Hallo miteinander,
bisher habe ich gute Erfahrungen mit Betta splendens, B. unimaculata, B. ocellata und B. smaragdina gemacht. Ich halte auch B. rubra sowie B. simplex, und alles läuft gut. Vor ca. drei Monaten habe ich ein Trio Betta strohi gekauft und sie in ein verkrautetes 60er-Becken mit Seemandelbaumblättern, ein paar Erlenzapfen und reichlich Holz gegeben. Sozusagen in ein Betta-Paradies, wenn man mal von dem Berliner Leitungswasser absieht, in dem sie sich aber auch schon im Laden zusammen mit Guppys und anderen Arten tummelten.
In der ersten Nacht hat einer der drei Selbstmord begangen, obwohl das Becken recht hermetisch abgedeckt war (vorher waren Killis drin, da muss man ja auch aufpassen). Ich habe im Laden noch einen bekommen und das Becken absolut ausbruchsicher abgedeckt. Am nächsten Morgen lag wieder einer draußen. Ich kann mir das bis heute nicht erklären, selbst Schlitze von 2-3 mm hatte ich mit Karton, Watte etc. verschlossen.
Die beiden verbliebenen mögen einander nicht besonders, der eine mobbte den anderen, dem aber reichlich Möglichkeiten zum Ausweichen geboten sind. Geschlechtsunterschiede kann ich nicht erkennen und vermute, dass es zwei Männchen oder zwei Weibchen sind Gefüttert habe ich meist von zwei Seiten, damit beide was abbekommen. In der Regel stand das dominante Tier dominant sichtbar im Wasser, das andere verkrümelte sich im Unterholz. Dann begann es, apathisch senkrecht mit dem Maul an der Oberfläche zu stehen und reagierte nicht mehr auf Lebendfutter in unmittelbarer Umgebung. Eine sehr unnatürliche bzw. nicht eben von Gesundheit kündende Haltung. Ab dem nächsten Tag war es verschwunden, ich habe das Becken durchgekämmt - weg. Ab diesem Zeitpunkt begann das zuvor dominante Tier, nur noch oben auf dem Filter zu liegen und blöd aus der Wäsche zu gucken. An manchen Tagen fraß es gut, um dann wieder den Platz auf dem Filter einzunehmen. An anderen Tagen interessierte es sich nicht für Mückenlarven, die einen Zentimeter vor seinem Maul vorbeischwammen. Ich erklärte das Projekt Betta strohi für gescheitert und gesellte den verbliebenen in ein größeres Becken, das sich Betta ocellata und Makropodus spechti teilen. B. strohi lief zu Hochform auf, zeigte gute Färbung, stand ausgezeichnet und behauptete sich gegen neugierige Mitbewohner.
Jetzt wird es absurd. Zwischenzeitlich musste ich einen Makropoden-Bock isolieren, weil der pöbelte und gab ihn vorübergehend in das nun leere 60er. Zwei Tage später kamen Leute, die mir ein paar Makropoden abnehmen sollten, und ich wollte ihnen gerne auch diesen Bock anbieten. Er war zunächst unauffindbar. Er konnte weder rausgesprungen noch gestorben und innerhalb von Stunden von Schnecken gefressen worden sein, dafür war er schlicht zu groß. Also habe ich das Becken auf den Kopf gestellt, und was fand ich? Den unterlegenen Betta strohi in guter Verfassung - der Makropode, der vorher das große Becken aufgemischt hatte, hing ängstlich hinter dem Filter.
Letzter Akt und Fragestellung: Die beiden B. strohi sind jetzt wieder vereint und ignorieren einander. Beide absolut apathisch. An manchen Tagen fressen sie (und klemmen dann auch nicht die Flossen), an anderen nicht. Immerhin sind beide etwas gewachsen. Der eine liegt auf dem Filter, der andere halb auf einer Schwimmpflanze, soapathischer Strohi.jpgapathischer Strohi 2.jpgdass er teilweise aus dem Wasser ragt. Vorhin lagen sie beide halb auf Schwimmpflanzen, siehe Fotos.
Ist das normales Verhalten? Schlafen die so? Brauchen die vielleicht Gesellschaft von streitbaren Mitbewohnern? Zu den Wasserwerten kann ich leider nicht viel sagen. Das Becken läuft seit Jahren wie auch meine anderen, Nitrit spielt keine Rolle. Viele Grüße