.


    Makropoden (Makropodus opercularis) sind sehr schöne und interessante Fische, aber bei diesen Kollegen sollte man nach meiner Erfahrung etwas vorsichtiger bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen oder Tieren sein. Ich hatte in meiner Vergangenheit ein paar Raufbolde, die nichts im Aquarium akzeptierten, was sich bewegte :crazy: und kleiner als sie selbst war; auch wenn die Bäuche schon so dick und vollgefressen waren, dass die Flossen fast nur noch senkrecht abstehen konnten, musste alles lebendige vertilgt werden. Sogar kleine Wasserschnecken wurden ausgelutscht. Der "Chef der Clique" fraß sogar von meiner Hand. Wenn ich meinen Finger mit grobkörnigem Trockenfutter über die Wasseroberfläche hielt, glotzte er nach oben und sprang an den Finger.


    Bankanensis

    Man lernt nie aus (in Sachen Schwarmfisch). Besonders in kleineren Aquarien sieht man nach meiner Erfahrung fast nie Schwarmfische im Schwarm. Da wuselt alles durcheinander und nur manchmal hat man das Gefühl, dass zwischendurch ein paar Fische Reviere verteidigen. Daher ist die Angabe "haltbar in Aquarien ab 54l" ziemlich wertlos. Das war sicher der Grund, warum ich besonders beeindruckt war vom Schwarmverhalten im beschriebenen Aquarium des Händlers. Dieses Aquarium war, nebenbei bemerkt, seeeehr tief in Blickrichtung. Solche Längenverhältnisse haben Heimaquarien selten.

  • Da bei den Fadenfischen auch Weibchen Reviere bilden können, könnte das zweite Weibchen zumindest bei den großen Arten zu viel sein. Zumindest beim Mosaikfadenfisch ist eine Paarhaltung problemlos möglich, bei den kleinen Arten sollte ein Trio funktionieren. Bei den anderen großen Arten habe ich nur Erfahrungen mit drei Paaren einer Art im 80er-Jugendsündenbecken. ;)

    Für die Amanos wird das mit Fadenfischen wahrscheinlich kein Vergnügen.

  • Hallo Niklas,


    ich habe auch Keilfleckbärblinge.

    Gekauft als Trigonostigma espei. Darunter waren auch der eine oder andere T. heteromorpha und T. hengeli, da G. Höner nun mal alle drei Arten hat.

    Sie schwimmen zusammen mit einem Macrognathus pancalus. Früher hatte ich mal zwei gehabt. Aber seit über einem Jahr nur noch diesen einen.

    Bisher konnte ich nicht sehen, dass der Zwergstachelaal Fische frisst. Es sind noch alle 25 Keilfleckbärblinge da. Alle anderen Fische in dem Becken sind größer.

    M. pancalus haben ein kleines Maul. Wenn ich Rote Mückenlarven füttere, guckt er die erst eine Weile an, bevor er zuschnappt.

    Da sind andere Fische, besonders meine Schmerlen, deutlich schneller beim Fressen.


    Viele Grüße,

    Andy

  • Maulbrütende Kampffische bekommt man eher selten im Handel.

    Zur Zeit gibt es B. pugnax, B. raja und B. falx (Schwesterart von B. simplex mit anderem Herkunftsgebiet) im Handel.

    Das ist aber nur eine "Geschmacksfrage" und meine unmaßgebliche Meinung; vielfach passen auch unterschiedlich groß werdende Fische zusammen...


    Zu den maulbrütenden Kampffischen passen z.B. Honigguramis "Colisa Chuna" (Da würde ich persönlich die "wildfarbenen" wählen und keine Zuchtfarben), Zwergfadenfische "Trichogaster lalius" und Spitzschwanzmakropoden "Pseudosphromenus dayi".

    Hier widersprichst Du Dir selbst, denn die zu den Zwergfadenfischen passenden Kampffische sind überwiegend größer als diese, die von Honigguramilänge erfordern spezielle Wasserbedingungen und würde ich eher nicht vergesellschaften. Trichogaster lalius und Trichogaster chuna sind in derselben Gattung, daher sollte man sie entweder beide Trichogaster (wohl der richtige Name) oder beide Colisa (der früher gebräuchliche Name) nennen. Pseudosphromenus dayi ist ein toller und robuster Fisch und stand kürzlich hier im Forum zum Verkauf (aus Berlin).

  • ...

    Hier widersprichst Du Dir selbst, denn die zu den Zwergfadenfischen passenden Kampffische sind überwiegend größer als diese, die von Honigguramilänge erfordern spezielle Wasserbedingungen und würde ich eher nicht vergesellschaften. Trichogaster lalius und Trichogaster chuna sind in derselben Gattung, daher sollte man sie entweder beide Trichogaster (wohl der richtige Name) oder beide Colisa (der früher gebräuchliche Name) nennen.

    Ich habe mich ja schon daran gewöhnt, dass Du gern widersprichst. Meistens ist es ja berechtigt :-) und ich lerne gern dazu. Aber glaube mir - ich widerspreche mir nicht selbst. Es kann höchstens sein, dass ich mich nicht präzise ausgedrückt habe und Du das als Widerspruch empfindest.


    (1) Mit den Namen der Fadenfische und Guramis hast Du recht. Man sollte beide gleich bezeichnen, da sie der gleichen Familie oder Gruppe (... weiß ich jetzt nicht, wie das richtig ist...) aufgrund ihrer Merkmale zugeordnet wurden. Das ich sie unterschiedlich bezeichnet habe liegt wohl an den unterschiedlichen Quellen, aus den ich die Bezeichnungen entnahm. Ich hoffe aber trotzdem, dass der TO erkennt, welche Fische gemeint sind.


    (2) Bei den genannten maulbrütenden Kampffischen, die ich mit den Honigguramis und Zwergfadenfischen vergesellschaften würde, dachte ich an folgende Kombinationen:

    a.) Betta simplex (Krabikampffisch) und Trichogaster chuna (Honiggurami); der Betta wird bis zu 8cm, der Gurami bis zu 5cm; das ist für mich ähnlich groß; beide stellen keine besonderen Ansprüche an das Wasser.

    b.) Betta rubra (Roter Aceh Kampffisch; manche bezeichnen diesen Fisch auch als Gurami ...) und Trichogaster lalius (Zwergfadenfisch); beide werden ca. 5cm groß und bevorzugen weiches bis mittelhartes Wasser.