Aquariumkeller?!?!

  • Hallo Zusammen,


    Im Februar nächsten Jahres kann ich einen Kellerraum nutzen, um im ihm Becken aufzustellen.

    Obwohl ich mich riesig über die Möglichkeit freue, bin ich natürlich jetzt schon am Grübeln, was wie angegangen werden kann und ob es überhaupt, trotz des Wunsches, (finanziell) tragbar ist.

    Auf der Seite Zierfischforum.at habe ich mit einem Berechnungstool versucht, eine ungefähre Vorstellung von laufenden Kosten zu bekommen. Die Ansetzung von 6,5 kWh für die Heizung bei 750 Liter (1 Becken) , Wassertemperatur im Becken bei 23 und Raum bei 20 Grad, beziehen sich auf den Tag!? Ich habe dann mal einfach 1500 Liter (zu Beginn der Anlage) mit einem Kompressor und Stabheizer und ein paar LED Leisten veranschlagt und bin bei knapp 5500 kWh per anno rausgekommen. Kann das passen?

    Um den Strombedarf zu reduzieren möchte ich eine Heizung in den Raum legen lassen, der Boiler steht im Nebenzimmer. Ich habe gelesen, diese am besten nicht über den normalen Heizungskreislauf laufen lassen. Macht Sinn. Inwieweit habt Ihr Erfahrungen mit "Balkonsolaranlagen" bzw. "richtigen Photovoltaikanlagen?

    Um den Energiebedarf weiter zu senken, versuche ich primär Tiere aus den Subtropen zu pflegen. Von Channa bis zu Gymnogeophagus.

    Das Thema Lüftung/ Isolierung scheint natürlich wichtig zu sein. Wie/ wo kann man etwas zu dem Thema Verrohrung der Luft für Filter etc. lesen? Habt Ihr überhaupt HMFs bei Channas? In Becken mit nur ⅔ Wasserstand? Was sagt Ihr zu den anderen Aspekten?


    Lg und ein frohes Fest,


    Benjamin

  • Hallo Benjamin,


    versuch am besten die Physik hinter Deinen Fragen zu verstehen und geh dann auf die Suche nach Antworten.


    Aus welchem Grund soll man den Aquariumkeller "nicht über den normalen Heizungskreislauf laufen lassen"?


    Zur Heizung ein paar Anmerkungen:

    - Die Beleuchtung erwärmt auch das Wasser, speziell bei gut abgedeckten Becken.

    - gemäß http://www.aquarium-bbs.de/technik/heizunga.htm braucht man bei 1000 l Beckenvolumen für 3 K Wassererwärmung einen 114 W-Heizer. Der kann am Tag max. 2,7 kWh Energie umsetzen. Die 6,5 kWh für 750 l sind demnach falsch.

    - Einen Raum über die Heizanlage des Hauses zu heizen dürfte bzgl. der Energiekosten immer günstiger sein

    - Eine Heizung über Photovaltaik zu speisen ist nur sinnvoll wenn man den Strom anders nicht los wird oder keinen Energieanschluß vor Ort


    Meine Erfahrungen:

    - die LED-Beleuchtung (unter der Abdeckung) bei meinem 260 l-Becken erwärmt das Wasser im Becken um 4 K, daher kühle ich durch Luftabsaugung unter der Abdeckung

  • HMF sind in vielen Channabecken vertreten. Is grundsätzlich ne gute Wahl bei der Art.

    Es kann natürlich mal vorkommen, dass ein Tier den HMF als Versteck nutzt, wenn der Rand der Filtermatte sehr tief sitzt.

    Ich hab einige Channabecken mittletweile mit HMF laufen. Dabei hab ich einfach eine komplette Matte über die 40iger Stirnseite gesetzt und die Matte bis zur Deckscheibe stehen lassen.

    Den Filterauslauf muss man sich halt dann auf die jeweilige Höhe der Wassersäule basteln .

    Grundsätzlich ist es nicht notwendig dass Channabecken nur zu 2/3 gefühlt sind. Man kanns auch voll machen.

    Es hat sich nur bei vielen ganz bewährt gemacht, insbesondere bezogen auf den emersen Pflanzenwuchs von Anubias, Farnen usw.

    Auch Schwimmpflanzen wachsen etwas besser, wenn sie nicht zu nah an der Lichtquelle sind und die Blätter nicht verbrennen.

    Die Gefahr des Ausbruchs der Fische ist dadurch zumeist auch etwas geringer.

    Gerade bei subtropischen Arten is es für die Winterruhe etwas besser, wenn der Wasserspiegel abgesenkt wird. Die eh im Stoffwechsel reduzierten Tiere habens dann einfacher mit dem Luftatmen.


    Wenn man das Becken voll macht, dann muss man sich nur etwas mehr Gedanken machen bzgl der Einrichtung an des oberen Drittels. Zusätzliche Wurzeln, Korkröhren und so weiter. Channas sind typischen Lauerjäger und stehen gern in ihren Unterständen. Wenn die oberen 1/3 lichtdurchflutetes Freiwasser sind, dann hocken sie halt viel unten im Versteck.


    Zusammengefasst, es geht weniger um die tatsächliche Wassersäule, sondern mehr um Einrichtungsfragen, wenn manche ihren Wasserstand auf die Hälfte senken, im Sinne eines Paludariums.

  • Hallo Benjamin,


    Deine Fragen sind ja sehr komplex und umfänglich, das würde ja ein Buch füllen, eingehend dazu Stellung zu nehmen.

    Ich kann Dir aber eine tolle Seite empfehlen, wo Du wundervolle, handfeste Antworten auf viele Fragen bekommst:


    http://www.deters-ing.de/


    Viele Berechnungen, auf die man sich verlassen kann, und auch einiges, worüber man noch nie nachgedacht hatte.


    Ansonsten, einfach mal mit einem Becken anfangen, selbst messen, notieren und ausrechnen. Probieren geht über studieren, sagt man doch so schön.

    Einen guten Rutsch!

  • Hallo Banjamin,


    du beschränkst dich bei deinen Fragen doch sehr zur Situation in den Becken, genauso wichtig finde das das drumrum, das wichtigste im

    Aquarium ist das Wasser und bei einem neuen Keller solltest du vorrangig auch die Wasserzufuhr und den Ablauf für dich klären.


    In Grunde gehört ja alles zusammen, wieviele Becken kommen nebeneinander und übereinander, wieviel Platz brauchst du zwischen den

    Becken zum Arbeiten. Davon hängt ja auch von ab, wie du die Wasserzufuhr regelst. Willst du feste Rohe verlegen oder die Becken mit einem

    reingehängten Schlauch befüllen?


    Genauso solltest du die Entwässerung planen, feste Rohre oder lose Schläuche zum reinhängen.


    Vermute mal du hast da einen Plan.....


    Viele Grüße

    Volker

  • Hi Ihr alle zusammen,


    Vielen lieben Dank für die Rückmeldungen.

    Ja, das sind viele Fragen, die man klären muss.

    Geplant ist bis jetzt :

    Fokus auf Channas, Gymnogeophagus und evtl. Viejas.

    Heizkörper und Waschbecken werden installiert.

    Neues Kellerfenster kommt rein.

    Wände mit Poolfarbe streichen. Hoffe, dem Thema Schimmel ist mit Raumheizung, Abdeckscheiben und Lüftung zuvor zukommen.

    Becken von 60x60x50 bis 180x60x60 geplant. Insgesamt "nur" ca. 2500 Liter.

    Da ich auch gerne zwei Etagen hätte, bin ich vom Alustecksystem gedanklich weg und plane eher mit Schwerlast- /Pickingregalen. Habe gelesen, dass bei Regalsystemen ohne Mittelstreben sich das Ganze ziemlich biegen soll. Hätte aber aus optischen Gründen lieber die Aluvariante genommen.

    Abfluss ist vorhanden, mir bereitet allerdings der Sand im Abwasser Sorgen. Zur Zeit hänge ich immer den Schlauch aus meinem großen Becken in den Garten und sehe beim Bodenreinigen, wieviel Sandpartikel weggespült werden. Das möchte ich nicht in meinem Abflussrohr haben.

    Obwohl ich den Nutzen von Abläufen nur erahnen kann, würde ich eigentlich gerne geschlossene Systeme haben. Deswegen auch keine Aussenfilter. Sondern Hmf, wahrscheinlich mit Luftheber, obwohl ich Verrohrungen noch nicht gemacht habe.

  • Abfluss ist vorhanden, mir bereitet allerdings der Sand im Abwasser Sorgen. Zur Zeit hänge ich immer den Schlauch aus meinem großen Becken in den Garten und sehe beim Bodenreinigen, wieviel Sandpartikel weggespült werden. Das möchte ich nicht in meinem Abflussrohr haben.

    Obwohl ich den Nutzen von Abläufen nur erahnen kann, würde ich eigentlich gerne geschlossene Systeme haben.

    Mach doch ein geteiltes System, einen Wasserwechsel über ein fest installiertes System, mit Bohrung oder Überlauf , da gibt es verschiedene Systeme und dann machst du noch deinen Boden sauber mittels Schlauch im Eimer. So mache ich das auch und das funktioniert klasse, ich muss ja nicht ständig den Boden säubern , mache aber regelmäßig Wasserwechsel.

  • Was unterscheidet einen Nutzwasserkreislauf von einem Heizungskreislauf?

    Der Heizungskreislauf ist ein geschlossenes System, damit wird die Heizung betrieben und manche stellen den im Sommer dann ab, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Das würde dann bedeuten, dass deine Fische auch nicht mehr beheizt würden.


    Der Nutzwasserkreislauf ist das Trinkwasser was im Haus benutzt wird, zum trinken duschen, etc. Dieses System wird in der Regel ständig beheizt und somit stehe im ganzen Jahr warmes Wasser zur Verfügung, was also auch Vorteile für die Fische hätte, wenn im Sommer eine Heizung benötigt wird.


    Also wenn die Becken so Zentral beheizt werden sollen, dann würde ich auch den Nutzwasserkreislauf vorschlagen.


    Viele Grüße

    Volker

  • Also: Der Heizwasserkreislauf verbindet Heizung und Heizkörper und heizt diese auf? Der Nutzwasserkreislauf verbindet die Heizung und den Nutzwassertank und heizt diesen und damit auch das Nutzwasser auf?


    Der Nutzwasserkreislauf wird doch über einen Fühler im Tank gesteuert? Dieser Fühler wird doch nur bei Warmwasserverbrauch anschlagen oder wenn über recht lange Zeit die Temperatur tatsächlich ausreichend abfällt und in beiden Fällen nur solange bis im Tank die Temperatur wieder gegeben ist? Da stellt sich mir schon die Frage, ob das ausreicht und sicherstellen kann, in einem ganzen Raum auch im Winter die Temperatur kontinuierlich zu halten.


    Bei meiner Heizung kann man evtl. einen zweiten Heizwasserkreislauf anschließen. Vll. wäre ist das noch eine sinnvolle Alternative?


    Ein Frohes Neues!

  • Mein Außentemperaturfühler habe ich abgestellt, sodass ich auch im Sommer einen warmen Heizkörper im Keller habe. Dann muss ich natürlich in der gesamten "Sommerzeit" alle Heizkörper im Haus auf 0 C stellen.

    Die Idee, den Heizkörper im Fischkeller über die Zirkulationsleitung der Warmwasseranlage zu betreiben ist sehr interessant. Möglicherweise ist jedoch bei der Warmwasserbereitung, die auch im Hochsommer betriebsbereit ist, der Energieverlust zu hoch, um diesen über diese Heizkörper zu nutzen.

    In meinem Fischkeller habe ich keine elektrische Heizungen für die Aquarien. In den oberen Becken sind 26 C° für die Tropehues und Betta und in den unteren Becken ca. 22 C° für die Xiphophorus. Im Raum sind dann ca. 26 C°. Alle Becken haben eine Abdeckscheibe. Somit gibt es keinen Schimmel, da die Beckentemperaturen nicht über die Raumtemperaturen liegen, alle Wände warm sind und die Becken abgedeckt sind. Die Luftfeuchtigkeit lieg bei 55 %.

    Viel Spaß mit dem Zuchtkeller.

    Norbert

  • Ich glaube, dass meine Variante die günstigste ist. Den Raum über einen Heizkörper aus dem normalen Heizkreislauf beheizen.

    Mit Strom betreibe ich nur eine große Membranpumpe und die LED-Leuchten. Bei mir gibt es somit keine Elektroheizungen und Filterpumpen.

    Die Luftverteilung erfolgt über ein 40 mm Rohr und für jedes Becken mindestens ein eingeschraubter Lufthahn mit 6 mm Gewinde.

    Norbert

  • Aus eigener Erfahrung weiß ich das Änderungen im Raumklima, z.B. Austausch mehrerer Röhren gegen LED bedeutende Änderungen in der Wassertemp. haben. Ich pflege selbst subtropische Fische, Krebse und Garnelen.

    Der Austausch aller Röhren (ca. 500-1000 Watt) gegen LED ( nicht einmal 50 Watt) erbrachte eine schöne Stromersparnis. Nur hat dieser warme, offene Aquarienkeller das Hausklima um ca. 1-1,5° angehoben, die jetzt fehlen und durch Heizöl ersetzt werden müssen.

    Letztendlich landen wir, gerade bei subtropischen Arten, immer beim Hausklima. Jetzt habe ich 1 (Ein) Becken mit 100 L auf 25° laufen (50 Watt Heizer) und alle anderen Becken (ca. 30) haben 1° mehr als sonst um diese Jahreszeit, das Hausklima ist auch wärmer. Wie kann das sein, das ein 50 Watt Heizer der ein Aquarium beheizt ein ganzes Haus um 1° hebt?

    PS. die Hütte ist Bj 1994.