CO2 anlage im Channa becken

  • Hallo

    Ich bekomme bald mein neues 350 Liter Becken und möchte gerne folgene Pflanzen einsetzen:

    Wasserpest

    Hornkraut

    Brasilianischer Wassernabel

    Gelbes Pfenningkraut


    Mein plan war bis gerade eben eine CO2 Anlage einzubringen. Allerdings hab ich Channa Gachua die in das neue Becken umziehe sollen.

    Daher lautet meine Frage nun stellt eine CO2 Anlage ein Problem für meine Channa dar? Ich meine schließlich atmen sie über Lungen und wenn sich CO2 über meiner Wasseroberfläche absetzt ersticken mir meine kleinen Freunde doch oder etwa nicht? :hmm:

    Danke schonmal für die Antworten :)

  • Hallo Robbsen

    Channas sind immer noch Fische und haben keine Lungen.

    Eigentlich braucht es in einem Channabecken keine CO2 Anlage.

    Ich hab selbst noch nicht gehört, dass die Tiere gleich daran ersticken, solang noch genügend Sauerstoffsättigung im Wasser vorhanden ist.

    Das Luftatmen brauchen die Tiere vor allem in der Natur, wenn sie nur noch in irgendwelchen sauerstoffarmen Restlöchern hocken.



    Grüße Heiko

  • Die von dir angesprochenen Pflanzen ( Wassernabel, Hornkraut, Wasserpest) sind eigentlich recht anspruchslos. Gehören aber zu den schnellwachsenden Pflanzen und treten natürlich erheblich in Konkurenz zueinander. Ggf können sie sich gegenseitig Nährstoffe klauen und damit ihr Wachstum unterdrücken. Außerdem benötigen sie ausreichend Licht.


    Hornkraut wird einfach auf die Wasseroberfläche gelegt. Probleme gibts bei saurem, huminreichem Wasser, dann löst es sich auf. Mal nachlesen, die brauchen einen gewissen Anteil an Kieselsäure im Wasser. Auch zu warmes Wasser ist für die problematischer.


    Der Wassernabel wird ebenfalls an der Oberfläche gehalten. Ein kleiner Teil der Pflanze kann emers wachsen, das fördert ungemein und die Blätter werden deutlich größer und kräftiger. Ich lege ihn in der Regel auf eine Korkröhre. Dann wächst er von allein ins Wasser. Am Besten mit deinem Händler sprechen. Die bekommen ihn als emers gezogene Pflanze. Sofort bei Lieferung abholen damit er gar nicht erst submers gehalten wird. Ansonsten ist die Umstellung wieder etwas problematisch und die Blätter können vertrocknen.


    Wenn du beide Pflanzen im Becken hast, dann wäre Wasserpest oder auch Nixkraut nicht mehr notwendig. Das wäre dann wirklich Konkurenz.


    Unter diese Pflanzen kann man dann ggf Anubien, Farne usw. setzen. Die sind weniger lichtbedürftig. Wachsen aber auch super emers.

    Desshalb sind meine Channabecken in der Regel nur zu 2/3 befüllt. Mit der Zeit wachsen Anubias und Schwarzwurzelfarne zu einen kleinen Teil aus dem Wasser.


    Ich arbeite auch gern mit Valisnerien in Channabecken. Kommen auch mal mit etwas weniger Licht aus. Nicht zu feinen Sand nutzen.

    Cryptocoryne pontederiifolia hat sich in meinen Channabecken als besonders robuste Pflanze bisher sehr gut gemacht. Due dürfen aber nicht ganz so dunkel stehen.


    Channa gachua kommt gewöhnlich aus eher klaren steinigen Bächen. Werden in Felshöhlen und unter großen Steinen gefunden. Das kann man entsprechend im Becken auch so einrichten.

    Da man in der Regel nur 2 adulte Fische im Becken hat und die auch eher sparsam füttert, kann bei diesen schnellwachsenden Pflanzen schon mal ein Nährstoffmangel auftreten, wenn die richtig das Wuchern anfangen. Dann einfach mal Eisen, Nitrat messen. Das kann man dann ggf. mal nachdüngen.

    Aber CO2 brauch man in solchen Setups eigendlich nicht.


    PS: Das zusätzliche Atmungsorgan neben den Kiemen nennt man Suprabranchialorgan bei Channa. Vergleichbar dem Labyrithorgan der Labyrinthfische (Bettas, Makropoden, Guramis, Buschfische und Co)


    Grüße

  • Danke für die Informationen :)


    Ich wollte pflanzen alle einpflanzen und als Oberflächenpflanze die Wasserlinse einsetzen, wäre das eine Option?


    Ansonsten würde ich die wasserpest als Hintergrundpflanze setzen und wassernabel und Hornkraut an der Oberfläche und dann noch ein paar Farne einsetzen :)


    Als bodengrund Vulkangestein 8-16mm für die Durchflutung und darauf würde ich gerne mit Kies Arbeiten, hast du einen vorschlag welche Farbe an Kies sich gut machen würde? Dachte an ein Kaffeebraun körnung 2 bis 5mm


    Außerdem kaufe ich mir noch einiges an Mangrovenwurzeln welche ich vorhabe links und rechts rein zu stellen und in der mitte evtl paar Äste und Steine.

  • Hallo Robbsen,


    Wenns nicht unbedingt sein muss, würd ich mir freiwillig keine Wasserlinsen mehr ins Becken packen. Wie gesagt, die von dir beteits genannten Pflanzen reichen doch für die Oberfläche. Unter den Wasserlinsen wächst dann kein Hornkraut oder Wassernabel mehr. Ich glaube es macht auch keinen Sinn, diese beiden Pflanzenarten in den Boden zu packen. Zumindest nach meiner Erfahrung.


    Bodengrund ist Kies völlig ausreichend. Etwas Dunkler macht Sinn. Zu hellen, weißen Sand ist nicht so Channa geeignet.

    Das Vulkangestein würd ich auch lassen. Die graben öfters kleine Gruben und das fänd ich dann zu scharf.

  • CO2 hat mit mineralischen Düngern wie in Deinem Nährboden nix zu tun.


    Nur Essen ohne zu trinken passt ja für Menschen auch nicht.


    Die Pflanzen brauchen zur Photosynthese CO2, damit diese gut abläuft werden zusätzliche mineralische Nährstoffe (Nitrat, Phosphat, Eisen ...) benötigt, aus dem Wasser und / oder Bodengrund sowie Licht.


    Wenn kein CO2 vorhanden ist wachsen die Pflanzen nicht, wenn keine sonstigen Nährstoffe vorhanden sind auch nicht. Egal wo CO2 und Nährstoffe herkommen, zugesetzt durch Menschen oder "selbst" produziert im Aquarium.


    Bei nicht allzu starker Beleuchtung, einer angepassten Bepflanzung mit dazu passendem Fischbesatz kann man ohne CO2 und Dünger ein gutes Pflanzenwachstum bekommen.


    Wird gedüngt braucht man

    1. CO2 in dazu passender Konzentration

    2. ausreichend Licht für die Assimilation der Pflanzen


    In Kurzform: ohne CO2-Zugabe besser nicht düngen, etwas Eisendünger ist meist hilfreich da Leitungswasser quasi eisenfrei ist.


    Wird gedüngt und es fehlt CO2 freuen sich die Algen.

  • Insbesondere da ich ja nun schon drauf hingewiesen habe, dass viele Channaarten, gerade die von dir favorisierten Torsanensis, gern mal das Becken umgestalten und Gruben anlegen. Die würden dir den Bodendünger schnell ausgraben.

    Kauf dir Wurzel und Korkröhren, die du mit Saugnäpfen an der hinteren Scheibe im Mittelwasser und an der Oberfläche fest machst und setze Farne, Anubias, Wassernabel drauf. So können die Channas drunter kriechen. Wenn ein Channa weiß, wo er im Falle einer Gefahr eine Versteckmöglichkeit hat, wird er sich wohler fühlen. Dann stehen sie gern an der Frontscheibe vor ihrem Versteck und beobachten, was davor so alles passiert.